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Moodle ist ein objektorientiertes Kursmanagementsystem, eine Lernplattform auf Open Source-Basis. Die Software bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung kooperativer Lehr- und Lernmethoden.

Voraussetzung für die Installation sind PHP und eine Datenbank, z. B. MySQL oder PostgreSQL, aber auch Oracle, MS SQL oder andere Datenbanken, die DBXML unterstützen. Der Name Moodle war ursprünglich ein Akronym für Modular Object-Oriented Dynamic Learning Environment. Moodle hat einen hohen Verbreitungsgrad, was die über 178.000 registrierten Installationen mit 241 Millionen Nutzern in 7 Millionen Kursen in über 245 Ländern zeigen, die auf der Projektseite erfasst wurden (Stand: Oktober 2020).[1] Hierbei handelt es sich sowohl um Unternehmen, öffentliche Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten als auch um private Bildungsträger.

Ein Netzwerk von über 50 autorisierten Moodle Partner-Unternehmen[2] weltweit stellt professionellen Service für Moodle zur Verfügung. Sie finanzieren die kontinuierliche Pflege und Weiterentwicklung des Programms.

Moodle stellt online „Kursräume“ zur Verfügung. In diesen werden Arbeitsmaterialien und Lernaktivitäten bereitgestellt. Jeder Kurs kann so konfiguriert werden, dass nur angemeldete Teilnehmer diesen besuchen können, Gäste zugelassen sind oder zur Teilnahme ein Passwort erforderlich ist. Verschiedene Kursformate erlauben eine „wöchentliche Übersicht“, eine thematische Gliederung, ein zentrales Forum oder eine SCORM-Lerneinheit im Mittelpunkt.

Arbeitsmaterialien in Kursen sind Texte, Links und Dateien. Lernaktivitäten sind Foren, Test, Aufgabe Lektion, Wiki etc. Die Anordnung von Arbeitsmaterialien und Lernaktivitäten erlauben unterschiedliche didaktische Szenarien, die einem instruktionalistischen oder konstruktivistischen Lernmodell folgen können.

Die Nutzer haben über ihnen zugewiesene Rollen im Kursraum oder für einzelne Aktivitäten unterschiedliche Rechte als Trainer/Dozent/Lehrer oder Teilnehmer/Student/Schüler.

Zu den standardmäßig in Moodle enthaltenen Lernaktivitäten zählt beispielsweise die „Abstimmung“, die einer kleinen Umfrage entspricht. Mit einer „Aufgabe“ kann der Lehrende eine Übung vorgeben, die von Kursteilnehmern bearbeitet werden muss und dann als Text oder hochzuladende Datei termingerecht abzugeben ist. Dies können beispielsweise Ausarbeitungen, Präsentationen oder Berichte sein.

Neben den weiteren Kommunikationsmodulen wie Chat, Forum und dem Mitteilungssystem (Messenger) beinhaltet Moodle auch eine Wikifunktion, welche das kollaborative Arbeiten an Texten ermöglicht. Blogs können im System direkt betrieben werden. Ein Testmodul zur bewerteten Abfrage der Lernerfolge kann über diverse Fragetypen – wie z. B. Multiple-Choice, Zuordnung und freien Text – verwendet werden. Lernlektionen können direkt in Moodle angelegt werden. Zusätzlich lassen sich SCORM-Lerneinheiten einbinden. Kurse und Lerneinheiten können jedoch nicht in diesen Formaten exportiert werden, sondern nur zwischen Moodlesystemen ausgetauscht werden. Die SCORM-Funktionalität wurde von ADL zertifiziert.[3]

Moodle-Systeme können untereinander zum Austausch von Kursinhalten und zum übergreifenden Kurszugriff miteinander vernetzt werden. Seit Moodle 2.1 wird der IMS Learning Tools Interoperability (LTI) Standard [4] unterstützt. Damit können externe Inhalte und Aktivitäten nahtlos integriert werden.

Über die Standardmodule hinaus gibt es eine große Zahl optionaler Zusatzmodule. Die hohe Flexibilität in der Gestaltung des Kursraums findet ihre Ergänzung in einem frei gestaltbaren Rollen- und Rechtemodell und der visuellen Anpassbarkeit auf der Basis von Cascading Style Sheets (CSS).

Zusatzmodule

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Erweiterungsmodule, die nicht zum Standard-Installationsumfang von Moodle gehören, sind z. B. „Certificate“ (zum Erstellen von Teilnehmer-Zertifikaten als PDF-Datei), „Individual Learning Plan“ (ILP, dient der Erstellung individueller Lernpläne). Schnittstellen zu LiveClassRoom-Systemen können ergänzt werden. Mehrere Hundert verfügbare Zusatzmodule können über die Moodle-Website heruntergeladen oder auch eingestellt werden – Moodle ermuntert ausdrücklich Programmierer, ihre eigenen Entwicklungen dem Projekt beizusteuern. Bei der Implementierung von Zusatzmodulen sollte man sich immer vergewissern, dass diese von der verwendeten Moodle-Version auch unterstützt werden.[5]

Geschichte

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moodle-Entwickler Martin Dougiamas

Moodle wurde seit 1999 von Martin Dougiamas (Australien) entwickelt. Ausgangspunkt war die Kritik an klassischen Lernplattformen, die ausschließlich als Materialverteilstationen dienten. Dougiamas hatte Informatik und später Pädagogik studiert. Er beschäftigte sich umfassend mit sozial konstruktivistischen Lernansätzen.[6] Im Rahmen einer (nicht abgeschlossenen) Promotion entwickelte er eine neue Lernplattform: Moodle. Die erste Version wurde im August 2002 veröffentlicht.[7]

Moodle 2.0 wurde am 24. November 2010 veröffentlicht. Bestehende Funktionalitäten wurden grundlegend überarbeitet (z. B. Kurssicherung, Editor, Designs, interne Dateiverwaltung) und eine Reihe neuer Funktionalitäten implementiert (u. a. externe Repositories, „Community Hubs“).[8]

Sicherheit

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Nutzer von Moodle, die ihr System haben registrieren lassen, erhalten sicherheitsrelevante Informationen automatisch und vorab. Damit haben sie die Möglichkeit ihr System zu aktualisieren. Informationen hierzu werden in den Security Announcements[9] veröffentlicht. Die Meldung von Sicherheitsproblemen erfolgt im Tracker.[10] Sofern Einträge als 'Serious security issue' gekennzeichnet werden, werden sie nicht veröffentlicht, bevor das Securityteam diese nicht geprüft hat.

Da sich die Benutzer des Moodle-Systems personalisiert anmelden, besteht die Möglichkeit, Verhaltensprofile von ihnen anzulegen. Durch die Option der Kurs-Veranstalter, Einblick in die Einlogdaten oder Download-Zeitpunkte von Materialien zu nehmen, könnten sich Studierende überwacht fühlen.[11]

In den aktuellen Versionen von Moodle ist diese Darstellung von Logdaten ausblendbar.[12]

Literatur

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  • Kay Hoeksema, Markus Kuhn: Unterrichten mit Moodle 2 – Praktische Einführung in das E-Teaching. Open Source Press, 2011, ISBN 978-3-941841-02-4.
  • Carsten Wiegrefe: Das Moodle 2 Praxisbuch – Gemeinsam online lernen in Hochschule, Schule und Unternehmen. Addison-Wesley, 2011, ISBN 978-3-8273-2744-4.
  • Ulrike Höbarth: Konstruktivistisches Lernen mit Moodle. Praktische Einsatzmöglichkeiten in Bildungsinstitutionen. 2. aktualisierte, ergänzte Auflage. vwh-verlag, 2010, ISBN 978-3-940317-77-3.
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Einzelnachweise

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  1. Moodle-Statistik-Seite[1], Moodle.org, Zugriff am 2020-10-24.
  2. Moodle Partner-Unternehmen. Moodle.org, abgerufen am 18. Februar 2013.
  3. Helen Foster: Moodle 1.9.5 is certified SCORM 1.2 compliant. moodle, 23. Oktober 2009, abgerufen am 26. Juli 2012 (englisch).
  4. IMS Learning Tools Interoperability (LTI)
  5. Übersicht über Moodle-Zusatzmodule
  6. Martin Dougiamas: Martin Dougiamas. 23. April 2010, abgerufen am 26. Juli 2012 (englisch).
  7. Moodle version history. 11. Juli 2011, abgerufen am 26. Juli 2012 (englisch).
  8. Moodle 2.0 Versionsinformationen
  9. Security Announcements. moodle, 17. Juli 2011, abgerufen am 28. Februar 2013 (HTML, englisch).
  10. Summary. moodle, 10. September 2012, abgerufen am 26. Juli 2012 (englisch).
  11. so zum Beispiel der Fachschaftsrat Sportwissenschaft der Uni Leipzig
  12. Logdaten-Bericht Zugriff am 2012-07-26 (Englisch)