Futterinsekt

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Futterinsekten sind bestimmte Insektenarten, die als Futtertiere für insektenfressende Heimtiere, vor allem im Bereich der Terraristik und Aquaristik, sowie als Futterzutat (Insektenmehl) für Heimtier- und Nutztier-Futtermittel gezüchtet werden.

Futterinsekten für Heimtiere

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Zucht von Grillen

Bestimmte Heimtiere wie Reptilien und Amphibien erhalten meist Lebendfutter in Form von Futterinsekten, die über Zoofachgeschäfte vertrieben werden. Gängige Futterinsekten sind Grillenarten wie Heimchen, Kurzflügelgrillen oder Mittelmeergrillen sowie Schwarzkäferlarven wie Mehlwürmer, Buffalowürmer oder Zophobas-Larven. Auch als Hundefutter und Katzenfutter werden inzwischen insektenbasierte Produkte (Heimtierfutter auf Insektenbasis) angeboten.[1][2]

Futterinsekten für Nutztiere

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Larven der Soldatenfliege

Aufgrund ihrer Nährwerte, insbesondere des hohen Proteingehalts, kommen verschiedene Insektenarten als Futter für die industrielle Tiermast und Aquakulturen in Betracht. Eine insektenbasierte Ernährung für Nutztiere wurde wissenschaftlich für Schweine, Geflügel und Speisefische untersucht. Futterinsekten können hier ausreichend Proteine und Aminosäuren liefern, weshalb die Möglichkeit des Ersatzes von Sojamehl und Maismehl aus extensivem Anbau durch Insektenmehl für die Nutztieraufzucht und Tiermast diskutiert wird.[3] Gleichzeitig bestehen Herausforderungen und Nachteile im Vergleich zu etablierten Futtermitteln bezüglich Performanz und Wachstum.[4] Futterinsekten werden rechtlich als Nutztiere angesehen, daher dürfen sie kein Futter aus Wiederkäuer-Proteinen, Küchen- und Speiseabfällen, Fleisch- und Knochenmehl sowie Gülle erhalten.[5]

Mit Blick auf Umwelt- und Ressourcenschonung sowie Futtermittel- und Ernährungssicherung angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, hat auch die UN-Ernährungsbehörde FAO (Food and Agriculture Organization) dazu aufgerufen, vermehrt auf Futterinsekten für die Futtermittelherstellung zu setzen.[6]

Futterinsekten in der Aquakultur

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In der EU ist seit dem 1. Juli 2017 die Verwendung von sieben Insektenarten als Futter in Aquakulturen zugelassen:[5]

Die Aufnahme von Schwarzen Soldatenfliegen in die Fütterung von Speisefischen hatte positive Ergebnisse und zeigte keine Unterschiede bezüglich Geschmack oder Textur der Fische.[7]

Futterinsekten für Schweine und Geflügel

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Am 17. August 2021 nahm die EU-Kommission den Beschluss zur Änderung der Verordnung über das Verfütterungsverbot an (EU-Verordnung 2021/1372). Dadurch wird die Verwendung bestimmter tierischer Proteine zur Verfütterung an nicht wiederkäuende Nutztieren wie Schweine und Geflügel erlaubt.[8] Darunter fällt auch Protein, das aus Insekten gewonnen wurde.[9] Die Änderung trat am 7. September 2021 in Kraft.

Einzelnachweise

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  1. Berliner Zeitung/Torsten Müller (26. August 2018): Mehlwürmer aus Brandenburg als Hundesnack.
  2. Handelsblatt Orange (27. Februar 2018): Hundefutter aus Insekten
  3. Reuters/Karl Plume (13. April 2018): Insect farms gear up to feed soaring global protein demand.
  4. Makkar, H., Tran, G., Heuze, V., Ankers, P. (2014): State-of-the-art on use of insects as animal feed. In: Animal Feed Science and Technology. Vol. 197, S. 1–33.
  5. a b Verordnung (EU) 2017/893 der Kommission vom 24. Mai 2017 zur Änderung der Anhänge I und IV der Verordnung (EG) Nr. 999/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Anhänge X, XIV und XV der Verordnung (EU) Nr. 142/2011 der Kommission in Bezug auf die Bestimmungen über verarbeitetes tierisches Protein, auf eur-lex.europa.eu, abgerufen am 18. Februar 2019
  6. FAO (2013): Der Beitrag von Insekten zu Nahrungssicherung, Lebensunterhalt und Umwelt.
  7. Makkar, H., Tran, G., Heuze, V., Ankers, P. (2014): State-of-the-art on use of insects as animal feed. In: Animal Feed Science and Technology. Vol. 197, S. 1–33.
  8. Europäische Kommission (17. August 2021): Feed ban: Commission authorises use of certain animal proteins.
  9. Bloomberg/Eddie Spence (23. Juni 2021): EU States Set to Allow Insect Protein for Poultry and Pig Feed.