[go: up one dir, main page]

Singular Plural
Nominativ die Schleife die Schleifen
Genitiv der Schleife der Schleifen
Dativ der Schleife den Schleifen
Akkusativ die Schleife die Schleifen
 
[2] rote Schleife

Worttrennung:

Schlei·fe, Plural: Schlei·fen

Aussprache:

IPA: [ˈʃlaɪ̯fə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild  Schleife (Info)
Reime: -aɪ̯fə

Bedeutungen:

[1] Schlinge; Verknüpfung, die leicht lösbar ist; lose, kunstvoll verknüpftes Band; Knoten
[2] meistens zu einem Hemd, zu einer Bluse oder im Haar getragenes Schmuckstück (Accessoire)
[3] endlos verbundenes Band (Film, Magnetband)
[4] stark gebogener Verlauf (einer Flugbahn, eines Flusses, einer Straße…)
[5] Programmiersprachen: eine Kontrollstruktur, mit der wiederholtes Durchlaufen desselben Programmteils möglich wird
[6] Graphentheorie: eine Kante eines Graphen, die einen Knoten mit ihm selbst verbindet
[7] Ort, wo etwas geschleift wird oder wo etwas oder jemand rutschen kann, speziell mundartlich, kindersprachlich: eine glatte Eisfläche, auf der man schleifen kann
[8] veraltete Bedeutung: Schleiferwerkstatt (hier werden oder wurden von Schmieden hergestellte Werkzeuge an Schleifsteinen geschliffen)

Herkunft:

aus frühneuhochdeutsch schleuffe, mittelhochdeutsch sloufe, von althochdeutsch sloufa, germanisch *slaupja-; die Form Schleife verbreitet sich durch Luther seit dem 16. Jahrhundert[1][2]

Synonyme:

[1] in Österreich: Masche
[3, 5] Loop

Sinnverwandte Wörter:

[1] Abbiegung, Biege, Biegung, Bogen, Kehre, Krümmung, Kurve, Windung
[1, 2] Schlaufe, Schlinge
[3] Schlaufe
[6] Schlinge
[7] Rutschbahn, Schleifbahn

Oberbegriffe:

[2] Kleidung
[8] Werkstatt, Gebäude

Unterbegriffe:

[1] Haarschleife, Kranzschleife
[2] Doppelschleife, Halsschleife, Kapitänsschleife, Krawattenschleife, Querschleife, Samtschleife, Seidenschleife, Smokingschleife
[3] Induktionsschleife, Leiterschleife, Möbiusschleife
[3, 5] Endlosschleife
[4] Kehrschleife, Landeschleife, Moselschleife, Rheinschleife, Saarschleife, Warteschleife, Wendeschleife
[5] Zählschleife, For-Schleife, While-Do-Schleife, Do-While-Schleife
[*] Ackerschleife, Atlasschleife, Kernschleife

Beispiele:

[1] Im Kindesalter lernt man Schleifen binden.
[2] Aha, heute trägst du Schleife.
[2] „Er trug schwarz-grau gestreifte Hosen, eine blau-weiß gestreifte Hausjacke, ein weißes Hemd und eine weiße Schleife.“[3]
[3] Die restliche Musik kam von der Schleife.
[4] Bei Boppard macht der Rhein eine große Schleife.
[4] „Wir wollten an diesem Tag nämlich eine große Schleife der Mosel entlang wandern und mittags eine Rast in Sankt Aldegund machen.“[4]
[5] Bei Eintritt in eine Repeat-Schleife wird der Inhalt der Schleife wenigstens einmal durchlaufen, bei einer While-Schleife dagegen, abhängig von der Wiederholungsbedingung, womöglich gar nicht.
[6] Die reflexiv-transitive Hülle eines ungerichteten Graphen enthält eine Schleife an jedem Knoten.
[6] Eine Schleife geht von einem Knoten aus und führt zum selben Knoten zurück.
[7] Eine Schneise im Wald dient zuweilen als Schleife für die dort gefällten Bäume.
[7] Ihr Lausbuben macht euch hier auf dem Gehsteig eine Schleife, und wir alten Leute rutschen dann darauf aus und brechen uns ein Bein!
[8] Bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts standen hier noch 13 Schleifen und zwei Hammerwerke in Betrieb.

Charakteristische Wortkombinationen:

[5] mit Adjektiv: fußgesteuerte / kopfgesteuerte Schleife

Wortbildungen:

[4] Schleifenwiederholung
[5] Schleifenbedingung

Übersetzungen

Bearbeiten
[1–6] Wikipedia-Artikel „Schleife
[1, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schleife
[1, 2, 4] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchleife
[8] Schmiedemeile Ybbsitz (Themenweg)
[8] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schleife“ [9]

Quellen:

  1. Duden. Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2001. ISBN 3-411-04073-4
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Schleife.“
  3. Johannes Mario Simmel: Es muß nicht immer Kaviar sein. Mit auserlesenen Kochrezepten des Geheimagenten wider Willen. Nikol, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86820-292-2, Seite 11. Erstveröffentlichung Zürich 1960.
  4. Hanns-Josef Ortheil: Die Moselreise. Roman eines Kindes. 1. Auflage. btb Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-74417-6, Seite 123. Entstanden 1963.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schlaufe, Schleie, schleime, Schleime, schleiße, Schleiße
Anagramme: feilsche, fischele, fleische, Fleische, schliefe, Schliefe