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Rechtsprechung
   LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2022,34639
LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21 (https://dejure.org/2022,34639)
LSG Rheinland-Pfalz, Entscheidung vom 20.09.2022 - L 3 AS 208/21 (https://dejure.org/2022,34639)
LSG Rheinland-Pfalz, Entscheidung vom 20. September 2022 - L 3 AS 208/21 (https://dejure.org/2022,34639)
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Volltextveröffentlichungen (3)

Kurzfassungen/Presse

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NZS 2023, 950
 
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Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (16)

  • BSG, 02.11.2012 - B 4 AS 39/12 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruch bei sozialwidrigem Verhalten-

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Auch das BSG spricht von einem "quasi-deliktischen Anspruch (Urteil vom 02. November 2012- B 4 AS 39/12) und von einem "eng auszulegenden Ausnahmetatbestand" (Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R).

    Der einen Ersatzanspruch nach § 34 SGB II tragende Vorwurf der Sozialwidrigkeit ist darin begründet, dass der Betreffende - im Sinne eines objektiven Unwerturteils - in zu missbilligender Weise sich selbst oder seine unterhaltsberechtigten Angehörigen in die Lage gebracht hat, existenzsichernde Leistungen in Anspruch nehmen zu müssen (vgl. zu § 34 SGB II BSG , Urteil vom 02. November 2012 - B 4 AS 39/12 R sowie Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R).

    Einzubeziehen bei dieser Einordnung sind schließlich auch die im SGB II festgeschriebenen Wertmaßstäbe, in denen sich ausdrückt, welches Verhalten als dem Grundsatz der Eigenverantwortung vor Inanspruchnahme der Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts zuwiderlaufend angesehen wird ( BSG , Urteil vom 2. November 2012, a.a.O.).

    Der 14. Senat des BSG hat im Anschluss an den 4. Senat des BSG und dessen Rückgriff auf die Rechtsprechung des BVerwG zu § 92a BSHG ein Verhalten als sozialwidrig angesehen, das (1) in seiner Handlungstendenz auf die Einschränkung bzw den Wegfall der Erwerbsfähigkeit oder der Erwerbsmöglichkeit oder (2) die Herbeiführung von Hilfebedürftigkeit bzw der Leistungserbringung gerichtet war bzw hiermit in "innerem Zusammenhang" stand oder bei dem (3) ein spezifischer Bezug zu anderen nach den Wertungen des SGB II zu missbilligenden Verhaltensweisen bestand (vgl. BSG , Urteil vom 3. September 2020- B 14 AS 43/19 R, Urteil vom 16. April 2013, a.a.O. unter Verweis auf BSG vom 02. Dezember 2012 - B 4 AS 39/12 R).

  • BSG, 16.04.2013 - B 14 AS 55/12 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruchs nach § 34 SGB 2 aF - Befugnis

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Das Bundessozialgericht hat in zwei Entscheidungen zu § 34 Abs. 1 Satz 1 SGB II in der bis zum 31. März 2011 geltenden Fassung dargelegt, dass die Vorschrift als objektives Tatbestandsmerkmal eine Sozialwidrigkeit des Verhaltens voraussetzt (Urteile vom 01. November 2012 - B 4 AS 39/12 B - und vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R -) und neben dieser zusätzlich das Fehlen eines wichtigen Grundes zu prüfen ist ( BSG , Urteil vom 16. April 2013, a.a.O.).

    Auch das BSG spricht von einem "quasi-deliktischen Anspruch (Urteil vom 02. November 2012- B 4 AS 39/12) und von einem "eng auszulegenden Ausnahmetatbestand" (Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R).

    Der einen Ersatzanspruch nach § 34 SGB II tragende Vorwurf der Sozialwidrigkeit ist darin begründet, dass der Betreffende - im Sinne eines objektiven Unwerturteils - in zu missbilligender Weise sich selbst oder seine unterhaltsberechtigten Angehörigen in die Lage gebracht hat, existenzsichernde Leistungen in Anspruch nehmen zu müssen (vgl. zu § 34 SGB II BSG , Urteil vom 02. November 2012 - B 4 AS 39/12 R sowie Urteil vom 16. April 2013 - B 14 AS 55/12 R).

    Der 14. Senat des BSG hat im Anschluss an den 4. Senat des BSG und dessen Rückgriff auf die Rechtsprechung des BVerwG zu § 92a BSHG ein Verhalten als sozialwidrig angesehen, das (1) in seiner Handlungstendenz auf die Einschränkung bzw den Wegfall der Erwerbsfähigkeit oder der Erwerbsmöglichkeit oder (2) die Herbeiführung von Hilfebedürftigkeit bzw der Leistungserbringung gerichtet war bzw hiermit in "innerem Zusammenhang" stand oder bei dem (3) ein spezifischer Bezug zu anderen nach den Wertungen des SGB II zu missbilligenden Verhaltensweisen bestand (vgl. BSG , Urteil vom 3. September 2020- B 14 AS 43/19 R, Urteil vom 16. April 2013, a.a.O. unter Verweis auf BSG vom 02. Dezember 2012 - B 4 AS 39/12 R).

  • LSG Mecklenburg-Vorpommern, 07.05.2019 - L 10 AS 632/16

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruch bei sozialwidrigem Verhalten -

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Zur Begründung hat er seine bisherigen Ausführungen wiederholt und ergänzend auf die Urteile des LSG Baden-Württemberg vom 20. Oktober 2020 (L 9 AS 98/19) und des LSG Mecklenburg-Vorpommern vom 07. Mai 2019 (L 10 AS 632/16) verwiesen.

    Zweifelhaft erscheint allerdings ein unbotmäßiges Ausgabeverhalten, wenn die Zahlung aus einer Lebensversicherung in Höhe von 25.000,00 EUR verwendet wird für den bereits länger aufgeschobenen Kauf neuer Möbel, die Renovierung der eigenen Wohnung und eine kleinere Urlaubsreise (hierzu LSG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 07. Mai 2019 - L 10 AS 632/16).

  • BSG, 03.09.2020 - B 14 AS 43/19 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruch bei sozialwidrigem Verhalten -

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Ergänzend hat er vorgetragen, dass er weiterhin erheblichen Forderungen seiner Krankenkasse ausgesetzt sei, er eine zweite Handprothese aus der Schenkung finanziert habe und dem Beklagten die Aufrechnung verwehrt sei, zumal § 43 Abs. 1 SGB II die Möglichkeit eröffne, von einer Aufrechnung im Wege einer Ermessensentscheidung vollständig abzusehen (Verweis auf Urteil des BSG vom 03.09.2020 - B 14 AS 43/19 R).

    Der 14. Senat des BSG hat im Anschluss an den 4. Senat des BSG und dessen Rückgriff auf die Rechtsprechung des BVerwG zu § 92a BSHG ein Verhalten als sozialwidrig angesehen, das (1) in seiner Handlungstendenz auf die Einschränkung bzw den Wegfall der Erwerbsfähigkeit oder der Erwerbsmöglichkeit oder (2) die Herbeiführung von Hilfebedürftigkeit bzw der Leistungserbringung gerichtet war bzw hiermit in "innerem Zusammenhang" stand oder bei dem (3) ein spezifischer Bezug zu anderen nach den Wertungen des SGB II zu missbilligenden Verhaltensweisen bestand (vgl. BSG , Urteil vom 3. September 2020- B 14 AS 43/19 R, Urteil vom 16. April 2013, a.a.O. unter Verweis auf BSG vom 02. Dezember 2012 - B 4 AS 39/12 R).

  • LSG Baden-Württemberg, 20.10.2020 - L 9 AS 98/18

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruch bei sozialwidrigem Verhalten -

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Das LSG Baden-Württemberg (Urteil vom 20. Oktober 2010 - L 9 AS 98/18) vertritt sogar die Ansicht, dass "es gerade nicht staatlichen Stellen, die zur Erfüllung ihrer Pflicht zur Leistungserbringung und damit Sicherung eines menschenwürdigen Existenzminimums unabhängig von den Gründen der Hilfebedürftigkeit, berufen sind" obliege, "zu prüfen, ob die Hilfebedürftigkeit nachvollziehbar entstanden ist" und im Ergebnis ein Erstattungsanspruch wegen sozialwidrigen Verhaltens nur in absoluten Ausnahmefällen mit der Ausgabe des Vermögens begründet werden könne.
  • BSG, 30.09.2008 - B 4 AS 29/07 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Einkommensberücksichtigung - Steuererstattung

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Nach gefestigter Rechtsprechung des BSG (Urteil vom 16. Dezember 2008 - B 4 AS 70/07 R, Rz. 28; Urteil vom 30. September 2008 - B 4 AS 29/07 R, Rz. 19) gehe die Unterhaltsicherung durch eigene Mittel grundsätzlich der Schuldentilgung vor, so dass zum Zeitpunkt der Auszahlung der Schenkung offene Schulden nicht vom Einkommen bzw. Vermögen abzusetzen seien.
  • BSG, 06.09.2007 - B 14/7b AS 66/06 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Vermögensberücksichtigung - Angemessenheit

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Bei seiner Bewertung orientiert sich der Beklagte offenbar an der Entscheidung des BSG vom 06. September 2007 (B 14/7b AS 66/06 R), in der es sich zur Angemessenheit des Verkehrswertes eines Pkws im Sinne des § 12 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 SGB II geäußert hat.
  • LSG Niedersachsen-Bremen, 12.12.2018 - L 13 AS 111/17

    Ersatz erbrachter Geldleistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende;

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    So bejahte das LSG Niedersachsen-Bremen (Urteil vom 12. Dezember 2018 - L 13 AS 111/17) den Ersatzanspruch für einen Sachverhalt, in dem ein Leistungsberechtigter ein ererbtes Vermögen von 200.000,00 EUR binnen zwei Jahren verbrauchte.
  • BSG, 16.12.2008 - B 4 AS 70/07 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Einkommensberücksichtigung - Zuflussprinzip -

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Nach gefestigter Rechtsprechung des BSG (Urteil vom 16. Dezember 2008 - B 4 AS 70/07 R, Rz. 28; Urteil vom 30. September 2008 - B 4 AS 29/07 R, Rz. 19) gehe die Unterhaltsicherung durch eigene Mittel grundsätzlich der Schuldentilgung vor, so dass zum Zeitpunkt der Auszahlung der Schenkung offene Schulden nicht vom Einkommen bzw. Vermögen abzusetzen seien.
  • BSG, 19.02.2009 - B 4 AS 68/07 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Hilfebedürftigkeit - Unterhaltsvermutung bei

    Auszug aus LSG Rheinland-Pfalz, 20.09.2022 - L 3 AS 208/21
    Deswegen ist für die Berechnung des angemessenen Eigenbedarfs der doppelte Regelsatz eines Haushaltsvorstands am Wohnort der Haushaltsgemeinschaft zu Grunde zu legen (vgl. hierzu BSG , Urteil vom 19. Februar 2009- B 4 AS 68/07 R).
  • BSG, 29.11.2012 - B 14 AS 33/12 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Einkommensberücksichtigung -

  • BVerfG, 12.05.2005 - 1 BvR 569/05

    Verletzung des Grundrechts auf wirksamen Rechtsschutz (GG Art 19 Abs 4)

  • BSG, 12.05.2021 - B 4 AS 66/20 R

    Grundsicherung für Arbeitsuchende - Ersatzanspruch wegen rechtswidrig erbrachter

  • BVerwG, 23.09.1999 - 5 C 22.99

    Ersatz der Kosten der Sozialhilfe bei sozialwidrigem Verhalten;

  • BVerwG, 10.04.2003 - 5 C 4.02

    - Kostenersatz, Heranziehung zum - wegen schuldhaft sozialwidrigen Verhaltens für

  • BSG, 29.08.2012 - B 4 AS 39/12 B
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