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Eolas

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Eolas ist ein US-amerikanisches Unternehmen, welches vor allem durch Patentstreitigkeiten Berühmtheit erlangte.

Eolas wurde 1994 von Dr. Michael David Doyle gegründet. Der Name steht nach eigener Aussage für „Embedded Objects Linked Across Systems“ und ebenso für das gälische Wort für „Wissen“. Doyles Team an der Universität Californien (San Francisco) programmierte den ersten Webbrowser, der Plugins unterstützte. Im November 1993 führten sie diese Funktion erstmals vor. Dieser Anspruch wird von Pei-Yuan Wei, Entwickler des Browsers Viola angezweifelt. Dabei erhält er Rückendeckung von Tim Berners-Lee und anderen wesentlich an der Entwicklung des Webs beteiligten Größen.

In dem Streit ging es vor allem um die Gültigkeit, aber auch um die Nutzung des Patents im Internet Explorer. Im März 2004 hatte das US-Patent- und Trademark Office (USPTO) Eolas' Patent vorerst aufgehoben, doch es Ende September 2005 nach abermaliger Prüfung als gültig deklariert[1]. Somit wurde das bereits im August 2003 gefällte Urteil, Microsoft habe 521 Millionen US-Dollar - die Summe wurde zwischenzeitlich auf 565 Millionen US-Dollar erhöht - zu zahlen, wieder rechtskräftig. Da Microsofts Argumentation, entsprechende Techniken seien schon vor Anmeldung des Patents bekannt gewesen ("Prior Art"), nicht wirkte, griff man nun eine schon im Oktober 2003 gefundene Lösung auf: Den Internet Explorer und die enthaltene Techniken ändern, um Lizenzzahlungen an Eolas zu umgehen, was letztlich gelang und seitens Eolas' als "Schande" [2] quittiert wurde.

Die Umsetzung folgte aber nicht in der restriktiven Weise wie gewollt. Am 11. April 2006 gab es ein optionales IE-Update das innerhalb von 60 Tagen zu einem kritischen Sicherheitsupdate werden sollte, um auf der einen Seite Web-Entwicklern die Möglichkeit zu geben, adäquat auf mögliche Inkompatibilitäten reagieren zu können und auf der anderen Seite den Endnutzer dazu zu bringen, seinen Browser, wie gefordert, "umzubauen"[3]. Tatsächlich ist das Update aber bis jetzt optional und sogar durch WGA geschützt [4], was Zweifel daran aufkommen lässt, ob Microsoft an der schnellen Umsetzung interessiert war.

Ein weiterer Aspekt der insgesamt das Thema Softwarepatente in seiner Sinnhaftigkeit negativ reflektiert ist, dass andere Browser wie Mozilla Firefox, Apples Safari oder Opera möglicherweise auch von diesem Patent betroffen sind und somit gezwungen ihre Browser dementsprechend umzubauen. Dies würde jedoch auf einigen Millionen Seiten, die Multimedia-Plugins wie Flash oder Java voraussetzen, zu erheblichen Problemen führen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Golem [1].
  2. eWeek [2]. (englisch)
  3. Golem [3].
  4. Update Link [4].