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„Orgeln der Kathedrale Notre-Dame de Paris“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Orgue Notre-Dame de Paris.jpg|mini|Hauptorgel]]
==== Auftragsvergabe ====
[[Louis-Paul Dallery]] reichte während der Umgestaltung der Kathedrale durch [[Eugène Viollet-le-Duc|Viollet-Leduc]] mehrfach Entwürfe für eine Überarbeitung der Orgel ein.<ref name="Lade_I_110-115">{{Literatur |Autor=Günter Lade |Titel=Die Orgel der Kathedrale Notre-Dame in Paris |Band=I |Verlag=Edition Lade |Ort= |Datum=1997 |ISBN=3-9500017-4-3 |Seiten=110–115}}</ref> Diese war bereits seit 1849 nicht mehr gewartet worden und befand sich in schlechtem Zustand.<ref name="Lade_I_110-115"/> Die Bestandteile des Rückpositiv mussten auf dem Dachboden eingelagert werden, nachdem es 1850 von der Empore gestürzt war.<ref name="Lade_I_110-115"/> Seinen Eingaben lag streng das Ideal der klassisch französischen Orgel Clicquots zugrunde und er positionierte sich gegen den Orgelbau der neueren französischen Schule, insbesondere des symphonischen Ideals. Der Erfolg der zuletzt durch Cavaillé-Coll errichteten Orgeln war jedoch Ausweis der zugunsten der symphonischen Orgel gewandelten Stimmung. Cavaillé-Coll hatte zuletzt in sein [[Orgeln von St-Sulpice |Saint-Sulpice seine größte Orgel]] mit 100&nbsp;Registern vollendet.<ref name="Lade_I_110-115"/> Dallerys Entwürfe konnten sich deshalb nicht durchsetzen.<ref name="Lade_I_110-115"/>
 
Aristide Cavaillé-Coll erhielt somit am 17.&nbsp;März 1860 den Auftrag für den Kostenanschlag zum Bau einer neuen Orgel.<ref name="Lade_I_110-115"/> Aus Kostengründen sollte Cavaillé-Coll, wie bereits in [[Orgeln von St-Sulpice |Saint-Sulpice]], Teile der alten Orgel, einschließlich des Gehäuses, übernehmen.<ref name="Lade_I_110-115"/> Sein Kostenvoranschlag datiert auf den 30.&nbsp;März 1860.<ref name="Lade_I_110-115"/> Er lobt darin ausdrücklich erhaltenswerte Teile der Orgel, wie die Windladen, das Pfeifenwerks des Rückpositivs sowie die Zungenstimmen und sah vor, 21&nbsp;alte Register in seiner Orgel mit 65&nbsp;Registern auf&nbsp;4 Manualen und Pedal wiederzuverwenden.<ref name="Lade_I_110-115"/> Die Kosten hierfür betrugen nach seiner Berechnung 115 542,50&nbsp;Francs.<ref name="Lade_I_110-115"/> [[Eugène Viollet-Leduc]] lehnte diesen ersten Entwurf aus Kostengründen ab.<ref name="Lade_I_110-115"/>
Cavaillé-Coll wusste, die hierdurch entstehenden Verzögerungen schließlich zu seinem Vorteil zu nutzen.<ref name="Lade_I_110-115"/> Er konnte sich dabei letztlich einerseits gegen Louis-Paul Dallery, der sich in dieser Sache 1852 nunmehr direkt an Kaiser [[Napoleon III.]] gewandt hatte, als auch gegen die belgische Firma [[Joseph Merklin|Merklin-Schütze]] durchsetzen<ref name="Lade_I_110-115"/>