ZSG Industrie Leipzig
Die ZSG Industrie Leipzig (Zentrale Sportgemeinschaft Industrie Leipzig) war eine Sportgemeinschaft in Leipzig-Leutzsch, die vom 21. März 1949 bis zum 30. August 1950 bestand. Sie stellte DDR-Meister in mehreren Sportarten, die Fußballmannschaft wurde 1949/50 achte der höchstklassigen DS-Liga.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 21. März 1949 wurde die Zentrale Sportgemeinschaft Industrie Leipzig aus den Sportgemeinschaften SG Leipzig-Leutzsch, SG Lindenau Hafen, SG Lindenau-Aue, SG Leipzig Mitte und SG Böhlitz-Ehrenberg und 13 Betriebssportgemeinschaften im Westen Leipzigs gebildet.[1][2] Damit sollte die Leistungsstärke der Leipziger Sportler, besonders in den Mannschaftssportarten verbessert werden. Der Austragungsort war der Georg-Schwarz-Sportpark in Leutzsch, der am 8. Mai 1949 neu eingeweiht wurde.
Am 30. August 1950 wurde sie als BSG Chemie Leipzig weitergeführt, da der wichtigste Trägerbetrieb der VEB Lacke und Farben war.
Fußball
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saison 1948/49
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fußballmannschaft der ZSG Industrie Leipzig setzte die Saison des Leipziger Vorjahresmeisters SG Leipzig-Leutzsch in der Bezirksklasse Nordwestsachsen (Leipzig) fort. Die anderen bisherigen Fußballmannschaften konnten unter ihren alten Namen in den unteren Ligen weiterspielen.
Die Mannschaft der SG Leipzig-Leutzsch wurde durch Spieler der anderen angeschlossenen Fußballvereine verstärkt. Dazu gehörten unter anderem die prominenten Spieler Heinz Fröhlich und Walter Rose von der SG Lindenau-Hafen.
Die neu gebildete ZSG Industrie Leipzig gewann am Ende der Saison die Bezirksklasse Nordwestsachsen.[3] Bei der anschließenden sächsischen Meisterschaft wurde sie Dritte von fünf Mannschaften und qualifizierte sich damit für die erstmals ausgetragene Meisterschaft in der Sowjetischen Besatzungszone, der DS-Liga.
Saison 1949/50
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- DS-Liga
Seit dem 4. September 1949 spielte die ZSG Industrie in der neuen DS-Liga der Sowjetischen Besatzungsuzone, seit 7. Oktober der DDR.
Zu dem Spielerstamm gehorten
- Günter Busch (25 Spiele/Tore -) – Heinz Pönert 21/-), Werner Brembach (26/-) – Gerhard Richter (24/-), Walter Rose (24/2), Gerhard Polland (23/-) – Rolf Sommer (25/3), Werner Steuer (23/7), Gerhard Hübler (17/13), Heinz Fröhlich (25/6), Werner Klaus (18/3)
Der Trainer war Fritz Krauß. In den Punktspielen wurden 24 Spieler eingesetzt. Die Heimspiele wurden im Leutzscher Georg-Schwarz-Sportpark ausgetragen, im Durchschnitt kamen 13.155 Zuschauer zu den Punktspielen.
Am Ende der Saison wurde der achte Platz von 14 Mannschaften erreicht.[4]
- Freundschaftsspiele
Es gab drei Freundschaftsspiele gegen westdeutsche bzw, West-Berliner Mannschaften, zum ersten gegen Schweinfurt kamen etwa 60.000 Zuschauer.[5]
- 30. August 1949 ZSG Industrie – 1. FC Schweinfurt 05 0:5, vor 60.000 Zuschauern
- 3. März 1950 ZSG Industrie – SC Tasmania 1900 Berlin 3 :5, vor 10.000 Zuschauern
- 15. Mai 1950 ZSG Industrie Leipzig – VfV 06 Hildesheim 3:1, vor 40.000 Zuschauern
- SG Leipzig-Leutzsch
Eine zweite Mannschaft spielte als SG Leipzig-Leutzsch in der zweitklassigen Landesklasse Sachsen anstelle der SG Probstheida. Diese landete am Ende der Saison auf einem Abstiegsplatz und wurde wieder aufgelöst.
Saison 1950/51
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit September 1950 spielte die Mannschaft als BSG Chemie Leipzig in der DDR-Oberliga und wurde gleich DDR-Meister.
Weitere Sportarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als weitere Sportsektionen wurden Eishockey, Eiskunstlaufen, Hockey, Leichtathletik, Schwimmen und Wasserball betrieben. Die Hockey-Frauen-Mannschaft wurde 1949 DDR-Meister[6], ebenso die Leichtathletikabteilung in der Mannschaftswertung. Das Eiskunstlaufpaar Carla Listing und Walter Baertling wurde 1950 DDR-Meister, allerdings gab es nur noch ein weiteres teilnehmendes Paar.[7] (Carla Listing wurde später die erste weibliche Eiskunstlaufrichterin der internationalen Eislaufunion ISU.)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 206.
- D.F.S.F (Hrsg.): DDR-Chronik – DDR-Fußball 1949–1991 (Band 1). Berlin 2011, S. 12 ff
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Saison 1948/1949 Ronnys Fanpage
- Saison 1949 /50 Ronnys Fanpage
- East Germany rsssf.org, mit Leipziger Meisterschaft 1948/49
- Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) ZSG bei chemie-leipzig.de (
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zentralsportgemeinschaft Industrie geschaffen, in Leipziger Volkszeitung vom 2. April 1949 Text, mit detailliertem Bericht, schrieb von 13 beteiligten Großbetrieben neben den fünf Sportgemeinschaften
- ↑ Berliner Zeitung vom 1. April 1949, sprach von 18 beteiligten Sportgemeinschaften mit insgesamt 5000 Mitgliedern in mehreren Sportarten (möglicherweise von mehreren neuen Leipziger Sportgemeinschaften).
- ↑ Saison 1948/49 Ronnys Fanpage
- ↑ Saison 1949/50 Ronnys Fanpage
- ↑ Spiele 1949/50 Ronnys Fanpage, mit allen Spielen der Saison und Leipziger Mannschaftsaufstellung
- ↑ DDR-Meister im Hockey rrk
- ↑ DDR-Meister im Eiskunstlauf Sport Record