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Hund (2), der

[1317] 2. Der Hund, des -es, plur. die -e, eine gleichfalls nur noch in einigen einzelnen Fällen übliches Wort, ein hohles Behältniß, ein Gefäß zu bezeichnen. 1) In Niedersachsen, besonders im Bremischen, ist ein Hund Landes, der sechste Theil eines Morgens, oder ein Stück Landes, welches 20 Ruthen lang und 4 Ruthen breit ist; in welcher Bedeutung es schon in Niedersächsischen Urkunden des 13ten Jahrhundertes vorkommt. Vermuthlich, so fern Hund ehedem ein Gefäß von bestimmter Größe, ein Maß bedeutete, da es denn so viel Land bedeuten würde, als man mit einem Hunde Getreides besäen kann; in welchem Verstande man auch eine Metze, ein Nößel, ein Viertel, ein[1317] Scheffel, eine Tonne Landes sagt. 2) Eben daselbst ist der Hund auch ein Torfmaß, welches 60 bis 70 große Körbe beträgt, und nach welchem der Gehalt der Torfschiffe bestimmet wird; wo es aber auch einen Haufen bedeuten, und mit Hümpel unmittelbar von ha, hoch, abstammen kann. 3) Im Bergbaue ist der Hund ein Kasten mit vier Rädern, worin die Bergleute Berge oder Schutt, und Erze in der Grube von einem Orte zum andern schaffen. S. Hundsläufer, Hundsschlepper, Hundskette und so ferner.

Anm. In dieser letzten Bedeutung auch bey den Böhmischen Bergleuten Hunt. Man könnte es mit dem vorigen gleichfalls von haben, halten, enthalten, ableiten, so wie Gefäß und Faß von fassen herstammet. Allein es scheinet vielmehr mit Humpe, Gumpe, Kumpf, Himten, Kahn, Kanne u.s.f. zu ha, hoch und tief, zu gehören, und eigentlich ein jedes hohles Gefäß oder Behältniß auszudrücken. Cannada, Cannata, Canneta u.s.f. bezeichnen im mittlern Lat. gleichfalls Arten von Gefäßen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1317-1318.
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