Pflegamt Altdorf
Koordinaten: 49° N, 11° O
Das Pflegamt Altdorf war eines der zeitweise mehr als ein Dutzend Pflegämter umfassenden Gebiete, mit denen die Reichsstadt Nürnberg die Verwaltung ihres Territorialbesitzes organisiert hatte.[1][2]
Geschichte
BearbeitenDas Pflegamt Altdorf wurde 1504 eingerichtet, nachdem Nürnberger Truppen während des Landshuter Erbfolgekrieges die bis dahin kurpfälzische Stadt Altdorf und deren Hofmark eingenommen hatten. Dieser Krieg wurde zwar 1505 mit dem Kölner Schiedsspruch offiziell beendet, die militärischen Auseinandersetzungen zwischen den Konfliktparteien setzten sich aber noch jahrelang fort, zumeist in kleinkriegsartigen Aktionen. Erst nach jahrelangen Verhandlungen kam schließlich im Dezember 1520 ein Vertrag zustande, in dem der Reichsstadt der weitaus größte Teil der von ihr zuvor gemachten Eroberungen zugestanden wurde, darunter auch das Amt Altdorf. Abgesehen von einer finanziellen Kompensation konnte die Kurpfalz dabei lediglich die Rückgabe des südöstlich von Altdorf gelegenen Schlosses und Amtes Haimburg durchsetzen. Das Verwaltungsgebäude und die Struktur des vorherigen pfälzischen Amtes Altdorf wurden bei der Einrichtung des Nürnbergischen Pflegamtes übernommen. Im Jahre 1806 wurde es beim Übergang der Stadt Nürnberg zum Königreich Bayern aufgelöst und in das königlich bayerische Landgericht Altdorf umgewandelt. Dabei kamen auch Teile der ehemaligen Nürnberger Alten Landschaft, wie die heutigen Gemeinden Feucht und Schwarzenbruck zum Landgericht Altdorf.
Ortschaften
BearbeitenDas Pflegamt Altdorf umfasste folgende Ortschaften:
- Adelheim
- Altdorf
- Altenthann
- Dörlbach
- Ernhofen
- Gspannberg
- Hagenhausen (westliche Hälfte)
- Hahnhof
- Hegnenberg
- Lochmannshof
- Ludersheim
- Moosbach
- Obermühle bei Leinburg, abgegangen
- Oberhaidelbach
- Oberrieden[3]
- Papiermühle, heute zu Hagenhausen
- Pattenhofen
- Prethalmühle
- Pühlheim
- Rasch
- Raschbach
- Richthausen, heute zu Winkelhaid
- Röthenbach
- Rösmühle bei Leinburg, abgegangen
- Schwarzenbach
- Steinbach, heute zu Burgthann
- Unterrieden
- Unterwellitzleithen
- Weißenbrunn
- Winkelhaid
- Winn
Literatur
Bearbeiten- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
- Peter Fleischmann: Altdorf. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1954.
- Georg Andreas Will: Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Landstadt Altdorf. Monath-Kußlerische Buchhandlung, Altdorf 1796.
- Konrad Lengenfelder: Johann Georg Puschners Ansichten von der Nürnbergischen Universität Altdorf. Korn und Berg, Nürnberg 1973, ISBN 3-87432-020-0.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 61–62.
- ↑ Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 823.
- ↑ Oberrieden In: Stadtportrait Altdorf