Die Blackburn B-24 Skua war ein britisches Kampfflugzeug. Es kam in der Anfangsphase des Zweiten Weltkrieges zum Einsatz. Als Jagdflugzeug wenig geeignet, war die Skua bald nur noch als Sturzkampfflugzeug im Einsatz, bevor sie durch Fairey Fulmar und Hawker Sea Hurricane ersetzt wurde. Ihren Namen bekam sie nach großen Vertretern der Raubmöwen.
Blackburn Skua | |
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Serienversion Skua Mk II | |
Typ | Jagdflugzeug und Sturzbomber |
Entwurfsland | |
Hersteller | Blackburn Aircraft |
Erstflug | 9. Februar 1937 |
Indienststellung | 1938 |
Produktionszeit | 1938–1939 |
Stückzahl | 192 |
Geschichte
BearbeitenDie Blackburn Skua wurde (parallel zur Blackburn Roc) ab 1935 als trägergestütztes Jagdflugzeug entworfen. Sie war das erste wirklich moderne Flugzeug des Fleet Air Arm der Royal Navy in Ganzmetallbauweise, mit Landeklappen, Einziehfahrwerk und Verstellpropeller. Die Skua war für eine Besatzung von zwei Mann vorgesehen (Pilot und Beobachter).
Der Erstflug des ersten Prototyps fand am 9. Februar 1937 statt, das erste Serienflugzeug flog am 28. August 1938 zum ersten Mal. Da die ursprünglich vorgesehenen Bristol-Mercury-IX-Doppelsternmotoren nicht verfügbar waren, wurde in die Serienmaschinen der schiebergesteuerte Perseus-XII-Doppelsternmotor des gleichen Herstellers eingebaut.
Schon bei der Indienststellung vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war klar, dass das Muster für den geplanten Einsatz als Marinejagdflugzeug veraltet war; als Sturzkampfflugzeug konnte die Skua sich jedoch – zumindest anfangs – bewähren. Bei der Invasion Norwegens im Frühjahr 1940 konnten sie den deutschen Leichten Kreuzer Königsberg versenken; auch in der Schlacht um Frankreich waren sie bei Dünkirchen im Einsatz, wo sie aufgrund der Unbekanntheit des Flugzeugmusters teilweise sogar von den eigenen Truppen abgeschossen wurden.[1] Bereits 1941 ersetzte man die Skua bei den Frontverbänden jedoch durch die schnelleren und besser bewaffneten Fairey Fulmar und Hawker Sea Hurricane.
Insgesamt wurden von der Blackburn Skua 192 Exemplare gebaut.
Versionen
Bearbeiten- Skua Mk I
- Prototyp mit 840-PS-Motor Bristol Mercury IX, zwei gebaut.
- Skua Mk II
- Serienversion mit 903-PS-Motor Bristol Perseus XII. Die Rumpf war verlängert und die Flügelenden waren leicht nach oben gerichtet worden, 190 gebaut.
Einsatz
BearbeitenEine Skua war angeblich das erste britische Flugzeug, das im Zweiten Weltkrieg ein feindliches Flugzeug abgeschossen hat – eine Dornier Do 18 der Luftwaffe am 26. September 1939.
Über Norwegen wurde die Skua als Jagdflugzeug eingesetzt. Dabei konnten einige Abschüsse gegen Heinkel He 111 sowie Dornier Do 17 und Junkers Ju 88 verbucht werden. Ein Skua-Pilot, William Paulet Lucy, konnte dabei durch den Abschuss von sieben Flugzeugen den Status eines Fliegerass erreichen.[2]
Militärische Nutzung
Bearbeiten- Fleet Air Arm
- Royal Air Force als Zielschlepper
Technische Daten
BearbeitenKenngröße | Daten |
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Besatzung | 2 |
Länge | 10,85 m |
Spannweite | 14,07 m |
Höhe | 3,81 m |
Flügelfläche | 28,98 m² |
Flügelstreckung | 6,8 |
Leermasse | 2490 kg |
Startmasse | 3732 kg |
Antrieb | 1 × 9-Zylinder-Sternmotor Bristol Perseus XII mit 903 PS (ca. 660 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 362 km/h in 1980 m Höhe |
Dienstgipfelhöhe | 6160 m |
Reichweite | 1223 km |
Bewaffnung | 5 × 7,7-mm-MG, eine 227-kg-Bombe |
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Eric Brown, CBE, DCS, AFC, RN., William Green, Gordon Swanborough: Blackburn Skua and Roc. In: Wings of the Navy. Flying Allied Carrier Aircraft of World War Two. Jane’s Publishing Company, London 1980, ISBN 0-7106-0002-X, S. 29–40.
- A.J. Jackson: Blackburn Aircraft since 1909. Putnam & Company Ltd., London 1968, ISBN 0-370-00053-6.
- Alec Lumsden, Terry Heffernan: Probe Probare. Blackburn Skua and Roc Part Two. In: Aeroplane Monthly. März 1990, Vol. 18, No. 3. S. 146–150.
- Major R.T. Partridge, DSO, RM: Operation Skua. Society of the Friends of the Fleet Air Arm Museum, Ilchester 1983, ISBN 0-902633-86-4.
Weblinks
Bearbeiten- Fleet Air Arm archive über die Skua (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ John Wellham: With Naval Wings. The Autobiography of a Fleet Air Arm Pilot in World War II. Verlag Spellmount, Chalford (England) 2007, ISBN 978-1-86227-379-5, S. 55, 72.
- ↑ Andrew Thomas: Royal Navy Aces of World War 2. Aircraft of Aces 75, Osprey Publishing.