Laubschnecken

Die Gehäuse sind klein bis mittelgroß, meist unter 20 mm. Bei den Gehäusefarben herrschen bräunliche Farben vor. Die Schale kann dünnschalig und behaart sein (z. B. Hygromiinae), aber auch relativ dick und glatt (z. B. Heideschnecken). Die Arten schießen ihren Liebespfeil ab oder stechen zu, oder er wird neben dem Penis in die Geschlechtsöffnung eingeführt. Bei vielen Arten ist das Paarungsverhalten aber nur sehr ungenügend bekannt.

Die Arten der Familie leben z. T. in feuchten Waldgebieten, aber auch in trockenwarmen, offenen Biotopen. Sie sind von den Azoren und Kanarischen Inseln im Westen über Europa und Nordafrika bis nach Zentralasien verbreitet.

Die Laubschnecken werden von manchen Autoren lediglich als Unterfamilie betrachtet und zur Familie der Schnirkelschnecken (Helicidae) gestellt.^[1] Bouchet und Rocroi fassen die Gruppe als Familie auf und stellen fünf Unterfamilien mit insgesamt neun Tribus dazu. Dieser Ansicht wird mit einer Ausnahme gefolgt, die Heideschnecken, bei Bouchet und Rocroi eine Tribus, werden als Unterfamilie aufgefasst:^[2]

• Familie Laubschnecken (Hygromiidae Tryon), 1866
  • Unterfamilie Hygromiinae Tryon, 1866
    • Tribus Hygromiini Tryon, 1866
    • Tribus Archaicini Schileyko, 1978
    • Tribus Leptaxini C. Boettger, 1909
      • Zweizähnige Laubschnecke (Perforatella bidentata)
      • Ufer-Laubschnecke (Pseudotrichia rubiginosa)
    • Tribus Metafruticicolini Schileyko, 1972
    • Tribus Trochulini Lindholm, 1927
      • Nidwaldner Haarschnecke (Trochulus biconicus)
      • Zahnlose Haarschnecke (Trochulus edentulus)
      • Gemeine Haarschnecke (Trochulus hispidus)
      • Einzähnige Haarschnecke (Trochulus unidentatus)
  • Unterfamilie Ciliellinae Schileyko, 1970
  • Unterfamilie Geomitrinae C. Boettger, 1909
    • Tribus Geomitrini C. Boettger, 1909
    • Tribus Paedhoplitini Schileyko, 1978
    • Tribus Trochoideini H. Nordsieck, 1987
  • Unterfamilie Monachainae Wenz, 1930
    • • Kartäuserschnecke (Monacha cartusiana)
      • Rötliche Laubschnecke (Monachoides incarnatus)
      • Südöstliche Laubschnecke (Monachoides vicinus)
  • Unterfamilie Ponentininae Schileyko, 1991
  • Unterfamilie Helicellinae Ihering, 1909 („Heideschnecken“)

• Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10) ISBN 3-570-03414-3
• Jürgen H. Jungbluth und Dietrich von Knorre: Trivialnamen der Land- und Süßwassermollusken Deutschlands (Gastropoda et Bivalvia). Mollusca, 26(1): 105–156, Dresden 2008 ISSN 1864-5127 PDF
• Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983 ISBN 3-490-17918-8

1. ↑ z. B. Kerney et al., S. 244
2. ↑ Dirk Steinke, Christian Albrecht und Markus Pfenninger: Molecular phylogeny and character evolution in the Western Palaearctic Helicidae s.l. (Gastropoda: Stylommatophora). Molecular Phylogenetics and Evolution, 32: 724-734, San Diego 2004, ISSN 1055-7903

 

Commons: Hygromiidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Fauna Europaea
• Molluscs of Central Europe
• AnimalBase
• Hygromiidae auf weichtiere.at (Robert Nordsieck)