BKK Provita
BKK Provita | |
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Sozialversicherung | gesetzliche Krankenversicherung |
Kassenart | Betriebskrankenkasse |
Rechtsform | Körperschaft des öffentlichen Rechts |
Gründung | 1. Januar 2016[1] |
Zuständigkeit | Deutschland |
Sitz | München |
Verwaltungssitz | Bergkirchen |
Vorstand | Walter Redl |
Aufsichtsbehörde | Bundesamt für Soziale Sicherung |
Versicherte | 121.312 (31. März 2017) |
Geschäftsstellen | 13 |
Mitarbeiter | 250 |
Website | www.bkk-provita.de |
Die BKK Provita (Eigenschreibweise ProVita) ist eine deutsche Krankenkasse und als solche Träger der gesetzlichen Krankenversicherung aus der Gruppe der Betriebskrankenkassen. Sie hat ihren Sitz in München.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Oktober 2003 wurde die BKK A.T.U gegründet. Am 1. Januar 2009 fusionierte sie mit der bereits in Bürogemeinschaft geführten PBK – Die persönliche BKK und der enercity BKK Stadtwerke Hannover AG und öffnete sich deutschlandweit. Am 1. Oktober 2014 erfolgte die Umbenennung in BKK ProVita.[1]
Fusionen
1. Januar 2009 |
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1. Januar 2012 | BKK Schott-Rohrglas (Mitterteich) |
1. Januar 2013 | Betriebskrankenkasse der Schwesternschaft München vom Bayerischen Roten Kreuz (München) |
1. Januar 2016 | BKK family (Wiesbaden) |
Die 2009 in die BKK A.T.U eingegliederte Die Persönliche BKK geht zurück auf den im Jahr 1862 gegründeten Kranken-Unterstützungsverein der München-Dachauer-Aktiengesellschaft für Maschinen-Papier-Fabrikation.[2][3] Am 1. Januar 1885 trat die Trennung zwischen betrieblicher Krankenkasse und Pensionskasse in Kraft.[4] Die gesetzliche Betriebskrankenkasse wurde in die Fabrik-Kranken-Kasse der München-Dachauer Actien-Gesellschaft für Maschinenpapierfabrikation in München überführt.[5] Bis 1996 blieb sie die Betriebskrankenkasse der MD Papierfabriken in Dachau. Ab Januar 1994 wurde die Kasse umbenannt in PBK – Die persönliche Betriebskrankenkasse und zum 1. Januar 1996 wurde sie von den MD Papierfabriken losgelöst und bayernweit geöffnet.[6]
Frühere Fusionen der PBK
1. Mai 1998 | BKK Buchtal (Schwarzenfeld) |
1. November 1998 | BKK Annawerk (Rödental) |
1. Januar 2006 | BKK Akzent (Ingolstadt) |
1. Januar 2008 |
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Ende Februar 2022 meldete die BKK Provita besonders hohe Zahlen von schweren Nebenwirkungen bei Impfungen gegen SARS-CoV-2 von bis zu 3 % der während der COVID-19-Pandemie Geimpften. Dirk Heinrich vom NAV-Virchow-Bund kritisierte diese Aussage im Ärzteblatt, weil z. B. der Abrechnungscode U12.9 „nicht näher bezeichnete unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen“ mitgezählt wurde. Heinrich, der selbst Leiter eines Impfzentrums in den Hamburger Messehallen war[7], sagte dazu weiter: „Diese undifferenzierte Schwurbelei passt aber ganz offensichtlich in das Markenimage der Kasse, die mit Homöopathie und Osteopathie als Satzungsleistungen wirbt und sich selbst als ‚veggiefreundlichste Krankenkasse‘ tituliert. Offenbar will man vor allem Werbung in der impfkritischen Klientel machen.“[8] Der Heidelberger Virologe Hans-Georg Kräusslich bemängelte: „Man darf nicht einfach potenziell lebensbedrohliche Nebenwirkungen behaupten, ohne in irgendeiner Form darzulegen, was man meint.“[9][10] Der verantwortliche Datenanalyst Tom Lausen, Co-Autor des Buches Die Intensiv-Mafia: Von den Hirten der Pandemie und ihren Profiten, soll sich im impfkritischen Querdenker-Umfeld bewegen.[11]
Andreas Schöfbeck, der schon im Januar 2021 das Vorwort für das impfkritische Buch „Corona Impfstoffe. Rettung oder Risiko?“ von Clemens Arvay schrieb[11] und Verfasser des kritisierten Artikels war, wurde am 1. März 2022 fristlos entlassen.[12][13]
Die BKK ProVita lehnt nach eigenen Angaben eine Vereinnahmung durch die sogenannte „Querdenker“-Bewegung deutlich ab.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Satzung der BKK Provita, Stand 7. August 2023, auf der Website der BKK Provita, aufgerufen am 30. August 2024
- ↑ München-Dachauer Actien-Gesellschaft für Maschinen-Papier-Fabrikation: Beilagen zum Programm der München-Dachauer Actien-Gesellschaft für Maschinen-Papier-Fabrikation zu München. J. Deschler’sche Buchdruckerei, München 1862.
- ↑ Königlich Bayerisches Kreisamtsblatt von Oberbayern, Nr. 53, 17. Juni 1863.
- ↑ Süddeutsche Zeitung, Sonderbeilage, Nr. 263, 14. November 1987.
- ↑ München-Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapierfabrikation: Statut der Fabrik-Kranken-Kasse der München-Dachauer Actien-Gesellschaft für Maschinenpapierfabrikation. Buchdruckerei von Carl Gerber, München 1884.
- ↑ Vertrag zwischen MD Papier GmbH und PBK – DIE PERSÖNLICHE Betriebskrankenkasse, 3. April 1995.
- ↑ Christoph Rybarczyk: Corona Hamburg: Das Impfzentrum schließt mit Rekordzahlen. In: abendblatt.de. 31. August 2021, abgerufen am 1. März 2022 (deutsch).
- ↑ Stephan Schleim: Corona-Impfstoffe: Viel mehr Nebenwirkungen als gedacht?, Telepolis, 25. Februar 2022
- ↑ Elke Bodderas, Tim Röhn: Vorstand der BKK-ProVita ist fristlos gekündigt, zeit.de, 1. März 2022
- ↑ Scharfe Kritik an Berichten über angebliche Impfreaktionen, rnz.de, 25. Februar 2022
- ↑ a b David Beck, Leila Boucheligua, Judith Brosel: BKK Provita-Bericht zu Impfungen: Analyst steht "Querdenkern" nahe, tagesschau.de, 3. März 2022
- ↑ Aussagen zu Impfnebenwirkungen: Chef der BKK ProVita ist gefeuert worden, t-online.de, 2. März 2022
- ↑ Wechsel an der Spitze der BKK ProVita, Pressemitteilung vom 1. März 2022, auf bkk-provita.de, abgerufen am 18. März 2022
- ↑ BKK ProVita distanziert sich von Andreas Schöfbeck, Pressemitteilung vom 1. März 2022, auf bkk-provita.de, abgerufen am 18. März 2022
Koordinaten: 48° 9′ 11,4″ N, 11° 31′ 57,4″ O