[go: up one dir, main page]

„Bahnhof Stuttgart Schwabstraße“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
A-Jim (Diskussion | Beiträge)
K kleingkeiten
Hotseventyfive (Diskussion | Beiträge)
aktuelleres Bild
Markierungen: Visuelle Bearbeitung Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
 
(90 dazwischenliegende Versionen von 48 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
{{Infobox Bahnhof
| Breite = 310px
| Name = Stuttgart Schwabstraße
| Bild = S-Bahn-NetzSchwabstraße Stuttgartwide Zukunftangle (2010)1.pngjpg
| Bildtext = Bahnsteigebene
| Bildtext= Liniennetz der S-Bahn Stuttgart mit dem Bahnhof Schwabstraße in der Mitte
| Kategorie = 3
| Lage = Zwischenbahnhof
| Art= Durchgangsbahnhof
| Bauform = Tunnelbahnhof
| Bahnsteiggleise = 2
| Reisende/Tag=
| ZugfahrtenAbkürzung = TSS
| IBNR = 8006698
| Abkürzung= TSS
| Homepage =
| Eröffnung = 1. Oktober 1978
| Stilllegung =
| Architekt =
| Architekt_Bezeichnung =
| Baustil =
| StadtGemeinde = Stuttgart
| Ort = Stuttgart-West
| Breitengrad = 48.770234
| Längengrad = 9.156533
| Region-ISO = DE-BW
| Höhe=
| Höhe-Art =
| Höhe-BezugArt = DE-NN
| Höhe-Bezug = DE-NN
| Strecken=
| Strecken = * [[Verbindungsbahn (Stuttgart)]] (KBS 790.1; 790.2-3; 790.4-5; 790.6)
}}
 
Der unterirdische '''Bahnhof Stuttgart Schwabstraße''' im Stadtbezirk [[Stuttgart-West]], westlich der Innenstadt, stelltliegt dasam Ende des ersten Bauabschnittes der [[Verbindungsbahn (Stuttgart)|Stuttgarter Verbindungsbahn]] dar. Im Bahnhof enden mehreredie Linien derS4, [[S-BahnS5, Stuttgart]]S6 und S60 sowie Zwischentaktzüge der S1<ref>Mo.–Fr. Einezwischen betriebliche12 Besonderheitund ist15:30 eineUhr 1,5&nbsp;kmund langesamstags [[Wendeschleife]]zwischen am9 Endeund 15 Uhr</ref> der Station[[S-Bahn Stuttgart]].
 
Mit rund 27.200 Reisenden pro Tag war der Bahnhof Schwabstraße um 2005 der zehntgrößte [[Liste der Personenbahnhöfe in Baden-Württemberg|Bahnhof in Baden-Württemberg]].<ref>[[Landtag von Baden-Württemberg]]: [http://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP13/Drucksachen/4000/13_4069_D.pdf Kleine Anfrage des Abg. Boris Palmer und Antwort des Ministeriums für Umwelt und Verkehr: ''Zustand der wichtigsten Bahnhöfe in Baden-Württemberg'']. Drucksache 13/4069 (PDF; 107&nbsp;kB) vom 18. März 2005, S.&nbsp;2.</ref>
 
In nordöstlicher Richtung folgt die S-Bahn-Station [[Bahnhof Stuttgart Feuersee|Feuersee]]. Südlich an den Bahnhof schließt sich der rund 5&nbsp;km lange [[Hasenbergtunnel (Verbindungsbahn)|Hasenbergtunnel]], mit dem [[Bahnhof Stuttgart Universität|Haltepunkt Universität]], sowie die 1,5&nbsp;km lange [[Wendeschleife]] an.
 
== Geschichte ==
In der Planung der S-Bahn Stuttgart war der Bahnhof als vorläufiger Endpunkt des 3,2&nbsp;km langen Innenstadttunnels geplant. In der 1. Betriebsstufe der S-Bahn wurde mit 30.000 Fahrgästen pro Tag gerechnet, in der 2. Betriebsstufe (mit der Verlängerung nach [[Bahnhof Böblingen|Böblingen]] und zum [[Bahnhof Stuttgart Flughafen/Messe|Flughafen]]) mit etwa 35.000.<ref name="db-52-317">{{Literatur |Autor=Rolf Grüter, Karl-Heinz Böttcher |Titel= S-Bahn Stuttgart: Bauwerke der Tunnelstrecke Hauptbahnhof-<!--sic-->Schwabstraße |Sammelwerk= [[Die Bundesbahn]] |Nummer=5 |Datum=1976 |ISSN=0007-5876 |Seiten=317–325}}</ref>
Der Bahnhof Schwabstraße wurde im Zuge des Baus der S-Bahn-Stuttgart Mitte der 1970er Jahre errichtet. Der Bau gestaltete sich aufgrund des von der Baugrube aus aufgefahrenen bergmännischen Baus der Wendeschleife sehr aufwändig. Der Rohbau wurde im Dezember 1977 abgeschlossen.<ref>Jürgen Wedler, Karl-Heinz Böttcher: ''Der Tunnel. Verbindungsbahn der S-Bahn Stuttgart. Dokumentation ihrer Entstehung''. Herausgegeben von der Bundesbahndirektion Stuttgart. Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-925565-01-9, S.&nbsp;100–104.</ref> 1978 ging der erste Bauabschnitt der Verbindungsbahn vom Hauptbahnhof zur Schwabstraße in Betrieb. 1985 folgte eine Verlängerung in Richtung Südwesten zur Universität. Ein Teil der Züge endet jedoch auch weiterhin im Bahnhof Schwabstraße und durchfährt die Wendeschleife.
 
DerDie BahnhofStation Schwabstraßewar wurdeTeil imdes Zuge1. desAusführungsvertrages Bauszur S-Bahn, der 1971 geschlossen wurde.<ref name="bb-57-681">{{Literatur |Autor=Jürgen Wedler |Titel=Die S-Bahn- Stuttgart Mitte1981 – auf sechs Linien erweitert |Sammelwerk=[[Die Bundesbahn]] |Band=57 |Datum=1981 |ISSN=0007-5876 |Seiten=681–688}}</ref> Der Bauauftrag für den Rohbau wurde 1974 an eine [[Arbeitsgemeinschaft]] der 1970erFirmen Jahre[[Philipp errichtetHolzmann|Holzmann]] ([[Frankfurt am Main]]), [[Baresel]] ([[Stuttgart]]) und [[Hochtief]] ([[Essen]]) vergeben.<ref name="db-52-317" /> Der Bau gestaltete sich aufgrund des von der Baugrube aus aufgefahrenen bergmännischen Baus der Wendeschleife sehr aufwändig. Der Rohbau wurde im Dezember 1977 abgeschlossen.<ref>Jürgen Wedler, Karl-Heinz Böttcher: ''Der Tunnel. Verbindungsbahn der S-Bahn Stuttgart. Dokumentation ihrer Entstehung''. Herausgegeben von der Bundesbahndirektion Stuttgart. Kohlhammer-Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-925565-01-9, S.&nbsp;100–104.</ref> 1978 ging der erste Bauabschnitt der Verbindungsbahn vom Hauptbahnhof zur Schwabstraße in Betrieb. 1985 folgte eine Verlängerung in Richtung Südwesten zur Universität. Ein Teil der Züge endet jedoch auch weiterhin im Bahnhof Schwabstraße und durchfährt anschließend die Wendeschleife.
 
Laut einer 2019 vorgelegten Untersuchung zur [[S-Bahn Stuttgart#ETCS|Einführung von ETCS auf der S-Bahn Stuttgart]] ist die Station Schwabstraße in nördlicher Fahrtrichtung für die Kapazität ([[Mindestzugfolgezeit]]) der Stammstrecke maßgebend.<ref name="abschlussbericht-2019-01-30">{{Internetquelle |url=https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/Dateien/PDF/Abschlussbericht_Untersuchung_ETCS_Stuttgart.pdf |titel=Untersuchung zur Einführung von ETCS im Kernnetz der S-Bahn Stuttgart |titelerg=Abschlussbericht |hrsg=WSP Infrastructure Engineering, NEXTRAIL, quattron management consulting, VIA Consulting & Development GmbH, Railistics |datum=2019-01-30 |seiten=297 |format=PDF |abruf=2019-05-01}}</ref>
 
Der Bahnhof wurde während der Sommerferien 2021 weitgehend barrierefrei ausgebaut und erhielt dazu ein taktiles Wegeleitsystem sowie Brailleschriftfelder.<ref name="stn-2021-07-22">{{Literatur |Autor=Barbara Czimmer |Titel=Bahn ändert bis 2035 Niveau bei Bahnsteigen |Sammelwerk= [[Stuttgarter Nachrichten]] |Band=76 |Datum=2021-07-22 |Seiten=15}}</ref><ref name="db-2021-09-13">{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/pr-stuttgart-de/aktuell/presseinformationen/179-pm_s_bahn_fahren_wieder_auf_stammstrecke-6366928 |titel=S-Bahnen fahren wieder auf Stammstrecke |werk=deutschebahn.com |hrsg=Deutsche Bahn |datum=2021-09-13 |abruf=2021-09-18}}</ref>
 
== Anlagen ==
Der Bahnhof liegt auf Ebene −2<ref name="db-52-317" /> zwischen 11 und 27&nbsp;m unter der Straßenoberfläche, bei einem in 6 bis 8 Meter Tiefe liegenden [[Grundwasserspiegel. Er hat eine Längsneigung von 1,6 Promille. Der Bahnhof verfügt über einen Bahnsteig mit zwei Bahnsteigkanten. Gleis 1 dient den Zügen in Richtung Universität und den in Schwabstraße endenden Zügen, Gleis 2 den Zügen in Richtung Hauptbahnhof. Am westlichen Bahnsteigende verzweigen sich die Gleise in Richtung Universität und in die 1500 Meter lange Wendeschleife mit einem Kurvenradius von 190 Metern. Die Wendeschleife ist betrieblich Teil des Bahnhofs und liegt zwischen 17 und 80 Meter tief]].
 
Zugänge zum Bahnsteig befinden sich an beiden Bahnsteigenden.
Der Bahnhof verfügt über einen 210&nbsp;m langen und 8,80&nbsp;m breiten [[Mittelbahnsteig]] mit zwei Bahnsteigkanten. Er liegt in einer Längsneigung von 1,6 Promille.<ref name="db-52-317" /> Gleis 1 dient den Zügen in Richtung [[Bahnhof Stuttgart-Vaihingen|Vaihingen]] und den hier endenden Zügen, Gleis 2 den Zügen in Richtung [[Stuttgart Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]]. Zugänge zum Bahnsteig befinden sich an beiden Bahnsteigenden. Am westlichen Bahnsteigende verzweigen sich die Gleise in Richtung Universität und Wendeschleife.
 
Auf der darüber liegenden Ebene −1 liegen Ausgangsbauwerke.<ref name="db-52-317" />
 
Im Dezember 2015 wurden Entrauchungsanlagen [[Planfeststellung|planfestgestellt]].<ref name="eba-2015-12-11">{{Literatur |Hrsg=[[Eisenbahn-Bundesamt]] |Titel=Planfeststellungsbeschluss gemäß §&nbsp;18 AEG für das Vorhaben „Stuttgart, S-Bahn-Station Schwabstraße, Entrauchungsbauwerk“, in der Stadt Stuttgart, Bahn-km 2,100 bis 2,720 der Strecke 4861 Stuttgart&nbsp;-&nbsp;Filderstadt |Ort=Stuttgart |Datum=2015-12-11 |Seiten=3 | |Format=PDF |KBytes=}}</ref>
 
<gallery>
S-Bahnhof Schwabstraße2.jpg|Zugang an der Oberfläche
S-Bahnhof Schwabstraße4.jpg|Westliche Verteilerebene
S-Bahnhof Schwabstraße5.jpg|Abgang von der westlichen Verteilerebene zur Bahnsteigebene
S-Bahnhof Schwabstraße3.jpg|Treppe und dahinter die Rolltreppe auf der Bahnsteigebene
S-Bahnhof Schwabstraße8.jpg|Östliche Verteilerebene
S-Bahnhof Schwabstraße7.jpg|Abgang von der östlichen Verteilerebene zur Bahnsteigebene
Stuttgart-Schwabstraße-Bahnsteig.jpg|Blick auf Gleis 1
</gallery>
 
Im Dezember 2020 wurde die Bauausführung für das Projekt „Licht + Farbe Stuttgart, Revitalisierung“ u.&nbsp;a. für die Station Schwabstraße ausgeschrieben.<ref name="db-2020-12-04">{{Internetquelle |url=https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:586116-2020:TEXT:DE:HTML |titel=Licht + Farbe Stuttgart, Revitalisierung |werk=ted.europa.eu |hrsg=Deutsche Bahn |datum=2020-12-04 |abruf=2021-01-02 |kommentar=Ausschreibung 20FEI49128}}</ref><ref name="db-2020-11-30">{{Internetquelle |autor=Beierl |url=https://bieterportal.noncd.db.de/evergabe.bieter/api/supplier/subproject/4eb9782b-d87d-466f-b198-f4c512b31231/attachment/84449d64-944a-eb11-9183-f57f0d6acc8f |titel=Projekt uPva Licht + Farbe |werk=bieterportal.noncd.db.de |hrsg= [[Drees & Sommer]] |datum=2020-11-30 |format=PDF |offline=1 |abruf=2021-01-02 |kommentar=Datei ''3.1 Rahmenterminplan.pdf'' in ZIP-Datei}}</ref> In den Sommerferien 2021 und 2022 erfolgten u.&nbsp;a. Bodenbelags- und Malerarbeiten.
 
== Wendeschleife ==
|[[Datei:S-Bahn-Netz Bildtext=Stuttgart Zukunft (2013).png|mini|300px|Liniennetz der S-Bahn Stuttgart mit dem Bahnhof Schwabstraße in der Mitte]]
[[Datei:S-Bahnhof Schwabstraße6.jpg|mini|300px|Hasenbergtunnel Richtung Stuttgart-Vaihingen. Rechts zweigt die unterirdische Wendeschleife ab.]]
 
Der Bahnhof besitzt eine bei Eisenbahnen seltene [[Betriebsstelle|betriebliche]] Besonderheit: eine 1,51&nbsp;km lange Wendeschleife. Sie fädelt mit [[Streckenkilometer]] 0,0 südlich des Bahnsteigsbereichs (Kilometer 2,6) aus dem Gleis Richtung Vaihingen aus und verläuft auf einer Länge von 1,0&nbsp;km eingleisig. Daran schließt sich ein rund 300&nbsp;m langer zweigleisiger Abschnitt an, der ein Ausweich- und Abstellgleis von 210&nbsp;m Nutzlänge aufnimmt. Beim Streckenkilometer 1,3 beginnt der zweigleisige Abschnitt. Eingleisig fädelt die Strecke anschließend Richtung Hauptbahnhof ein.<ref name="db-54-683">{{Literatur |Autor=Jürgen Wedler |Titel=Planung und Bau der S-Bahn Stuttgart |Sammelwerk= [[Die Bundesbahn]] |Band=54 |Nummer=9 |Datum=1978 |ISSN=0007-5876 |Seiten=683–695}}</ref>
 
Die [[Tunnel#Maßgrößen|Überdeckung]] beträgt zwischen 17&nbsp;m in der Nähe der Bahnsteige und 80&nbsp;m unter dem [[Bahnhof Stuttgart West|Westbahnhof]]. In Anbetracht der zahlreichen dort wendenden Züge wurde eine Wendeschleife trotz der höheren Baukosten für wirtschaftlicher befunden als [[Stumpfgleis|stumpf endende]] unterirdische Wendegleise.<ref name="tunnel-1985" /> Mit der Wendeschleife sollte gegenüber einer ebenfalls erwogenen zweigleisigen Stumpfgleis-Wendeanlage eine [[Mindestzugfolgezeit]] von 1,2&nbsp;Minuten (gegenüber sonst 2,5&nbsp;Minuten) erreicht werden können. Die Schleife sollte darüber hinaus fünf statt zwei Langzüge aufnehmen können. Durch die kürzere Wendezeit, in der weder Führerstandswechsel noch [[Bremsprobe]]n erforderlich waren, sollten im Rahmen des vorgesehenen Betriebsprogramms insgesamt drei Vollzüge eingespart werden können. Daneben galt die Aufteilung in mehrere eingleisige Tunnelröhren gegenüber der Stumpfgleis-Wendeanlage als bautechnisch einfacher und wirtschaftlicher.<ref name="db-52-317" />
 
Während der Bahnsteigbereich der Station Schwabstraße in offener Bauweise erstellt wurde, wurde die Schleife bergmännisch vorgetrieben.<ref name="db-52-317" /> Am 7. Oktober 1974 begann der Vortrieb an der Schleife und der Bau von Verzweigungsbauwerken und von zunächst jeweils 60&nbsp;m<ref name="db-54-683" /> langen Tunnelstümpfen der beiden eingleisigen Röhren des [[Hasenbergtunnel (Verbindungsbahn)|Hasenbergtunnels]] in Richtung [[Bahnstrecke Stuttgart–Horb|Gäubahn]]. Der übrige Hasenbergtunnel Richtung Vaihingen wurde ab 1979 gebaut und ging 1985 in Betrieb.
 
Der Tunnel wurde in [[Neue Österreichische Tunnelbaumethode|Neuer Österreichischer Tunnelbauweise]] mit zwei Teilschnittmaschinen mit seinem vollen Querschnitt von 50&nbsp;m² (im eingleisigen Bereich) bis zu 120&nbsp;m² (Abzweigbereich) aufgefahren. Der Baugrund wurde dazu vereist.<ref name="db-52-317" /> Der kreisförmige Tunnel weist einen Durchmesser von 6,70&nbsp;m (im eingleisigen Bereich) bzw. 9,80&nbsp;m (im zweigleisigen Bereich) auf. Die Innenschale, aus bewehrtem Stahlbeton, wurde mit einer Stärke zwischen 0,35 und 1,00&nbsp;m ausgeführt.<ref name="tunnel-1985" />
 
Der vordere Teil der Wendeschleife liegt in ausgelaugtem [[Gipskeuper]]. Weil dieser brüchig ist und die Überdeckung hier gering ist, wurde das Gestein über dem Tunnelfirst mittels [[Bodenvereisung|Gefrierverfahren]] standfest gemacht. Geologisches Problem im hinteren Teil der Wendeschleife war die Lage in [[anhydrit]]haltigen Gipskeuperschichten, die bei Wasserzutritt, der bei üblichen Tunnelbauverfahren unvermeidlich ist, stark [[Quellung|quellen]] und somit starke Kräfte auf den Tunnelkörper ausüben.
 
Um ein Aufquellen des unausgelaugten Gipskeupers zu vermeiden, wurde die Wendeschleife völlig trocken aufgefahren. Der Tunnelquerschnitt hat einen [[Lichtes Maß|lichten]] [[Radius]] von 4&nbsp;m, an den sich eine 1&nbsp;m dicke Tunnelschale anschließt. Im Betrieb sind keine durch den Anhydrit bedingten Schäden aufgetreten (Stand: 2003).<ref name="stuva-2003-60">{{Literatur |Autor= Peter Jäckle, [[Walter Wittke (Ingenieur)|Walter Wittke]] |Hrsg=Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen |Titel=Grundlagen für wirtschaftliche Entwürfe sowie termin- und kostengerechte Ausführung von Tunnelbauwerken |Sammelwerk=Tunnel – Lebensadern der mobilen Gesellschaft |Reihe=Forschung + Praxis |Band=40 |Verlag=Bauverlag |Ort=Gütersloh |Datum=2003 |ISBN=3-7625-3602-3 |Seiten=60–66}}</ref>
 
Bei der [[Ingenieurgeodäsie|Vermessung]] der Wendeschleife kamen 40 Messpunkte zum Einsatz. Da es ansonsten keine Verbindung zur Oberfläche gibt, war die alleinige Basis der Vermessung die Station Schwabstraße. Nach einer Vortriebslänge von 850&nbsp;m rechts und 900&nbsp;m links fand der Durchschlag unter dem [[Bahnhof Stuttgart West|Westbahnhof]] statt; der Querfehler betrug dabei 8&nbsp;mm, der Höhenfehler 2&nbsp;mm. Das Tunnelprofil hat einen Innendurchmesser von 6,70&nbsp;m im eingleisigen und 9,80&nbsp;m im zweigleisigen Bereich. Der Radius der Schleife beträgt 190&nbsp;m, die Länge 1500&nbsp;m.<ref>{{Literatur |Autor=Günter Dutt |Titel=Ein Streifzug durch 150 Jahre Tunnelbauwerke in Württemberg |Sammelwerk=Jahrbuch für Eisenbahngeschichte |Nummer=28 |Verlag=Uhle & Kleimann |Ort=Lübbecke |Datum=1996 |ISSN=0340-4250 |Seiten=47–63}}</ref> Mit entsprechender [[Überhöhung]] kann 50&nbsp;km/h gefahren werden. Die Längsneigung liegt zwischen 2,0 und 37,8 Promille.<ref name="tunnel-1985">{{Literatur |Autor=Jürgen Wedler, Karl-Heinz Böttcher |Hrsg=Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Stuttgart |Titel=Der Tunnel |TitelErg=Verbindungsbahn der S-Bahn Stuttgart: Dokumentation ihrer Entstehung |Verlag=W. Kohlhammer |Ort=Stuttgart |Datum=1985 |ISBN=3-925565-01-9 |Seiten=19, 20, 106–113}}</ref>
 
Die Rohbauarbeiten wurden im März 1974 vergeben, der Baubeginn erfolgte im Oktober 1974 und wurden im Juli 1977 abgeschlossen. Die Baukosten (Rohbau) beliefen sich auf 48,9 Millionen [[Deutsche Mark|DM]].<ref name="tunnel-1985" />
 
== Bahnbetrieb ==
DerDas CodeBetriebsstellenkürzel im [[Bahnamtliches Betriebsstellenverzeichnis|Bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis]] lautet TSS.
 
Der Bahnhof liegt im [[Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart|VVS]]. Im Kategoriensystem der Deutschen Bahn AG, Stationen und Service liegt der Bahnhof Schwabstraße in der [[Bahnhofskategorie]] 3. <ref>[http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/infomaterial/sonstige/bahnhofskategorieliste__db__station__service__2011.pdf ''Bahnhofskategorieübersicht 2011 der Deutschen Bahn (gültig ab 01.01.2011)'']</ref>
Der Bahnhof liegt im [[Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart|VVS]]. Bei der [[DB Station&Service AG|DB Station&Service]] hat der Bahnhof Schwabstraße die [[Preisklasse]] 3.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/resource/blob/5655916/0b387b3eac2f03f4f327dcef827e60d3/Stationspreisliste-2021-data.pdf |titel=Stationspreisliste 2021 (gültig ab 01.01.2021) |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2020-11-16 |format=PDF; 2,36&nbsp;MB |abruf=2021-02-11}}</ref>
Die Stationsfarbe ist gelb.
 
Der S-Bahn-Kernbereich, zwischen Mittnachtstraße und Österfeld, soll im Rahmen der [[Verbindungsbahn (Stuttgart)#ETCS|ETCS-Ausrüstung der Stammstrecke]] betrieblich Teil eines rund 11&nbsp;km langen [[Bahnhof]]s „Stuttgart Hbf (S-Bahn)“ werden, um die Auswirkung von (ETCS-)Störungen zu begrenzen.<ref name="ei-2022-11-40">{{Literatur |Autor=Marc Behrens, Alexander Eschbach, Bernd Kampschulte, Alexander Paltian, Markus Schöppach, Anke Wiedenroth |Titel=Robuste Leit- und Sicherungstechnik im Digitalen Knoten Stuttgart |Sammelwerk=[[Der Eisenbahningenieur]] |Band=73 |Nummer=11 |Datum=2022-11 |ISSN=0013-2810 |Seiten=40–46 | |Format=PDF |KBytes=}}</ref>
 
=== S-Bahn ===
Zeile 46 ⟶ 97:
! Strecke
|-
| alignstyle="text-align:center" | {{Liniensymbol S-Bahn Stuttgart|1}}
| [[Bahnhof Kirchheim unter (Teck#Verkehr)|KirchhheimKirchheim&nbsp;(Teck)]] – [[Bahnhof Wendlingen (Neckar)|Wendlingen&nbsp;(Neckar)]] – [[Bahnhof Plochingen|Plochingen]] – [[Bahnhof Esslingen (Neckar)|Esslingen&nbsp;(Neckar)]] – [[Bahnhof Stuttgart Neckarpark|Neckarpark]] – [[Bahnhof Stuttgart-Bad Cannstatt|Bad&nbsp;Cannstatt]] – [[Stuttgart Hauptbahnhof|Hauptbahnhof&nbsp;(tief)]] – '''Schwabstraße''' – [[Bahnhof Stuttgart-Vaihingen|Vaihingen]] – [[Bahnhof Stuttgart-Rohr|Rohr]] – [[Bahnhof Böblingen|Böblingen]] – [[Bahnhof Herrenberg|Herrenberg]]
|-
| alignstyle="text-align:center" | {{Liniensymbol S-Bahn Stuttgart|211}}
| Schorndorf – [[Weinstadt#Verkehr|Weinstadt]] – [[Bahnhof Waiblingen|Waiblingen]]Neckarpark – Bad &nbsp;Cannstatt – Hauptbahnhof (tief) – '''Schwabstraße''' – Vaihingen – Rohr – [[Bahnhof Stuttgart Flughafen/Messe|Flughafen/Messe]]Böblingen[[Bahnhof Filderstadt|Filderstadt]]Herrenberg
|-
| alignstyle="text-align:center" | {{Liniensymbol S-Bahn Stuttgart|32}}
| Backnang[[Bahnhof Schorndorf|Schorndorf]] – [[Winnenden#VerkehrBahnhof Fellbach|WinnendenFellbach]] – [[Bahnhof Waiblingen|Waiblingen]] – Bad Cannstatt – Hauptbahnhof (tief) – '''Schwabstraße''' – Vaihingen – Rohr – [[Bahnhof Stuttgart Flughafen/Messe|Flughafen/Messe]] – [[Bahnhof Filderstadt|Filderstadt]]
|-
| alignstyle="text-align:center" | {{Liniensymbol S-Bahn Stuttgart|43}}
| [[Bahnhof Backnang|Backnang]] – [[Bahnhof Winnenden|Winnenden]] – Waiblingen – Bad Cannstatt – Hauptbahnhof (tief) – '''Schwabstraße''' – Vaihingen – Rohr – Flughafen/Messe
| '''Schwabstraße''' – Hauptbahnhof – [[Bahnhof Stuttgart-Zuffenhausen|Zuffenhausen]] – Ludwigsburg – [[Bahnhof Marbach (Neckar)|Marbach]]
|-
| alignstyle="text-align:center" | {{Liniensymbol S-Bahn Stuttgart|54}}
| '''Schwabstraße''' – Hauptbahnhof (tief)[[Bahnhof Stuttgart-Zuffenhausen|Zuffenhausen]] [[Bahnhof Ludwigsburg|Ludwigsburg]] – [[Bahnhof Marbach (Neckar)|Marbach (Neckar)]]BietigheimBacknang
|-
| alignstyle="text-align:center" | {{Liniensymbol S-Bahn Stuttgart|65}}
| '''Schwabstraße''' – Hauptbahnhof (tief) – Zuffenhausen – [[Leonberg#Verkehr|Leonberg]]Ludwigsburg – [[WeilBahnhof der Stadt#VerkehrBietigheim-Bissingen|Weil der StadtBietigheim]]
|-
| style="text-align:center" | {{Liniensymbol S-Bahn Stuttgart|6}}
| '''Schwabstraße''' – Hauptbahnhof (tief) – Zuffenhausen – [[Bahnhof Stuttgart-ZuffenhausenLeonberg|ZuffenhausenLeonberg]] – Ludwigsburg[[Bahnhof Renningen|Renningen]] – [[Bahnhof MarbachWeil (Neckar)der Stadt|MarbachWeil der Stadt]]
|-
| style="text-align:center" | {{Liniensymbol S-Bahn Stuttgart|60}}
|'''Schwabstraße''' – Hauptbahnhof (tief) – Zuffenhausen – Leonberg – Renningen – [[Bahnhof Magstadt|Magstadt]] – [[Bahnhof Sindelfingen|Sindelfingen]] – Böblingen
|}
 
== Busverkehr ==
Die [[Stuttgarter_StraßenbahnenStuttgarter Straßenbahnen#Bus|SSB-Buslinien]] 42 und 44 verkehren hier.
Die Haltestelle der Linie 42 befindet sich in der Schwabstraße, die der Linie 44 in der Rotebühlstraße.
 
== EinzelnachweiseSiehe auch ==
* [[Liste der Bahnhöfe in Stuttgart]]
<references />
* [[Liste der Stationen der S-Bahn Stuttgart]]
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Schwabstraße train station (Stuttgart)|Bahnhof Stuttgart Schwabstraße|video=0|audio=0}}
*[http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/bahnhofssuche__deutschland/bahnhofssuche/bahnhofsdaten__filter,variant=details,recordId=6083.html?c210230=Schwabstra%C3%9Fe Bahnhof Stuttgart Schwabstraße auf bahnhof.de]
* [http://www2.vvs.de/Download/Envmaps/vvs/uSchwab.pdf Stationsplan auf www.vvs.de]
* [http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.schwabstrasse-schienen-durch-die-unterwelt.d3ed18f1-44b0-4682-8454-22b0c2b6c12a.html Schienen durch die Unterwelt] Bericht über die Wendeschleife, Stuttgarter Nachrichten, 1. Januar 2012
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Bahnhof in Stuttgart|Schwabstrasse]]
[[Kategorie:Tunnelbahnhof|Stuttgart Schwabstrasse]]
[[Kategorie:Bahnhof der S-Bahn Stuttgart|Schwabstrasse]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren]]
[[Kategorie:Stuttgart-West]]