Soazza
Soazza (deutsch veraltet Sowaz oder Zauatz) ist eine politische Gemeinde in der Region Moesa (Misox) im schweizerischen Kanton Graubünden.
Soazza | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Moesa |
BFS-Nr.: | 3823 |
Postleitzahl: | 6562 |
Koordinaten: | 737458 / 136522 |
Höhe: | 620 m ü. M. |
Höhenbereich: | 458–2964 m ü. M.[1] |
Fläche: | 46,42 km²[2] |
Einwohner: | 332 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 7 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
17,8 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.soazza.ch |
Soazza
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Lage der Gemeinde | |
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Gold (gelb) auf schwarzem Pferd der Heilige Martin, den roten Mantel mit dem Bettler teilend
Der Heilige Martin ist Patron der Pfarrkirche San Martino und war auch schon im Gemeindesiegel abgebildet.
Geographie
BearbeitenDas Haufendorf Soazza liegt auf den Überresten eines durch die Moesa zerstörten Gletscherriegels an der Grenze zwischen dem oberen und unteren Misox. Die Westgrenze bildet eine Gebirgskette, die das Misox vom Calancatal trennt. Im Osten reicht die weitflächige Gemeinde bis zur Grenze zu Italien. Dieser östliche Gemeindeteil ist mit Ausnahme des Weilers Druna auf der linken Talgrundseite der Moesa kaum besiedelt. Vom gesamten Gemeindegebiet von über 46 km² sind beinahe 25 km² – genau 2490 ha – von Wald und Gehölz bedeckt. Weitere 1746 ha sind unproduktive Fläche (meist Gebirge). Zwar gibt es 333 ha landwirtschaftlich nutzbaren Boden, doch sind darunter 286 ha Alpwirtschaften. Die restlichen 68 ha sind Siedlungsfläche. 2 Kilometer südlich des Ortes liegt der Wasserfall Cascata di Buffalora.
Nachbargemeinden sind Mesocco, Rossa, Calanca, Lostallo (alle Kanton Graubünden) sowie San Giacomo Filippo in Italien.
Geschichte
BearbeitenEine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1203 unter dem damaligen Namen Soaza[5]. Die Gemeinde war schon 1359 selbständig, stand aber kirchlich lange unter der Collegiata von San Vittore GR; noch 1626 musste es an diese den Zehnten entrichten. 1710 kaufte Soazza die Alp Ingamba auf Gebiet der Gemeinde Lostallo, für 1000 Thaler. Von Soazza aus führt ein Weg über die Forcola[6] nach Chiavenna, der früher viel begangen war und Verkehr brachte.
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | ||||||||||||
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Jahr | 1650 | 1802 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000[7] | 2004 | 2010 | 2011 | 2012 | 2015 | 2021 |
Einwohner | 427 | 311 | 315 | 339 | 348 | 359 | 374 | 351 | 353 | 352 | 347 | 324 |
Von den Ende 2004 374 Bewohnern waren 327 (= 87 %) Schweizer Staatsangehörige.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSport
Bearbeiten- Football Club Alta Moesa[15]
Persönlichkeiten
BearbeitenFoto
Bearbeiten-
Kath. Kirche San Martino, 1219 erwähnt, Neubau 1639
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Kirche San Martino. Historisches Bild von Leo Wehrli (1935)
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Der heilige Martin an der Kirchenmauer
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Bahnhof der Bellinzona-Mesocco Bahn, 1907–1978
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Dorf mit Kirche San Rocco, Neubau 1633
-
Fluss Moesa
Literatur
Bearbeiten- Michael Alder, Peter F. Althaus (Hrsg.), Soazza : Ortsbild, Bauten, Typologie. Ingenieurschule Beider, Basel 1988.
- Michael Alder [Hrsg.], Palazzine in, a Soazza: die Typologie des Korridorhauses. Ingenieurschule Beider, Basel 1995.
- Paolo Mantovani: I toponimi del comune di Soazza. Con 80 fotografie e 2 carte del territorio. Testimonianze di cultura locale, Biblioteca comunale, Soazza 2011.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 497–499.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Band VI: Die italienischbündnerischen Talschaften Puschlav, Misox und Calanca. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 17). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1945, ISBN 978-3-906131-55-9.
- Balser Puorger: Soazza. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 6, Sisikon – Steg. Attinger, Neuenburg 1921, S. 391 (Digitalisat).
- Cesare Santi: Soazza. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. November 2011.
- Verschiedene Autoren: Soazza. In: Storia dei Grigioni. 3 Bände, Collana «Storia dei Grigioni», Edizioni Casagrande, Bellinzona 2000.
Weblinks
Bearbeiten- Soazza auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Soazza
- Bundesamt für Kultur: Soazza im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (italienisch)
- Bundesinventar ISOS: Soazza (italienisch)
- Cesare Santi, Accordi e liti tra Mesocco e Soazza.
- Cesare Santi, Alcune usanze d’un tempo a Soazza.
- Cesare Santi, Gli «Ordini et Capitoli» di Soazza del 1750.
- Cesare Santi, Regesti delle pergamene dell’archivio parrocchiale di Soazza.
- Cesare Santi, Il confine tra Soazza e Mesocco nel 1444.
- Mark Bertogliati, Vedere gli alberi e non la foresta. Uso e conservazione dei boschi nelle valli dei Grigioni dell’Ottocento: il caso di Soazza.
- Soazza auf eLexikon
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Cesare Santi: Soazza. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. November 2011.
- ↑ Martin Bundi: Forcola. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 8. Dezember 2005.
- ↑ Cesare Santi: Soazza. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. Oktober 2013.
- ↑ Katholische Pfarrkirche San Martino (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ a b Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 497–499, ISBN 978-88-7713-482-0
- ↑ Palazzo a Marca (Foto) auf baukultur.gr.ch
- ↑ Hospiz (Foto) auf baukultur.gr.ch
- ↑ Maler Francesco Antonio Giorgioli: Affreschi del vecchio Ospizio di Soazza Affresco all’entrata del giardino (italienisch) auf lanostrastoria.ch/entries/
- ↑ Franco Binda, Il masso ‘astronomico’ di Soliva. (italienisch) auf e-periodica.ch/digbib (abgerufen am 15. Januar 2017).
- ↑ Franco Binda, Locarno 2013.
- ↑ Football Club Alta Moesa