Bernried am Starnberger See
Bernried am Starnberger See | |
Bundesland | Bayern |
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Einwohnerzahl | 2.475 (2023) |
Höhe | 600 m |
Tourist-Info | +49 (0)8158 99390 0 |
www.bernried.de | |
Bernried am Starnberger See |
Bernried am Starnberger See ist eine Urlaubsgemeinde in Oberbayern und liegt am Südwestufer des namensgebenden Sees. Der Ort ist regionales Naherholungsziel und hat auch internationale Bedeutung durch die Expressionistensammlung im Buchheimmuseum.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Name Bernried wird nach neuerer Forschung von der „Rodung des Pero“ abgeleitet. Die Siedlung gilt mit Funden aus dem 9. Jahrhundert als eine der ältesten der Region. Die erstmalige urkundliche Erwähnung ist das Jahr 1120 anlässlich der Stiftung des Klosters. Bernried ist im weiteren lange Zeit ein Bauern- und Fischerdorf um das Stift.
Erste touristische Anfänge als Zweitwohnsitz wohlhabender Münchner Bürger im Dorf sind bereits für 1475 und 1535 belegt.
Zur Jahrhundertwende etabliert sich in Bernried um den hier wohnhaften Kriegsschriftsteller Karl Tanera (1849 - 1904) ein kleiner Künstlerkreis. Namen und Besucher sind Max Halbe und Lovis Corinth.
Die eigentliche Entwicklung von Bernried beginnt dann nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis dahin hat der Ort nur ca. 700 Einwohner in ca. 20 kleinen Bauernhöfen. Durch Zuzug von Aussiedlern und durch den Siedlungsdruck aus dem nahen Großraum München wächst die Bevölkerung auf heute über 2000 Einwohner. Maßgebend für die wirtschaftliche Entwicklung in der Nachkriegszeit war der Bau der Klinik Höhenried durch die LVA Oberbayern und die Ansiedlung von Gewerbe- und Technologiebetrieben (Hochtechnologie, Biotechnologie). Dafür reduziert sich die Landwirtschaft auf nur noch vier Vollerwerbslandwirte. Außerdem gewinnt der Tourismus zunehmend an Bedeutung.
Höhepunkte in der neueren Ortsgeschichte sind die Jahre 1984 mit der Silbermedaille im Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden", 2006 mit der Goldmedaille im Bezirksentscheid und 2007 mit der Goldmedaille im Landesentscheid der Wahl zum "schönsten Dorf Bayerns" und 2007 auch einer Goldmedaille im Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".
Von 1998 bis 2001 entstand das Buchheim-Museum auf dem Gelände des Bernrieder Parks.
Seit dem 1. Januar 2007 führt die Gemeinde die offizielle Bezeichnung "Bernried am Starnberger See".
Anreise
[Bearbeiten]Entfernungen (Straßen-km) | |
Andechs | 20 km |
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Starnberg | 21 km |
Landsberg am Lech | 44 km |
Garmisch | 55 km |
München | 56 km |
Augsburg | 83 km |
Innsbruck | 113 km |
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Nächster größerer internationaler Flughafen ist der Flughafen München "Franz Josef Strauß" (IATA: MUC) .
Mit der Bahn
[Bearbeiten]- Die 1 Station Bernried liegt an der elektrifizierten Kochelseebahn (Bahnstrecke Tutzing - Penzberg - Kochel am See), die tagsüber im Stundentakt bedient wird.
- Anfahrt aus München mit S-Bahn: Mit der S6 bis nach Tutzing und dann weiter mit dem Bus (Regionalverkehr Oberbayern) oder der Kochelseebahn; außerdem von Mai bis Oktober mit dem Museumsschiff "Phantasie" von S-Bahn-Halt Starnberg aus möglich.
Auf der Straße
[Bearbeiten]- Über die Autobahn A 95 (München - Garmisch-Partenkirchen), Seeshaupt und auf der Staatsstraße 2063 in Richtung Tutzing bis nach Bernried.
Mobilität
[Bearbeiten]- Der RVO (Regionalverkehr Oberbayern / DB) betreibt die Buslinien in der Region.
- Bernried ist Anlegestelle der Bayerischen Seenschifffahrt. Die Anlegestellen der Boote sind: Starnberg, Berg, Leoni, Ammerland, Ambach, Seeshaupt, Bernried, Tutzing und Possenhofen; Dauer einer Rundfahrt ca. 3 Stunden, zweinmalige Fahrtunterbrechung erlaubt.
Betriebszeit von etwa Anfang April bis Ende Oktober
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Kirchen
[Bearbeiten]- 1 Hofmarkskirche, Dorfstraße 3, 82347 Bernried am Starnberger See Ehemalige Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, erbaut 1362, 1693 Umgestaltung im Stil des Barock. Gruftkapelle mit gotischem Vesperbild.
- 2 Pfarrkirche St. Martin, Klosterhof 10, 82347 Bernried am Starnberger See Seit 1222 Stiftskirche der Augustinerchorherren. Im Dreißigjährigen Krieg teilweise zerstört, 1659 bis 1663 barockisiert. Der Turm wurde 1734 durch Blitzschlag zerstört und 1873 neu gebaut. Seit 1803 (Säkularisation) ist St. Martin Pfarrkirche in Bernried. Im Inneren besonders sehenswert ist der gotische Flügelaltar aus einer Münchner Schule um 1500.
Museen
[Bearbeiten]- 1 Buchheim Museum der Phantasie, Am Hirschgarten 1, 82347 Bernried am Starnberger See (S6 von München bis nach Tutzing, dann weiter mit dem Bus (Regionalverkehr Oberbayern); außerdem von Mai bis Oktober mit dem Museumsschiff "Phantasie" von Starnberg aus.). Tel.: +49 (0)8158 997020, Fax: +49 (0)8158 997061 Mit der berühmten Expressionistensammlung (die "Brücke") von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphiken des Buchautors Lothar-Günther Buchheim und "Nebensammlungen" zu Kunsthandwerk aus aller Welt, bayerischer Volkskunst, Kultgegenständen aus Afrika und anderen außereuropäischen Ländern. Außerdem Werke des Künstlers Lothar-Günther Buchheim und wechselnde Ausstellungen in dem von Günther Behnisch geschaffenen mehrgliedrigen und abwechslungsreichen Gebäudekomplex. Geöffnet: Apr – Okt Di – So + an Feiertagen: 10.00 – 18.00 Uhr; Nov – Mrz Di – So + an Feiertagen: 10.00 – 17.00 Uhr.
Kloster Bernried
[Bearbeiten]- 3 Kloster Bernried, Klosterhof 8, 82347 Bernried am Starnberger See.
Das ehemalige Kloster und heutige Schloss wurde 1120 als Augustiner-Chorherrenstift durch den Grafen Otto von Valley gegründet und liegt im Ort unmittelbar am Ufer des Starnberger Sees. 1330 erhielt das Kloster durch Kaiser Ludwig dem Bayern die Hofmarksgerechtigkeit (niedere Gerichtsbarkeit) verliehen und galt mit ca. 14 km² Waldfläche als reich.
Das Stift hatte dann eine recht wechselhafte Geschichte mit mehreren Bränden (1400 und 1685). Die Klosteranlagen gelangten ab 1810 in Folge der Säkularisation in Privatbesitz. Die Gebäude wurden ab 1852 durch August Freiherr von Wendland im Stil der Spätrenaissance in ein Schloss umgebaut. Seit 1949 ist die gesamte ehemalige Klosteranlage im Eigentum des Klosters der Missionsbenediktinerinnen aus dem nahen Tutzing, die hier unter anderem ein Bildungshaus betreiben.
Sehenswert in der Klosteranlage sind die Klosterkirche St. Martin (heutige Pfarrkirche), die Wallfahrtskapelle und an der Klostermauer zur Seeseite die kleine Kapelle zur „liab woanatn Frau“.
Hofgut
[Bearbeiten]Ehemaliger Meierhof des Klosters zur Versorgung mit landwirtschaftlichen Gütern, im dreißigjährigen Krieg zerstört und anschließend wiederaufgebaut. Nach der Säkularisation in wechselndem Privatbesitz. Die Fresken stammen aus dem Jahr 1949.
Schloss und Park Höhenried
[Bearbeiten]- 2 Schloss und Park Höhenried, Höhenried 1, 82347 Bernried am Starnberger See.
Der Hof zu „Hohenriet“ wird im 14. Jahrhundert in einer Schenkungsurkunde erstmals erwähnt.
Das Höhenrieder Schloss wurde dann von Dr. Carl Borchard und seiner Frau Wilhelmina (geborene Busch, Miterbin der Anheuser-Busch-Brauerei) in den Jahren 1937 bis 1939 erbaut. Es entstand nördlich des Ortes auf dem Gelände des Hofguts Bernried, Gut Adelsried und Gut Höhenried. Das Schloss hat auch historische Bedeutung. Hier wurden die Marshall-Pläne für Deutschland verhandelt.
Im Krieg als Lazarett beschlagnahmt ist das Gelände seit Oktober 1955 im Besitz der LVA Oberbayern (seit 1. Oktober 2005: Deutsche Rentenversicherung Oberbayern), die hier verschiedene Kliniken betreibt.
Der große Park Höhenried befindet sich um Schloss und Klinik Höhenried. Er ist größtenteils öffentlich zugänglich. Am Seeufer befindet sich eine Badestelle.
Weitere Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Verschiedene historische Gebäude und Bauernhäuser (Rundgang mit Schautafeln an den Gebäuden)
- 3 Rathaus. Seit 1730 Sitz des Hofmarkrichters, ab 1803 Pfarrhaus und von 1826 bis 1882 Schule.
- Stupperhaus (Reitweg 2) 1685 erbaut, denkmalgeschütztes zweigeschossiges Kleinbauernhaus in Blockbauweise mit Flachsatteldach, Laube und Bundwerk im Dachgiebel.
- Haus Denggg, Kleinbauernhaus aus dem Ende des 17.Jahrhunderts;
- Wilhelmina-Busch-Woods-Stiftungspark: unmittelbar am Ufer des Starnberger Sees südlich von Bernried gelegen. Der Park steht unter Landschafts- und Denkmalschutz, hat ca. 80 ha Fläche und ist frei zugänglich. Ca. 7,5 km Wanderwege, Ruhebänke und kleinere Badebuchten;
- Bernrieder Filz, gilt als das älteste bayerische Hochmoor;
Aktivitäten
[Bearbeiten]regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten]- Lichtprozession. Zu Mariä Himmelfahrt am 15. August.
Einkaufen
[Bearbeiten]- 4 Galerie Marschall Bernried (Werke von Künstlern der Region Starnberger See und Umgebung), Dorfstraße 20 (am Maibaum), 82347 Bernried. Tel.: +49 (0)8158 99 79 17.
- 1 Netto, Am Neuland 1 a, 82347 Bernried am Starnberger See. Geöffnet: Mo – Sa 7.00 – 20.00 Uhr.
Küche
[Bearbeiten]
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- 1 Ferien- und Tagungshotel MARINA, Am Yachthafen 1-15, 82347 Bernried am Starnberger See. Tel.: +49 (0)8158 932-0.
- 2 Hotel Seeblick, Tutzinger Straße 9, 82347 Bernried am Starnberger See. Tel.: +49 (0)8158-2540, Fax: +49 (0)8158-3056, E-Mail: info@seeblick-bernried.de. Geöffnet: das dazugehörige Restaurant: täglich 7.00 – 23.00 Uhr (warme Küche: 11.30 – 14.00 Uhr + 18.00 – 21.30 Uhr. Preis: EZ ab 90 €, DZ ab 140 €, Suite ab 230 €.
Sicherheit
[Bearbeiten]- Sturmwarnung über die Drehscheinwerfer am See:
- 40 Lichtblitze pro Minute = Vorwarnung;
- 90 Lichtblitze pro Minute = Sturmwarnung;
- Rettungsstation Tutzing der Wasserwacht Tutzing: Tel. 08156-3161;
- Rettungsstation Lido der DLRG Geretsried: Tel. 0179-7204569;
Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]- Verkehrsbüro Bernried, Dorfstr. 3, 82347 Bernried. Tel.: +49 (0)8158 99390-0, Fax: +49 (0)8158 99390-1.
Ausflüge
[Bearbeiten]- Zu den weiteren Sammlungen des Expressionismus im Voralpenland: in Kochel am See das Franz Marc Museum und in Murnau das Schlossmuseum und das Münter-Haus.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- www.bernried.de – Offizielle Webseite von Bernried am Starnberger See
- Dorfgeschichte, Teil 1 und Teil 2 bei www.bundnaturschutz-bernried.de;
- Tourismusverband Fünf Seen - Land: www.sta5.de;
- Bayerische Seenschifffahrt: www.seenschifffahrt.de;
- Tourismusverband Oberbayern: www.oberbayern-tourismus.de (überregional);