Georg Biundo
Georg Biundo (* 10. Januar 1892 in Frankfurt am Main; † 11. Januar 1988 in Frankenthal (Pfalz)) war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Historiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Biundo, Sohn eines Kaufmanns aus einer kurpfälzischen Familie[1], studierte evangelische Theologie, Geschichte und Philosophie 1910 bis 1914 in Straßburg, Berlin und Heidelberg und wurde nach dem Ersten Weltkrieg zunächst Stadtvikar in Kaiserslautern, 1919 Pfarrer in Thaleischweiler, 1928 in Bellheim, 1932 in Annweiler am Trifels. Nach Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Reserveoffizier wurde er 1946 Pfarrer in Roxheim. 1953 trat er in den Ruhestand.
Biundo veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Orts- und Kirchengeschichte. 1925 wurde er nach der Gründung des Vereins für Pfälzische Kirchengeschichte zum Schriftleiter der Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte ernannt, eine Funktion, die er bis 1958 innehatte. Sein 1930 herausgegebenes Pfälzisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch wurde zum Standardwerk. Ersetzt wurde es später erst durch das ebenfalls von ihm bearbeitete Werk Die evangelischen Geistlichen der Pfalz seit der Reformation (Neustadt/Aisch 1968). Noch während des Zweiten Weltkrieges promovierte Biundo 1941 in Heidelberg mit einer Arbeit über den Reformator Kaspar Aquila. 1946 wurde er Dozent, 1949 Honorarprofessor für rheinisch-pfälzische Kirchengeschichte an der Universität Mainz.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1967: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 1984: Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz
- Die Gemeinden Annweiler und Roxheim ernannten Biundo zu ihrem Ehrenbürger.
Weitere Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichte Thaleischweilers und seiner Umgebung. Thaleischweiler 1924.
- Bellheim im Wandel der Zeiten. Bellheim 1930.
- Annweiler. Geschichte einer alten Reichsstadt. Annweiler 1937.
- Regesten der Reichsfeste Trifels. Kaiserslautern 1940.
- Erzbischof Adalbert von Mainz, Trifels und Reich. Annweiler 1942.
- Regesten der ehemaligen Augustinerpropstei Hördt. Speyer 1954.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Hans Kuby: Prof. Dr. theol. Georg Biundo verstorben. In: Pfälzer Heimat. Bd. 39 (1988), S. 84 f.
- Michael Tilly: Georg Karl Joseph Biundo. In: Christoph Picker/Christine Lauer/Martin Schuck (Hgg.): Protestanten ohne Protest. Die evangelische Kirche der Pfalz im Nationalsozialismus, Speyer 2016, S. 660f.
- Ronald D. Webster: Dr. Georg Biundo. German Pastor, Ardent Nationalist, Sometime Antisemite. In: Kirchliche Zeitgeschichte 13 (2000), S. 92–111.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Biundo im Mainzer Professorenkatalog
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Persönlicher Lebenslauf vom 26. Februar 1946, Zentralarchiv der EKHN in Darmstadt, Bestand 193/65
Personendaten | |
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NAME | Biundo, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Geistlicher und Historiker |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1892 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 11. Januar 1988 |
STERBEORT | Frankenthal (Pfalz) |
- Kirchenhistoriker (Theologe)
- Heimatforscher (Rheinland-Pfalz)
- Evangelischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
- Person (Evangelische Kirche der Pfalz)
- Hochschullehrer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
- Träger des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Deutscher
- Geboren 1892
- Gestorben 1988
- Mann
- Ehrenbürger im Landkreis Südliche Weinstraße
- Person (Annweiler am Trifels)
- Ehrenbürger im Rhein-Pfalz-Kreis
- Bobenheim-Roxheim