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Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag

Zeitungsverlag mit Sitz in Flensburg
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Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (kurz sh:z) mit Sitz in Flensburg, im Stadtteil Mürwik, ist mit 22 Tageszeitungen der auflagenstärkste Verlag Schleswig-Holsteins. Die Zeitungen des sh:z erzielen täglich eine verkaufte Auflage von 143.655 Exemplaren[1] und erreichen damit rund eine halbe Million Menschen. Am 5. November 2007 startete der Verlag als erster der Tageszeitungsverlage in Schleswig-Holstein ein täglich gepflegtes Internetportal. Im Jahr 2005 erhielt der Verlag den Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Am 18. März 2005 übernahm der sh:z die Schweriner Volkszeitung und die Norddeutschen Neuesten Nachrichten aus Rostock von Hubert Burda Media. Seit 2016 gehört die hinter dem Verlag stehende medien holding:nord GmbH zur Mediengruppe NOZ MEDIEN und mh:n MEDIEN.

Das Logo des Verlags
Sitz des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages in Flensburg-Mürwik unterhalb des Twedter Placks (2014)

Eigentumsverhältnisse

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Der sh:z ist, ebenso wie der Zeitungsverlag Schwerin und die A. Beig Druckerei in Pinneberg, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der medien holding:nord GmbH mit Sitz in Flensburg. Diese hält außerdem eine Beteiligung als größter Einzelgesellschafter mit 20,1 Prozent an der Regiocast, die wiederum an zahlreichen Tochtergesellschaften zum Betrieb regionaler Radioprogramme beteiligt ist.[2] Am 24. Februar 2016 wurde bekannt, dass das Unternehmen NOZ Medien die medien holding:nord GmbH übernehmen wird.[3] Das Bundeskartellamt erteilte am 7. April grünes Licht für die Fusion.[4]

Der sh:z firmiert als „sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG“ und ist eine Kommanditgesellschaft, deren Vollhafter die sh:z Verwaltungs GmbH mit Sitz in Flensburg ist. Geschäftsführer sind Stefan Berthold, Jens Wegmann und Paul Wehberg.[5] Herausgeber sind Werner F. Ebke und Jan Dirk Elstermann. Chefredakteure sind Stefan Hans Kläsener, Miriam Scharlibbe, Gerrit Bastian Mathiesen und Jan Frederik Schönstedt.[6][7]

Tageszeitungen

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Dem sh:z gehören folgende Zeitungen an:

Ausgabe Region Auflage Auflagenquelle Gründungsdatum Beitrittsdatum
Eckernförder Zeitung Eckernförde 4.193 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1851 2004
Flensburger Tageblatt Flensburg 15,495 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1865 Gründungsmitglied des sh:z
Holsteinischer Courier Neumünster 6.593 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1872 2001
Husumer Nachrichten Husum IVW 3/2024,
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1873[8] 1970
Der Insel-Bote Föhr, Amrum, Halligen 1.479 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1880 1954
Schleswig-Holsteinische Landeszeitung Rendsburg 11,288 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1807 1986
Norddeutsche Rundschau Kreis Steinburg ohne die Wilstermarsch 9.754 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1817[9]
Nordfriesland Tageblatt Niebüll IVW 3/2024,
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1879 1970
Ostholsteiner Anzeiger Kreise Ostholstein und Plön 2.799 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1802 2001
Schleswiger Nachrichten Schleswig IVW 3/2024,
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1812 Gründungsmitglied des sh:z
Schlei-Bote Kappeln, Angeln, Schwansen IVW 3/2024,
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1864 1986/1987
Stormarner Tageblatt Kreis Stormarn 2.418 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1839 1993
Sylter Rundschau Sylt 2.778 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1865 1971
Uetersener Nachrichten Uetersen, Tornesch 1.957 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1887 2016
Wilstersche Zeitung Wilstermarsch 18,706 laut sh:z, zweites Quartal 2009 1890 1999
Pinneberger Tageblatt Pinneberg 5.056 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1859 2009
Quickborner Tageblatt Quickborn Keine Angaben mehr erhältlich 1965 2009
Schenefelder Tageblatt Schenefeld, Bz. Hamburg Keine Angaben mehr erhältlich 1972 2009
Wedel-Schulauer Tageblatt Wedel 1.521 IVW 3/2024, Mo–Sa
(Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
1957 2009
Barmstedter Zeitung Barmstedt Keine Angaben mehr erhältlich (zuletzt 1.992 im Quartal 2/2014) 1879 2009
Elmshorner Nachrichten Elmshorn Keine Angaben mehr erhältlich (zuletzt 8.889 im Quartal 2/2014) 1851 2009
Glückstädter Fortuna Glückstadt Keine Angaben mehr erhältlich (zuletzt 2.524 im Quartal 2/2014) 1740 bis 1969, seit 2014

Die 2005 übernommene Schweriner Volkszeitung mit neun Lokalausgaben hat als eigenständiger Verlag in Schwerin ihren Sitz und verfügt über eine eigene Redaktion. Die in Rostock erscheinende Tageszeitung Norddeutsche Neueste Nachrichten (NNN) bildet mit der Schweriner Volkszeitung seit 1991 eine publizistische Einheit und ist deren Lokalausgabe für die Hansestadt Rostock. Auch die in Brandenburg erscheinende Zeitung Der Prignitzer gehört zur Schweriner Volkszeitung und damit zum Verbund des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages. Auch das Amt Neuhaus (Niedersachsen) gehört zum Verbreitungsgebiet der Schweriner Volkszeitung. Das Amt gehörte zu DDR-Zeiten zum Bezirk Schwerin. 1993 entschieden sich die Gemeinden für die Rückkehr zum Landkreis Lüneburg. Die SVZ ist aber nach wie vor die dominierende Tageszeitung.

Sportprodukte

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Titelblatt der Eckernförder Zeitung vom 25. März 1908
  • Nord Sport (Sportzeitung für Schleswig-Holstein, übernommen 2006)
  • Handballwoche (Europas größte Handball-Zeitschrift, übernommen 2008)

Anzeigenblätter

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Sonderausgaben

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Seit 2007 wird auf dem Wacken Open Air an allen Festivaltagen die Sonderausgabe „Festival Today“ – deren Erlös an einen guten Zweck geht – verteilt. Die Besucher werden hier über Geschehnisse auf dem Festival sowie aktuelle Spielpläne auftretender Bands informiert. Die Donnerstagsausgabe der Festivalzeitung liegt auch allen Tageszeitungen des sh:z bei.

Druckzentrum

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sh:z-Druckzentrum in Büdelsdorf

Ursprünglich sollte das Rendsburger Druckzentrum im Jahr 2000 auf der gegenüber liegenden Straßenseite erweitert und mit einer Brücke verbunden werden, aber die Stadt Rendsburg lehnte dies ab. Im Oktober 2001 wurde das Druckzentrum unter anderem wegen der fehlenden Genehmigung schließlich unter heftiger Kritik von Rendsburg nach Büdelsdorf verlegt, wo seitdem täglich alle zum Verlag gehörenden Tageszeitungen gedruckt werden. Gedruckt wird in der Reihenfolge der geografischen Entfernung zu Büdelsdorf, beginnend mit den Ausgaben der nordfriesischen Inseln. Daraus ergibt sich mitunter eine unterschiedliche Aktualität des eigentlich identischen Mantelblattes, da bei bestimmten spätabendlichen Ereignissen lediglich die Ausgaben aktualisiert werden können, deren Druck noch aussteht.

Die geschlungene Form des Gebäudes soll an die Vorgänge während des Zeitungsdrucks erinnern, in denen das Zeitungspapier durch verschiedene Walzen geführt wird.

Öffentliche Diskussionen

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Presseratsrüge

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2008 sprach der Deutsche Presserat eine öffentliche Rüge gegen die Schleswiger Nachrichten wegen Verstoßes gegen den Pressekodex aus. In der Berichterstattung über einen Kommunalpolitiker hatte die Zeitung nach Feststellung des Presserats gegen die journalistische Sorgfaltspflicht verstoßen, indem sie falsche Informationen ungeprüft verbreitet hatte.[10]

Wahlkampf 2009

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Während des Bundes- und Landtagswahlkampfes 2009 wurde von Seiten der Piratenpartei und der Freien Wähler behauptet, dass die Chefredaktion über eine so genannte Stallorder die Berichterstattung über die im Parlament nicht vertretenen Parteien (mit Ausnahme der Linkspartei) sämtlichen dem sh:z gehörenden 14 Tageszeitungen verbietet.[11][12][13]

Freie Wähler und Piraten protestierten gegen dieses Vorgehen in einer gemeinsamen Presseerklärung. Dabei verurteilten beide Parteien das Verhalten des Verlages und forderten diesen auf, sich zu verpflichten, die Bürger in all seinen Zeitungen umfassend und vollständig über ihre Wahlmöglichkeiten zu informieren. Des Weiteren forderten sie ihre

„vom undemokratischen Verhalten des sh:z ohne eigene Schuld begünstigten Mitbewerber – namentlich CDU, SPD, FDP, GRÜNE, SSW und LINKE – dazu auf, ihrer gesamtpolitischen Verantwortung gerecht zu werden und die Teilnahme an Pressegesprächen des sh:z so lange zu verweigern, bis auch in Schleswig-Holstein die ‚vierte Macht im Staat‘ wieder von demokratischen Grundprinzipien getragen wird.“[14]

Der Direktkandidat der Freien Wähler Helmut Andresen informierte in einem Brief die Wahlkampfbeobachter der OSZE über den Vorgang.[15]

Auszeichnungen

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Commons: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. laut IVW, drittes Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  2. medien holding:nord gmbh. Mediendatenbank der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich, abgerufen am 7. November 2017.
  3. NOZ Medien erwirbt mh:n-Gruppe. shz.de vom 24. Februar 2016, abgerufen am 25. Februar 2016.
  4. NOZ Medien darf mh:n-Gruppe übernehmen. shz.de vom 7. April 2016, abgerufen am 3. November 2016.
  5. Geschäftsführerwechsel bei NOZ/mh:n Medien: Paul Wehberg folgt auf Axel Gleie. In: kress.de. 25. April 2023, abgerufen am 4. Juli 2023.
  6. Eine Chefredaktion für Schleswig-Holstein. 3. Juli 2023, abgerufen am 13. Dezember 2023 (deutsch).
  7. shz.de: Neues Chefredaktions-Team für shz.de und 22 Tageszeitungen in SH | SHZ. 3. Juli 2023, abgerufen am 13. Dezember 2023.
  8. Husumer Nachrichten: Qualitätsjournalismus seit bald 150 Jahren. Abgerufen am 9. September 2023 (deutsch).
  9. Björn Marnau: Jubiläum: „Das Itzehoer Wochenblatt nützt uns mehr als eine Armee“. In: Norddeutsche Rundschau. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 24. April 2017, abgerufen am 4. Juni 2017.
  10. Mitteilung des Deutschen Presserats, 4. Dezember 2008. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Juli 2012; abgerufen am 7. November 2015.
  11. Peter Mühlbauer: Wahlkampf in alten und neuen Medien. Telepolis, 23. September 2009.
  12. Die Angst vor den Piraten. Wiener Zeitung, 18. September 2009; abgerufen am 22. November 2013.
  13. „‚Stallorder‘ gegen FREIE WÄHLER und PIRATEN“ pressetext.de
  14. Fabio Reinhardt: Stallorder gegen FREIE WÄHLER und PIRATEN durch auflagenstärksten Zeitungsverlag Schleswig-Holsteins + Update. (Memento vom 22. September 2009 im Internet Archive) piratenpartei.de, 18. September 2009
  15. Joachim Huber, Sonja Pohlmann: Schlacht um Schleswig – Freie Wähler und Piratenpartei fühlen sich vom Flensburger SHZ-Verlag ignoriert. Die OSZE soll helfen. In: Tagesspiegel. 24. September 2009 (Online).

Koordinaten: 54° 48′ 49,3″ N, 9° 27′ 59,4″ O