[go: up one dir, main page]

Heilig-Kreuz-Kirche (Bludenz)

Kirchengebäude in Bludenz

Die Stadtpfarrkirche Hl. Kreuz ist eine römisch-katholische Kirche in der Stadt Bludenz in Vorarlberg. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Hl. Kreuz-Kirche

Geschichte

Bearbeiten

Am heutigen Kirchenplatz wurde 1887 ein Friedhof aufgelassen. Eine kleine Hl.-Kreuz-Kirche wurde 1932 abgetragen. Von 1932 bis 1934 wurde, da die Laurentiuskirche für die zunehmende Anzahl der Katholiken in Bludenz zu klein wurde, eine Kirche nach den Plänen des Architekten Albert Otto Linder errichtet und 1934 geweiht. Die erste Orgel, ein Werk der Gebrüder Mayer, konnte 1936 eingeweiht werden. Die neue Kirche wurde mit einem fünfstimmigen Geläut mit der Tonfolge c´ – es´ – f´ – as´ – c´´ ausgestattet und 1939 zur Stadtpfarrkirche erhoben. Dieses Geläut wurde 1942 für Kriegszwecke beschlagnahmt.[1]

Architektur

Bearbeiten

Der Zentralbau mit dem Grundriss einer Ellipse und einer Flachkuppel wurde mit Kalk- und Quarzsteinen aus dem Steinbruch in Lorüns errichtet. Die gebrochenen, beschlagenen Steine zeigen sich unverputzt als Sichtmauerwerk. Der Turm mit rechteckigem Grundriss im Norden der Kirche ist mit einem Flachdach gedeckt. Mit Kreuz beträgt seine Höhe 51 m.[1] In Höhe der Glockenstube sind an seinen breiteren Seiten je neun, an den schmaleren je sechs halbkreisförmige Schallöffnungen eingearbeitet. Er ist über die Sakristei mit dem Chor verbunden. Am Chor ist weiters eine Kapelle angebaut.

Der Zentralraum mit Rundbogenfenstern hat ein mit 18 strahlenartig angeordneten Rippen gegliedertes, 18 m hohes Flachkuppelgewölbe. Der Zentralraum hat einen niedrigeren Seitenumgang mit Rundbogenarkaden zur Mitte hin. Der Umgang hat eine Flachbalkendecke und Kreisfenster. Vor dem Chorrundbogen ist ein Zwischenraum mit einem Tonnengewölbe. Der quadratische Chor mit erhöhtem Fußboden und einem geraden Schluss ist mit einer flachen Kuppel überwölbt und hat seitlich Arkaden mit drei Bögen. Südlich des Chor ist die Theresienkapelle. Im Westen ist eine segmentbogenförmige Empore. Links des Einganges ist die Taufkapelle und rechts die Beichtkapelle. Im Untergeschoss ist eine Unterkirche und eine Pfarrbibliothek.

Die Glasgemälde schuf der Glasmaler Carl Rieder und zeigen in den Rundbogenfenstern vier Engel und Symbole der acht Seligkeiten, in den Kreisfenstern des Umganges die 12 Apostel, in der Theresienkapelle ein fünfteiliges Fenster mit Jesus und Maria, Josef, Kolping und die hl. Hildegard, über der Empore Papst Gregor der Große, Papst Pius XI. und Landesbischof, in der Taufkapelle den hl. Christophorus, in der Beichtkapelle den verlorenen Sohn, in der Sakristei die Heiligen Jean-Marie Vianney, Don Bosco und Tharcisius.

Die ebenfalls von Otto Linder entworfene Herz-Jesu-Kirche (Pforzheim) ähnelt der Bludenzer Heilig-Kreuz-Kirche in der äußeren Gestalt.[2]

Ausstattung

Bearbeiten

Den Volksaltar schuf 1976 der Bildhauer Herbert Albrecht. Die Figuren an der Chorbogenwand, links Immaculata, rechts hl. Josef, beide nach einem Entwurf von Carl Rieder, schufen Franz Albertani und Johann Buchgschendtner. Die Kreuzwegreliefs schuf der Bildhauer Emil Suthar.

Die heutige Orgel ist ein 1992 errichtetes Werk von Martin Pflüger und umfasst 44 Register auf drei Manualen und Pedal.[3]

Die vier Glocken von 1950 goss die Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr. Sie hängen an geraden Holzjochen. 1981 kam eine fünfte von Grassmayr, welche an einem gekröpften Metalljoch hängt, fast 2,5 t wiegt und damit die größte des Geläutes ist, hinzu. Die Schlagtonfolge lautet: c`– es` – f` – g` – b`. In der Glockenstube befindet sich weiterhin eine Motorsirene.[4]

Die Kirche bietet etwa 800 Sitz- und 1000 Stehplätze.[5]

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Heilig-Kreuz-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b kath-kirche-vorarlberg.at
  2. Herz Jesu. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Februar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kath-pforzheiminnenstadt.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Roman Summereder: Aufbruch der Klänge. Materialien, Bilder, Dokumente zu Orgelreform und Orgelkultur im 20. Jahrhundert. Edition Helbling, Innsbruck 1995, ISBN 3-900590-55-9, S. 318.
  4. Youtube-Video vom 8. März 2014 mit dem Vollgeläut von Hl. Kreuz, am 2. Dezember 2019 unter https://www.youtube.com/watch?v=ZgUNYq82_fs angesehen.
  5. Kopie einer 1938 angefertigten Erläuterungstafel, hängt an der linken Säule im Eingangsbereich der Hl. Kreuz-Kirche (2019).

Koordinaten: 47° 9′ 12,2″ N, 9° 49′ 19,5″ O