[go: up one dir, main page]

Fluoranthen (PIN) ist ein ungesättigter cyclischer Kohlenwasserstoff. Unter Standardbedingungen ist Fluoranthen ein gelblicher bis grüner, kristalliner Feststoff. Er kommt im Steinkohlenteer vor und zählt zu den polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Fluoranthen ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Drogen und Pharmazeutika.

Strukturformel
Fluoranthen
Allgemeines
Name Fluoranthen
Andere Namen
  • 1,8-(o-Phenylen)naphthalin
  • Benzo[jk]fluoren
Summenformel C16H10
Kurzbeschreibung

gelber kristalliner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 206-44-0
EG-Nummer 205-912-4
ECHA-InfoCard 100.005.376
PubChem 9154
ChemSpider 8800
Wikidata Q423462
Eigenschaften
Molare Masse 202,26 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

105–110 °C[1]

Siedepunkt

384 °C[1]

Dampfdruck

6,5·10−4 Pa (25 °C)[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​410
P: 264​‐​270​‐​273​‐​301+312​‐​391​‐​501[1]
Zulassungs­verfahren unter REACH

besonders besorgnis­erregend: persistent, bio­akkumulativ und toxisch (PBT), sehr persistent und sehr bio­akkumulativ (vPvB)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Lokanten von Fluoranthen nach der IUPAC.

Die Bezeichnung Fluoranthen leitet sich von der Fluoreszenzeigenschaft der Substanz ab und nicht von Fluoratomen im Molekül.

Biologische Bedeutung

Bearbeiten

Fluoranthen wird im menschlichen Körper zu 2-Methylfluoranthen und 3-Methylfluoranthen und deren weiteren Abbauprodukten metabolisiert.

Sicherheitshinweise

Bearbeiten

Fluoranthen ist gesundheitsschädlich beim Verschlucken. In Tests mit tierischen Organismen, Bakterien und menschlichen Zellen konnten mutagene und tumorgene Auswirkungen beobachtet werden. Die akute und chronische Toxizität ist bisher nicht gänzlich bekannt. Die LD50 beträgt bei oraler Applikation bei Ratten 2000 mg pro kg Körpergewicht, bei dermaler Applikation bei Kaninchen 3180 mg/kg.[1]

Fluoranthen ist unter der Wassergefährdungsklasse 2 und somit als wassergefährdend eingestuft. Bei der Zersetzung können Kohlenstoffdioxid und Kohlenstoffmonoxid freigesetzt werden.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f g h Eintrag zu Fluoranthen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. Harald Bittner, Holger Gerwig: Bestimmung von PAK in Partikel- und Gasphase an typischen Messorten in Sachsen, abgerufen am 2. Februar 2018.
  3. Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 21. Januar 2019.