Die Pfingstsequenz Veni Sancte Spiritus ist ein lateinischer Messgesang[1], mit dem die Gemeinde den Heiligen Geist um Beistand bittet. Sie erinnert an die Herabkunft des Heiligen Geistes an Pfingsten (Apg 2 EU) und an die Gaben des Heiligen Geistes.
Veni Sancte Spiritus | |
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Allgemeines | |
Gebrauch: | Sequenz und Hymnus |
Liturgischer Kalender: | Dominica Pentecostes (Heilige Messe und Vesper) |
Textherkunft: | Stephen Langton (um 1150 bis 1228) |
Modus: | Erster Ton |
Choralbuch: | Graduale Romanum (1908), S. 249 |
Text
BearbeitenLatein | Übersetzung | Nachdichtung durch Heinrich Bone 1847 |
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Veni, Sancte Spiritus, |
Komm, Heiliger Geist, |
Komm, o Geist der Heiligkeit! |
Singt man die Sequenz nach dem Ruf vor dem Evangelium, schließt man mit Amen, Halleluja.
Geschichte und liturgische Verortung
BearbeitenDer Text der Sequenz wird Stephen Langton (um 1150 bis 1228) zugeschrieben. Veni Sancte Spiritus gehört zu den vier Sequenzen, die nach der Liturgiereform Pius’ V. nach dem tridentinische Konzil (1545 bis 1563) beibehalten wurden.
Der Gesang hat seinen obligatorischen liturgischen Platz[1] als Sequenz in der heiligen Messe am Pfingstsonntag nach der zweiten Lesung, vor dem Ruf vor dem Evangelium. Die Sequenz kann in Ländern, in denen Pfingstmontag ein gebotener Feiertag ist, in der heiligen Messe am Pfingstmontag nochmals gesungen werden. Außerdem ist Veni Sancte Spritus seit der Reform des Stundengebets nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1970) der Hymnus in der ersten und zweiten Vesper des Pfingstsonntags. Das Gotteslob enthält den lateinischen Text (Nummer 343) und eine Kontrafaktur mit einer Übersetzung von Maria Luise Thurmair und Markus Jenny (Nummer 344).[2]
Melodie
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Weitere Vertonungen
BearbeitenDer Text wurde von Komponisten verschiedener Epochen vertont. Nachfolgend eine Auswahl:
- Johann Knöfel: Gesang zu Pfingsten aus dem "Cantus Choralis" (1575).
- Jacques Berthier: Veni lumen (NGL).
- William Byrd: Veni Sancte Spiritus (1607).
- Leoš Janáček: Veni Sancte Spiritus (1900).
- Morten Lauridsen: Veni Sancte Spiritus als Teil des nichtliturgischen Requiems Lux aeterna (1997).
- Uģis Prauliņš: „O Lux Beatissima“ (Veni, Sancte Spiritus), Motetten für Chor a cappella.[3]
- Heinrich Schütz: Veni Sancte Spiritus SWV 328 (1639).
- Ludger Stühlmeyer: Komm herab, o du Heiliger Geist (NGL).
- Adrian Willaert: Veni Sancte Spiritus 4-stg. (1518) u. 6-stg. (1556)
Das Veni Sancte Spiritus KV 47 von Wolfgang Amadeus Mozart (1768) ist keine Vertonung der Pfingstsequenz, sondern eines liturgischen Gesangs mit demselben Textincipit: Veni Sancte Spiritus, reple tuorum corda fidelium et tui amoris in eis ignem accende „Komm, heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe“. Es war gebräuchlich als ältere Version der Antiphon zum Magnificat in der Vesper an Pfingsten, als Vers zum Alleluia nach der Epistel an Pfingsten sowie als Antiphon vor der Anrufung des Heiligen Geistes bei verschiedenen Anlässen.[4]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Franz Karl Praßl: Sequenz. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000.
- ↑ Markus Bautsch: Über Kontrafakturen gregorianischen Repertoires - Veni Sancte Spiritus, abgerufen am 8. Dezember 2014
- ↑ Jahrespressekonferenz 2014 / 2015 - Weihnachtskonzert im Berliner Dom, Seite 12, Rundfunkchor Berlin ( vom 23. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ Liber Usualis, Paris 1954, S. 880.1837.