Grille (Schiff, 1858)

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SMS Grille
Die SMS Grille im Originalzustand vor den späteren Umbauten
Die SMS Grille im Originalzustand vor den späteren Umbauten
Schiffsdaten
Flagge Vorlage:PRU-SK-1850
Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Aviso
Bauwerft A. Normand, Le Havre
Baukosten 648.000 Taler
Stapellauf 9. September 1857
Indienststellung 3. Juni 1858
Verbleib 1920 in Hamburg-Moorburg abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 56,86 m (Lüa)
52,5 m (KWL)
Breite 7,38 m
Tiefgang (max.) 3,2 m
Verdrängung Konstruktion: 350 t
Maximal: 491 t
 
Besatzung 70 bis 78 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 Zylinderkessel
1 2-Zyl.-Dampfmaschine
Maschinen­leistung 738 PS (543 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13,2 kn (24 km/h)
Propeller 1 dreiflügelig ∅ 2,74 m
Takelung und Rigg
Takelung Schoner
Anzahl Masten 3
Segelfläche 436 m²
Bewaffnung

ab 1879:

  • 1 × 12,5 cm L/23 Rk (140 Schuss)
  • 2 × 8,0 cm L/23 Rk

ab 1882 zusätzlich:

  • 6 × 3,7 cm Rev (3.000 Schuss)

Die SMS Grille war ein ursprünglich als preußische königliche Yacht bei der französischen Werft Normand in Le Havre gebauter und 1857 vom Stapel gelaufener Aviso der preußischen und später Kaiserlichen Marine. Der Name wurde vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. gewählt nach dem bekannten Stück „Die Grille“ der Schriftstellerin Charlotte Birch-Pfeiffer.

Im Deutsch-Französischen Krieg bestand die Grille bei Rügen ein Seegefecht mit französischen Streitkräften. Danach wurde sie mehrfach umgebaut und modernisiert. Von 1892 an diente sie als Schulschiff und war, als sie 1920 in Hamburg abgewrackt wurde, das langlebigste Schiff der deutschen Marine.

Konstruktion

Das Schiff war 57 Meter lang, als Drei-Mast-Schoner getakelt, und hatte eine einfache englische Expansions-Dampfmaschine, die ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 13 Knoten verlieh.

Die Spanten waren aus Eichen- die äußere Bekleidung aus Mahagoniholz. Die Erstbewaffnung bestand aus zwei gezogenen 12-pfündigen Geschützen, wovon eins hinter dem Besanmast und das andere zwischen dem Groß- und Fockmast aufgestellt waren. Sie waren gewöhnlich nicht zu sehen, da sie so aufgestellt waren, dass sie nicht über das Schanzkleid hinausragten. Für das Gefecht musste das Schanzkleid erst herausgenommen werden.[1]

Literatur

  • Hans Jürgen Hansen: Die Schiffe der deutschen Flotten 1848-1945, Urbis Verlag, 1973 (ISBN 3-924896-06-2).
  • Hildebrand, Hans H. ; Röhr, Albert ; Steinmetz, Hans-Otto: Biographien : ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 4: Geschichtlicher Überblick. Schiffsbiographien von Greif bis Kaiser. Essen: Mundus, [1997] (Die deutschen Kriegsschiffe). Lizenzausgabe von Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, o. J., S. 24-30

Einzelnachweise

  1. Illustrirte Zeitung vom 11. Juni 1864. In: Clas Broder Hansen: Deutschland wird Seemacht, Aufbau der Kaiserlichen Marine 1867-1880. Urbes Verlag, ISBN 3-924896-23-2, S.11