Kastell Klosterneuburg
Kastell Klosterneuburg | |
---|---|
Alternativname | Asturis (?), Arrianis (?) |
Limes | Oberpannonischer Limes |
Abschnitt | Strecke 2, Oberpannonien |
Datierung (Belegung) | spätflavisch, bis 5. Jahrhundert n. Chr |
Typ | Quadratische Anlage mit abgerundeten Ecken, umgeben von zwei Spitzgräben, umfangreiche Adaptierungen in der Spätantike |
Einheit | a) cohors I Montanorum b) cohors II Batavorum c) cohors I Aelia (Severiana) sagittariorum d) Equites promoti (?) e) gens Marcomannorum (?) |
Größe | circa 2,2 ha, Breite 110 m |
Bauweise | a) Holz-Erde-Kastell b) Steinkastell |
Erhaltungszustand | Oberirdisch nicht mehr sichtbares Bodendenkmal |
Ort | Klosterneuburg |
Geographische Lage | 48° 18′ 18″ N, 16° 19′ 30″ O |
Vorhergehend | Legionslager Vindobona (westlich) |
Anschließend | Kastell Cannabiaca (östlich) |
Kastell Klosterneuburg war zuerst ein Kohortenlager der Hilfstruppen (Auxilia) und ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. Stützpunkt einer Reitereinheit (cohors milliaria equitata = 1000 Mann) im österreichischen Abschnitt des oberpannonischen Limes. Die Zuordnung und Belegungszeiten der einzelnen Garnisonseinheiten sind jedoch unsicher.
Auch der antike Name des Kastells blieb mangels Quellen bis heute unbekannt. Es befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Klosterneuburg, Bezirk Wien-Umgebung in Niederösterreich. Das Lagerareal, das sich auf einer Felsterasse über den rechten Donauufer befindet, ist heute fast vollständig durch das Stift Klosterneuburg und angrenzenden Gebäuden überbaut.
Die Anlage hatte einen langgestreckten rechteckigen Grundriss, durchlief mehrere Umbauphasen und wurde vom 1. bis ins späte 5. Jahrhundert n.Chr. genutzt. Hauptaufgabe der Besatzung war einen Donauübergang und die Limesstraße von Vindobona nach Lauriacum zu überwachen. Weiters wurde im Umfeld des Kastells noch eine Zivilsiedlung (vicus) und ein Gräberfeld entdeckt.
Neben dem Kastell werden hier auch die bei Maria Gugging und Greifenstein vermuteten Turmanlagen behandelt.
Lage
Die Stadt Klosterneuburg befindet sich rund 13 km westlich der Bundeshauptstadt Wien, am rechten Ufer der Donau, oberhalb des Donaudurchbruches zwischen Leopoldsberg und Bisamberg. Im Norden und Osten wird sie von den Auwäldern der Donau begrenzt. Im Süden und Westen schließen sich die Ausläufer der Berghänge des Wienerwaldes an:
- Leopoldsberg,
- Kahlenberg,
- Buchberg,
- Eichberg und
- Freiberg.
Das Kastell wurde vor seiner Aufdeckung an den unterschiedlichsten Orten vermutet wie z.B. Stockerau, das allerdings am linken Ufer der Donau liegt. Joseph Aschbach und Friedrich von Kenner glaubten es sei mit Zeiselmauer identisch. Für Maximilian Fischer hingegen erschien die Lage in der Oberstadt für militärische Zwecke und als örtliche Handelsstation für die Stämme jenseits der Donau außerordentlich gut geeignet. Friedrich von Kenner kam schließlich, nicht zuletzt auf Grund der Auffindung eines Militärdiploms aus der Zeit des Kaisers Titus, zur Überzeugung, dass
- „…eben am Fundort ein kleines Standlager der cohors I Montanorum sich befand, welches unter dem Oberbefehle des pannonischen Legaten stand“.
Da sich die Funde in diesem Bereich immer mehr häuften, nahm für Karl Drexler
- „…die Richtung des cardo gegen die heutige Bergstraße zu, während sich der decumanus von dem Hohlweg bei der Gertrudskirche gegen die Hundskehle zu erstreckte“.
Auch Eduard Nowotny vermutete es schon immer in der Oberstadt und versuchte 1925 aus dem Katasterplan des Klosters Rückschlüsse auf den Grundriss des Kastells zu ziehen. Für ihn war es unwahrscheinlich, dass sich das Kastell in der Unterstadt befinden sollte. Nowotny steckte daher in der Oberstadt eine Kastellfläche ab, für die er sich jene von Eferding/OÖ als Vorbild nahm:
- NW-Front: Stiftskellergarten,
- NO-Seite: Stiftskirche,
- SO-Front: Oberer Hauptplatz bei der Häuserfront im NO,
- SW-Seite: Leopoldgasse und Fortsetzung bis zur Hundskehle.
Mit diesen Abmessungen kam Nowotny auf eine Fläche von 540 x 640 römischen Fuß, die der von Eferding sehr nahe kam. Sie entsprach auch jener im bayrischen Weißenburg , dessen Kastell ebenfalls für eine cohors milliaria equitata (100 Mann starke, teilberittene Eineit) ausgelegt war.
Heute weiß man, dass das Kastell unter dem ältesten Teil der Stadt liegt, dem Klosterareal in der „Oberstadt“, eine Felsterrasse zwischen dem Donauufer und dem Fuß des Buchberges. Diese wird nördlich noch durch den Kierlingbach und südlich durch den Weidlingbach begrenzt. Die einst aus südlicher Richtung von Vindobona heraufkommende Limesstraße durchquerte das Lager selbst nicht, sondern lief direkt am Buchberg vorbei. Anschließend bog sie westlich ins Kierlingtal ab und führte von dort weiter nach Noricum hinein. Im Kierlingtal verlief wahrscheinlich auch die Provinzgrenze zwischen Pannonien und Noricum. Möglicherweise lag sie westlich des heutigen Maria Gugging (siehe weiter unten).
Name
In schriftlichen antiken Quellen findet sich keine präzisen Hinweise auf den antiken Namen Klosterneuburgs. Auch spätere Untersuchungen konnten die unterschiedlichen Auffassungen über den antiken Namen von Klosterneuburg auf keinen gemeinsamen Nenner bringen. Während hinsichtlich der Zugehörigkeit von Klosterneuburg zur Provinz Pannonien keine Zweifel mehr zu bestehen scheinen, bleibt sein römischer Name bis heute umstritten. Versuchte man zunächst noch, das Kastell mit dem in der Tabula Peutingeriana erwähnten Poststation Citium (nahe Tulln) gleichzusetzen,[1] identifizierte man seit Theodor Mommsen das antike Klosterneuburg mit Asturis. Dieser Name stammt wahrscheinlich von einer römischen Heeresabteilung, die in der an der spanischen Nordküste gelegenen Region Asturien aufgestellt wurde. Nachdem auch Wilhelm Kubitschek Klosterneuburg als „angeblich Astura“ verlautbart hatte, war - es neben Herma Stiglitz und Hannsjörg Ubl - vor allem Eduard Zenker, der sich sehr akribisch mit der Namensfrage des antiken Klosterneuburg auseinandergesetzt hat [2]. Der tatsächliche antike Name von Klosterneuburg kann aber nach dem derzeitigen Wissensstand noch nicht zweifelsfrei bestimmt werden.
Forschungsgeschichte
18. und 19. Jahrhundert
Die ersten Berichte über römische Funde aus Klosterneuburg stammen laut Maximilian Fischer von Benedikt Prill. Er (Fischer) vermerkte darin unter anderem, dass 1736 beim Bau des barocken Neustiftes, als man die alte Kanzlei samt ihren "Briefturm" abtrug, ein Gefäß mit römischen Silbermünzen aus der Zeit von Gaius Iulius Caesar bis Kaiser Decius entdeckt worden war. Beim Bau der so genannten „Alten Kaserne“ Anfang des 19. Jahrhunderts wurden erneut Münzfunde gemacht. Auch wurden vermutlich Gräber bei diesen Baumaßnahmen aufgedeckt. 1834 kamen beim Umbau des Stiftshofes drei mit Inschriften versehene Steine zum Vorschein[3]. Nach Kopie dieser durch Maximilian Fischer wurden sie wieder vermauert. Eine große Anzahl von Funden erbrachte dann wieder der Ausbau des sogenannten ernestinischen Traktes in den Jahren 1834–1842. Hier wurden zahlreiche Ziegelstempel der OFARN-Gruppe[A 1] mit der Aufschrift OFARNURSICINIMG[4] geborgen. Vom selben Areal stammen auch Votivara (Weiheinschriften für Götter) des Quintus Attius[5] und eine Tafel mit der Inschrift "Q. Aelii Valentis opus"[6]. Zusätzlich konnten römerzeitliche Mauer- und Ziegelreste beobachtet werden.
Einer der interessantesten römischen Funde gelang jedoch am 23. Juli 1838. Aus dem Schutt der Fundamentierungsarbeiten hinter der Hauptapsis der Stiftskirche konnten einige Bronzefragmente ausgelesen werden. Sie wurden danach von E. Stoy wieder zusammengefügt und entpuppten sich als römische Entlassungsurkunde (Militärdiplom) aus der Zeit des Titus (13. Juni 80 n. Chr.)[7].
20. Jahrhundert
Diese immer wieder auftretenden römischen Funde veranlassten vor allem Männer aus dem Kreis der Wiener Altertumsforschung in Klosterneuburg aktiv zu werden. Hier sind vor allem Friedrich von Kenner, Wilhelm Kubitschek und Emil Polaschek zu nennen. Nach deren Berichten wurden bei der Erweiterung des Stiftskellers 1904 römische Mauerzüge angeschnitten sowie Ziegel und eine Münze aus der Zeit Valentinans I. geborgen. Schließlich wurden angeblich in der Zeit vor 1936 antike Körper- und Brandgräber aufgefunden und dabei zerstört (Neuburger-Mathilde Grünewald 1974, 22). An Fundobjekten ist sonst noch ein Topfbehältnis aus dem 1. oder 2. nachchristlichen Jahrhundert bekannt.
Ende Mai 1953 wurden auf Initiative des Bundesdenkmalamtes (BDA) und unter der Leitung K. Oettingers erstmals wissenschaftliche Grabungen auf dem Kastellareal durchgeführt. Sie hatten ursprünglich nur die nähere Erforschung der Pfalzresidenz der Babenberger und besonders ihrer Palastkapelle (Capella Speciosa) zum Ziel. Nachdem man aber auch auf römische Baureste gestoßen war, wurde auch das Österreichische Archäologische Institut (Herma Stiglitz, Adelheid Schmeller und Rudolf Egger) hinzugezogen. Das Grabungsteam konnte danach auf dem Stiftsplatz – im Bereich der Capella Speciosa – einen spätantiken Grabbau (Cella memoriae) aufdecken. Innerhalb der Capella fand sich auch ein mehrräumiger Komplex mit drei Rundapsiden (Apsis = halbrunder Vorbau, spätere Interpretation als Balineum/Lagerbad, siehe weiter unten). Südöstlich dieses Gebäudes wurde noch ein „Flachapsidenbau“ mit U-förmigen Grundriss freigelegt, der später von Hannsjörg Ubl als spätantiker "Hufeisenturm" (aus der Wehrmauer hervorkragender Turm mit gerundeten, frontseitigen Korbbogen, siehe auch weiter unten) aus der Steinperiode II des Lagers gedeutet wurde.[8] Unter diesen befanden sich noch Mauerreste des Vorgängerbaues (ein rechteckiger Zwischenturm). Die beiden Baustrukturen waren offensichtlich auch der hier entlanglaufenden südöstlichen Kastellmauer (Ausrichtung von Nordwest-Südost) angeglichen.
In den 60er Jahren stieß man auf Teile der V-förmigen Gräben, Reste der Kastellmauer und auch immer wieder auf Grabbeigaben.
In der Oberstadt wurde auch das Viertel um die Buchberg-, Raffael-Donner-, Jahn- und Franz-Rumpler-Gasse schon immer als Areal des römerzeitlichen Gräberfeldes von Klosterneuburg vermutet und durch diverse Funde bestätigt. Im Zuge der Untersuchungen in den 70er Jahren des 20.Jahrhunderts konnte auch der in den Grabungen 1953/54 freigelegte sogenannte „Flachapsidenbau“ im Bereich der Capella Speciosa neu interpretiert und als spätantiker Hufeisenturm, die weiter darunterliegenden quadratischen Mauerreste als sein älterer Vorgängerbau (Innenturm) erkannt werden (siehe unten).[9]
In den 80er Jahren konnte in der Nordwest-Ecke des Kreuzgangs neben einen spätantiken Backofen auch die Reste von Kasernenbauten des ersten Steinlagers (Steinperiode I) nachgewiesen werden. Um interessierten Besuchern des Stiftes die römische Vergangenheit dieses Platzes näher bringen zu können, wurde geplant, die Grabung mit einer Betondecke zu überspannen. Die darunterliegenden Gebäudereste sollten konserviert und die Fundstätte so für jedermann zugänglich gemacht werden. Bei einer 1991 durchgeführten Notgrabung in der Buchberggasse 3b, wurden wieder Teile eines römischen Gräberfeldes entdeckt.[10] Nördlich dieses Grundstückes wurde dabei auch ein Rasterquadrat von 14,5 × 11 m abgesucht. In nur 80 cm Tiefe stieß man bereits auf den antiken Horizont. Spurrillen und das Fundmaterial in den seitlichen Wasserabzugsgräben bestätigten hier das Vorhandensein der südwestlichen Ausfallstraße des Kastells, die vermutlich von hier aus über das „Schwarze Kreuz“ in das Weidlingtal weiterführte.
1994 konnte wieder der Wehrgraben des Kastells angeschnitten werden. In seiner Verfüllung wurden zahlreiche Funde gemacht. Der Wehrgraben war hier 2,5 m tief und 2 m breit. Weiters konnte in einer Rettungsgrabung des BDA (Hannsjörg Ubl) der „Dreiapsidenbau“ (das Lagerbad) – neu vermessen werden. Unter dem Stiftsplatz vermutete Ubl weiters eine dichte römische Verbauung aus der frühen und mittleren Kaiserzeit.[11]. 1998 wurde ein Gebäude in der Leopoldstraße 17 zum Abriss freigegeben. Das BDA konnte in einer Humusschicht neben typisch römerzeitlichen Funden wie Keramik und Terra Sigillatascherben, darunter auch das Fragment eines Schuppenpanzers (lateinisch: Lorica Squamata), bergen und sicherstellen.[12] 1999 konnte in etwa 1,85 m unter dem heutigen Straßenniveau eine 2 m breite Steinlage aus Bruchsteinen auf Schotterunterlagen ausgegraben werden. In einer Neuuntersuchung im Jahr 2000 wurden die Steinlage schließlich als massiver Unterbau einer Straße identifiziert.[13].
Von 2000–2003 wurde unter anderem die Ausgrabungen am Rathausplatz wieder aufgenommen (BDA, Johann Wolfgang Neugebauer). In einer Tiefe von 2,6 m schnitt man erneut auf den schon 1999 beobachteten römischen Straßenzug an. Die 5 m breite Pflasterung war beidseitig mit Abzugsgräben begrenzt und einst wohl der Verbindungsweg zwischen dem westlichen Kastelltor und der entlang des Buchberg vorbeiziehenden Trasse der Limesstraße. In der Antike wurde dieses Gebiet (entspricht der heutigen Marktgasse) von einem Bach durchflossen und dabei stark durchfeuchtet, was einen massiven Unterbau für die Straße nötig machte. In der Albrechtsgasse 4–6, dem ehemaligen Schmiedehof des Stiftes (Parz. 192/4), wurde vom BDA (Hannsjörg Ubl) ein Suchschnitt angelegt. Ziel war es die Südmauer des Kastells und auch die Ausdehnung der mittelalterlichen Residenz der Babenberger näher zu erkunden. 2001 wurde im rechten Winkel zu den Stiftsgebäuden ein Suchschnitt bis 4,7 m gegraben. Hier zeigten sich im Profil wieder die zwei Spitzgräben. 2002 wurde die schon von Hannsjörg Ubl angesetzte Ausgrabung im Schmiedehof nun auch auf den Dechanteihof ausgeweitet. Dabei konnte eine nach Nordost-Südwest verlaufende Mauer angetroffen werden, die circa 1 m tiefer auf römerzeitlichen Fundamenten aufsaß. Dieses Bruchsteinmauerwerk mit Kalkmörtelbindung gehörte zu einem Eckturm des ehemaligen Kastells Steinperiode I), der insgesamt zwei Bauphasen aufwies. Spuren des Holz-Erde-Lagers wurde nicht gefunden. Die 90 cm breite südliche Kastellmauer verlief in einem Viertelkreisbogen, die Ecken des Steinkastells waren nach klassischer Manier abgerundet. Der innerhalb der Mauer angesetzte Eckturm hatte einen rechteckigen Grundriss. In späterer Zeit wurde an die Lagerecke ein Fächerturm angebaut der bis zu seiner Anschlussstelle an der Mauer ergraben werden konnte.
Kastell
Das Lager hatte abgerundete Ecken und war zusätzlich von einem doppelten Spitzgraben umgeben. Die Umwehrung des Lagers bildet ein mit seinem decumanus (Lagerhauptstraße) nach Nord-Ost-Süd-West langgezogenes Rechteck auf einer leicht nach Norden zur Donau abfallenden Felsterrasse. Es bedeckte somit eine Fläche von annähernd 2,2 ha. Trotz der archäologisch noch nicht nachgewiesenen Nordfront des Lagers nahm Hannsjörg Ubl seine Breite in Süd-Ost-Nord-West-Richtung mit annähernd 110 m an. Die Ausdehnung des Kastells ließ sich bis zur sogenannten Hundskehle (Straßenzug) bestimmen. Seine Ausdehnung konnte aber bis heute nicht exakt für alle Himmelsrichtungen festgestellt werden. Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich aber auch für die Steinlager I/II ein langgezogener rechteckiger Grundriss in der Größe von circa. 2,2 ha annehmen.
- Norden: Unbekannt geblieben ist bis dato der Verlauf der Nordseite des Lagers, wahrscheinlich lag sie parallel zur nördlichen Klostermauer.
- Süden: Die südliche Lagerfront vermutete Ubl, im Zusammenhang mit einem schon von Eduard Nowotny dort untersuchten Mauerzug, an der Südwestmauer des Stiftskellers.
- Westen: Die Westmauer dürfte exakt an der Abbruchkante des Stiftsplateaus zum Kierlingbach liegen, möglicherweise sind durch Erosion aber keine Reste von ihr mehr erhalten geblieben.
- Osten: Die im Kreuzgang und südlich der Sebastianikapelle aufgedeckten römerzeitlichen Mauerstukturen hatten, laut Ubl, dieselbe Ausrichtung wie die östliche Lagermauer. Ubl folgerte weiter daraus, dass die Achsen des Holz-Erde-Lagers und des Steinlagers I auch den Grundriss des spätantiken Lagers wesentlich mitgeprägt haben.
Aufgrund der neuzeitlichen Verbauung und der damit verbundenen kleinräumigen Grabungen fehlt ein genaues Innenbauschema. Bekannt ist nur die Achsenausrichtung der Gebäude die auch noch die mittelalterliche Verbauung wesentlich mitbestimmt hat. Gut dokumentiert ist nur das Lagerbad (Saal und Dreikammeranlage mit Wannenapsiden) mit seinen mehreren Umbauphasen. Kasernenbauten wurden unter dem Kreuzgang und unter der Leopoldikapelle erkannt. Geringe Spuren weiterer Innenbebauung konnten auch bei der Sebastianikappelle nachgewiesen werden, sie waren jedoch stark durch den mittelalterlichen Friedhof gestört. Im Osten des Areals konnte 1953/1954, etwas westlich vom ehemaligen Palastbau Leopolds VI., ein Eckturm entdeckt werden. Im 19. Jahrhundert beobachtete man etwas nördlich des etwas später aufgedeckten Hufeisenturms einen abgerundeten Mauerzug der zu einer der Toranlagen (porta principalis dextra) des Kastells gehört haben könnte.
Nach Errichtung und diversen Umbauten des Kastells durch früh- und mittelkaiserzeitliche Einheiten im 1.–3. Jahrhundert wird im frühen 4. Jahrhundert die Grenzverteidigung an der Donau neu organisiert. Die Garnisonstruppe in Klosterneuburg zählt nun zu den Grenztruppen, den sogenannten Limitanei oder Ripenses. Die durch Bürgerkriege, germanische Einfälle und Abkommandierungen zu den mobilen Einheiten der Feldarmeen, den Comitatenses, personell immer mehr zusammengeschmolzene Truppe überlässt schließlich am Ende des 4. oder Anfang des 5. Jahrhunderts der Zivilbevölkerung den größten Teil des Lagerareals. Dieses wandelt sich dadurch in ein ziviles, befestigtes Dorf (oppidum) um. Um die Mannschaftslücken in der Armee zu füllen, gestattet man immer mehr Stammesverbänden aus dem Barbaricum (Siedlungsgebiet der freien germanischen Stämme links der Donau), sich als Foederaten (Verbündete) südlich der Donau anzusiedeln, um dort die Grenzverteidigung des Imperiums zu übernehmen. So geschehen auch in Klosterneuburg, wo unter anderem die primitiven Lehmhütten der neuen Siedler (vermutlich Donausueben oder Markomannen[14]) als letzter antiker Fundhorizont nachzuweisen sind. Ein Münzumlauf lässt sich noch bis in die Regierungszeit des weströmischen Kaisers Honorius (395–423) belegen. Die meisten Romanen (Einheimische die nach römischer Art lebten) Klosterneuburgs wandern vermutlich im Jahr 488 n.Chr. auf Befehl König Odoakers nach Italien ab. Am Ende des 5. Jahrhunderts brannten auch die Lehmhütten nieder. Kastell und Stiftsplateau wurden nach Auswertung von Kleinfunden offensichtlich aufgegeben und verlassen, eine Wiederbesiedlung in großen Umfang erfolgte nach den bisherigen Erkenntnissen erst wieder im Hochmittelalter.
Funktion
Die militärische Bedeutung dieses Kastells lag vor allem in der Sperrung und Überwachung einer wichtigen Durchzugsstraße die durch das Kierlingtal über den Hadersfelder Berg zum Greifensteiner Sporn verlief. In weiterer Folge sicherte es auch das westliche Glacis (Vorfeld) von Vindobona, die Limesstraße von Carnuntum nach Lauriacum, zwei wichtigen Legionslagern und einen Donauübergang, der an die vom Oberleiserberg heraufführende Straße am Nordufer anschloss.
Baugeschichte
Holz-Erde-Periode
Gegen Ende des 1. Jahrhunderts wurde zunächst ein Holz-Erde Kastell errichtet, dessen genaue Ausmaße allerdings nicht bekannt sind. Türme, Tore und Innenbauten wie z.B. Magazine, Kasernen und Verwaltungsbauten waren Holzkonstruktionen mit lehmverputzten Wänden in Fachwerktechnik. Vereinzelte Befunde des Holz-Erde-Lagers des späten ersten Jahrhunderts deuten auf zwei Bauphasen. In dieser zweiten Bauphase wurde es nach der raetentura (= rückwärtige Lagerfläche im Gegensatz zu praetendura) hin noch etwas vergrößert. Die Ursache für diesen schmalen, langgezogenen Lagergrundriss könnte ein wohl Anfang des 2. Jahrhunderts erfolgter Truppenwechsel gewesen sein, nämlich als die cohors quingenaria durch eine cohors milliaria abgelöst wurde. Verfall, Brandkatastrophen oder auch feindliche Angriffe führten immer wieder zu Zerstörungen der Gebäude die bis zum Jahr 100 n.Chr. mehrfach erneuert oder wieder aufgebaut werden mussten.
Steinperiode I
Um das Jahr 100 n.Chr. erfolgte auch (wahrscheinlich durch die cohors I Aelia sagittariorum) der Neubau der Kastellmauer in Stein. Ab diesem Zeitpunkt lässt sich auch im Innenbereich eine vermehrte Steinbautätigkeit feststellen, beispielswiese die Errichtung eines Nord-Süd-orientierten Kasernenbaus mit Pfeilerportikus. Die Kasernen erhielten Ziegeldächer. Auch später wurde das Lager immer wieder umgebaut. Diese Modernisierungsmaßnahmen lassen sich nach Ziegelstempelfunden auf das späte 2. und frühe 3. Jahrhundert datieren. Die Steinbauperiode ist auch durch mehreren Bauphasen der Befestigungsanlagen und Innenbauten gekennzeichnet. Kastellinnenbauten des 1. bis 4. Jahrhunderts wurden im Kreuzgang des Stiftes entdeckt, sie wurden teilweise konserviert. Ganz in der Nähe konnte ein Backofen aus dem 4. oder 5. Jahrhundert freigelegt werden. An der Ostflanke konnte, noch im Lagerareal, das Badehaus nachgewiesen werden. Die abgerundete südliche-Ecke mit einem innen angesetzten Eckturm wurde östlich der Albrechtsgasse ergraben, dieser wurde später mit einem Fächerturm überbaut. Über die Längsseite des Kastells fehlen bis dato noch nähere Anhaltspunkte. Diese Abmessungen sind auch noch für eine Reihe anderer Auxiliarkastelle nachweisbar. In der Umgebung des Gräberfeldes am Buchberg konnte auch eine weitere Grabenanlage (Spitzgraben) entdeckt werden, die wohl einst ein Marsch- oder Übungslager umwehrte.
Steinperiode II
In der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts sind anhand der Verteilung der Ziegelstempel eine weitgestreute Bautätigkeit und im späteren 4. Jahrhundert Renovierungsarbeiten dokumentierbar. Dies waren aber noch nicht die letzten Umbauarbeiten im Lager Klosterneuburg. Im letzten Drittel des 4. Jahrhundert wurde eine Zisterne angelegt, deren Schacht mit Spolien vom mittelkaiserzeitlichen Gräberfeld am Buchberg (1.–3. Jahrhundert) abgestützt wurde. In der selben Zeitperiode konnten auch noch Veränderungen (Fund von zwei zu Torgewänden umgearbeiteten Meilensteinen und eines Altars als Torschwelle bei der Lagermauer im Osten) am östlichen Lagertor festgestellt werden. Für den südöstlichen Hufeisenturm musste auch der Wehrgraben verschoben worden. Letzte Bautätigkeiten am Kastell Klosterneuburg lassen sich nach Befund von Ziegeln der sog. OFARN-Gruppe für das späte 4. Jahrhundert nachweisen. Danach verfiel die Anlage zusehends. Provisorisches Flickwerk in Trockenbautechnik an der Mauer sowie die Errichtung von Behausungen in primitiver Holz-Lehmbauweise im Lagerinneren lassen sich noch bis ins 5. Jahrhundert verfolgen.
Türme
Der Klosterneuburger Hufeisenturm ist bislang einzigartig in Oberpannonien. In seiner Bauweise gleicht er stark norischen Exemplaren (Zwentendorf, Traismauer, Mautern an der Donau und Zeiselmauer).[15] In seinen Abmessungen ist er mit dem Turm von Traismauer vergleichbar. Bei der Mehrzahl dieses Typs war die Breite der Mauer an der abgerundeten Vorderseite (Korbbogen) stärker als an den Seiten und der rückwärtigen Wand, so auch in Klosterneuburg. Der Turm ragte nicht komplett nach außen vor die Mauer, sondern reichte auch noch etwas in das Lagerinnere hinein. Das Klosterneuburger Exemplar weist einen sehr gedrückten Korbbogen auf. So entstanden beidseitig scharfe Eckkanten die eigentlich durch diese Bauweise vermieden werden sollten. Dies findet man sonst nur noch bei zwei Exemplaren in Pannonien (Visegrád, Szentendre) vor.
Zusammengefasst handelt es sich hier um einen Zwischenturm mit u-förmiger Vorderfront, zum Teil über einen abgerissenen rechteckigen Zwischenturm errichtet.
- Größe 6 × 10,60 m, Verhältnis 1:1, etwa 7,20 m der Lagermauer vorkragend,
- Rücksprung circa 2 m,
- Stärke der Mauer im frontseitigen Teil 1,40–1,60 m, zum Lagerinneren hin circa 1 m,
- Stärke der Rückseite 1,10 m, an den anderen Seiten 1,65–1,85 m,
- Innenmaße 2,70 × 7,70 m.
Die Fundamenthöhe liegt zwischen 1,20 m und 1,70 m, da der vordere Teil des Turmes in den älteren Kastellgraben hineingesetzt worden ist. Fundamentvorsprung im vorspringenden Teil außen und innen jeweils 0,10 m. Das aufgehende Mauerwerk (zweischaliges Gussmauerwerk) setzt sich aus quaderähnlichen Bruchsteinen, vermengt mit Ziegeln und ein wenig Mörtel zusammen. Die Blendmauern bestehen aus regelmäßig zugehauenen Quadern mit einer Länge von 0,30 m. Für den Gussmauerkern wurden unbearbeitete Bruchsteine verwendet. An der Rückseite befindet sich die 1,10 m breite Toröffnung mit einer zweiteiligen Schwelle.
Sein Vorgängerbau, ein leicht verzogener, rechteckiger Zwischenturm, datiert auf das frühe 2. Jahrhundert. Seine Ausmaße betragen 4,20 × 4,80 m, das Verhältnis zwischen seiner Breite und Tiefe beträgt 1:1,143. Die Stärke der Front- und Kastellmauer betrug circa 0,80 m, die der restlichen Turmmauern 0,65 m. Das Fundament setzt sich aus drei Lagen von Bruchsteinen zusammen, die unregelmäßig und ohne Mörtel verlegt wurden. Das aufgehende Mauerwerk besteht aus sorgfältig geschichteten Bruchsteinen mit Fugenstrich. In der Süd-West-Ecke des Turmes wurde in der Spätantike der Wall abgerissen und stattdessen anscheinend ein neues Gebäude angelegt.
Kastellbad
Befund
Das an der Südflanke der Lagermauer gelegene Kastellbad (balineum) hatte zwei Wannenapsiden, wurde bis in die Spätantike betrieben und (wie die Kasernen) dabei mehrmals umgestaltet. Es wurde unmittelbar hinter der südöstlichen Kastellmauer bei den Grabungskampagnen in den Jahren 1953/1954 auf dem Stiftsplatz von Klosterneuburg entdeckt. Nach Befund der Ziegelstempel ist seine letzte Ausbaustufe in das späte 4. Jahrhundert zu datieren. Die Anlage ist nach Nord-West/Süd-Ost ausgerichtet und teilt sich in drei beheizbare Räume (Gebäude A), daran anschließend im Nord-Ost ein unbeheizbarer Saal (Gebäude B).
Richtung Süd-Ost verbreitert sich A um circa einen Meter, wobei seine südwestliche Außenfront genau im rechten Winkel zur Lagermauer steht. Dieser Umstand könnte auch auf ein sich nicht ganz im Rechten Winkel befindliches Achssystem des Kastells hinweisen. Rudolf Egger deutet das Gebäude auch als frühchristliche Kirche mit Krypta (Gruft). Die Anlage dürfte aber ziemlich sicher als Badegebäude errichtet worden sein. Ungeklärt blieb, warum die Linien der beiden Hauptmauern so stark voneinander abweichen. Es fehlen bislang auch Hinweise auf Wasserzu- und Abflusseinrichtungen. Ein Schlitz an der Schwelle zu Raum III z.B. kann nicht die Öffnung für ein Wasserrohr gewesen sein, da er völlig glatte Wände aufweist. Weiters gibt es keine Hinweise auf Wasserbecken. Wenn die Anlage tatsächlich als Badehaus genutzt wurde so kann dies jedenfalls nicht auf lange Dauer gewesen sein.
Gebäude A
Im Warmbadetrakt A befindet sich Raum I, der durch zwei Apsiden erweitert wird. Dieser wurde als Caldarium (Warmbad) erkannt. Vor der seitlichen Apsis liegt das Praefurnium (Heizraum), dies auch deswegen, da ansonsten der Platz für den Durchgang zwischen Lagerumwehrung und Badegebäude nicht mehr ausreichend gewesen wäre. Der daran anschließende Raum II wird als Tepidarium (mäßig warmer Raum) definiert, er wurde von Raum III aus mitbeheizt, dessen Praefurnium an der Nord-West-Seite liegt. Hier war auch der einzige Zugang zum Warmbadetrakt. Als Durchgang zum Kaltbadetrakt ist er eher als Tepidarium anstatt als Sudatorium (Schwitzbad) zu deuten. Dies deckt sich auch durch Vergleich mit anderen Bädern, die ihren Badeablauf reihenförmig organisiert hatten und mit drei (hintereinander angeordneten) warmen Baderäumen ausgestattet waren. Der Zweck der Schlauchheizung im Raum II ist nicht gänzlich geklärt. Möglicherweise wurde sie aufgrund funktioneller Schwierigkeiten in der ursprünglichen Anlage eingebaut. Rudolf Egger vermutet den Einbau nur zum Zweck für die Dauer der Bauarbeiten in Raum II. Als das Lager der Zibilbevölkerung überlassen wurde ist wahrscheinlich Gebäude A noch durch den Apsidensaal erweitert worden.
Gebäude B
Gebäude B ist durch deutlich erkennbare Baufugen von Gebäude A seperiert, und muss erst in späterer Zeit angebaut worden sein. Vor dem Warmbadetrakt ist allerdings ein unbeheizter Bereich vorauszusetzen, in dem das Frigidarium (Kaltbad) und das Apodyterium (Umkleideraum) untergebracht waren. Entweder ist diese Baufuge im Bauablauf begründet, wenn die Warmbaderäume zuerst errichtet wurden, oder es ist noch ein Vorgängerbau für Gebäude B anzunehmen. Hierfür sind aber keine eindeutigen archäologischen Spuren vorhanden. Gebäude B ist aber unbestritten dem Badegebäude zuzurechnen. In der Apsis an der Süd-Ost-Seite ist wohl eine Piscina (Wasserbecken) untergebracht gewesen. Da auch keine Raumunterteilungen erkennbar waren, ist es als Mehrzweckraum zu interpretieren, welcher wohl die Funktionen eines Frigidariums und eines Aufenthaltsraumes in sich vereint hat. B wird im seinen Nordteil durch einen späteren Friedhof gestört. Sollten hier auch keine weiteren Anbauten mehr vorhanden sein, dürfte es auch noch als Apodyterium gedient haben.
Baumaterial
Die Mauern von A und B sind aus Bruchstein mit zugemischten Ziegelbrocken, circa 0,6 m stark, aufgezogen worden. In der südwestlichen Teil fanden sich auch einige größere Quadersteine. Weiters verwendete man für den älteren Bodenbelag von A und den Heizungsöffnungen Ziegel. So auch für die 0,45 m breite Trennmauer zwischen Apsis und Langraum von Gebäude B.
Bauphasen
Insgesamt konnten 2 Bauphasen bestimmt werden. Von der Zeitspanne her liegen sie nicht sehr weit auseinder. Das ältere Gebäude A wird - nach den dort aufgefundenen Ziegelstempeln zu urteilen – zeitmäßig in die Regierungszeit des Kaiser Valentinian I., oder in die von Kaiser Theodosius I. zu setzen sein. Zwar fanden sich auch Dach- und Mauerziegel der frühen Kaiserzeit doch konnten diese anhand von noch anhaftenden älteren Mörtelresten als eindeutig in Zweitverwendung stehend bestimmt werden. Rudolf Egger vermutet eine Feuerkatastrophe als Ursache des Endes von Phase I, da auch eine starke Brandschicht festgestellt werden konnte.
Die Phase II stimmt nach Art des Materials und Bauausführung fast vollkommen mit Phase I überein. Gebäude A dürfte nach seiner Sanierung fast unverändert weiterbenützt worden sein. Nur seine Böden - abgesehen von dem in der Ost-Apsis und von Raum I – hat man etwas angehoben wodurch die Öffnungen zw. Raum I und II zugeschüttet wurden. Den Fußboden von A bildete aufgrund einer Holzascheschicht vermutlich ein Bretterbelag. Von den Öffnungen die zu den Apsiden führten blieben die Rundbögen der Heizungsanlage aber frei. Phase II ist wahrscheinlich ins frühe 5. Jahrhundert zu datieren, ihr Ende wurde wiederum durch Brand herbeigeführt.
Spätere kleinere Zu- und Umbauten betreffen vor allem die Warmräume. Die drei Heizöffnungen vom Tepidarium (II) ins Caldarium (I) werden nur von Ziegelplatten eingerahmt. Sie scheinen nachträglich eingefügt worden zu sein, da sie nicht – wie noch bei den Heißluftdurchlässen der ersten Bauperiode – als gemauerte Ziegelbögen ausgebildet wurden. Dies wohl auch im Zusammenhang mit dem Einbau des primitiven Schlauchheizungungskanals in Raum II, dessen Praefurnium in Raum III liegt. Spätestens mit dem Verfall auch dieser Heizung im 5. Jahrhundert wurde das Gebäude nicht mehr als Badehaus genutzt.
Garnison
Für Klosterneuburg konnten bislang drei Einheiten der Hilfstruppen (Auxilia) durch Inschriften nachgewiesen werden:
- die cohors I Montanorum[16],
- die cohors II Batavorum (2. Kohorte der Bataver/Grabinschrift und Ziegelstempel),
und die
- cohors I Aelia sagittariorum (1. Aelische Kohorte der Bogenschützen/Grab-, Weiheinschrift und Ziegelstempel).
Weiters lassen sich aufgrund von großen Mengen aufgefundener Ziegelstempel die Anwesenheit von Angehörigen der legio X Gemina im Lager nachweisen. Diese aber wohl nicht als Wachtruppe sondern in erster Linie als Bauvexillationen und Ziegellieferantin.
Im Zusammenhang mit den Diskussionen um die Identifizierung von Klosterneuburg als Asturis wird auch manchmal versucht, die cohors I Asturum (1. Kohorte der Asturer) mit dem Kastell in Verbindung zu bringen. Die einzigen Ziegelstempel, die die diese Truppe erwähnen, stammen jedoch aus Zwentendorf. Bis dato waren auch keine Anhaltspunkte für eine Anwesenheit dieser Einheit in Klosterneuburg festzustellen.
Cohors I Montanorum
Als erste Besatzungstruppe (80–103 n.Chr.?) von Klosterneuburg kommt die cohors I Montanorum in Frage. Vor allem wegen des hinter dem Chor der Stiftskirche aufgefundenen Militärdiploms für den Soldaten Soio vom 13. Juni 80 n.Chr. aus der Zeit des Kaiser Titus, die im Text auch erwähnt wird (siehe Anmerkungen). Möglicherweise ist sie aber auch schon um 101 n.Chr. im Verbund mit der legio XIII Gemina in den Dakerkrieg Trajans abkommandiert worden. Diese Kohorte könnte in weiterer Folge von der legio XIV Gemina Martia victrix abgelöst worden sein die die durch den Dakerkrieg notwendig gewordenen Truppenverlegungen in den Wiener Raum abgestellt worden war. Von dieser Legion fanden sich besonders viele Ziegelstempel der unterschiedlichsten Varianten in Klosterneuburg. Ob es sich hierbei um Bau- oder Garnisonstrupps handelte, blieb allerdings bis heute ungeklärt.
Cohors II Batavorum
Die cohors II Batavorum ist seit 98 n.Chr. (Militärdiplom vom 20. Februar 98 n.Chr.) in der pannonischen Provinzarmee (exercitus pannonicus) nachzuweisen. Auf Grund einiger weniger in Klosterneuburg entdeckter Bruchstücke von Ziegelstempeln mit dem Aufdruck „II“ und „BA“ glaubt Hannsjörg Ubl nachweisen zu können, dass diese Einheit die prima Montanorum abgelöst hat. Ein weiteres Militärdiplom aus Mautern an der Donau aus den Jahren 127/128–138 n.Chr. belegt ihre Zugehörigkeit zur norischen Provinzarmee. Ubl nimmt auf Grund der erwähnten Ziegelstempel an, dass diese Truppe noch vor 128 n.Chr. in Klosterneuburg aufgetaucht sein muss und dort bis in die Zeit Hadrians verblieben ist.
Cohors I Aelia sagittariorum
Um die Mitte des 2. Jahrhundert n.Chr. traf schließlich die cohors I Aelia Caesariensis milliaria sagittatorium equitata im Kastell Klosterneuburg ein. Sie blieb dort möglicherweise bis zum Ende der römischen Militärorganisation an der oberen Donau. Diese Einheit ist vor allem durch Inschriften nachgewiesen worden. Von Bedeutung ist hierbei auch die Untersuchung eines Abschnittes des Kastellgrabens. Hier konnten zwei als Spolien verbauten Inschriftensteine geborgen werden, die Tribune des 2. Jahrhunderts n.Chr.
- C. Jul. Longinus ,
- Ael. Herculinus[17]
und zwei Inschriften aus dem 3. Jahrhundert n.Chr., die einen gewissen
- C. Aur. Cresces[18] (wobei die Einheit hier nur mehr als cohors I Aelia Severiana genannt wird) und den
- ….Flavinus
als Tribune (Offiziere) in Klosterneuburg nennen.
Weiters wäre in diesem Zusammenhang auch noch ein Tesserarius cohortis (Unteroffizier) aus dem 2. Jahrhundert zu erwähnen. Neben den Inschriften wurde auch eine größere Anzahl von Ziegelstempel dieser Einheit gefunden, die weit über Klosterneuburg hinaus auch noch in anderen Orten am Limes auftauchten. Da der Ehrenname SEVERIANA bei einigen von ihnen ebenfalls genannt wird, gilt es als sicher, dass die Einheit auch noch zur Zeit der Herrschaft des Kaisers Severus Alexander (208–235 n.Chr.) in Klosterneuburg stationiert war. Der weitere Werdegang dieser Einheit lässt sich aber über das 3. Jahrhundert hinaus nicht mehr verfolgen. Nach Ansicht H. Ubls wurde sie im Laufe der spätrömischen Militärreformen wahrscheinlich in eine typisch spätantike Reiterformation mit neuer Bezeichnung umgewandelt.
Equites promoti/Markomannen
Für die Kastellbesatzung im späten 4. und frühen 5. Jahrhundert lassen sich aufgrund der spärlichen Quellen nur sehr vage Aussagen machen. Hierfür in Frage kämen eigentlich nur eine Kohorte der Limitanei/Ripenses, eine Einheit abkommandierter Reiter, der equites promoti (promoti = Versetzte)[19] sowie Föderaten der gens Marcomannorum (Angehörige vom germanischen Stamm der Markomannen)[20], die wohl bis zum Ende der Römerzeit in Klosterneuburg den Wachtdienst aufrecht erhielten.
Vicus
Der vicus oder Lagerdorf von Klosterneuburg ist heute vollständig durch die Oberstadt überbaut. Vom diesem konnten bisher weder dessen genaue Ausdehnung noch größere Gebäudereste bestimmt werden. In diesem Bereich aufgefundene Ziegelstempel lassen aber eine ähnliche Bauentwicklung wie beim Kastell vermuten. Über Bebauungsplan und sein Straßen- und Wegenetz ist bis dato ebenfalls nichts genaues bekannt. Er umschloss das Kastell wohl bogenförmig von Ost nach West und ragte zumindest im Osten bis fast an den Wehrgraben heran. Flächenmäßig dürfte er somit die Ausmasse der mittelalterlichen Oberstadt erreicht haben. Eventuell streute er im Süden noch etwas gegen den Buchberg hin aus. Die Bevölkerung des Klosterneuburger vicus dürfte sich in seiner Glanzzeit im großen und ganzen eines bescheidenen Wohlstandes erfreut haben wie kümmerliche Reste von Häusern (Reste von Wandmalerei) und Importkeramik andeuten.
Anzahl und Dichte der im späten 4. und frühen 5. Jahrhundert angelegten Gräber lassen auf eine noch homogene und durchaus lebensfähige Gemeinschaft in dieser Zeitperiode schließen. Ob diese allerdings noch im unbefestigten vicus oder schon hinter den Lagermauern lebte konnte noch nicht festgestellt werden. Anhand der Funde ist nur erkennbar, dass die spätantike Bevölkerung Klosterneuburgs nicht mehr gänzlich aus Romanen sondern auch schon stark durch germannischstämmige Neuzuwanderer geprägt war. Diese sind im alten Lagerdorf nicht mehr nachzuweisen. Sie lebten wohl schon alle im verfallenden Kastell selbst. Ihre Gräber sind allerdings noch nicht entdeckt. Wahrscheinlich bestatteten sie ihre Toten direkt im Lagerareal wo nach alten Berichten immer wieder derartige Gräber gefunden worden sein sollen.
Bevölkerung
Über die Zusammensetzung der Bewohner des vicus von Klosterneuburg geben die in den Jahren 1982-1983 aus einer Zisterne im Kuchlhof geborgenen Grabstelen Auskunft. Ihre einheitliche Machart und Material (Wienerwald- oder Greifensteiner Sandstein) lassen auch auf eine direkt hier ansässige Steinmetzwerkstatt schließen. Deren Inschriften und die darauf abgebildeten Portraits der Verstorbenen zeigen uns, dass hier aber sehr wohl klar zwischen Militärangehörigen (egal ob aktiv oder schon verabschiedet) und Zivilisten unterschieden wurde. Beide Gruppen lassen sich anhand der Namen gut voneinander abtrennen, da den von den indigenen (einheimischen) Stämmen abstammenden Dorfleuten typische römische Vor- und Familiennamen fehlen.
Zwei dieser Inschriftensteine gestatten auch einen Einblick in zwei Familien des Klosterneuburger vicus. Auf der des Ulpius Avitus z.B. ist der Verstorbene mitsamt seiner Familie abgebildet. Neben dem Familienoberhaupt, ein Veteran der cohors I Aelia Sagittarorium der mit seinem Militärmantel (sagum) dargestellt wird, steht seine Frau in einheimischer Tracht. Dazwischen ihre drei Kinder, ein Knabe und zwei Mädchen, linksaußen eine junge Frau, wohl die einzige Überlebende die später auch den Grabstein anfertigen ließ. Weiters werden ihre Namen genannt. Die Eltern, allen voran der Vater Ulpius Avitus, 75 Jahre, die Mutter Victorina, 40 Jahre, der Bruder Emeritus, 8 Jahre, seine Schwestern Avita, 10 Jahre und Superia, 8 Jahre. Sie alle wurden im Auftrag der ältesten Tochter Victoria (deren Alter nicht genannt wird), begraben.
Der zweite Inschriftenstein einer weiteren Veteranenfamilie dürfte 50-70 Jahre später aufgestellt worden sein. Auf ihm werden allerdings keine kleinen Kinder erwähnt. Er dürfte auf das frühe 3. Jahrhundert zu datieren sein. Die auf ihm genannten Personen (die Mutter Crescentina, 50 Jahre und deren beide Söhne Karinus und Crescens) tragen alle denselben Familiennamen, Septimius/Septimia. Der Stein wurde wohl erst eine längere Zeit nach deren Tod aufgestellt, vielleicht weil der Stifter, Septimius Karus der Bruder der beiden Verstorbenen, erst den dafür nötigen Geldbetrag auftreiben musste. Weiters war das Grab auch für seine Frau Victorina, dem Vater Genialis und für die beiden Schwestern Quaetilla und Presentina vorgesehen.
Gräberfelder
Die Gräberfelder lagen am Fuße des Buchberges, direkt neben den Ausfallstraßen und entsprachen somit der römischen Gesetzgebung die anordnete, dass die Gräber außerhalb des bebauten Gebietes anzulegen waren. Bei der Grablege scheint es zwischen Militär- und Zivilpersonen keine klar erkennbare Trennung gegeben zu haben. Die ersten Brandbestattungen wurden direkt an der sich am Hang des Buchberges bis in Kierlingtal hinziehenden Limesstraße (heute in etwa die Linie Buchbergasse-Babenbergergasse) angelegt. Hier verlief in der Antike wohl auch die Stichstraße zum Lagertor. Zentrum des frühkaiserzeitlichen Gräberfeldes dürfte der Bereich zwischen Raphael-Donner-Gasse und Gymnasium gewesen sein. Von hier müssen auch die Grabsteine des Kuchlhofes (siehe weiter oben) herstammen. Die Ausdehnung nach Westen ist noch nicht erfasst. Eine horizontale Stratigraphie von Westen nach Osten lässt sich aber feststellen. Während der systematischen Ausgrabungen von 1983/84 wurde man auf diese kaiserzeitlichen Brandbestattungen aufmerksam, die aber auch manchmal von spätantiken Gräbern überschnitten wurden. Mehrfach wurden auch Pferdebestattungen dokumentiert. Ab dem späten 3. Jahrhundert wurden die Toten in Klosterneuburg unverbrannt in simplen Grabgruben, Ziegel- oder Steinkisten mit deren Grabbeigaben bestattet. Im Südosten des Kastells, vom Buchberg abfallend, lag ein spätantikes Gräberfeld, dessen Süd-Ost-Grenze im Bereich des Evangelischen Pfarrhofes zu suchen ist. In der Spätantike wurden wohl auch im Lagerinneren selbst Gräber angelegt.
Wachturm/Straßenstation Maria Gugging
Maria Gugging ist Katastralgemeinde von Klosterneuburg und liegt im Kierlingtal an der Bundesstraße B 14. In der Antike verlief hier auch die Limesstraße durch den Wienerwald und verkürzte so die Route nach Cannabiaca. 1909 wurden hier zwei dem Gott Silvanus gewidmete Weihealtäre aufgefunden, einer von einem Angehörigen der Legio X Gemina gestiftet. Man nimmt an, dass sie aus dem sacellum (Heiligtum) eines Straßenwachturmes an der Grenze zwischen Pannonien und Noricum stammen. Hierfür fehlt aber jeglicher Baubefund.[21]
Wachturm Greifenstein
Greifenstein ist eine Katastralgemeinde von Sankt Andrä-Wördern und liegt am Südostrand des Tullnerfelds, ungefähr 9 km von Klosterneuburg entfernt in den Ausläufern des Wienerwalds in Niederösterreich. In der Antike lief hier die Limesstraße aus dem Kierlingtal kommend vorbei. 1969 wurden bei Erdarbeiten am Plateau unterhalb der mittelalterlichen Burg aus dem 11. Jahrhundert römische Funde gemacht, Mauerreste konnten dabei jedoch nicht beobachtet werden. Antike Quellen über diesen Standort sind nicht bekannt. Auf Grund der günstigen Lage ist hier das Vorhandensein eines römischen Wachturmes aber sehr wahrscheinlich.[22]
Fundverbleib
Auf dem Klosterplateau selbst sind keine Überreste des Kastells sichtbar. 1954 wurde das Lagerbad zwar konserviert, danach aber wieder zugeschüttet, einzig ein kleiner Grabungsschnitt im Norden des Kreuzganges wurde 1997 konserviert. Er zeigt Mauerzüge vom 1. bis ins 14. Jahrhundert n. Chr. Am Stiftsplatz sind die Grundmauern der babenbergischen Capella Speciosa vor wenigen Jahren offengelegt und zu einem kleinen Schaugelände umgestaltet worden. Im Kuchlhof wurde eine römerzeitliche Zisterne zwar nicht zugeschüttet, aber abgedeckt. Ein römischer Inschriftenstein befindet sich im evangelischen Pfarramt, der andere in einem Haus in der Agnesstraße. Römische Funde und Inschriften sind gegen Voranmeldung im Stiftslapidarium zu besichtigen, andere Funde – vor allem die aus dem Vicus – werden im Stadtmuseum aufbewahrt und können nur nach Voranmeldung besichtigt werden.
Denkmalschutz
Die Anlagen sind Bodendenkmäler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes[23]. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar. Zufällige Funde archäologischer Objekte (Keramik, Metall, Knochen etc.) sowie alle in den Boden eingreifenden Maßnahmen sind dem Bundesdenkmalamt (Abteilung für Bodendenkmale) zu melden.
Siehe auch
- Liste der Kastelle am Obergermanisch-Raetischen Limes
- Liste der Kastelle in Noricum und Oberpannonien
- Liste der Limeskastelle in Ungarn
Literatur
- Beiträge zur Kunstgeschichte und Archäologie des Frühmittelalters, Akten des 7. Internationalen Kongresses für Frühmittelalterforschung 1958, Graz/Köln 1962, darin: Adelheid Schmeller: Die Ausgrabungen in Klosterneuburg 1953-1954, S. 300–306. (Anm.: der südliche U-Turm wird hier noch als „Flachabsidenbau“ bezeichnet).
- Hermann Fillitz (Hrsg.), Akten zum VII. Internationalen Kongreß für Frühmittelalterarchäologie, Wien 1958 (Graz/Köln 1962), darin: Rudolf Egger, Die Anlage im Nordwesten der Capella Speziosa, S. 325-326.
- Herwig Friesinger, Fritz Krinzinger: Der römische Limes in Österreich, Führer zu den archäologischen Denkmälern. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2618-2, S. 236-240.
- Kurt Genser: Die Entwicklung des römischen Limes an der Donau in Österreich, Salzburg 1975, S. 74-84.
- Kurt Genser: Der österr. Limes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht (Dissertation) Salzburg 1982, Teil II, S. 1113-1203.
- Kurt Genser: Der österreichische Donaulimes in der Römerzeit. Ein Forschungsbericht. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1986, ISBN 3-7001-0783-8, (Der römische Limes in Österreich, 33), S. 402-423.
- Jahrbuch Stift Klosterneuburg N.F, 11, 1979, darin: Hannsjörg Ubl: Neues zum römischen und babenbergischen Klosterneuburg, S. 112.
- Manfred Kandler und Hermann Vetters (Hrsg.): Der römische Limes in Österreich. Wien 1989, S. 166-173.
- Wolfgang Pietsch: Eine Typologie a. Lager- und Kastelltürme am norischen und pannonischen Limes, Diplomarbeit, Wien 1993, S. 180.
- Floridus Röhrig, Gustav Otruba, Michael Duscher u. a.: Klosterneuburg. Geschichte und Kultur, Band 1. (Klosterneuburg/Wien 1992), darin: Hannsjörg Ubl: Das römische Klosterneuburg, S. 39-120.
- Gudrun Wlach: Römische Badeanlagen in Österreich (nicht pubublizierte Dissertation, Wien 1986), S. 158-164.
- Österreichisches Bundesdenkmalamt: Fundberichte aus Österreich, Bände von 1958 - 2003,
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ [OF]ficinia [A]uxiliares [R]ipenses [N]orica = „Verwaltung der Norischen Grenztruppen“.
- ↑ Diplomtext nach E.Weber, in Katalog Vindobona 1977/1978, S. 251 f:
Imperator Titus Caesar Vespasianus Augustus, Sohn des vergöttlichten Vespasianus, Oberpriester, zum IX. Mal Inhaber der tribunizischen Gewalt, zum XV. Mal zum Imperator ausgerufen, Vater des Vaterlandes, Censor, Konsul zum VIII. Mal, hat jenen namentlich verzeichneten Reitern und Infanteristen, die in den IIII Alen und XIII Kohorten:- Alen
- I Arvacorum,
- I Civium Romanorum,
- II Arvacorum,
- (II) Frontoniana und
- Kohorten
- I Alpinorum,
- I Montanorum,
- I Noricorum,
- I Lepidiana,
- I Augusta Ituraeorum,
- I Lucensium,
- I Alpinorum,
- I Britannica,
- II Asturum et Callaecorum,
- II Hispanorum,
- III Thracum,
- V Breucorum,
- VIII Raetorum,
- L(ucius) Pullius Speratus,
- P(ublius Atinius Rufus,
- C(aius) Pompeius Eutrapelus,
- C(aius) Claudius Sementivus,
- P(ublius) Manlius Laurus,
- M(arcus) Stlaccius Philetus,
- L(ucius) Pullius Januarius.
Einzelnachweise
- ↑ Tabula Peutingeriana, Segment V.
- ↑ vgl. hierzu auch Kurt Genser: Der Römische Limes in Österreich, 1986, S 408-412
- ↑ CIL 3, 5645, CIL 3, 5646, CIL 3, 5647.
- ↑ CIL 3, 4660.
- ↑ CIL 3, 5646.
- ↑ CIL 3, 5649.
- ↑ CIL 16, 26 = CIL III p. 854; Diplom XI = p.1960, DXIII.
- ↑ Hannsjörg Ubl: Fundberichte aus Österreich 18, 1979, S. 497-500.
- ↑ Hannsjörg Ubl: Fundberichte aus Österreich 15, 1976, S. 266, Ubl 1979, S. 100ff. Pro Austra Romana 27, 1977, 26f.
- ↑ Johann Wolfgang Neugebauer/Christine Maresch-Neugebauer: Fundberichte aus Österreich 24/25, 1985/86, S. 291-292.
- ↑ Hannsjörg Ubl: Fundberichte aus Österreich 34, 1995, S. 21.
- ↑ Christiane und Johann Wolfgang Neugebauer/Hannsjörg Ubl: Fundberichte aus Österreich 37, 1998, S. 22-25.
- ↑ Johann Wolfgang Neugebauer: Fundberichte aus Österreich, 2000, S. 19.
- ↑ H. Ubl: I. Das Römische Lapidarium, Klosterneuburg 1993, S. 13.
- ↑ Wolfgang Pietsch, Diss. 1993, S. 77.
- ↑ CIL 16, 26.
- ↑ CIL 3, 5645.
- ↑ CIL 3, 5647.
- ↑ Notitia dignitatum Occ. XXXIV / XVI.
- ↑ Notitia dignitatum Occ. XXXIV / XXIV.
- ↑ Vgl. auch Wilhelm Kubitschek 1909, R. Münsterberg 1909, Gertrud Pascher 1949, S. 13, Herma Stiglitz 1965, S. 91.
- ↑ Johann-Wolfgang Neugebauer 1970, S. 182, Hannsjörg Ubl 1975 (1), S. 156.
- ↑ Denkmalschutzgesetz auf der Seite des Bundesdenkmalamtes