Zaya
Zaya | ||
Zaya in Hauskirchen | ||
Daten | ||
Lage | Weinviertel, Niederösterreich (Österreich) | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | March → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | südlich der Ortschaft Klement in den Leiser Bergen 48° 37′ 39″ N, 16° 20′ 9″ O | |
Quellhöhe | 280 m | |
Mündung | bei Drösing in die MarchKoordinaten: 48° 32′ 55″ N, 16° 56′ 46″ O 48° 32′ 55″ N, 16° 56′ 46″ O | |
Mündungshöhe | 131 m | |
Höhenunterschied | 230 m | |
Sohlgefälle | 4 ‰ | |
Länge | 58 km |
Die Zaya ist ein Nebenfluss der March in der niederösterreichischen Region Weinviertel.
Der Name ist germanischen Ursprungs und setzt sich aus *sauj- („feucht“) und *ahwo („Gewässer“) zusammen und bedeutet wahrscheinlich „die Wasserreiche“. Als „Zaiove“ wurde das Gewässer erstmals 1045 urkundlich erwähnt.[1]
Sie entspringt südlich der Ortschaft Klement in den Leiser Bergen und fließt durch die Gemeinden Ernstbrunn, Gnadendorf, Asparn an der Zaya, Mistelbach an der Zaya, Wilfersdorf, Hauskirchen, Neusiedl an der Zaya, Dobermannsdorf, Ringelsdorf und mündet bei Drösing in die March. Die Zaya fließt hauptsächlich in West-Ost-Richtung, ist 58 km lang und legt dabei eine Höhendifferenz von 230 Metern zurück. Zwischen Asparn und Dobermannsdorf verläuft die für den Personenverkehr mittlerweile eingestellte Strecke der Lokalbahn Korneuburg–Hohenau.
Früher mäandrierte die Zaya in der Niederung des unteren Zayatals und war von ausgedehnten Feuchtgebieten und Auwäldern umgeben. Bis in die Frühe Neuzeit wurde die Wasserkraft ausgiebig durch Mühlen genützt. An der Zaya befanden sich einst fast 50 davon, im Schnitt alle 1,2 Kilometer eine. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts wurde damit begonnen das Gewässer zu begradigen und abzusenken. Der Fluss wurde zu einem Abzugsgraben degradiert, dessen Aufgabe es ist, das Wasser möglichst schnell abzuleiten. Dies sollte einerseits die Siedlungen gegen Hochwässer schützen und vor allem eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung des Flussumlands ermöglichen. Da Feuchtgebiete und Nebengewässer bei Hochwässern als Vorfluter dienen und die Hochwasserspitze in den gewässerabwärts gelegenen Orten dämpfen, wurde durch die Maßnahmen die Hochwassergefahr vielerorts im Gegenteil verschärft. Außerdem wurden wertvolle Lebensräume für inzwischen selten gewordene Tier- und Pflanzenarten zerstört und die Biodiversität reduziert. Die Zayawiesen in Mistelbach sind heute der bedeutendste Rest der einstigen Feuchtbiotope der Zaya.[2]
Siehe auch: Gewässer im Weinviertel
Bilder
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Zaya zwischen Hohenau an der March und Waltersdorf
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Zayabrücke in Hauskirchen
Einzelnachweise
- ↑ E. Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen, 3. Teil, Verein für Landeskunde von Niederösterreich, 1994 Wien, S. 525ff
- ↑ Heinz Wiesbauer und Manuel Denner: Feuchtgebiete - Natur- und Kulturgeschichte der Weinviertler Gewässer, Wien 2013 (herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Amt der niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Gewässerbau)