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Person Wortform
Präsens ich tue ab
du tust ab
er, sie, es tut ab
Präteritum ich tat ab
Konjunktiv II ich täte ab
Imperativ Singular tu ab!
Plural tut ab!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
abgetan haben
Alle weiteren Formen: Flexion:abtun

Worttrennung:

ab·tun, Präteritum: tat ab, Partizip II: ab·ge·tan

Aussprache:

IPA: [ˈapˌtuːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild  abtun (Info)

Bedeutungen:

[1] transitiv, umgangssprachlich: ein Kleidungsstück absetzen, ablegen
[2] transitiv: etwas Unangenehmem oder Lästigem keine große Bedeutung beimessen und es lieber von sich schieben
[3] transitiv: jemanden übergehen, ihm eine geringschätzige Behandlung zuteilwerden lassen
[4] transitiv, eher selten, dann zumeist als Partizip II + „sein“: etwas erledigen
[5] transitiv, veraltete Bedeutung, landschaftlich noch erhalten: jemanden/ein Tier töten
[6] transitiv, veraltete Bedeutung: etwas ins Reine bringen

Herkunft:

etymologisch: Das Verb geht auf das mittelhochdeutsche abetuon → gmhentfernen, abstellen, abschaffen“ und auf eine womöglich im 9. Jahrhundert existierende althochdeutsche Form abatuon → gohentfernen“ zurück.[1]
strukturell: gebildet aus der Partikel ab als Verbzusatz und dem Verb tun

Synonyme:

[1] ablegen, absetzen, ausziehen
[5] abmurksen, töten, umbringen

Gegenwörter:

[1] anlegen, antun, anziehen, aufsetzen

Beispiele:

[1] Meine Frau tat nicht einmal ihre Kittelschürze ab, als mein Chef zu Besuch kam.
[1] Tu doch mal den Schlips ab, Wolfgang. Wir sind hier nicht bei einer Galaveranstaltung.
[2] Du solltest deine Krankheit nicht so abtun, sondern sie ernst nehmen.
[2] Tu die Hausaufgaben nicht so ab. Es ist wichtig, dass du sie sorgfältig erledigst.
[2] Mariana tut die Besorgnis ihrer Familie immer als übertrieben ab, wenn sie wieder zu einem Hilfseinsatz nach Afghanistan fliegt.
[3] Obwohl Wladislaw sich im Betrieb sehr engagiert, tut ihn sein Chef wegen seiner russischen Herkunft immer arrogant ab.
[3] „Eher neigten sie dazu, soweit möglich, Weiße als die leicht verrückten Opfer ihrer eigenen Gehirnwäsche abzutun.[2]
[4] Wir wollen diesen mickrigen Auftrag nun schnellstmöglich abtun, um uns Profitablerem zuwenden zu können.
[4] Die unschöne Korruptionsaffäre im Vorstand war glücklicherweise rasch abgetan.
[5] Das Pferd war so krank, dass es abgetan werden musste.
[5] Der rasende Mob hat unseren unschuldigen Leopold abgetan.
[6] Sidonie hat viel gesündigt und ist früh gestorben. Nun muss sie alles mit Gott selbst abtun.

Wortbildungen:

Konversionen: abgetan, abtuend, Abtun

Übersetzungen

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[1, 2] The Free Dictionary „abtun
[1–5] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „abtun“, Seite 97
[1–3, 5, 6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „abtun
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalabtun

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „tun“, Seite 1474
  2. James Baldwin: Vor dem Kreuz. Brief aus einer Landschaft meines Geistes. In: Derselbe; mit einem Vorwort von Jana Pareigis (Herausgeber): Nach der Flut das Feuer. ›The Fire Next Time‹. Neuübersetzung, 2. Auflage. dtv, München 2020 (Originaltitel: The Fire Next Time, übersetzt von Miriam Mandelkow aus dem amerikanischen Englisch), ISBN 978-3-434-14736-1, Seite 109 (Erstauflage der Neuübersetzung 2019; deutschsprachige Erstveröffentlichung unter dem Titel Hundert Jahre Freiheit ohne Gleichberechtigung bei Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1964; englischsprachige Originalausgabe 1963).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Bantu, Butan