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Lycoming O-360

Luftfahrtantriebe Hubkolbenmotor
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Lycoming O-360 ist die Bezeichnung einer Kolbenflugtriebwerksfamilie des US-amerikanischen Herstellers Lycoming. Alle Triebwerke dieser Serie sind luftgekühlte 4-Takt-Boxermotoren mit vier Zylindern und einer Bohrung von 130,2 mm bei einem Hub von 111,1 mm. Der Hubraum beträgt somit 5916 cm³. Das Triebwerk wurde 1955 vorgestellt und ist heute noch in Produktion. Verschiedene Typen verfügen über Einspritzanlagen (Kennung I) und Turbolader (Kennung T). Für den Einsatz in Hubschraubern gibt es eine Variante mit senkrechter Kurbelwelle (Kennung V). Andere Triebwerke des Herstellers mit gleicher Bohrung und Hub sind die Sechszylindertriebwerke Lycoming O-540 und die Achtzylinder Lycoming O-720.

Lycoming O-360 in einer Piper PA 18

Varianten

 
Lycoming IO-360-A1B6 im Royal Air Force Museum
  • O-360/LO-360: Ursprungstriebwerk, das am 20. Juni 1955 zugelassen wurde. Es ist bis heute in Produktion und leistet je nach Modell zwischen 124 kW (168 PS) und 199 kW (270 PS) bei 2700 min-1. Es wird in einer Reihe bekannter Flugzeuge wie etwa der Cessna 172 oder der Piper PA-24 verwendet. Auch im Hubschrauber Robinson R22 kommt es zum Einsatz. Seit 2001 ist von Teledyne Continental ein Umbau des O-360 auf eine Benzineinspritzung zugelassen, die zusätzlich über ein FADEC verfügt.
  • VO-360: Variante für den Hubschraubereinsatz in der Brantly B-2A mit einer Leistung von 132 kW (180 PS) bei 2900 min-1. Das Triebwerk wurde zwischen 1959 und 1965 gefertigt.
  • IO-360/ LIO-360: Einspritzversion mit 118 kW (160 PS) bei 2400 min-1. Die Fertigung begann 1960 und läuft bis heute (2011). Das Triebwerk kommt unter anderem in der Cessna 172, der Maule M-5 und der Piper PA-34 zum Einsatz.
  • IMO-360: leistungsgesteigerte Version mit 165 kW (225 PS) bei 3400 min-1 ohne Zulassung für die Verwendung in unbemannten Drohnen. Das Triebwerk wurde zwischen 1959 und 1975 gefertigt und kam in der Rheem SD-2 und der Radioplane RP-77 zum Einsatz.
  • IVO-360: Variante für den Hubschraubereinsatz mit Einspritzanlage in der Brantly B-2B und der Schutzow Model B mit einer Leistung von 132 kW (180 PS) bei 2900 min-1. Das Triebwerk wurde zwischen 1963 und 1982 gefertigt.
  • HIO-360/LHIO-360: Variante mit Einspritzanlage für den Hubschraubereinsatz in der Enstrom F28, Hughes 200 und Hughes 300. Das Triebwerk leistet zwischen 132 kW (180 PS) bei 2700 min-1 und 151 kW (205 PS) bei min-1. Es wird seit 1963 hergestellt und befindet sich noch in der Produktion.
  • HO-360: Triebwerk für den Einsatz in Hubschraubern mit 132 kW (180 PS) bei 2700 bis 2900 min-1, das zwischen 1967 und 1978 gefertigt wurde. Es kam in der Brantly B-2 und in der Hughes 269 zum Einsatz.
  • AIO-360: Kunstflugtaugliche Variante mit Benzineinspritzung, die 147 kW (200 PS) bei 2700 min-1 leistete. Es wurde von 1967 bis 1976 für die Spinks Model 11 und die Stephens Akro gefertigt. Abweichend von den nicht-kunstflugtauglichen Motoren besitzt er ein Kraftstoffsystem, das auch in Rückenfluglage funktioniert und eine Trockensumpfschmierung
  • TIO-360: Turboaufgeladenes Triebwerk mit Einspritzanlage. Das 147 bis 154 kW (200 bis 210 PS) bei 2575 min-1 starke Triebwerk wird seit 1967 gefertigt. Es kommt in der Lancair 360 und der Rutan 202 zum Einsatz.
  • TO-360/LTO-360: Turboaufgeladenes Triebwerk mit Einspritzanlage, das 132 bis 154 kW (180 bis 210 PS) bei 2575 min-1 leistet. Es wird seit 1974 gefertigt und wird in der Maule M-5, der Piper PA-44 und der Rockwell Commander verwendet.
  • AEIO-360: Kunstflugtaugliche Variante mit Benzineinspritzung. Das Triebwerk leistet 132 bis 147 kW (180 bis 200 PS) bei 2700 min-1 und wird seit 1976 gefertigt. Die Zulassung erfolgte 1974. Abweichend von den nicht-kunstflugtauglichen Motoren besitzt er ein Kraftstoffsystem, das auch in Rückenfluglage funktioniert und eine Nasssumpfschmierung. Neben der American Champion 8KCAB findet das Triebwerk auch in der Christen Eagle, Great Lakes 2T-1A-2 und den Pitts S-1 beziehungsweise Pitts S-2 Verwendung.