Flensburg

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Flensburg (dänisch und niederdeutsch: Flensborg, friesisch: Flansborj) ist eine kreisfreie Stadt im Norden Schleswig-Holsteins. Nach Kiel und Lübeck und vor Neumünster ist Flensburg die drittgrößte Stadt des Bundeslandes und die größte im Landesteil Schleswig. Flensburg ist die nördlichste kreisfreie Stadt Deutschlands.

Die nächsten größeren Städte sind Kiel (86 km südöstlich) und Kolding in Dänemark (etwa 90 km nördlich).

Geographie

Flensburg, Ostufer

Flensburg befindet sich im äußersten Norden des Bundeslandes Schleswig-Holstein direkt an der deutsch-dänischen-Grenze. Nach Westerland auf Sylt und der Nachbarstadt Glücksburg ist sie die drittnördlichste Stadt in Deutschland. Flensburg liegt im inneren Winkel der Flensburger Förde, einer Ausbuchtung der Ostsee, teils in einem Tal, teils auf umliegenden Höhen wie dem Friesischen Berg und dem Marienberg. Das Ostufer Flensburgs wird bereits zu der Halbinsel Angeln gerechnet.

Die Stadt liegt etwa 20 m über NN. Die sich in einem Tal befindende Altstadt liegt bei 12 m. Der höchste Punkt der Stadt liegt bei 63,7 m über NN. Die Stadtgrenze ist 32,0 km lang. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt von Norden nach Süden 7,6 km und von Osten nach Westen 9,6 km.

Flensburger Hafen, gesehen vom Westufer

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden des Kreises Schleswig-Flensburg und der Region Syddanmark grenzen an die Stadt Flensburg (sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt):

Glücksburg (Ostsee) (Amtsfreie Stadt), Wees (Amt Langballig), Maasbüll, Hürup, und Freienwill (alle Amt Hürup), Jarplund-Weding, Handewitt (Amt Handewitt), Harrislee (Amtsfreie Gemeinde) und Bov (dt. Bau) auf dänischer Seite der Flensburger Förde

Stadtteile

Die Stadt Flensburg teilt sich in 16 Stadtteile, die sich wiederum in insgesamt 52 statistische Bezirke gliedern. Die Stadtteile haben eine zweistellige, die statistischen Bezirke eine dreistellige Nummer.

Die Stadtteile mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken:

  • 01 Altstadt Liegt nicht ganz im Ortskern sondern leicht abschüssig zur Seeseite hin.
    • 011 St. Nikolai
    • 012 St. Marien
    • 013 Nordertor
  • 03 Neustadt
  • 04 Duburg
  • 05 Nordstadt
    • 051 Nordkreuz
    • 052 Galwik
    • 053 Klues
    • 054 Ramsharde
  • 06 Westliche Höhe
    • 061 Stadtpark
    • 062 Marienhölzung
    • 063 St. Gertrud
    • 064 Friedhof
  • 07 Friesischer Berg
    • 071 Exe
    • 072 Museumsberg
    • 073 Friedenshügel
  • 08 Weiche
    • 081 Sophienhof
    • 082 Schäferhaus
    • 083 Gartenstadt
    • 084 Marienautal
  • 09 Südstadt
    • 091 Martinsberg
    • 092 Rude
    • 093 Peelwatt
  • 10 Sandberg
    • 101 Achter de Möhl
    • 102 Adelbylund
    • 103 Sünderup
    • 104 Campus
    • 105 Sünderuphof
  • 11 Jürgensby
    • 111 St. Johannis
    • 112 St. Jürgen
    • 113 Jürgensgaard
    • 114 Sender
  • 12 Fruerlund
    • 121 Blasberg
    • 122 Bohlberg
    • 123 Hof
    • 124 Flensburg-Port
    • 125 Sonwik
    • 126 Twedt
  • 13 Mürwik
    • 131 Stützpunkt
    • 132 Osbek
    • 133 Wasserloos
    • 134 Friedheim
    • 135 Solitüde
    • 136 Meierwik
    • 137 Kreuz
    • 138 Twedter Holz
  • 14 Engelsby
    • 141 Süd
    • 142 Vogelsang
    • 143 Engelsbydorf
  • 15 Tarup
    • 150 Tarup
  • 16 Tastrup
    • 160 Tastrup
    • 161 Kleintastrup
    • 162 Feld


Geschichte

Spätestens um 1200 entstanden am inneren Teil der Flensburger Förde die Siedlungen um die späteren Kirchen Sankt Johannes, Sankt Nikolai und Sankt Marien. Die ersten beiden Siedlungen waren Teil der Husbyharde in Angeln. Sankt Marien befand sich jenseits eines Baches in der Wiesharde. Sie waren dänische Handels- und Fischersiedlungen. Historiker nehmen an, dass es mehrere Gründe für die Wahl dieses Standortes gab:

Nachdem die Siedlungen immer mehr zusammenwuchsen, wurde dem neuen Ort 1284 das Stadtrecht bestätigt, und Flensburg wurde rasch die bedeutendste Stadt des Herzogtum Schleswigs. Das Herzogtum Schleswig war ein dänisches Lehen und gehörte im Gegensatz zum südlich angrenzenden Holstein nicht zum Deutschen Reich. Wie andere schleswigsche Städte war Flensburg auch nicht Mitglied der Hanse. Dennoch bestanden enge Handelskontakte zu deutschen und europäischen Hansestädten. Ein bedeutendes Handelsgut jener Zeit waren in Salz eingelegte Heringe. Sie wurden in viele europäische Länder verschickt. Die bestimmende Macht in Flensburg war noch bis in die Reformation die Knudsgilde, die aus wohlhabenden Kaufleuten bestand.

Die Herkunft des Stadtnamens Flensburg konnte noch nicht geklärt werden. Der Name könnte sich von einer Burg, einem Ritter Fleno (dies gilt heute als unwahrscheinlich) oder dem Flensbach ableiten; eine neue Theorie besagt, dass sich der Name von einer kleinen Turmfestung ableite, deren Fundamente in der Nähe der Marienkirche gefunden wurden und die auf einer kleinen Insel lag.

Ab 1409 begannen die Auseinandersetzungen zwischen Holsteinern und Dänen um die Vormacht in Schleswig (auch Südjütland). In diesem Zusammenhang wurde 1411 unter Königin Margarethe I. die Duburg auf dem Marienberg errichtet.

Am 28. Oktober 1412 starb Margarethe I. an Bord eines Schiffes im Hafen von Flensburg an der Pest. Die Pest und andere infektiöse Krankheiten waren für mittelalterliche Städte ein großes Problem. In gewissen Abständen rafften Pocken, die vom Rattenfloh (Xenopsylla cheopis) verursachte Beulenpest, die Rote Ruhr oder andere Seuchen große Teile der Flensburger Bevölkerung hinweg. Leprakranke wurden im St.-Jürgen-Hospital (vor 1290 errichtet) isoliert, das vor den Toren der Stadt (heute: St.-Jürgen-Kirche) lag. Um 1500 wurde die Syphilis eingeschleppt. Das kirchliche Hospital Zum Heiligen Geist (heute: Heiliggeistkirche) stand in der Großen Straße (Flensburger Fußgängerzone).

Der Alltag jedes einzelnen Flensburgers war hart, und die Verkehrswege waren schlecht. Die Hauptstraßen waren nicht gepflastert und unbeleuchtet. Teilweise waren die Bürger verpflichtet, die mit Viehdung durchtränkten Wege mit Holzstegen passierbar zu machen. Fenster hatten nur wenige Patrizierhäuser. Jeder Bürgerhaushalt hielt im Haus und Hof Vieh. Bürger hatten zudem eigene Kuh- und Schweinehirten.

1485 kam es zu einem Großbrand in Flensburg. Auch von Sturmfluten blieb Flensburg in dieser Zeit nicht verschont. Am Kompagnietor lassen sich heute noch die Wasserstände früherer Sturmfluten ablesen.

Nach dem Niedergang der Hanse im 16. Jahrhundert galt Flensburg als eine der bedeutendsten Handelsstädte im skandinavischen Raum. Selbst bis ans Mittelmeer, bis nach Grönland und in die Karibik reichten die Aktivitäten Flensburger Kaufleute. Die wichtigsten Handelswaren waren neben den Heringen zunächst Zucker und Tran, welcher auf der so genannten Grönlandfahrt durch Walfang gewonnen wurde. Erst der Dreißigjährige Krieg beendete diese Blütezeit, während der die Stadt protestantisch wurde und sich in der Folge immer mehr der deutschen Kultur und Sprache öffnete, während das Umland dänisch geprägt blieb.

Im 18. Jahrhundert erlebte Flensburg dank des Rumhandels eine zweite Blüte. Der Rohrzucker wurde aus Dänisch-Westindien importiert und in Flensburg raffiniert. Erst im 19. Jahrhundert, im Zuge der Industrialisierung, konnten sich die Flensburger Zuckerraffinerien nicht mehr gegen die Konkurrenz der benachbarten Metropolen Kopenhagen und Hamburg behaupten.

Der in Flensburg verschnittene Rum war dann ein Ausweichgeschäft im Westindienhandel, von wo er eingeführt und als Rum-Verschnitt in ganz Europa vertrieben wurde. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde der Zuckerrohr statt aus Dänisch-Westindien aus dem damals britischen Jamaika bezogen. Von einst weit über 20 Rumhäusern (Hansen, Pott, Sonnberg, Asmussen, Detleffsen u.a.), die die Stadt geprägt haben, besteht heute noch das Rumhaus A. H. Johannsen in der Marienburg.

Zwischen 1460 und 1864 war Flensburg neben Kopenhagen der zweitgrößte Hafen im Dänischen Gesamtstaat und außerhalb des Königreiches Dänemark sogar der größte. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864) kam die Stadt zu Preußen und deutsche Sprache und Kultur prägten immer stärker das Leben der Stadt. Dennoch bekennen sich bis heute viele Flensburger zur dänischen Volksgruppe.

Am 1. April 1889 wurde Flensburg ein eigenständiger Stadtkreis (kreisfreie Stadt) innerhalb der Provinz Schleswig-Holstein, blieb aber Sitz des Landkreises Flensburg. 1920 wurde nach Beschluss des Völkerbundes über den Grenzverlauf in Südjütland abgestimmt. Nordschleswig stimmte en bloc für Dänemark, während das gemeindeweise abstimmende Südschleswig mitsamt Flensburg mit großer Mehrheit für den Verbleib bei Deutschland stimmte. Infolge der von Dänemark definierten Zuschnitte der Abstimmungszonen und Abstimmungsmodalitäten fielen jedoch große Teile des Umlandes, insbesondere der Landkreise Flensburg und Tondern an Dänemark und Flensburg wurde Grenzstadt.

Die Stadt Flensburg erhielt von der deutschen Reichsregierung als Dank für das pro-deutsche Stimmverhalten das Deutsche Haus. Borgerforeningen und Flensborghus entwickelten sich zu Zentren der dänischen Flensburger.

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Stadt so gut wie keine Kriegsschäden. 1943 starben allerdings über 20 Kinder nach der Bombardierung eines dänischen Kindergartens, und kurz nach dem Krieg forderte die Explosion eines Munitionslagers zahlreiche Opfer.

1945 zog sich Admiral Karl Dönitz nach der Eroberung von Berlin mit den restlichen Regierungsmitgliedern des Deutschen Reichs in die Fördestadt zurück, bevor er und seine Regierung in der heutigen Marineschule in Mürwik von britischen Truppen verhaftet und abgesetzt wurden. Damit war Flensburg für einige Wochen der Sitz der letzten Reichsregierung.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, gehörte Flensburg zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete in Flensburg zwei DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen, der Ukraine, dem Baltikum und Jugoslawien.

In der Zeit nach dem Krieg strömten außerdem viele Vertriebene in die Stadt und die Einwohnerzahl überschritt für kurze Zeit die 100.000-Grenze und machte Flensburg für einige Jahre zur Großstadt. Wie im übrigen Südschleswig entwickelte sich nach 1945 auch in Flensburg eine relativ starke prodänische Bewegung, die an die Ideen der Eiderdänen anknüpfte. Ziel vieler Anhänger war der Anschluss der Stadt an Dänemark. Flensburg hatte so noch einige Jahre nach 1945 Bürgermeister aus der dänischen Minderheit.

Nach Gründung der Bundesrepublik profitierte Flensburg zunehmend von der gezielten Ansiedlung militärischer Einrichtungen, die die Randlage der Stadt kompensieren sollten. Seit der deutschen Wiedervereinigung nahm die Zahl der Soldaten jedoch wieder um über 8.000 ab.

Eine große Rolle spielt bis heute der deutsch-dänische Grenzhandel. Einige dänische Unternehmen wie Danfoss siedelten sich aus steuerlichen Gründen direkt südlich der Grenze in Flensburg und seinen Nachbargemeinden an.

1970 wurde der Kreis Flensburg um die Gemeinden des Amtes Medelby im Kreis Südtondern erweitert und 1974 mit dem Kreis Schleswig zum neuen Kreis Schleswig-Flensburg vereinigt, dessen Kreissitz die Stadt Schleswig wurde. Damit verlor Flensburg seine Funktion als Kreisstadt, blieb selbst aber eine kreisfreie Stadt.

Heute ist Flensburg die größte Stadt Südschleswigs und Zentrum des deutsch-dänischen Grenzlandes. Die Stadt ist Universitätssitz und bis heute geprägt von Marine, Grenzhandel und seiner Geschichte als Rumstadt.

Eingemeindungen

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste das Stadtgebiet von Flensburg eine Fläche von insgesamt 2639 ha. Ab 1874 wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen in die Stadt Flensburg eingegliedert:

Jahr Orte Zuwachs in ha
1874 Süder- und Norder-St. Jürgen 36
1874 Fischerhof 3
27. Juli 1875 Duburg 10,5
1877 Hohlwege und Bredeberg 5,5
1. Dezember 1900 Jürgensgaarde 205
1. April 1909 Klues 19
1. April 1910 Twedt, Twedterholz/Fruerlund und Engelsby 1458
1916 Teil des Kluesrieser Forstes (incl. Wasserfläche) 146,5
26. April 1970 Adelbylund 132
10. Februar 1971 Ausgemeindung des Strandes von Wassersleben -147,5
22. März 1974 Sünderup und Tarup ?

Einwohnerentwicklung

Siehe auch: Einwohnerentwicklung von Flensburg

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in Flensburg ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten in der Stadt 1835 etwa 12.000 Menschen, so waren es 1900 bereits rund 50.000. Im Jahre 1945 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Flensburg die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1949 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit 108.585 (mit Flüchtlingen) ihren historischen Höchststand. 1952 sank die Zahl wieder unter die Grenze von 100.000 und ist seitdem weiter gefallen. Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Hamburg und Schleswig-Holstein 87.065 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Politik

An der Spitze der Stadt Flensburg stand seit Jahrhunderten der Rat, mit zwei Bürgermeistern, je einer für die Nordstadt (Sankt Marien) und einer für die Südstadt (Sankt Nikolai und Sankt Johannis). Die Mitglieder des Rates und die Bürgermeister wurden vom Rat selbst bestimmt. Schieden Ratsmitglieder aus, wurden von den verbliebenen Ratsherren Nachfolger bestimmt, wobei jede der beiden Stadthälften gleich viele Mitglieder im Rat hatte. Die Ratsherren trugen meist den Titel „Senator“.

Der Rat bestand in Flensburg bis 1742, dann wurde der „Bürgermeister des Nordens“ zum „Dirigierenden Bürgermeister“ vom Landesherrn, also dem König von Dänemark ernannt. Aus diesem „Dirigierenden Bürgermeister“ wurde später der „Erste Bürgermeister“. Der „Zweite Bürgermeister“ trug lediglich den Titel „Bürgermeister“. Nach dem Übergang der Stadt an Preußen wurden ab 1870 die Bürgermeister von den Bürgern der Stadt gewählt, wobei der Erste Bürgermeister meist den Titel „Oberbürgermeister“ erhielt. Während der Zeit des Nationalsozialismus erfolgte die Ernennung des Stadtoberhauptes direkt durch die NSDAP.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde nach britischem Vorbild eine zweigleisige Verwaltungsspitze eingeführt. An der Spitze der Stadt stand zunächst als Vorsitzender des Rates und des Magistrats der vom Rat gewählte Oberbürgermeister. Daneben gab es als Leiter der Verwaltung einen „Oberstadtdirektor“. 1950 trat die neue schleswig-holsteinische Gemeindeordnung in Kraft. Danach wurde der Titel „Oberbürgermeister“ (wieder) auf den Leiter der Verwaltung übertragen. Er wurde zunächst weiterhin vom Rat gewählt. Der Vorsitzende des Rates trägt seither den Titel „Stadtpräsident“. Dieser wird ebenfalls nach jeder Kommunalwahl vom Rat gewählt. Seit 1999 wird der Oberbürgermeister jedoch wieder von der Bevölkerung direkt gewählt.

Der erste direkt gewählte Oberbürgermeister Hermann Stell verstarb am 4. Mai 2004 an den Folgen eines Schlaganfalls. Zum Oberbürgermeister wurde mit 59% der Stimmen am 14. November 2004 der parteilose von der CDU vorgeschlagene Klaus Tscheuschner gewählt. Stadtpräsident ist seit der letzten Kommunalwahl 2003 Hans Hermann Laturnus.

Im Flensburger Rat sitzen heute Fraktionen der CDU, SPD, des SSW und der Grünen.

Das Rathaus befand sich früher in der Nähe des jetzigen Stadttheaters in der Rathausstraße. Später wurde ein größeres Rathaus am Holm errichtet. Beide Häuser sind heute zerstört.

Siehe auch Liste der Stadtoberhäupter von Flensburg

Wappen

Das Wappen der Stadt Flensburg zeigt in Gold über nach links ansteigenden blauen und silbernen Wellen einen sechseckigen roten Turm mit blauem Spitzdach, aus dem übereinander die zwei Schleswigschen Löwen hervorbrechen. Im oberen Wappenfeld ist ein rotes Schild mit dem silbernen holsteinischen Nesselblatt zu sehen. Die Stadtflagge ist blau, belegt mit dem farbigen Wappen.

Die Löwen symbolisieren Schleswig, das Nesselblatt Holstein und bringen somit die Verbundenheit der schleswigschen Stadt mit beiden Landesteilen zum Ausdruck. Der Turm weist auf die alten Stadtrechte Flensburgs und auf die frühere Burg hin, die der Stadt ihren Namen gab. Die Wellen deuten auf die Lage der Stadt an der Flensburger Förde hin.

Das Wappen wurde durch König Wilhelm II. von Preußen im Jahre 1901 verliehen und in einer überarbeiteten Form am 19. Januar 1937 durch den Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein neu genehmigt.

Städtepartnerschaften

Flensburg unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

  • Carlisle in England (Vereinigtes Königreich), seit 1961
  • Slupsk, dt. Stolp (Polen), seit 1988

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Im Westen von Flensburg befindet sich die Autobahn A 7, die in Dänemark als Europastraße 45 weitergeführt wird. Ferner führen die Bundesstraßen B 200 und B 199 durch das Stadtgebiet. Im Westen der Stadt liegt der Flugplatz Flensburg-Schäferhaus.

Der Nahverkehr besteht aus den Busgesellschaften Aktiv Bus GmbH, der AFAG und anderer Verkehrsgesellschaften. Sie sind in der Verkehrsgemeinschaft Flensburg zusammengeschlossen. Alle Flensburger Busse erkennen den Schleswig-Holstein-Tarif an. Fähren verbinden Flensburg über die Förde mit dem dänischen Kollund.

Auch die 1881 als Pferdebahn eröffnete und seit 1906 elektrisch betriebene Straßenbahn mit zeitweise vier Linien wurde 1973 eingestellt.

Der Flensburger Hauptbahnhof liegt seit 1929 südlich der Altstadt. Von hier bestehen Eurocity-Verbindungen nach Prag und Aarhus (Dänemark) sowie Intercity-Verbindungen nach Düsseldorf. Regionalzüge fahren nach Kiel (Ostküstenbahn) und Neumünster. Ein weiterer Bahnhof befindet sich in Flensburg-Weiche. Die dort abzweigende Strecke nach Niebüll ist trotz Bemühungen um Wiedereröffnung seit 1981 außer Betrieb. Die Nebenbahn nach Husum und die Kleinbahnen nach Kappeln und Satrup existieren nicht mehr.

Ansässige Unternehmen

  • A.H. Johannsen (Flensburgs letztes und ältestes Rumhaus)
  • Beate Uhse (Erotikversand)
  • Flensburger Brauerei (Flensburger Bier)
  • Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (Werft)
  • Motorola (Telekommunikation)
  • Orion (Erotikversand)
  • Queisser Pharma GmbH & Co. KG
  • Versatel (Telekommunikation)
  • Danfoss Compressors GmbH (Kühlschrankkompressoren)
  • Lufthansa Systems (IT-Dienstleistung)
  • Krones AG, Werk Flensburg (Maschinenbau für die Getränkeindustrie)
  • Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH
  • Robbe & Berking (Silbermanufaktur von 1874)
  • Mitsubishi HiTec Paper Flensburg GmbH (seit 1696 wird am gleichem Standort produziert, heute besonders Thermopapier)
  • Stadtwerke Flensburg GmbH, Energieversorger für Strom und Fernwärme

Medien

In Flensburg erscheinen mit dem Flensburger Tageblatt und der Flensborg Avis zwei Tageszeitungen. Die Flensborg Avis erscheint in dänischer Sprache. Daneben gibt es Anzeigenblätter wie MoinMoin oder Wochenschau.

Der Norddeutscher Rundfunk betreibt in der Nähe vom Deutschen Haus ein Studio für Hörfunk und Fernsehen. Mit dem Offenen Kanal Flensburg gibt es in der Stadt auch ein Bürgerfernsehen.

Von 1993 bis 1996 sendete Radio Flensburg über einen Sendemast in Dänemark. Ziel war es ein Stadtradio zu etablieren. Das Projekt musste jedoch aufgrund finanzieller Probleme des dänischen Senders wieder eingestellt werden. Ab dem 1. Oktober 2006 sendet Radio Flensburg als Internetradio (Webradio).

Sendemasten

Auf dem Fuchsberg in Flensburg-Engelsby betreibt der NDR eine Sendeanlage für UKW, TV und Mittelwelle. Als Antennenträger kommt ein 215 Meter hoher abgespannter, geerdeter Stahlfachwerkmast zum Einsatz, an dem eine Reusenantenne für Mittelwelle montiert ist. Dieser Sender ist Nachfolger des Senders Flensburg über den am 8. Mai 1945 die Meldung von der deutschen Kapitulation verbreitet wurde. Von diesem Sender werden die Programme des Norddeutschen Rundfunks und von Danmarks Radio ausgestrahlt.

Sendername regional UKW/MW ERP
NDR 1 Welle Nord FL 89,6 MHz 25 kW
NDR 2 NDR 2 SH 93,2 MHz 25 kW
NDR Kultur kein 96,1 MHz 25 kW
NDR Info kein 87,7 MHz 25 kW
NDR Info Spezial kein 702 kHz 7,5 kW
DR 1 kein 94,2 MHz 0,5 kW
DR 2 kein 107,3 MHz 0,5 kW
DR 3 JYL 98,0 MHz 0,5 kW
DR 4 SYD SYDJYLLAND 96,6 MHz 0,5 kW

Von Freienwill (ca. 4 km südlich von Flensburg) werden die landesweiten UKW-Hörfunkprogramme von R.SH, delta radio und von Deutschlandfunk abgestrahlt:

Sendername regional UKW ERP
R.SH R.SH-NORD 101,4 MHz 20 kW
delta delta-fl 105,6 MHz 20 kW
Deutschlandfunk SH/HH 103,3 MHz 20 kW


Am Grenzübergang Krusaa steht ein kleiner Hilfssendemast von dem die Programme der Sender Deutschlandradio, Radio Nora und Klassik Radio abgestrahlt:

Sendername regional UKW ERP
Deutschlandradio Kultur DKULTUR 92,1 MHz 1 kW
Radio Nora NORA 88,5 MHz 0,5 kW
Klassik Radio KLASSIK 106,5 MHz 0,5 kW

Öffentliche Einrichtungen

Flensburg ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen bzw. Anstalten und Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Bildung

Die Kurt-Tucholsky-Schule in Adelby wurde 1975 als eine der ersten Gesamtschulen eröffnet. Das Hauptgebäude entstand in den Jahren darauf und wurde 1996 neu angestrichen. Die Musiker der bekannten Boy-Group Echt formierten sich hier 1997 erstmals als "Unterstufenband".
  • Universität Flensburg mit rund 4.000 Studenten; gegründet 1946 als Pädagogische Hochschule, wurde sie 1994 zur Universität erhoben. Im Gegensatz zur Universität Kiel handelt es sich bei der Flensburger Universität aber nicht um eine Volluniversität - Theologie, Medizin, Jura etc. können hier nicht studiert werden. Die Hochschule besitzt allerdings das Promotionsrecht.
  • Fachhochschule Flensburg mit mehr als 3.000 Studenten; 1886 entstand eine Königliche Seedampf-Maschinisten-Schule, aus welcher sich eine Schiffsingenieurschule entwickelte. Aus dieser wiederum ging die Fachhochschule für Technik hervor, die 1973 in die Fachhochschule Flensburg umgewandelt wurde, nachdem auch der Fachbereich Wirtschaft gegründet worden war.
  • Marineschule Mürwik hier wird der Offiziersnachwuchs der Deutschen Marine ausgebildet
  • Volkshochschule Flensburg bietet wie in anderen Städten ein breites Spektrum an Kursen innerhalb der Erwachsenenbildung an.
  • Voksenundervisning ist das Bildungsangebot der dänischen Volksgruppe. Die Voksenundervisning wird vom dänischen Schulverein getragen.

Daneben gibt es in Flensburg das komplette Angebot an allgemein bildenden und beruflichen Schulen wie die Beruflichen Schulen des Kreises Schleswig-Flensburg. Darunter befinden sich auch mehrere dänische Schulen. Gymnasien sind:


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Flensburger Hafen
Datei:Danskbib.jpg
Der Oluf-Samson-Gang und die Dänische Zentralbibliothek für Südschleswig am Ende der Straße

Theater

Archive und Bibliotheken

Flensburg ist Sitz mehrerer Bibliotheken und Archive.

  • Stadtarchiv, sehr umfangreiche Sammlungen, im Rathaus
  • Dänische Zentralbibliothek für Südschleswig mit Archiv der dänischen Volksgruppe und schleswigscher Buchsammlung
  • Stadtbücherei
  • Landeszentralbibliothek und Zentrale Hochschulbibliothek

Museen

  • Museumsberg - Museum für schleswigsche Kunst- und Kulturgeschichte.
  • Schifffahrtsmuseum - Museum für Schifffahrt und Schiffbau.
  • Rummuseum - Geschichte der Rumstadt Flensburg.
  • Naturwissenschaftliches Museum - Tier- und Pflanzenwelt des nördlichen Schleswig-Holsteins.
  • Museumshafen Flensburg - 1979 gegründeter Verein zur Wiederherstellung und Infahrthaltung traditioneller Segelschiffe und anderer historischer Wasserfahrzeuge.
  • Museumswerft Flensburg - Segelschiffbau wie im letzten Jahrhundert und "Werft für Kinder".
  • Salondampfer Alexandra - Verein zur Infahrthaltung und Betrieb des letzten seegehenden deutschen Salondampfers von 1908.
  • Klassische Yachten Flensburg (KYF) - 2006 gegründeter Verein zur Präsentation klassischer Yachten als schwimmende und in Fahrt befindliche Anschauungsobjekte für die Öffentlichkeit
  • Fischereimuseum - Initiative des Fischereivereins am alten Fischereihafen.
  • Phänomenta - Natur und Technik erleben und begreifen.
  • Gerichtshistorische Sammlung - im Landgericht Flensburg.
  • Bergmühle - Verein zur Erhaltung der historischen Windmühle von 1792.
  • Johannesburger Heimatstube - Dokumente, Bilder und Schriften aus Ostpreußen.
  • Wehrgeschichtliche Ausbildungszentrum der Marineschule Mürwik

Bauwerke

Der Willy-Brandt-Platz
Der Nordermarkt

Flensburg verfügt über eine gut erhaltene Altstadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten früherer Jahrhunderte. Charakteristisch ist die Lage parallel zum Wasser. Drei der vier Altstadtkerne erstrecken sich entlang dieser Nord-Süd-Achse an der Förde. Der Bauboom der Kaiserzeit führte zwar zu einer teilweisen Verbauung der Altstadt, aber ohne deren Struktur zu zerstören, und führte bemerkenswerte Stadterweiterungen mit sich. Im Zweiten Weltkrieg fast unzerstört geblieben, setzte sich in Flensburg wie andernorts nach dem Zweiten Weltkrieg eine Baupolitik durch, welche sich von den altstädtischen Strukturen lösen und die Innenstadt im Stil der Zeit neu gestalten und mit überdimensionierten Verkehrsbauten überziehen wollte. Dies konnte zwar wegen Geldmangels verhindert werden, doch führte die Planungsunsicherheit zum Verfall namentlich der nördlichen und der östlichen Altstadt. Zahlreiche Altbauten verschwanden und wurden durch unangepasste Neubauten ersetzt. Dieser Trend wurde erst gegen Ende der 1970er Jahre gestoppt. Trotz erheblicher Verluste bietet Flensburg immer noch das Bild einer weitgehend geschlossen erhaltenen Altstadt im Tal, an die sich die Erweiterungen der Gründerzeit auf den Anhöhen gut anfügen.

  • Johanniskirche, älteste Kirche der Stadt, 12. Jahrhundert
  • Marienkirche, hochgotisch, barock umgestaltet, Turm von 1885, wertvolle Ausstattung
  • Nikolaikirche, gotische Hauptkirche, berühmter Orgelprospekt von Hinrich Ringeringk
  • Heiliggeistkirche, ehemalig Kapelle des Hospitals zum Heiligen Geist
  • Franziskanerkloster, Reste von 1263
  • Nordertor, Wahrzeichen der Stadt
  • Kompagnietor erbaut 1602, Schifferkompagnie und Hafentor
  • Alt-Flensburger Haus, Elternhaus der Brüder Eckener, Norderstraße 8
  • Flensborghus, ein ehemaliges Waisenhaus, heute dänisches Kulturzentrum, Norderstraße 76
  • Zahlreiche Kaufmannshöfe, vom alten Hauptstraßenzug Holm-Große Straße-Norderstraße abgehend, die größte architektonische Besonderheit der Stadt
  • Südermarkt mit dem ältesten Haus der Stadt
  • Nordermarkt mit dem Schrangen und Neptunbrunnen
  • Rote Strasse mit schönen Handwerkerhöfen
  • Jürgenstraße mit dem Gängeviertel, frühere Vorstadt
  • Oluf-Samson-Gang, malerische Gasse mit kleinen Fachwerkhäusern, das historische "Rotlichtviertel" Flensburgs
  • Speicherlinie
  • Schiffbrücke
  • geringe Reste der Stadtmauern, an der Nikolaikirche und am Franziskanerkloster
  • Bergmühle und Johannismühle
  • Deutsches Haus, Versammlungs- und Veranstaltungshalle im Zentrum
  • Hauptbahnhof, 1929 fertig gestellt
  • Rathaus, siebzehnstöckiger Kubus von 1964, 1997 totalrenoviert, im Volksmund "Umzugskarton" genannt
  • Altes Gymnasium, 1914 erbaut, das älteste Gymnasium Flensburgs, 1566 als "Gymnasium trilingue" (Latein, Griechisch, Hebräisch) gegründet
  • Duborg Skolen, dänisches Gymnasium
  • Westindienspeicher
  • Auguste-Viktoria-Schule, Gymnasium, nach der letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria benannt.

Verlorene Bauten

  • Gertrudenkirche, Kirche der Ramsharde, nach Reformation eingegangen, Friedhof bis 1822 erhalten
  • Jürgen-Hospital, nach Reformation aufgegeben, heute steht dort die neue St. Jürgen-Kirche
  • Duburg, Stadtburg aus dem 15. Jahrhundert
  • Altes Rathaus, 15. Jahrhundert, Rathausstraße, 1883 abgerissen
  • Ständehaus, Rathaus und Appellationsgericht, 1850-64 politisches Zentrum des Herzogtums Schleswig, 1964 einem Kaufhausneubau gewichen
  • Speicher Johannisstraße 78, 1945 durch Bombe zerstört
  • Tore und Stadtbefestigungen wie das das Rote Tor oder das Friesische Tor
  • Idstedt-Löwe, Denkmal auf dem Alten Friedhof, 1862 enthüllt, 1866 nach Berlin abtransportiert, seit 1945 in Kopenhagen, in Berlin-Heckeshorn steht ein Kopie von 1869 (siehe Flensburger Löwe)

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Flensburger Förde
  • Alter Friedhof, schöne Parkanlage mit bemerkenswerten Grabdenkmälern des 19. Jahrhunderts
  • Christiansenspark, Überrest eines sehr großen Landschaftsparks
  • Volkspark im Osten der Stadt
  • Marienhölzung (dänisch: Frueskov) im Westen der Stadt
  • Hafenspitze
  • Rummelgang, Grüne Oase mit Fördeblick

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April/Mai: Folk Baltica (jährlich)
  • Mai/Juni: Rumregatta (jährlich)
  • Juni: Rote-Straße-Fest (jährlich)
  • Juli: Dampf-Rundum (alle zwei Jahre)
  • Juli/August: Flensburger Hofkultur (jährliches Sommerkulturprogramm)
  • August: Flensburger Tummelum (Altstadtfest) (alle zwei Jahre)
  • Oktober: Apfelfahrt des Museumshafen (jährlich)
  • Dezember: Weihnachtsmarkt (jährlich)
  • Duburg-Flohmarkt

Religionsgemeinschaften

Die Stadt Flensburg ist vor allem christlich geprägt. Folgenden Konfessionen und Relgionsgemeinschaften sind in der Stadt vertreten:

Christliche

evangelisch:

Die evangelischen Gemeinden Flensburgs gehören zur Nordelbischen oder Dänischen Kirche.

Die Stadt gehörte im Mittelalter zum Bistum Schleswig. Die Reformation wurde 1526 mit der ersten lutherischen Predigt in Sankt Nikolai eingeführt. 1540 entstand die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holstein, die sich im Jahre 1977 mit den Landeskirchen in Lübeck und Hamburg zur Nordelbischen Kirche vereinigte. Heute gehören die deutschen Kirchengemeinden der Stadt (sofern sie nicht Mitglied einer Freikirche sind) zum Sprengel Schleswig. Die dänischen Gemeinden sind seit 1920 in der Dänischen Kirche in Südschleswig zusammengeschlossen. Deren Hauptkirche ist die Heiliggeistkirche in der Altstadt.

katholisch:

Im 19. Jahrhundert siedelten wieder Katholiken in der Stadt. Im Jahre 1899 wurde die katholische Pfarrkirche St. Marien erbaut. Nachdem das Bistum Schleswig bereits seit der Reformation nicht mehr existierte, gehörten die katholischen Gemeinden Flensburgs zum Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen. 1930 wurde das Gebiet Schleswig-Holsteins auf Grund des Preußischen Konkordates von 1929 dem Bistum Osnabrück eingegliedert. Aus den nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand 1993 das neue Erzbistum Hamburg. Die Pfarrgemeinden der Stadt Flensburg gehören innerhalb der Erzdiözese Hamburg zum Dekanat Flensburg.

freikirchlich: Neben den Volkskirchen sind in Flensburg folgenden freie Gemeinden vertreten:

Andere

Sport

Bekanntester Sportverein der Stadt ist der deutsche Meister und Pokalsieger von 2004 der Handball-Bundesliga, die SG Flensburg-Handewitt.

Größter Sportverein ist der Turn- und Sport-Bund (TSB), der 1973 aus der Vereinigung des Flensburger Turnerbundes und des ATSV Vorwärts Flensburg hervorgegangen ist.

Der größte dänische Sportverein der Stadt ist Dansk Gymnastik Forening Flensborg (DGF).

Weitere Sportvereine sind:

  • Flensburg 08 (vor allem Fußball),
  • ETSV Weiche
  • Sportverein Adelby
  • VfB Nordmark
  • IF Stjernen
  • TC Mürwik ( Tennis )

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl kleinerer Vereine, die sich auf einzelne Sportarten spezialisiert haben. Dazu zählte auch Dansk Bokseklub (DBK) Sparta, der in den 1980/90er Jahren lange Zeit in der Bundesliga kämpfte.

So gehörte der Tischtennisverein TTC Ramsharde 1972 zu den Gründungsmitgliedern der zweiteiligen Damen-Bundesliga. 1974 wurde diese Mannschaft deutscher Pokalsieger in der Besetzung Kirsten Krüger, Monika Kneip und Magrit Trupkovic. Im gleichen Jahr wechselte die gesamte Mannschaft zum Verein TSV Nord Harrislee, danach verlor der Verein an Bedeutung. [1] [2]

Sprachen

In Flensburg werden Hochdeutsch, Niederdeutsch, Dänisch und Sønderjysk (Plattdänisch) gesprochen. Unter den aus Nordfriesland zugewanderten Friesen wurde früher auch Nordfriesisch gesprochen. Diesem Umstand verdankt die Stadt vermutlich den Gruß Moin Moin.

Eine Besonderheit ist das Flensburger Petuh (auch Petu). Petuh verbindet Elemente von Hochdeutsch, Niederdeutsch und Dänisch. Leider wird diese Mundart nur noch von wenigen Flensburgern gesprochen.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Flensburg hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (chronologisch nach Zeitpunkt der Verleihung):

  • 1851: Friedrich Ferdinand Tillisch, Minister für das Herzogtum Schleswig
  • 1857: Christian Rönnekamp, Kaufmann und Reeder
  • 1867: Edwin Freiherr von Manteuffel, Gouverneur des preußischen Königs
  • 1872: Karl von Wrangel, General
  • 1895: Otto Fürst von Bismarck, Reichskanzler
  • 1911: Friedrich Wilhelm Selck, Kommerzienrat
  • 1917: Heinrich Schuldt, Stadtrat
  • 1924: Dr. Hugo Eckener, Luftfahrtpionier
  • 1930: Dr. Hermann Bendix Todsen, Oberbürgermeister
  • 1999: Beate Uhse, Pilotin und Unternehmerin

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Theodor Mommsen (1817–1903) - der erste Nobelpreisträger für Literatur (1902).
  • Rötger Feldmann (*1950) alias Brösel - deutscher Comiczeichner (Werner)

Literatur

  • Flensburg - Geschichte einer Grenzstadt, Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.), 655 S., Flensburg, 1966.
  • Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte Band I Nordostdeutschland - Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1939.

Referenzen

  1. Zeitschrift DTS, 1978/11 S.14
  2. 75 Jahre Deutscher Tischtennis-Bund - Ein Spiel fürs Leben, ISBN 3-00-005890-7, S.152