Residenz-Theater (Berlin)

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Innenraum 1912

Das Residenz-Theater war ein Theater in Berlin von 1871 bis 1932.

Lage (oben)
Stadtplan 1882

Das Residenz-Theater lag in der Blumenstraße 9 (später 8) in der damaligen Stralauer Vorstadt, östlich der historischen Altstadt von Berlin. Das längliche Gebäude zog sich bis in die Wallner-Theater-Straße 16/17 hin. In unmittelbarer Nachbarschaft lagen die Residenz-Lichtspiele in der Blumenstraße 10. Auf dem Gelände befindet sich jetzt das Neubaugebiet an der Singerstraße an der Stadtbezirksgrenze zwischen Mitte und Friedrichshain.

1869 übernahm der Magdeburger Theaterdirektor Otto Nowack das 1844 für die Theatergesellschaft Concordia errichtete Theater in der Blumenstraße 9.[1] Sein Bemühen, es als ein reines Operntheater zu führen, scheiterte schon bald an zu geringer Resonanz.

Seit 1871 hieß es Residenz-Theater. Es wurden nun vor allem Komödien, Schwänke und Singspiele, fast ausschließlich französischer Herkunft, gespielt. Um 1875 erwarb die Schauspielerin Ida Hahn (später Ida von Zedlitz-Neukirch) das Theater mit dem Grundstück und blieb Eigentümerin bis zu ihrem Tod, danach dann die Ida-Claus-Stiftung bis 1932. Die meisten Intendanten inszenierten vereinzelt auch anspruchsvollere Theaterstücke, das Hauptrepertoire blieben aber französische Komödien.

1920/21 nutzten Alfred und Fritz Rotter das Residenz-Theater kurzzeitig als eine ihrer Bühnen. 1932 wurde das Residenz-Theater geschlossen.[2] 1944/1945 wurde das Gebäude schwer beschädigt und danach abgetragen.

Im Residenz-Theater wurden vor allem französische Komödien gespielt. Daneben gab es einige Inszenierungen moderner anspruchsvollerer Theaterstücke, meist in Sonntagsmatineen mittags oder nachmittags.

1869–1889
Freie Bühne 1890–1892

Die Freie Bühne gastierte von 1890 bis 1892 im Residenztheater und gab dort einige Erstaufführungen anspruchsvoller Theaterstücke

1893–1916
1917–1932
  • Gerhard Muhle: Die Geschichte des Residenztheaters in Berlin von 1871–87. Dissertation Berlin 1955
  • Otto Weddigen: Geschichte der Berliner Theater, Berlin 1899, S. 65f.
  • Hans-Rüdiger Merten: Vergessene Theater im alten Berlin. Eine Spurensuche. Trafo-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-89626-599-7.

Einzelnachweise

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  1. Curt Meyer: Hundert Jahre „Aktienbudiker“. Ein Beitrag zur Berliner Theatergeschichte. In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte, 7, 1956, S. 47–51, hier S. 49–50, geht davon aus, dass es verschiedene Gebäude gab (PDF zum Download)
  2. Blumenstraße 8. In: Berliner Adreßbuch, 1933, IV. Teil, S. 81. „Residenz-Theater“ (letzter Eintrag).
  3. Max Halbe: Scholle und Schicksal, 1940, 8. Kapitel Text (unten), ausführlich zur Geschichte der Aufführung und zum Residenztheater unter Sigmund Lautenburg
  4. Otto Weddigen: Geschichte der Berliner Theater, Berlin 1899, S. 65f., mit Theaterleitern von 1869 bis 1898
  5. Gerhard Muhle: Die Geschichte des Residenztheaters in Berlin von 1871–87. Dissertation Berlin 1955; auch Adressbücher Berlin 1872 bis 1876
  6. Blumenstr. 9. In: Berliner Adreßbuch, 1877, Teil II, S. 37. „Hahn, Frau, Direkt.“ (erste Erwähnung als Eigentümerin und Direktorin).
  7. Ludwig Eisenberg: Otto von Schimmelpfennig. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 635 (daten.digitale-sammlungen.de).
  8. Heinrich Keppler. Lebenserinnerungen eines Unvollendeten. München 1895 S. 55, auch S. 50–54, beendete das Direktorat am 1. Juli 1881
  9. Ludwig Eisenberg: Anton Anno. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 28 (daten.digitale-sammlungen.de).

Koordinaten: 52° 30′ 59,1″ N, 13° 25′ 15,8″ O