Stefan Heucke
Stefan Heucke (* 24. Mai 1959 in Gaildorf, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Komponist. Seit 1996 lebt er als freischaffender Komponist abwechselnd in Bochum und an der italienischen Riviera.
Vita
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heucke legte 1978 in Stuttgart sein Abitur ab und studierte dann bei Renate Werner privat Klavier. 1982 wechselte er an die Musikhochschule Dortmund, wo er bei Arnulf von Arnim Klavier und bei Gerhart Schäfer Tonsatz und Komposition studierte.
Heuckes Karriere als Komponist begann 1985, als das Saarländische Staatsorchester seine Vier Orchesterstücke op.5 uraufführte. Von 1989 bis 2002 hatte er einen Lehrauftrag an der Staatlichen Hochschule für Musik Detmold in Dortmund.
1996 bekam Heucke von der Werner-Richard-Dr.-Carl-Dörken-Stiftung für zwei Jahre ein Stipendium. In diesem Jahr begann Schott Musik International, Heuckes Partituren zu veröffentlichen. Ab 1998 folgten zahlreiche CD-Produktionen.
2001 führte das Große Haus des Musiktheaters Gelsenkirchen Heuckes Tanzoratorium Die Ordnung der Erde (op. 30) erstmals auf. Zu diesem Stück ließ sich Heucke vom Gilgamesch-Epos inspirieren. Inszeniert und choreographiert wurde es von Bernd Schindowski.
Heucke sucht die Verbindung von Sprache und Musik und nimmt sich häufig literarischer Texte an. Seine Werke belaufen sich bis 2019 95 Opera für Stimme und umfassen alle Gattungen der ernsten Musik, Orchesterwerke (Sinfonien, Konzerte, Vokalwerke mit Orchester), Kammermusik und Solowerke, Lieder, geistliche Musik, drei abendfüllende Werke für das Musiktheater und zwei ebenfalls abendfüllende oratorische Werke.
2004 erhielt Heucke den Kompositionsauftrag der Städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach und Stipendium der Werner Richard – Dr. Carl Dörken – Stiftung für die Oper Das Frauenorchester von Auschwitz (siehe unten).
2005 und 2006 wirkte Stefan Heucke als Composer-in-residence an der Universität Witten Herdecke.
Im November 2007 wurde Heucke mit dem alle sechs Jahre vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe vergebenen Hans-Werner-Henze-Preis ausgezeichnet.
In der Spielzeit 2010/2011 war Heucke Composer-in-residence der „Niederrheinischen Sinfoniker“ in Krefeld/Mönchengladbach.
Im Jahr 2011 komponierte Heucke die Musik zu einem Oratorium über das Leben des Seligen Nikolaus Groß, zu dem sein Bruder Clemens Heucke das Libretto schrieb.[1]
Zum Luther-Jahr 2017 schrieb Heucke im Auftrag des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO) seine Deutsche Messe op.80 für Soli, Chor und Orchester, zu der Bundestagspräsident a. D. Norbert Lammert die deutsche Textfassung erstellte.
Seit 2016 ist Heucke regelmäßiger Gast als Composer-in-residence beim Staunton Music Festival in Virginia (USA).
Im Jahr 2023 kam Heuckes Kammeroper Aida – Der fünfte Akt, eine Fortsetzung von Verdis Aida, in Mönchengladbach zur Uraufführung. Das Libretto zu der rund 70-minütigen Oper stammt von dem Bochumer Literaturwissenschaftler Ralph Köhnen.[2]
Heuckes Werke erscheinen bei Schott Music International.
Preise und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1985 Preisträger beim Forum junger deutscher Komponisten für Orchestermusik
- 1990 Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler
- 2002 1. Preis beim Kompositionswettbewerb des Europafestivals der Ruhr-Orchester Windrose
- 2007 Hans-Werner-Henze-Preis
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Stefan Heucke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Stefan Heucke
- Kurzbiografie, aktuelle Aufführungen, Werke, Diskografie bei Schott Music International
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Bochumer Komponist Heucke schreibt ein Oratorium über Nikolaus Groß. In: Impuls. Mitgliedmagazin der KAB Deutschlands, Jg. 105 (2011), Heft Januar/Februar, S. 13.
- ↑ Aida – der fünfte Akt. Abgerufen am 6. August 2024 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Heucke, Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1959 |
GEBURTSORT | Gaildorf, Baden-Württemberg |