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Christoph Hehl

deutscher Architekt und Hochschullehrer

Christoph Hehl (* 11. Oktober 1847 in Kassel; † 18. Juni 1911 in Charlottenburg; vollständiger Name: Christoph Carl Adolf Hehl) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Christoph Hehl

Christoph Hehl war ein Sohn des Inspektors der Höheren Gewerbeschule in Kassel, Johannes Hehl (1800–1884). Sein Bruder war Maximilian Emil Hehl. Er besuchte von 1862 bis 1866 selbst die Gewerbeschule, wo er seine Basisausbildung im Bauwesen erhielt. Zu seinen wichtigsten Lehrern gehörten Georg Gottlieb Ungewitter und Paul Zindel. Nach Ableistung seines Militärdienstes ging er zu einem Studienaufenthalt nach England. Nach seiner Rückkehr arbeitete er zwischen 1870 und 1872 im Büro von Edwin Oppler in Hannover, einem Schüler von Conrad Wilhelm Hase und Eugène Viollet-le-Duc. Auch Hase übte starken Einfluss auf Hehl aus. Dass er am Polytechnikum immatrikuliert und dort Schüler Hases gewesen ist, trifft aber wohl nicht zu.[1]

1872 gründete Hehl in Hannover ein eigenes Architekturbüro. Seit 1894 wirkte er als ordentlicher Professor für mittelalterliche Baukunst an der Technischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg.[2] Hehl, selbst Katholik, war neben August Menken und Max Hasak einer der bedeutendsten Kirchenbaumeister in Berlin und entwarf vorwiegend im schöpferisch veränderten neu-romanischen Stil. Er arbeitete unter anderem auch eng mit den Bildhauern Carl Dopmeyer und Ferdinand Hartzer zusammen und beeinflusste viele seiner Kollegen.

Zu seinen Schülern zählen unter anderen die Architekten Heinrich Jennen, Stephan Mattar, Otto Lüer und Carl Kühn. Kühn führte die beim Tode Hehls laufenden Projekte zu Ende und gilt gemeinhin als sein Nachfolger, soweit es Hehls Schaffen als Kirchenarchitekt betrifft.

 
Entwurf für die Barmer Christuskirche
 
Pfarrkirche St. Elisabeth in Hannover
 
Rathaus Harburg
 
1909 fertiggestelltes Geschäftshaus, Lübeck
 
Maria, Hilfe der Christen in Spandau nach der Fertigstellung

(unvollständig)

Literatur

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  • Hans Schliepmann: Christoph Hehl †. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 5, August 1911, S. 167 f. (zlb.de – mit Foto).
  • Hans Reuther: Die Sakralbauten von Christoph Hehl. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Band 8. 1969, S. 211–264; (ISSN 0078-0537).
  • Helmut Behrens: Die Profanbauten von Christoph Hehl. Eine Studie zur Architektur der hannoverschen Schule. Kiel 1978.
  • Andreas Tacke: Kirchen für die Diaspora. Christoph Hehls Berliner Bauten und Hochschultätigkeit 1894–1911. Dissertation, Berlin 1993.
  • Andrea Giersbeck: Christoph Hehl (1847–1911). Ein Kirchenbaumeister zwischen Dogmatismus und Emanzipation. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2471-8. (= Quellen und Studien zur Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim, Band 5; zugleich Dissertation, Kunsthistorisches Seminar der Universität Basel, 2009.)
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Commons: Christoph Hehl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Helmut Behrens: Die Profanbauten von Christoph Hehl. Kiel 1978, S. 18.
  2. Hehl, Christoph, in: Catalogus Professorum TU Berlin. TU Berlin, abgerufen am 14. Dezember 2022.
  3. Wettbewerb für eine evangelische Kirche in gotischer Form mit Sandsteinverblendung und Pfarrhaus in Bochum. In: Deutsche Bauzeitung, 10. Jahrgang 1876, S. 212.
  4. Ludwig Hoerner, Waldemar R. Röhrbein: Odeon. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 484f.
  5. Villa Möller auf Kupferhammer bei Brackwede. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 1, 1882, S. 4 f. (zlb.de).
  6. Annelen Hölzner-Bautsch: 100 Jahre Kirche Mater Dolorosa. Geschichte der katholischen Gemeinde in Berlin-Lankwitz 1912 bis 2012. Berlin 2012, S. 14–40. mater-dolorosa-lankwitz.de abgerufen am 24. April 2013.