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Königriek Westfalen

Vun Wikipedia
Flagg von dat Königriek Westfalen
Wapen von dat Königriek Westfalen
Westfalen in’n Rhienbund 1808
Westfalen in’n Rhienbund 1812

Dat Königriek Westfalen (franzöösch Royaume de Westphalie, hoochdüütsch Königreich Westphalen) weer en Staat von’n Rhienbund, de von 1807 bet 1813 bestahn hett. Höövdstadt weer Kassel.

Dat weer en napoleonschen Satellitenstaat, de ünner de Kuntrull von Frankriek stünn.

König Hieronymus mit siene Fro Katharina von Württemberg

An’t Enn von’n Veerten Koalitschoonskrieg weer Prüßen slahn un Frankriek kunn Prüßen an’n 9. Juli 1807 den Freden von Tilsit opdwingen, in den Prüßen en groten Deel von sien Staatsrebeed verloren hett. De prüüßschen Rebeden westen de Elv hett Prüßen an Frankriek aftreden. Dör en Dekret von’n 18. August 1807 hett Napoleon Bonaparte dat Königriek Westfalen grünnt un sien jüngsten Broder Hieronymus Bonaparte as König insett. Dat Königriek hett de prüüßschen Rebeden westen de Elv kregen. Ok de Landgraafschop Hessen-Kassel, dat Förstendom Bruunswiek-Wulfenbüttel, dat Förstendom Patterbuorn, dat Förstendom Ossenbrügge, de Graafschop Ravensbiärg un dat Förstendom Minnen sünd Deel von dat Königriek worrn.

Dör en Traktat von’n 19. März 1808 hett Westfalen von dat Königriek Sassen de Graafschop Barby, dat Amt Gommern, en Deel von de ole Graafschop Mansfeld un de Ganerbschaft Treffurt mit de Vaagdie Dorla tokregen.

In’n Januar 1810 is ok dat Kurförstendom Bruunswiek-Lümborg an dat Königriek anslaten worrn (blots dat Hertogdom Sassen-Loonborg weer utnahmen). Dat hett aver blots bet Dezember 1810 duurt, denn müss dat Königriek en groten Deel von düsse Rebeden direkt an dat Kaiserriek Frankriek afgeven. Frankriek wull de direkte Kuntrull över de düütsche Küst, üm de Kuntinentalsperr gegen Grootbritannien beter dörtosetten.

An’n 28. September 1813 stünnen russ’sche Kosaken vör Kassel un hebbt de Stadt ünner Alexander Tschernyschow innahmen. Dat Königriek hebbt se dormit för oplööst erklärt. Veer Daag later hebbt de Kosaken Kassel wedder verlaten un de Franzosen hebbt de Stadt wedder besett. An’n 16. Oktober weer König Hieronymus wedder in Kassel, hett de Stadt teihn Daag later denn aver wedder verlaten un is nich mehr trüggkamen. Kort later is de kurhess’sche Prinz Willem mit russ’sche Truppen in de Stadt inrückt. Först Willem I. is an’n 21. November in Kassel intagen un dormit keem de Staat Hessen-Kassel wedder.

Dat Königriek Westfalen hett aver noch länger bestahn, denn de Festung Meideborg hebbt de Franzosen noch bet Mai 1814 besett hollen un en begrenzte westfäälsche Verwaltung hett dormit wieder bestahn.

För de Verwaltung von de vörmaals Rebeden von dat Königriek Westfalen weer na de Befre’ung dat Generalguvernement twischen Werser un Rhien tostännig un för de nich-prüßschen Rebeden dat Zentralverwaltungsdepartement.

Amtsspraken weren Hoochdüütsch un Franzöösch.

Departements

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Westfalen weer toeerst in acht Departements indeelt. Nadem dor 1810 dat Kurförstendom Bruunswiek-Lümborg tokamen is, weren dat twölv Departements. As an’t Enn von dat Johr 1810 grote Rebeden an Frankriek fullen sünd, sünd dor noch acht von nableven.

Naam Höövdstadt Inwahners
1807
Distrikt Inwahners
1807
Departement von de Elv (1807–1813/1814) Meideborg 252.507 Distrikt Meideborg 103.375
      Distrikt Neuhaldensleben 49.634
      Distrikt Soltwedel 48.699
      Distrikt Stendal 50.799
Departement von de Fulda (1807–1813/1814) Kassel 254.845 Distrikt Kassel 123.002
      Distrikt Höxter 65.973
      Distrikt Patterbuorn 65.870
Departement von’n Harz (1807–1813/1814) Heiligenstadt 202.891 Distrikt Heiligenstadt 69.494
      Distrikt Dustadt 44.946
      Distrikt Nordhausen 45.884
      Distrikt Ostroe 42.567
Departement von de Laane (1807–1813/1814) Göttingen 144.350 Distrikt Göttingen 75.025
      Distrikt Aimbeck 69.325
Departement von de Oker (1807–1813/1814) Bruunswiek 270.486 Distrikt Bruunswiek 101.163
      Distrikt Helmstidde 48.035
      Distrikt Hilmssen 70.764
      Distrikt Gosler 50.524
Departement von de Saale (1807–1813/1814) Halverstidde 240.195 Distrikt Halverstidde 79.443
      Distrikt Blankenburg 53.294
      Distrikt Halle 107.458
Departement von de Werra (1807–1813/1814) Marburg 255.237 Distrikt Eschwege 83.157
      Distrikt Hersfeld 93.353
      Distrikt Marburg 78.727
Departement von de Werser (1807–1810) Ossenbrügge 330.213 Distrikt Builefeld 91.802
      Distrikt Minnen 77.012
      Distrikt Ossenbrügge 124.435
      Distrikt Rinteln 36.964
         
Departement von de Aller (1810–1813/1814) Hannover   Distrikt Celle  
      Distrikt Hannover  
      Distrikt Neenborg (1810)  
      Distrikt Ülzen (1811–1813/1814)  
Departement von de Elv- un Wersermünnen (1810) Stood   Distrikt Bremervöör  
      Distrikt Stood  
      Distrikt Veern  
Departement von de Nedderelv (1810) Lümborg   Distrikt Horborg  
      Distrikt Lümborg  
      Distrikt Soltwedel  

Betahlt worrn is in dat Königriek mit Franken. In dat Land weren franzöösche Münten in Ümloop, aver König Hieronymus hett ok egen Münten prägen laten. Blangen Franken weren aver ok annere Münten ut de Länner ümto in Ümloop.

Westfäälsche Soldaten 1812

Dat Land müss offiziell 25.000 Soldaten för den Rhienbund stellen. In Russland hebbt aver so bi 28.000 Soldaten fuchten un in Spanien 8000. Von düsse Soldaten sünd nich mehr as je so 1000 Soldaten wedder nahuus kamen.

Utsehn von’n Orden von de Westfäälsche Kroon

An’n 25. Dezember 1809 hett Hieronymus den Orden von de Westfäälsche Kroon stift.

  • Helmut Berding: Das Königreich Westphalen als napoleonischer Modellstaat (1807-1813). In Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 54, 1985, S. 181-193. Online bi de Universitätsbibliothek Kassel [1].
  • Helmut Berding: Napoleonische Herrschafts- und Gesellschaftspolitik im Königreich Westfalen 1807 - 1813. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 1973 ISBN 3-525-35958-6
  • Helmut Burmeister (Rutgever): König Jérome und der Reformstaat Westphalen. Ein junger Monarch im Spannungsfeld von Begeisterung und Ablehnung. (= Hessische Forschungen, Bd. 47). Hofgeismar 2006, ISSN 0440-7520
  • Gerd Dethlefs, Armin Owzar, Gisela Weiß (Rutgever): Modell und Wirklichkeit. Politik, Kultur und Gesellschaft im Großherzogtum Berg und im Königreich Westphalen. Paderborn, München, Wien, Zürich 2008
  • Ewald Grothe: Model or Myth? The Constitution of Westphalia of 1807 and Early German Constitutionalism. In: German Studies Review 28 (2005), S. 1–19
  • Ewald Grothe: Die Verfassung des Königreichs Westphalen von 1807. In: Hartwig Brandt/Ewald Grothe (Hrsg.), Rheinbündischer Konstitutionalismus (= Rechtshistorische Reihe, Bd. 350), Frankfurt a.M. usw. 2007, S. 31-51
  • Andreas Hedwig/Klaus Malettke/Karl Murk (Rutgever): Napoleon und das Königreich Westphalen. Herrschaftssystem und Modellstaatspolitik (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, Bd. 69), Marburg 2008
  • Arthur Kleinschmidt: Geschichte des Königreichs Westfalen, Gotha 1893
  • Jochen Lengemann: Parlamente in Hessen 1808–1813. Biographisches Handbuch der Reichsstände des Königreichs Westphalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt. (= Die Hessen-Bibliothek im Insel Verlag), Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-458-16185-6
  • Museumslandschaft Hessen Kassel (Rutgever): König Lustik!? Jérôme Bonaparte und der Modellstaat Königreich Westphalen. Hessische Landesausstellung im Museum Fridericianum Kassel 19.3.–29.6.2008 (= Kataloge der Museumslandschaft Hessen Kassel, Bd. 39), München 2008
  • Armin Owzar: Frankreich in Westfalen. Konstitutionalisierung und Parlamentarisierung unter Napoleon (1806–1813). In: Westfalen 79 (2001), S. 183–196
  • Claudie Paye: „Der französischen Sprache mächtig“. Kommunikation im Spannungsfeld von Sprachen und Kulturen im Königreich Westphalen (1807–1813). Oldenbourg, München 2013 (= Pariser Historische Studien, Bd. 100), ISBN 978-3-486-71728-0
  • Klaus Rob: Regierungsakten des Königreichs Westphalen 1807–1813 (= Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten, Bd. 2), München 1992
  • Rudolf Schlögl: „Aufgeklärter Unglaube“ oder „mentale Säkularisierung“? Die Frömmigkeit katholischer Stadtbürger in systemtheoretischer Hinsicht (ca. 1700–1840). In: Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft. Beiträge zur Theoriedebatte, hrsg. von T. Mergel, T. Welskopp (= Becksche Reihe, Bd. 1211), München 1997, S. 95–120
  • Bettina Severin-Barboutie: Modellstaatspolitik im Rheinbündischen Deutschland, Berg, Westphalen und Frankfurt im Vergleich. In: Francia 24 (1997), Nr. 2, S. 181–203
  • Winfried Speitkamp: Unruhe, Protest, Aufstand. Widerstand und Widersetzlichkeit gegen die Napoleonische „Fremdherrschaft“. In: Fremdherrschaft und Freiheit. Das Königreich Westphalen als Napoleonischer Modellstaat, hrsg. von Jens Flemming, Dietfrid Krause-Vilmar, Kassel 2009, S. 133–151
  • Friedrich Thimme: Die inneren Zustände des Kurfürstentums Hannover unter der Französisch-Westphälischen Herrschaft 1806–1813, Bd. II, Leipzig/Hannover 1895
  • Nicola Todorov: Ablösung der „preußischen Willkürherrschaft“ durch eine „weise und liberale Verwaltung“? Die Magdeburger und der westfälische Staat. In: Parthenopolis 1 (2007/2008), S. 103–126
  • Nicola Todorov: Finances et fiscalité dans le royaume de Westphalie. In: Revue de l’Institut Napoléon 189 (2004/II), S. 7–46
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