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U 305

Deutsches Unterseeboot im Zweiten Weltkrieg

U 305 war ein deutsches U-Boot des Typs VII C. Es wurde von der Kriegsmarine während des U-Boot-Krieges im Zweiten Weltkrieg im Nordatlantik eingesetzt.

U 305
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: VII C
Feldpostnummer: 49 638
Werft: Flender-Werke, Lübeck
Bauauftrag: 20. Januar 1941
Baunummer: 305
Kiellegung: 30. August 1941
Stapellauf: 25. Juli 1942
Indienststellung: 17. September 1942
Kommandanten:

17. September 1942 – 17. Januar 1944
Kapitänleutnant Rudolf Bahr

Einsätze: 4 Unternehmungen
Versenkungen:

2 Schiffe (13.045 BRT)
2 Kriegsschiffe (2.560 t)

Verbleib: am 17. Januar 1944 versenkt

U-305 wurde am 17. Januar 1944 südwestlich von Irland an dem zusammengefassten Geleiten ON 65/ KMS 39 durch den britischen Zerstörer Wanderer und die Fregatte Glenarm geortet und nach stundenlanger Wasserbombenverfolgung um 20:56 h durch eine Hedgehog-Wasserbombensalve 49º39'N 20º10'W versenkt. Die gesamte Besatzung von 51 Mann ist gefallen.

Flottillenzugehörigkeit

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Ab September 1942 gehörte U 305 zur 8. U-Flottille, einer Ausbildungsflottille, die in Danzig stationiert war. Kommandant Bahr unternahm bis zum Februar 1943 von hier aus Ausbildungsfahrten in der Ostsee zum Training der Besatzung. Ab dem 1. April 1943 war das Boot der 1. U-Flottille unterstellt, die im nordfranzösischen Atlantikhafen Brest stationiert war, wo das Boot am 12. März eintraf. Von hier lief Kommandant Bahr zu drei weiteren Feindfahrten aus.[1]

Einsatz und Geschichte

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Am 27. Februar lief U 305 von Kiel zu seiner ersten Unternehmung aus.[1] Als Teil der U-Bootgruppe Stürmer traf das U-Boot am 17. März 1943 auf den Geleitzug SC 122, aus dem Kommandant Bahr am Abend des 17. März die britischen Handelsschiffe Zouave (Lage) und Port Auckland (Lage) versenkte.[2] U 305 hielt danach noch bis zum Abend des 18. März Kontakt zu dem Geleit, wurde aber durch alliierte Flugzeuge immer wieder zum Tauchen gezwungen und konnte keine weiteren Angriffe unternehmen.[3]

U-Bootgruppe Mosel

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Die erste Unternehmung von Brest aus begann am 12. Mai 1943 und führte in den Nordatlantik.[1] U 305 wurde der U-Bootgruppe Mosel zugeteilt, die nach den von Karl Dönitz entwickelten Maßgaben der Rudeltaktik Jagd auf alliierte Geleitzüge machte. Nach Auswertung von Informationen des deutschen B-Dienstes, die einen HX-Geleitzug ankündigten, wurde die U-Bootgruppe Mosel südlich von Grönland in Stellung gebracht. Noch während sich die deutschen Boote sammelten, wurden einige bereits von alliierten Streitkräften entdeckt und attackiert.[4] Am 22. Mai 1943 überstand das U-Boot einen zweistündigen Angriff von Flugzeugen des amerikanischen Geleitflugzeugträgers USS Bogue, der zur Geleitsicherung eines anderen Konvois gehörte. Das Boot wurde hierbei so stark beschädigt, dass Kommandant Bahr nach Brest zurückkehren musste, wo U 305 am 1. Juni eintraf.[1]

U-Bootgruppe Leuthen

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Am 8. August brach Kommandant Bahr zu seiner dritten Feindfahrt mit diesem Boot auf. Vorgesehenes Operationsgebiet war wiederum der Nordatlantik.[1] Vom 18. bis zum 23. September 1943 war U 305 Teil der aus 20 U-Booten bestehenden Gruppe „Leuthen“, die eingesetzt wurde, um Jagd auf die Konvois ON 202 und ONS 18 zu machen. Am 20. September versenkte Kommandant Bahr den kanadischen Zerstörer St Croix.[2] Am 22. Oktober lief U 305 wieder in Brest ein.[1]

U-Bootgruppe Borkum

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Das Boot lief am 8. Dezember 1943 von Brest aus zu seiner letzten Unternehmung aus.[1] U 305 war der U-Bootgruppe Borkum zugeteilt und geriet bereits bei der Anfahrt zur vorgesehenen Position in Gefechte. Am 24. Dezember attackierte Kommandant Bahr die Sicherungsgruppe des Geleitflugzeugträgers USS Card und am 2. Januar einen weiteren unidentifizierten Zerstörer. Am 3. Januar überstand das Boot einen Luftangriff. Am 6. Januar entdeckte Kommandant Bahr spätnachts mehrere Geleitschiffe, die zur Eskorte der Geleitzüge OS 64 und KMS 38 gehörten, und griff sie an. Dabei versenkte er die britische Fregatte HMS Tweed (Lage).[2] Die alliierten Kriegsschiffe konnten im Laufe der Rettungsmaßnahmen lediglich 44 Besatzungsmitglieder der Tweed retten.[5] U 305 verlor einen seiner Offiziere. Am 15. Januar meldete Kommandant Bahr der U-Bootführung, dass er sich nicht, wie befohlen, der U-Bootgruppe Rügen anschließen würde, sondern die Unternehmung beenden und zum Stützpunkt zurückkehren will. Bahr gab keine Gründe für seinen Entschluss an. Der britische Historiker Clay Blair sieht Treibstoff- und Torpedomangel als Bahrs Gründe an.[6]

Versenkung

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HMS Glenarm

Am 17. Januar 1944 wurde das U-Boot von einer britischen „Hunter-Killer-Group“ entdeckt, die aus fünf Kriegsschiffen bestand und von der britischen Fregatte HMS Glenarm angeführt wurde.[7] Der britische Zerstörer HMS Wanderer erhielt Sonarkontakt und attackierte das U-Boot mit Wasserbombensalven eines Hedgehog-Granatwerfers. Nachdem die Wanderer aufgrund von Sonardaten die Versenkung des U-Bootes gemeldet hatte, wiederholte die Glenarm den Angriff nochmals, ebenfalls mit Hedgehog-Salven, bestätigte die Versenkung und befahl der gesamten Gruppe, abzulaufen. Reginald Whinney, Kommandant der Wanderer war jedoch vom Erfolg der Angriffe nicht überzeugt. Die Wanderer führte dementsprechend einen konventionellen Wasserbombenangriff durch, in dessen Folge Sinkgeräusche wahrgenommen wurden.[8] Die britische Admiralität verzeichnete eine Versenkung, die sie zu gleichen Teilen der Glenarm und der Wanderer zuschrieb. (49° 39′ N, 20° 10′ W)

Besatzung (51 Mann)

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Kommandant

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Kapitänleutnant Rudolf Bahr.

Wachoffiziere

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Leutnant zur See Gernoth Thiel (November 1942 bis Februar 1943)

Leutnant zur See Helmut Bogatsch

Leutnant zur See Gerhard Dohrmann

Leutnant zur See Hermann Sander

Wach Offizier-Schüler

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Fähnrich zur See Wolfgang Jacobsen (Februar bis Juni 1943).

Fähnrich zur See Horst Jäger (1. Unternehmung).

Leitender Ingenieur

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Oberleutnant Ing. Ernst Brenner

Ober Maschinist Karl Brummer

Ober Maschinist Heinz Randt

Bordarzt

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Marine Stabsartzt Dr. Günter Loytved.

Obersteuerleute

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Obersteuermann Friedrich Migge.

Literatur

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  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1999, ISBN 3-8132-0514-2.
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-16059-2.
  • „Deadly Seas“ von David J. Bercuson und Holger H. Herwig (Random House 1997, ISBN 978-0-679-30854-6) beschreibt die dramatische Geschichte des Duells zwischen der kanadischen Fregatte HMCS St. Croix und U-305.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6, S. 471.
  2. a b c Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4, S. 168.
  3. Martin Middleton: Konvoi - Deutsche U-Boote jagen alliierte Geleitzüge. Moewig Taschenbuchverlag. Rastatt. ISBN 3-8118-4342-7. Seite 215 f.
  4. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten. 1998, S. 405–406.
  5. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten. 1998, S. 576–577.
  6. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten. 1998, S. 579.
  7. Als „Hunter-Killer-Groups“ wurden Gruppen von Kriegsschiffen bezeichnet, die speziell für die U-Bootjagd zusammengestellt und trainiert, und deren Prämissen nicht der Schutz von Konvois, sondern das Aufspüren (Hunter) und Vernichten (Killer) von U-Booten waren
  8. Im Unterschied zu den Wasserbomben eines Hedgehogs, die durch Aufschlagzünder explodierten, detonierten die Sprengsätze bei einem konventionellen Angriff durch Tiefendruck