[go: up one dir, main page]

Ahorn (Landkreis Coburg)

Gemeinde im Landkreis Coburg

Ahorn ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Coburg am südlichen Stadtrand von Coburg. Der Ortsname rührt von den Ahornbäumen her, die früher auf dem Gemeindegebiet standen.

Wappen Deutschlandkarte
Ahorn (Landkreis Coburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ahorn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 14′ N, 10° 57′ OKoordinaten: 50° 14′ N, 10° 57′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Coburg
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 19,83 km2
Einwohner: 4149 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 209 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96482
Vorwahlen: 09561, 09565
Kfz-Kennzeichen: CO, NEC
Gemeindeschlüssel: 09 4 73 112
Gemeindegliederung: 11 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 40
96482 Ahorn
Website: www.ahorn.de
Erster Bürgermeister: Martin Finzel (parteilos)
Lage der Gemeinde Ahorn im Landkreis Coburg
KarteCallenberger Forst-WestGellnhausenLandkreis HaßbergeCoburgLandkreis KronachLandkreis LichtenfelsWeitramsdorfWeidhausen bei CoburgUntersiemauSonnefeldRödentalBad RodachNiederfüllbachNeustadt bei CoburgMeederLautertal (Oberfranken)ItzgrundGrub am ForstGroßheirathEbersdorf bei CoburgDörfles-EsbachAhorn (Landkreis Coburg)SeßlachLandkreis BambergThüringen
Karte
Schloss Ahorn

Geografie

Bearbeiten
 
Ortskern von Ahorn aus Nordwest gesehen

Ahorn liegt in der Region Oberfranken-West an der Bundesstraße 303 Coburg–Schweinfurt.

Es gibt elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Außerdem gibt es den Wohnplatz Siebenwind .

Geschichte

Bearbeiten

Bis zum Wechsel nach Bayern

Bearbeiten

Ahorn wurde erstmals 1074/75 als „Rodungshöfe in den Wäldern der Burg Ahorny“ erwähnt. Die Entwicklung hängt eng zusammen mit der Geschichte des Schlosses Ahorn, das Joachim von Rosenau nach dem Bauernkrieg im Jahre 1555 auf den Resten einer älteren Burg im Renaissancestil errichten ließ.

Von 1599 bis 1645 besaßen die Herren von Streitberg Ahorn,[4] gefolgt von den Herren von Schaumberg, Muffel von Ermreuth, von Hendrich, von Baumbach und den Freiherren von Erffa. Ahorn gehörte zum Amt Ahorn des Herzogtums Sachsen-Coburg. Es kam mit dem Freistaat Coburg nach einer Volksabstimmung und dem Staatsvertrag am 1. Juli 1920 zu Bayern.

Eingemeindungen

Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1971 Schafhof und Wohlbach eingemeindet. Am 1. April 1971 folgte Schorkendorf. Am 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde Witzmannsberg (vorher im Landkreis Staffelstein) eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde geringfügig von 4225 auf 4244 um 19 Einwohner bzw. um 0,5 %. Am 31. Dezember 1998 hatte Ahorn 4631 Einwohner.

  • 1961: 2793 Einwohner
  • 1970: 3096 Einwohner
  • 1987: 4262 Einwohner
  • 1991: 4492 Einwohner
  • 1995: 4624 Einwohner
  • 2000: 4592 Einwohner
  • 2005: 4552 Einwohner
  • 2010: 4324 Einwohner
  • 2015: 4184 Einwohner

Gemeinderat

Bearbeiten

Die Kommunalwahl 2020 führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat:

Bürgermeister

Bearbeiten

Seit dem Jahr 2008 ist Martin Finzel (parteilos) Erster Bürgermeister. Dieser wurde als überparteilicher Kandidat von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Freien Wählern unterstützt. In den Kommunalwahlen 2014 und 2020 wurde er in seinem Amt bestätigt. Sein Vorgänger war Wolfgang Dultz (SPD), der das Amt im Jahr 1988 von Walter Herpich (SPD) übernommen hatte.

 
Blasonierung:Geteilt von Gold und Blau; oben ein grünes Ahornblatt, unten ein silbernes Schloss mit zwei Ecktürmchen.“[6]
Wappenbegründung: Der Wappenschild zeigt das stilisierte Schloss Ahorn als Wahrzeichen der Gemeinde. Die Farben Grün und Silber von Ahornblatt und Schloss weisen auf die Zugehörigkeit der Gemeinde zum ehemaligen wettinischen Herzogtum Sachsen-Coburg hin. Eingebettet sind Ahornblatt und Schloss in die Farben Gold und Blau aus dem Wappen der Familie der Freiherren von Erffa.

Gemeindepartnerschaften

Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Bearbeiten

Im Jahr 1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 491 und im Bereich Handel und Verkehr 52 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 337 Personen am Arbeitsort sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1632. Im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und bei der Gewinnung von Steinen und Erden gab es fünf, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 37 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 949 Hektar. Davon waren 722 Hektar Ackerfläche und 227 Hektar Dauergrünfläche.

Industriegebiet Triebsdorf

Bearbeiten

Im Randbezirk der Gemeinde befindet sich im alten Produktionsgelände von Möbel-Hoffmann ein kleines Industriegebiet mit einer Schreinerei, einer Druckerei und einem Händler für Gastronomiemöbel.

Im Jahr 2018 existierten folgende Einrichtungen:

  • zwei Kindertageseinrichtungen mit 199 Plätzen und 159 Kindern,
  • eine öffentliche Volksschule mit 7 Klassen und 147 Schülern,
  • ein privates Förderzentrum mit 12 Klassen und 110 Schülern.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Baudenkmäler

Bearbeiten
 
Katholische Kirche St. Johannes in Witzmannsberg
  • Schloss Ahorn im Renaissancestil mit runden Ecktürmen. Im Innenhof befindet sich ein achteckiger Treppenturm mit einer Wendeltreppe, deren Stufen nicht wie üblich an einer Säule befestigt sind, sondern an einer in Stein gehauenen Spindel. Diese Konstruktion wurde oft als 9. Weltwunder bezeichnet. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
  • Die Schlosskirche, die baulich mit dem Schloss verbunden ist, entstand aus einer gotischen Burgkapelle. Im Inneren befinden sich zwei prachtvolle Epitaphien der Herren von Streitberg.
  • Schloss Hohenstein im Gemeindeteil Hohenstein.
  • Schloss Finkenau im Gemeindeteil Finkenau.
  • Die katholische Filialkirche St. Johannes der Täufer in Witzmannsberg wurde 1711 geweiht.

Bodendenkmäler

Bearbeiten
 
Das Gerätemuseum in der Alten Schäferei
  • Das Gerätemuseum des Coburger Landes ist in der ehemaligen Gutsschäferei des Schlosses Ahorn untergebracht und zeigt Geräte aus dem bäuerlichen, handwerklichen und frühindustriellen Bereich im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha und landwirtschaftliche Geräte aus den letzten 150 Jahren.

In Ahorn wird Itzgründisch, ein unterfränkischer Dialekt, gesprochen.

Persönlichkeiten

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Ahorn (Landkreis Coburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Ahorn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. Juni 2021.
  3. Gemeinde Ahorn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. www.dieter-zoeberlein.de, Die von Streitberg, Geschichte einer fränkischen Adelsfamilie (abgerufen am 19. Oktober 2018)
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 441.
  6. Eintrag zum Wappen von Ahorn (Landkreis Coburg) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte