Altstadt (Schweinfurt)

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Altstadt
Statistischer Bezirk 11
Stadtviertel in Schweinfurt
Koordinaten: 50° 3′ N, 10° 14′ OKoordinaten: 50° 2′ 42″ N, 10° 14′ 3″ O
Höhe: 220 m ü. NN
Fläche: 40 ha
Einwohner: 2898 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 7.245 Einwohner/km²
Postleitzahl: 97421
Vorwahl: 09721
Östliche Altstadt. Am Unteren Wall,
mit dem einstigen Burgenviertel Zürch
Östliche Altstadt. Am Unteren Wall,
mit dem einstigen Burgenviertel Zürch

Die Altstadt umfasst das vom Mittelalter bis heute ständig bebaute Gebiet in der kreisfreien Stadt Schweinfurt. Sie ist deshalb nicht mit dem sogenannten Dorf Altstadt zu verwechseln. Ihre Zuordnung als eigener Stadtteil für amtlich-statistische Zwecke bleibt unklar, wo sie als Bezirk 11 geführt wird (siehe: Schweinfurt, Stadtgliederung).

Die Altstadt wird von der in längeren Abschnitten noch erhaltenen Stadtmauer und einem davor liegenden Ring von Grünanlagen umgeben. Der älteste (östliche) Teil der Altstadt mit Marktplatz und Straßenkreuz bildet eine klassische mittelalterliche Stadtanlage, weshalb es sich wahrscheinlich um eine Gründungsstadt handelt. Vermutlich ließ sie Kaiser Friedrich I., Barbarossa im 12. Jahrhundert als Civitas Imperii (Reichsstadt) anlegen, in Konkurrenz zur bereits bestehenden weiter östlich gelegenen Siedlung, dem Dorf Altstadt. Die Reichsstadt Schweinfurt wurde von König Wilhelm von Holland 1254 erstmals urkundlich bestätigt.[2]

Die Schweinfurter Altstadt blieb, wie auch die übrigen Stadtgebiete außerhalb des Industriegebietes, im Zweiten Weltkrieg zu 60 % erhalten, entgegen landläufiger Meinungen und Angaben überregionaler Veröffentlichungen, die oft von schweren Zerstörungen sprechen.

Die Altstadt liegt am nördlichen Mainufer und hat auch im Osten, mit dem Tal des Marienbachs, eine natürliche Grenze. Sie liegt auf ca. 220 bis 225 m ü. NN, auf einem hochwasserfreien Sockel, ca. 12 bis 17 Meter über dem zur Großschifffahrtsstraße (Rhein-Main-Donau-Kanal) angestauten Main, dessen Wasserspiegel hier auf 207,6 m ü. NN liegt.

Blick über den Main auf die Altstadt 2015
Lage der Altstadt am Maintal
Innenstadt-Nord Nördlicher Stadtteil Klingenbrunn
(Nördlicher Stadtteil)
Innenstadt-West Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Nordöstlicher Stadtteil
Bahnhof SW-Stadt
Stadtgalerie
Bahnhaltepunkt SW-Mitte
Hafen-Ost Wehranlagen (Stadtpark)

Einwohnerentwicklung

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Datum Einwohner
Altstadt
1800   6.045 1
1. Dezember 1840   7.766 2
1868   9.748 3
1. Dezember 1871 10.840 2
31. Dezember 2015   2.529 1
31. Dezember 2022   2.898 1
1 
Angabe der Stadt Schweinfurt
3 
Angabe in Damals in Schweinfurt. S. 8 [3]

Bei der Reichsgründung 1871 hatte die Altstadt, die damals im Wesentlichen nur von kleineren Fabriken und Industriellen-Villen[4] umgeben war, etwa 10.000 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 25.000 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht.[3] Die Einwohnerzahl der Altstadt war bis dahin nahezu identisch mit der der ganzen Stadt. In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg lebten noch etwa 5.000 Menschen in der Altstadt auf einer Fläche von 0,4 km², genauso viele wie damals beispielsweise in der City of London (1951: 5.324 Einwohner auf einer Fläche von 2,9 km²). 2015 hatte die Altstadt nur noch 2.500 Einwohner, während zum Vergleich in der nur wenig größeren Altstadt von Frankfurt am Main (0,48 km²) 3.937 Menschen wohnten. In den darauffolgenden Jahren wuchs infolge der Schweinfurter Altstadtsanierung die Einwohnerzahl wieder auf 2.898.

Status
31. Dez. 2022[5]
Altstadt
(Bezirk 11)
Gesamtgebiet
Schweinfurt
Deutsche 69,5 % 77,4 %'
Ausländer 30,5 % 22,6 %
Anteil Doppelstaatler
(von der Gesamtbevölkerung)
8,7 % 17,1 %

Die Sozialstruktur der Altstadt widerspiegelt die Nachkriegsgeschichte des Gemeindeteils. Die relativ wenigen Wohnungen in dem von Geschäftshäusern dominierten Gebiet waren in den Nachkriegsjahrzehnten von meist sehr niedrigem Standard. Das alteingesessene Bürgertum hatte die Altstadt nahezu vollständig verlassen und der Anteil von Ausländern stieg infolge günstigem Wohnraum stark an. Seit der Altstadtsanierung, die in den 1980er Jahren begann, bekam dieses Gebiet einen völlig anderen Charakter mit attraktiven Altstadtwohnungen. Deutsche zogen wieder zu, aber für Spätaussiedler (meist Doppelstaatler), die ebenfalls in den 1980er Jahren in die Stadt kamen, war der sanierte Wohnraum der Altstadt meist zu teuer. Das erklärt den scheinbaren Widerspruch bei Migranten mit überproportionalem Ausländeranteil und stark unterproportionalem Anteil von Doppelstaatlern.

Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert blieb die Altstadt einschließlich der umgebenden Befestigungsanlagen nahezu unverändert. Auch das Umfeld blieb unbebaut. Dies ist aus den beiden Plänen ersichtlich (Gründe hierzu siehe: Stillstand in der Barockzeit).

Quartiere am Main

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Reichsstadt Schweinfurt. M. Merian 1656.
1–12 Schanzen, B Brückentor, F Fischertor, H Hauptwache, L Lünette, M Mühltor, m Mainbastion (heute Stadtstrand), N Neutor, O Obertor, S Spitaltor, s Spitaltorbastei

Im Süden der Altstadt, am Main, liegen drei sanierte Altstadtquartiere unterschiedlichen Charakters. Mainabwärts (von Ost nach West) sind das:

  • Zürch: Innere Altstadt (ältester Teil) einstiges Burgenviertel (auf beiden Plänen in der rechten unteren Ecke)
  • Ehemaliges Gewerbeviertel: Innere Altstadt (auf beiden Plänen in der unteren Mitte)
  • Fischerrain: Fischersiedlung unbekannten Alters und Ursprungs (auf beiden Plänen in der linken unteren Ecke)

Marktplätze und Handel

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Schweinfurt gilt als Stadt der Plätze und besitzt ein großes ländliches Einzugsgebiet. Die Stadt mit einer Mainbrücke war regionales Handelszentrum mit mehreren Marktplätzen in einem fruchtbaren Umland (heute Lebensmittellogistik- und Industrie: Carl Kühne KG, Meßmer Tee, Edeka, Malzfabriken u. a. m.). Viehhandel, Weinbau, Weinhandel, Brauereien und Gastronomie waren einst von wirtschaftlicher Bedeutung (siehe: Schweinfurt, Weinbau).

Wochenmarkt wird in der Altstadt nur noch auf dem Markt (Hauptmarkt) am Alten Rathaus abgehalten. Einstmals gab es fünf Marktplätze:[6]

  • Markt (Hauptmarkt, umgangssprachlich: „Marktplatz“)
  • Albrecht-Dürer-Platz, einstiger Name: „Holzmarkt“ ¹, Anfang des 20. Jahrhunderts auch ein Geschirrmarkt
  • Am Zeughaus (Zeughausplatz) einstiger Name: „Schweinmarkt“ ¹
  • Kornmarkt, einstiger Name: „Getreidmarkt“ ¹, zuvor: „Salzmarkt“ ², vor 1806 ein Leder- und Schuhmarkt ²
  • Roßmarkt, einstiger Name: „Viehmarkt“ ²

¹ im Katasterplan von 1868 ² Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de

Heutiges Stadtbild

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Altstädtisches Flair im Osten

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Das historische Stadtbild blieb um den Marktplatz (Hauptmarkt) weitgehend erhalten. Das Gebiet besteht im Kernbereich aus Fußgängerzonen oder ist verkehrsberuhigt und besitzt eine hohe Aufenthaltsqualität (Sitzbereiche, Straßencafés). Die Altstadtsanierung ist hier abgeschlossen.[7]

Gemischte Strukturen in der Mitte

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Der Roßmarkt und die nähere Umgebung entwickelten sich in den 1960er Jahren, infolge der Verlegung des Stadtbusbahnhofs vom Markt zum Roßmarkt, zu einem Citygebiet – als zweites Zentrum neben dem Marktplatz. Das führte zu einem ungeordneten Stadtbild, mit einer Mischung aus altfränkischen Kleinstadthäusern und größeren Geschäftsbauten.

Citygebiet im Westen

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Der ganz im Westen der Altstadt liegende Jägersbrunnen ist ein von den 1960er und 1970er Jahren geprägtes Citygebiet. Es hatte seine Blütezeit von den 1970er bis zu den 2000er Jahren, mit zwei nebeneinanderliegenden Kaufhäusern.

Stadtgründung um 1200

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Die Reichsstadt wurde in der Regierungszeit der Staufer (1138–1254) angelegt. Das älteste Quartier der vermuteten Gründungsstadt ist der Zürch im Südosten, im rechten Winkel zwischen Main und Marienbach gelegen. Von diesem topografischen Fixpunkt konnte die neue Stadt Richtung Westen und Norden nach Bedarf weiterentwickelt werden. Um den Zürch wurde in nordwestlicher Richtung ein Straßenkreuz angelegt, mit dem Marktplatz als Mittelpunkt, um den drei weitere Quartiere entstanden. Diese bildeten schließlich, zusammen mit dem Zürch, die klassische mittelalterliche Stadtanlage mit vier Vierteln um den Marktplatz, die in dieser Klarheit nur in wenig anderen Städten zu finden ist.

Jedoch wurde auch nördlich des Marktplatzes der Bau der St.-Johannis-Kirche, der mit dem Zürch in keiner Verbindung steht, bereits vor 1200 begonnen.[8] St. Johannis ist im Kern romanisch und das älteste erhaltene Gebäude der Stadt. Im Jahre 1237 wurde bereits der Nordturm vollendet, der geplante Südturm wurde nicht ausgeführt. St. Johannis war zunächst eine von Gaden umgebene Kirchenburg mit Friedhof. Die Ursprünge liegen im Dunkeln. Die Stadtmauer wurde bereits 1258 erstmals urkundlich erwähnt. Das alles sind jedoch Hinweise auf einen von Anfang an vorhandenen Generalbebauungsplan, der zügig in Etappen umgesetzt wurde, um die neue Stadt möglichst schnell mit einem Mauerring, mit vier Toren, zu befrieden.

Grundsätze Hochmittelalterlicher Stadtplanung

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Die Altstadt weist, abgesehen vom Straßenkreuz um den Marktplatz, auf keine Planung vom Reißbrett hin. Nach Forschungen von Klaus Humpert und Erwin Reidinger seien mittelalterliche Städte auf dem Reißbrett geplant worden, jedoch hätten die Planer keine langweiligen Reißbrettstrukturen antiker Städte gewollt. Die auf den ersten Blick verwinkelten, mittelalterlichen Stadtanlagen seien nicht mangels damaliger Fähigkeiten (Administration, Planung, Vermessung) zufällig entstanden, sondern seien beabsichtigt gewesen. Man habe auf Grundlage einer ausgeklügelten Geometrie geplant, in der auch Maßeinheiten und sogar Zahlensymbolik eine Rolle spielten. Der Schweinfurter Marktplatz besitzt einen geometrischen Grundriss, mit einer Geraden im Westen und einem Kreisbogen im Osten.[9]

Die Stadtplaner des Mittelalters schufen gekrümmte bzw. bogenförmige Straßenfronten mithilfe geknickter Linien. Schnurgerade Hausfronten wurden mit kleineren Knicken zum Nebenhaus aneinander gereiht.[10] Innerhalb eines Straßenzugs mit geschlossener Bebauung vermied man Vor- oder Rücksprünge in der Bauflucht, damit keine Schmutzecken entstanden. Überall in Deutschland sieht man dieses Prinzip der wenig erforschten mittelalterlichen Stadtplanung. Dies erkennen moderne Architekten meist nicht und stören die klare Abfolge der Fassaden durch Rücksprünge (wie auf dem rechten Bild am Straßenende). Heute vorhandene Rücksprünge entstanden durch spätere Straßenverbreiterungen, wie in der östlichen Kesslergasse.

Eckhäuser nach Seitengassen wurde öfters vor die Baulinien breiterer Hauptstraßen geschoben, damit ein abgeschlossener, windgeschützter Straßenraum entstand. So einst in der Spitalstraße beim Eckhaus nach dem Kronengäßchen (siehe rechtes, unteres Bild). Auch die gegenüberliegende (linke) Häuserflucht war einstmals am Ende vorgesetzt, damit ein langgezogener, abgeschlossener Platzraum entstand. Da hier keine Seitengasse vorhanden ist, wurde nach oben beschriebenem Prinzip die Straße mithilfe eines hier besonders starken Knick in der Bauflucht verengt, statt eines unerwünschten Vorsprungs.

Zudem vermied man Kreuzungen von Gassen in Hauptwindrichtung durch einen kleinen Versatz der Quergassen. So in der Langen Zehntstraße (einst: Lange Zehentgasse) bei der querlaufenden Keßlergasse und der Zehntstraße (einst: Zehentgasse),[11] damit der Westwind nicht auf den Marktplatz bläst. In der modernen Stadtplanung mit zugigen Plätzen und Straßen bleibt dieser Aspekt unberücksichtigt.

Öffentliche Gebäude wurden in Szene gesetzt. Der Marktplatz verbreitert sich zum Rathaus hin.[9] Blickachsen weisen auf Kirchtürme, wie die Brückenstraße zur St.-Johannis-Kirche oder die Spitalstraße zur ehemaligen Spitalkirche (siehe rechtes Bild) bzw. zur heutigen Heilig-Geist-Kirche. Der Markt öffnet sich zum Turm der St.-Johannis-Kirche. Auch wollte man dem Passanten ein Erlebnis bieten, im Gegensatz zu geraden Fluchten antiker und moderner Planungen sollte er nicht sofort alles überschauen. So öffnen sich beim Gang über die Markt-Ostseite und durch die anschließende Obere Straße immer neue Blicke.

In der Reichsstadt mit frühdemokratischen Ansätzen waren Paläste nicht erwünscht. Adelige durften nicht mit Bürgerrecht in der Stadt wohnen.[12] Die Reichsburg in der Altstadt wurde bereits 1427 abgebrochen (siehe Zürch).

Stadterweiterung im 15. Jahrhundert

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Auf Grund guter wirtschaftlicher Entwicklung konnte die Reichsstadt 1436/37 mehrere Dörfer und Ländereien erwerben (siehe: Schweinfurt, Aufbau eines Territoriums). „Nach 1437 vollzog sich allmählich in zwei Menschenaltern eine notwendig gewordene Erweiterung der Stadt, die um 1502 ziemlich abgeschlossen war.“[13] Die Altstadt wurde nach Westen und Norden erweitert. Die Stadtmauer verlief bis dahin vom Main nordwärts entlang folgender Trasse:[14][15]

  • Petersgasse, südlicher Teil (heute: Nußgasse)
  • Quer durch das Areal zweier bis heute bestehender Häuserblocks beiderseits der Rosengasse, die nach der Stadterweiterung entstanden
  • Kronengässchen
  • Fleischbank (heute: Georg-Wichtermann-Platz)
  • Kirchgasse
  • Bodengasse

Der Verlauf der inneren Stadtmauer ist im Katasterplan von 1833 mit dünnen Linien eingezeichnet (siehe: Innere Altstadt). Dieser Verlauf entspricht auch einer Zeichnung von Raimund Röthlein von 1990 nach Angaben von Dirk Rosenstock.[16]

Davor verlief der Stadtgraben, worauf der Gassennamen Graben hinweist. Der Verlauf dieser ersten, inneren Stadtmauer mit vorgelagertem Graben ist noch am bogenförmigen Verlauf der Gassen in diesem Bereich erkennbar. Die Fundamente des Inneren Spitaltors unweit östlich des Albrecht-Dürer-Platzes in der Spitalstraße und des Inneren Obertors unweit südlich des Kornmarktes in der Oberen Straße wurden aufgefunden und die Stellen gekennzeichnet.

Bei der Erweiterung waren topografisch nach Westen und Norden keine Grenzen gesetzt. Es wurden auf dem bogenförmigen Areal unmittelbar außerhalb der inneren Stadtbefestigung die beiden Gassen Alte Mang (Bezeichnung von 1567,[12] heute: Manggasse) und Bauerngasse angelegt, vermutlich als Anger, da dies die ungewöhnliche Breite beider Gassen erklärt. Der Roßmarkt hieß ursprünglich Unterer Anger und der Zeughausplatz Oberer Anger. Davon ausgehend wurde auch das gesamte Gebiet der Stadterweiterung als Anger bezeichnet.[15]

Die ursprüngliche Altstadt hatte den Markt als einzigen, großen Platz in der Mitte. Bei der Stadterweiterung kamen vier weitere Marktplätze hinzu (siehe Marktplätze) und die Fleischbank (siehe: Georg-Wichtermann-Platz).

1554 wurde Schweinfurt im Zweiten Markgräflerkrieg zerstört und bis 1615 wieder aufgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–48), den die Stadt nahezu unversehrt überstand, wurden die vorgelagerten Schanzen errichtet. Seitdem blieb das Stadtbild bis zur Industrialisierung nahezu unverändert. Es gab, mit Ausnahme des Markgrafenkriegs, keinen großen Stadtbrand.

Vollendetes Stadtbild um 1648

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In den 1640er Jahren, während des Dreißigjährigen Kriegs, den die Stadt nahezu unbeschadet überstand, wurde die veraltete, mittelalterliche Stadtmauer von den Schweden zu einer modernen Befestigungsanlage mit vorgelagerten Schanzen ausgebaut (siehe: Stadtmauer und Ringanlagen). Dadurch war das historische Stadtbild am Ende des Dreißigjährigen Kriegs vollendet, wie es der Stadtplan von Matthäus Merian von 1648 zeigt.

Die Reichsstadt Schweinfurt von Reichsvogt Johann Hermann. Matthäus Merian, Frankfurt a. M. 1648. Von links: 6. Das Spitaltor (nicht mehr vorhanden: n.m.v.). 13. Mainturm (n.m.v.). 5. Die Heilig-Geist-Kirche. 8. Bauschenturm. 12. Zeughaus. 7. Fischerpforte (n.m.v.). 9. Rote Kappen (n.m.v.). 3. Schrotturm (heutiger Name). 1. Sankt Johannis. 2. Das Rathaus. 4. Mainmühle. 15. Schützenhaus (n.m.v.). 10. Ebracher Hof. 14. Staubbrücke u. Brückentor (n.m.v.). 11. Frauenkirche, heute St.-Salvator-Kirche. 18. Zwinger (n.m.v.). 17. Main und Nebenarme. 16. Ziegelhütte (n.m.v.).

Stillstand in der Barockzeit

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Da Schweinfurt keine Residenzstadt war, kam es, wie in anderen Reichsstädten, zu einem Stillstand des Bauwesens in der Barockzeit. Hier wie dort waren zuvor, in der Renaissance, repräsentative Bauten innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern entstanden. Dadurch beginnen auch in Schweinfurt unmittelbar hinter der Stadtmauer die Gründerzeitviertel, die im größeren Stil erst um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert entstanden. So gibt es auch in Schweinfurt den für viele deutsche Städte typischen Zeitsprung von fast einem halben Jahrtausend entlang einer einzigen Linie; in Schweinfurt entlang der Rüfferstraße, besonders deutlich sichtbar an der Kreuzung zwischen Jägersbrunnen (Stadterweiterung 1437–1502) und Luitpoldstraße (Ludwigsvorstadt 1897–1914).

Vergleiche auch die nahezu identischen Stadtpläne von 1656 und 1833 im Abschnitt Altstadtpläne

19. Jahrhundert

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Abbruch der Stadttore

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Schweinfurt von Osten 1847
mit Weinbergen am Kiliansberg

Im 19. Jahrhundert wurden aus verkehrstechnischen Überlegungen die Stadttore abgebrochen, was die Schweinfurter Bürgerschaft seit langem als einen in Folge falscher Zukunftsgläubigkeit unverzeihlichen Eingriff in das historische Stadtbild ansieht. Im Zentrum der Kritik steht Carl von Schultes, der fast die gesamte zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Bürgermeister der Stadt war. Die Sehnsucht nach mittelalterlicher Romantik ist daher in der Industriestadt besonders ausgeprägt, was auch die umfassenden Altstadtsanierungen widerspiegeln, mit Pflege und Wiederherstellung historischer Strukturen (siehe: Schweinfurter Modell). Der spätmittelalterliche Altstadtgrundriss blieb jedoch im Wesentlichen erhalten, es gab keine großen Straßenverlegungen oder Durchbrüche.

Bau der Eisenbahn

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Tunnel (Westportal) unter Brückenstraße um 1900
Fischerrain, Bahngleise zwischen
Schweinfurt Mitte und Stadtbahnhof

Auf Grund der schwierigen topografischen Rahmenbedingungen wurden drei Varianten für die Linienführung der Ludwigs-Westbahn diskutiert, die alle nicht ideal und nur aufwendig umsetzbar waren:

  • Nordvariante: Nordumfahrung der Altstadt, zunächst östlich der Altstadt mit einem Tunnel durch die Weinberge an der Peterstirn und danach mit Bahndämmen (mit Durchlässen) über die Täler des Höllenbachs und Marienbachs, mit einem Bahnhof am Nordrand der Altstadt, westlich des Obertors.
  • Mittelvariante: Gleise mitten durch die Stadt, auf der Rückert- und Spitalstraße.
  • Südvariante: Auf einem schmalen Streifen zwischen Altstadt und Main, mit nur zwei Durchfahrts-Gleisen ohne Bahnhof in diesem Bereich, mit einem ca. 95 Meter langen[17] Tunnel mit zwei Röhren Höhe Maxbrücke.

Entlang der Mittelvariante wurden zwar später die Gleise der Straßenbahn Schweinfurt verlegt, die von 1895 bis 1921 fuhr, jedoch wurde die Südvariente 1852 umgesetzt, zwischen dem zuerst errichteten Stadtbahnhof östlich der Altstadt und dem 1874 erbauten Rangier- und Zentralbahnhof weit im Westen. Den Ausschlag für diese Variante gab der Gleisanschluss für die damaligen Hafenanlagen nördlich des Mains.[18]

Einerseits wurde dadurch die Altstadt vom Mainufer abgeschnitten, andererseits brachte sie auf lange Sicht große Vorteile. Der Stadt blieben, im Gegensatz zu vielen anderen Städten (z. B. Würzburg, Bamberg, Nürnberg) unschöne, größere Eisenbahngebiete am Rande der Altstadt oder Innenstadt erspart. Der Hauptbahnhof, mit Hauptgüter- und Rangierbahnhof, wurde in Schweinfurt ungewöhnlich weit außerhalb, 1,5 Kilometer westlich der Altstadt, auf dem Gebiet der Gemeinde Oberndorf errichtet. Dort, um den zweiten Bahnhof mitten im Schweinfurter Becken, gab es schier endlosen Platz zum Aufbau der Großindustrie, die im Laufe der Zeit – und Anfang des 21. Jahrhunderts völlig – aus dem Umfeld der Alt- und Innenstadt verschwand.

Jahrhundertwende und Gründerzeitstil

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In der Altstadt sind, im Gegensatz zum Gründerzeitviertel, nur noch wenige Bauten (Geschäftshäuser) im Stil des Historismus erhalten, der auch Gründerzeitstil genannt wird. Sie fielen nicht nur dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch Abbrüchen der 1970er bis 1990er Jahre zum Opfer: Hansenhaus am Markt, Kroneneck in der Spitalstraße, Eckhaus Albrecht-Dürer-Platz/Schultesstraße. Die Heilig-Geist-Kirche wurde von 1897 bis 1902 anstelle einer Zuckerfabrik errichtet,[4] für die im Zuge der Industrialisierung in die protestantische, einstige Reichsstadt zuziehende katholische Landbevölkerung.

Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit

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Die Altstadt wurde im Zweiten Weltkrieg zu 40 % zerstört. Die gesamte Stadt wurde im Durchschnitt zu etwa 45 % zerstört[19]

Ein planmäßiger Wiederaufbau der Stadt in den 1950er und 1960er Jahren war nur an wenigen Stellen nötig, was zur Folge hatte, dass lange Zeit einige Baulücken in den Seitengassen der Altstadt klafften, heute noch in der Hadergasse. Nach 1945 plante man im Zuge des Wiederaufbaus eine breite Hauptstraße quer durch die Altstadt, über weitgehend zerstörte Areale, durch die Verlegung der Zehntstraße, die sich vom nördlichen Marktplatz quer über die Manggasse an die Neutorstraße anschließen sollte. Das Großprojekt wurde, auch wegen der Weiternutzung der im Boden erhaltenen Versorgungsleitungen, nicht realisiert.[20]

In der Altstadt herrscht aufgrund von Abrissen und Bombenschäden eine für teilzerstörte deutsche Städte typische Mischbebauung aus vielen Epochen vor, vom späten Mittelalter über die frühe Neuzeit bis zur Nachkriegszeit und Moderne bis hin zum städtebaulichen Chaos um den Roßmarkt.

Altstadtsanierung

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In den 1970er Jahren wurden viele kleinere Gewerbe- und Handelsbetriebe aus den zum Teil im Krieg zerstörten Altstadt-Hinterhöfen in das neue Gewerbegebiet Hafen-Ost verlagert. Dies war die Voraussetzung für den Beginn der Altstadtsanierung 1979 mit Hilfe des neuen Städtebauförderungsprogramms unter dem damaligen Oberbürgermeister Kurt Petzold. Das hierfür entwickelte sogenannte Schweinfurter Modell fand bundesweit Nachahmer. Die Stadt kaufte die „hoffnungslosen Fälle“ in einem Sanierungsgebiet, machte diese durch Grundstücksordnung, Abriss von Nebengebäuden, Grund- oder Teilsanierungen und geprüften Nutzungsvorschlägen attraktiv und sorgte für ein überschaubares Risiko mit moderaten Preisen beim Kauf.[21]

Obwohl die Altstadtsanierung wegen der oft komplizierten Eigentumsverhältnisse, unterschiedlichsten Interessen und unattraktiven Immobilien sehr schwierig ist, verzeichnete die Stadt Schweinfurt große Erfolge. Seitdem die Altstadtsanierung im Alten Gewerbeviertel begann, wird ein Quartier nach dem anderen in der östlichen und mittleren Altstadt flächendeckend saniert. Am Ende entstand in den einzelnen Quartieren ein harmonisches, historisches Gesamtbild, obwohl mancherorts nur noch wenig historische Bausubstanz vorhanden war, was dazu führte, dass dieser Bereich der Altstadt seitdem einen zunehmenden historischen Charakter erhielt. Baulücken wurden weder im Retrostil noch mit modernen Kontrasten, sondern in sensibler Weise geschlossen. Derzeit findet die Altstadtsanierung im Quartier zwischen Zeughaus und Kornmarkt statt (siehe: Stadterweiterung um Bauerngasse). Als Letztes soll das Quartier Keßlergasse/Zehntstraße folgen (siehe: Keßlergasse/Lange Zehntstraße).[22]

Innere Altstadt

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In diesem Abschnitt wird das Gebiet innerhalb der einstigen inneren Stadtmauer beschrieben (siehe auch: Stadterweiterung).

Mainbrücke und Brückentor

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Brückentor am Main,
mit Staubbrücke

Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts war der Verkehr über den Main bei Schweinfurt nur mit Fähren möglich. Erst ein Privilegium von König Wenzel von 1397 erlaubte der Stadt Brücken, Mühlen und Wasserbauten aller Art am Main zu errichten und die Stadt durfte zur Bestreitung der Baukosten einen Zoll einführen. Spätestens 1408 war die Brücke errichtet, als bereits von einer Beschädigung durch Eisgang berichtet wurde.[23] Dies blieb, in Verbindung mit Hochwasser, das große Thema bis ins 20. Jahrhundert. An der nördlichen Seite des Mains, an der Stadtmauer, wurde das 1833 abgerissene Brückentor errichtet, ein Doppeltor. 1652 wurde in Schweinfurt die älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie der Welt, die Leopoldina, die heutige Nationale Akademie der Wissenschaften, nach einem Kupferstich des 19. Jahrhunderts im Zwinger des Brückentors, gegründet, noch vor den entsprechenden Gesellschaften in Paris und London. Die heutige Maxbrücke ist bereits die siebte Brücke an dieser Stelle und mittlerweile die dritte Straßenbrücke über den Main. In den 2020er Jahren soll sie abgebrochen und durch einen größeren Neubau ersetzt werden.

Brückenstraße

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Der Eingang in die Altstadt an der Maxbrücke wurde zum neuen Wahrzeichen der Stadt. „Das schönste Entrée“[24] bilden (von West nach Ost) die Zweigstelle des Bayerischen Landessozialgerichtes (2000), das Museum Georg Schäfer (2000), das Hauptzollamt (2007) und die Stadtbibliothek (2007) im ausgebauten mittelalterlichen Ebracher Hof. Es zeigt „wie sich Tradition und Moderne […] auf das Vortrefflichste vereinen.“[25]

Olympia Fulvia Morata

Das Museum Georg Schäfer (MGS) (1998–2000) von Volker Staab wurde im Jahr 2000 eröffnet und erhielt zwei Architekturpreise.[26] Das ganze Erdgeschoss ist bei freiem Eintritt begehbar und als Agora konzipiert als öffentlicher Treffpunkt mit Café, mit Museumsbuchhandlung und großer Treppenhalle, zwischen „Mainloggia“ und „Rathausloggia“, in die die beiden Hauptzugänge mit großen Freitreppen und Rampe eingelagert sind. In die Ausstellungsräume der Obergeschosse wurde die Umgebung ebenfalls durch Blickachsen zu Altstadt und Main einbezogen.

Die dem MGS gegenüberliegende Stadtbibliothek (2004–2007) von Bruno-Fioretti-Marquez ist ein Um- und Ausbau des Ebracher Hofs. Mit neuem unterirdischem Basisgeschoss und der sogenannten Laterne als Oberlicht, einem 33 Meter langen Glasriegel, der dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer folgt und den Rahmen für eine kleine Piazza bildet. Das Hauptzollamt (2005–2007) wurde ebenfalls von Bruno-Fioretti-Marquez umgebaut und komplettiert das Bauensemble, das vom Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt 2008 zu den „24 besten Bauwerken Deutschlands“ gekürt wurde.[24]

Auf dem Weg zum Marktplatz passiert man in der Brückenstraße das Denkmal von Olympia Fulvia Morata (1526 bis 1555), einer Dichterin und humanistischen Gelehrten aus Ferrara, die mit der Schweinfurter Stadtgeschichte eng verbunden ist. Sie verlor im „Zweiten Stadtverderben“ (siehe: Stadtgründung) ihr gesamtes Hab und Gut und konnte nur ihr nacktes Leben retten. Sie verstarb kurze Zeit später mit nur 30 Jahren.

Zürch. Rittergasse mit Ebracher Hof

Das einstige Burgenviertel Zürch wird allgemein als ältestes Viertel der Altstadt angesehen, obwohl das wegen des unbekannten Alters des Fischerrains unklar bleibt. Das Quartier hat enge, gepflasterte Gassen auf mittelalterlichem Stadtgrundriss mit zum Teil sehr kleinen Wohnhäusern und ist von der dort noch nahezu komplett erhaltenen Stadtmauer umgeben. Dadurch hat sich der Zürch, trotz der bereits 1427 zerstörten Reichsburg, den Charakter eines Burgenviertels erhalten (Bild am Artikelanfang).

In der Mitte der östlichen Altstadt, an der historischen Rathauskreuzung, liegt der Markt (Hauptmarkt). Dort kreuzte sich die alte Straße entlang der Mainlinie aus Bamberg über Gemünden am Main Richtung Frankfurt am Main, die etwa der späteren Bundesstraße 26 entspricht, mit einer regionalen Nord-Süd-Verbindung über die alte Schweinfurter Mainbrücke. Der Markt entstand vermutlich erst Ende des 13. Jahrhunderts, wurde erstmals in Dokumenten 1336 erwähnt und ist somit nicht so alt wie das benachbarte Altstadtviertel Zürch. Der Marktplatz wurde geometrisch angelegt (siehe: Stadtplanung). Am Markt liegen, außer dem Alten Rathaus, keine bedeutenden historischen Gebäude. Jedoch ist der große Platz mit dem Dreiklang Rathaus, Rückert-Denkmal und der Blickachse zu St. Johannis proportional ausgewogen und hat seinen historischen Gesamtcharakter bewahrt.

Das Alte Rathaus (1570–1572) von Nikolaus Hofmann aus Halle (Saale) gilt als Glanzleistung der profanen deutschen Renaissance. Am Abend des 20. April 1959 stand der Dachstuhl des Alten Rathauses, das den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hatte, in Flammen. Der Ostgiebel bog sich nach außen und drohte in die Brückenstraße zu stürzen. Die Feuerwehren brachten jedoch den Brand, der vermutlich durch Schweißarbeiten ausgelöst worden war, unter Kontrolle. In den 1980er Jahren wurden die großen Kellergewölbe restauriert und der Ratskeller wurde eröffnet (heute „Aposto“).

Das Neue Rathaus (1954–1958) von Fred Angerer daneben wurde inzwischen ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt. Der große Rathausinnenhof mit Brunnen ist heute Teil einer öffentlich begehbaren Abfolge von Höfen, Plätzen, Arkaden, Freitreppen und Loggien vom Martin-Luther-Platz über den Markt bis in die Treppenhalle des Museums Georg Schäfer.

Detail am Rückert-Denkmal

Der Dichter Friedrich Rückert wurde 1788 im Haus Markt 2 (Rückerthaus), schräg gegenüber dem Rathaus (Markt 1), geboren. Er war bahnbrechender Übersetzer orientalischer Dichtung, beherrschte mindestens 44 Sprachen[27] und übersetzte als Erster Teile des Korans in Deutsche. Rückert war im 19. Jahrhundert populärster Dichter Deutschlands, hatte ein distanziertes Verhältnis zum Lebemann Goethe und geriet im 20. Jahrhundert in Vergessenheit. Das Rückert-Denkmal (1890) am Marktplatz ist ein Bronzeguss von Wilhelm von Rümann und Friedrich von Thiersch. Zu Füßen des auf einem Stuhl sitzenden Dichters befinden sich allegorische Figuren seiner Werke Die Geharnischte Sonette, die er 1813 unter dem Pseudonym Freimund Raimar gegen Napoleon I. schrieb und die Weisheit des Brahmanen.[28]

Mehrere bekannte Persönlichkeiten nächtigten am Markt, insbesondere im Brauhaus (Markt 30).

„Im Hause Nr. 8 am Markt wohnte am 20. October 1631 König Gustav Adolph von Schweden, im Hause Nr. 30 daselbst 1625 Wallenstein, 1634 Octavio Piccolomini, 1813, wie eine im oberen Vorplatze angebrachte Tafel besagt, Kaiser Alexander von Russland auf seinem Siegeszuge nach Frankreich, und in den 1830er Jahren zweimal König Ludwig I. von Bayern.“[29]

Im Zweiten Weltkrieg wurde die südliche Hälfte der Markt-Westseite fast total zerstört. Der Wiederaufbau dieser Häuserzeile stellt ein gelungenes Beispiel für Bürgerhäuser aus den frühen 1950er Jahren dar. Bei der weniger zerstörten Ostseite war ein planmäßiger Wiederaufbau nicht nötig und sie bildete lange Zeit ein unschönes Torso. Die Kaufhof AG, vormals Tietz, der in der Stadt bereits 1884 ein Warenhaus eröffnet hatte, überlegte, dort ein Warenhaus zu errichten, bevor Horten am Jägersbrunnen 1964[30] eröffnet wurde.

Martin-Luther-Platz

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Unweit nördlich des Marktes führt eine Freitreppe hoch zum Martin-Luther-Platz, dem historisch am besten erhaltenen Platz der Stadt. Im Katasterplan von 1868 wird der Platz als „Kirchhof“ bezeichnet.

Martin-Luther-Platz mit
Altem Gymnasium (Renaissance)

Am Platz steht die Johanniskirche (ab 1200, Romanik, Gotik und weitere Baustile), die evangelische Hauptkirche der Stadt und das älteste erhaltene Gebäude Schweinfurts, das erstmals im Jahre 1237 schriftlich erwähnt wurde.[31] Um 1200 wurde der Bau einer dreischiffigen Basilika begonnen. 1237 war der Nordturm mit romanischer Turmkapelle fertiggestellt, auf den Südturm verzichtete man. Seit 1542 ist die Kirche protestantisch,[31] „eines der wichtigsten kirchlichen Baudenkmäler zwischen Bamberg und Würzburg“.[31] St. Johannis war als Bürgerkirche geplant, jedoch ab 1325 musste der Rat der Stadt Schweinfurt die Baulast tragen. Nahezu alle europäischen Baustile über 8 Jahrhunderte, von der Romanik bis zum Klassizismus sind vertreten.[31] Das Alte Gymnasium (1582–1583, Renaissance) hinter St. Johannis ist seit 1890 Heimat des Stadtgeschichtliches Museums. Es wird derzeit (Stand 2017) erweitert und bleibt deshalb bis mindestens 2019 geschlossen.[veraltet] Im Wenkheimer Gässchen lag ein Hof der fränkischen Ritterfamilie von Wenkheim (auch: von Wenckheim), den die Stadt 1445 kaufte. 1503 wurde dort eine Reichsvogtei eingerichtet.[12] Die Wenkheimer besaßen später große Ländereien und Schlösser in Ungarn und stellten einen Ministerpräsidenten.

Das Kulturforum am Martin-Luther-Platz sollte bis 2023 realisiert werden. Vorgesehen war eine Verbindung des Alten Gymnasiums mit dem Stadtgeschichtlichen Museum, dem Stadtschreiberhaus, der Alten Reichsvogtei und einem Geschäftshaus in der Oberen Straße. Dort sollten auch das Stadtarchiv aus dem benachbarten Friedrich-Rückert-Bau und die Sammlung Otto Schäfer, die als Schenkung samt dem Museumsgebäude am Kiliansberg in städtisches Eigentum überging, eine neue Heimat finden. Danach sollte der Friedrich-Rückert-Bau aus den 1960er Jahren, dessen Sanierung geschätzte 7 bis 8 Millionen Euro kosten würde, abgerissen werden und Platz für eine Tiefgarage schaffen, auf der Wohnungen errichtet werden sollen.[32][veraltet] Der Martin-Luther-Platz sollte dadurch, zusammen mit dem unverändert bleibenden Gunnar-Wester-Haus, als Museumsviertel ausgebaut werden. Die Pläne wurden 2022 auf Eis gelegt.[33] Bis heute (2024) ist das Kulturforum eine Bauruine.

Rückertstraße

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Mühltor, erbaut 1564. Foto vor 1876

Die Rückertstraße hieß einst Mühlgasse, die zum 1876 abgebrochenen Mühltor führte. Sie wurde nach Friedrich Rückert umbenannt, der im Eckhaus zum Markt geboren wurde (siehe: Markt). Dort lag die Rathauskreuzung, die heute bedeutungslos ist (weitgehend Fußgängerzone). An ihr regelte seit spätestens 1950 die erste Verkehrsampel der Stadt den Verkehr, mittels einer gläsernen Kanzel am ersten Obergeschoss des Rückerthauses, in der ein Polizist die Anlage per Hand bedarfsgerecht schaltete.

Bis in die Nachkriegszeit führte ein Straßenbahngleis durch die Rückertstraße, als Relikt der bis 1921 verkehrenden Schweinfurter Straßenbahn, an die noch die Gaststätte Zur Straßenbahn in der Rückertstraße ⚭erinnert.

Die Rückertstraße gehörte bis Anfang der 1960er Jahre zu den wichtigen Geschäftsstraßen der Stadt, bis danach über Jahrzehnte eine Verschiebung und Ausweitung des Hauptgeschäftszentrums nach Westen einsetzte (siehe: Roßmarkt, Jägersbrunnen). In den 1990er Jahren erlebte die Rückertstraße eine kurze zweite Blüte als schicke Einkaufsstraße, danach gab es wieder mehrere Geschäftsschließungen, während sie in neuerer Zeit wieder in einem besseren Bild erscheint.

Rückert-Centrum
und Alte Reichsbank

Rückert-Centrum

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Das Rückert-Centrum ist ein typisches Bau-Investitionsprojekt der frühen 1970er Jahre, das 1973 als Centrum Schweinfurt eröffnet wurde. Das Geschäftszentrum mit einer Verkaufsfläche von 21.000 m²,[34] Hotel, vielfältigen weiteren Angeboten und Parkhaus mit 650 Stellplätzen liegt am Ende der Rückertstraße, unmittelbar hinter der Stadtmauer, am einstigen Mühltor. Es sollte ein Gegengewicht zum damals boomenden Citybereich im Westen bilden, brachte jedoch nicht die erhoffte Wiederbelebung der Rückertstraße und östlichen Altstadt. Der wuchtige Betonbau (Brutalismus) mit Spitznamen Zementrum aus einer Zeit, in der man wenig Wert auf Stadtbild und Denkmalschutz legte, steht im scharfen Gegensatz zur östlichen, sehr kleinteiligen Altstadt. Der große Komplex erfuhr jedoch infolge unzähliger Baumaßnahmen in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts eine optische und funktionale Aufwertung.[35]

Spitalstraße 1 (1568)

Die Spitalstraße hieß ursprünglich Spitalgasse, um 1896 Hospitalstraße[36] und während des Nationalsozialismus Adolf-Hitler-Straße. Sie führt in Richtung zweier, einstiger Spitäler, des Spitals zum Heiligen Geist und eines Spitals an der Stelle der heutigen Grünanlage Alter Friedhof.[37] In der westlichen Blickachse der Straße steht der 1911 vollendete Turm der Heilig-Geist-Kirche am einstigen, gleichnamigen Spital.

Die Spitalstraße, die vom Markt nach Westen führt, war bis in die 1960er Jahre die Hauptstraße und das Hauptgeschäftszentrum der Stadt, bis die Westverschiebung des City-Gebietes einsetzte. 1982 wurde die Spitalstraße Fußgängerzone.[38]

Im Katasterplan von 1868 bildeten Spitalstraße, Steinweg und Schultesstraße bereits eine 800 m lange westliche Hauptentwicklungsachse der Stadt, die sonst kaum über die Stadtmauer hinausgewachsen war. Erst sechs Jahre später wurde einen Kilometer weiter westlich der Centralbahnhof und spätere Hauptbahnhof eröffnet. Auf dieser Westachse fuhr von 1895 bis 1921 die erste kommunale Straßenbahn Bayerns, die Schweinfurter Straßenbahn, als eingleisige Pferdebahn zum Hauptbahnhof. Das Straßenbahndepot befand sich am 1876[13] abgebrochenen Mühltor.

1884 eröffnete Leonhard Tietz aus Stralsund, der Begründer der heutigen Warenhauskette Kaufhof, seine zweite deutsche Filiale in Schweinfurt, die er 1893 innerhalb seiner Familie weiterreichte.[30] Das einstige Schweinfurter Warenhaus Tietz, nach dem Zweiten Weltkrieg Kaufhaus Kroneneck, wurde 1986 abgerissen für einen Neubau der Commerzbank.

Spitalstraße und Steinweg (siehe: Schultesstraße) wurden um 1900 in Abschnitten zur Prachtstraße und zur Flaniermeile des Bürgertums mit (von Ost nach West) dem Café Viktoria, dem Mode Bazar Louis Voit, dem Café Restaurant Metropol, dem Warenhaus Tietz, der Gewerbehalle, der Heilig-Geist-Kirche, der Steinwegschule und der Königlichen Filialbank, der späteren Bayerischen Staatsbank.

Ehemaliges Gewerbeviertel

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Ehemaliges Gewerbe-viertel mit Schrotturm

Das ehemalige Gewerbeviertel wurde einst von drei Stadttoren als Eckpunkten begrenzt, dem Brückentor im Osten, dem Fischertor im Süden und dem Innerem Spitaltor im Westen. Die Altstadtsanierung Schweinfurts begann 1979 im ehemaligen Gewerbeviertel. Das Quartier liegt hinter der einstigen, verschiedenen Industriezweigen dienenden, Großen Mainmühle, von der noch große Nachfolge-Gebäude (Spinnmühle) erhalten sind. Das Viertel mit seinem weithin sichtbaren Wahrzeichen, dem Schrotturm, ist ein städtebaulich geschlossener Bereich mit mittelalterlichem Gassengrundriss.

In der Judengasse stand im späten Mittelalter die erste Synagoge der Jüdischen Gemeinde Schweinfurt. Der Schrotturm wurde 1611 als repräsentativer Treppenturm für ein großes Renaissance-Haus errichtet; später wurde der Komplex zur Herstellung von Schrotkugeln genutzt. Die Hofanlage Metzgergasse 16 ist ein sehr gut erhaltener Hof des 16 Jahrhunderts.

Keßlergasse, Lange Zehntstraße

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Kesslergasse an Ecke Kirchgasse um 1900. Heute steht hier das Krönlein Karree (vgl. mit Bild im Abschnitt Georg-Wichtermann-Platz)
Zehntstraße: Barockhaus

Die Keßlergasse gilt als Synonym für das alte Schweinfurt, worauf die Figur des Schweinfurter Tagblatts Rosl von der Keßlergass‘, mit Kommentaren zum Stadtgeschehen, Bezug nimmt (siehe auch: Wolfsgasse, Hadergasse).

Das Sanierungsgebiet Altstadt 5: Keßlergasse, Lange Zehntstraße (4,0 ha)[7][22] ist eine der ältesten Fußgängerzonen Deutschlands, in der die Keßlergasse an ihrer schmalsten Stelle nur 3,50 Meter breit ist. Der Name Zehntgasse (heutige Zehntstraße) ist seit 1424 nachweisbar und geht auf den 1387 erbauten Zehnthof des Stifts Haug in Würzburg zurück.[39] Heute steht dort das Postamt der Innenstadt und unweit westlich das Zwölfapostelhaus. Im Katasterplan von 1868 tragen noch die nächstgelegenen Felder außerhalb der Stadtmauer den Flurnamen Zehent.

1989 wurde in der Kesslergasse, mit Verbindung zur Langen Zehntstraße, die 950 Quadratmeter große Markthalle eröffnet. Mit Geschäften, vorwiegend Delikatessen und Gastronomie wurde die Markthalle mit südlichem Flair zu einem beliebten Treffpunkt. Im Jahre 2010 schloss die Markthalle (heute: Woolworth).[40]

Übergangsbereich innere/äußere Altstadt

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In diesem Abschnitt werden Straßen und Plätze beschrieben, die zu beiden Seiten der einstigen, inneren Stadtmauer liegen (siehe: Stadterweiterung).

Krumme Gasse, Am Oberen Wall

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Das Areal um die Krumme Gasse und entlang des Oberen Walls liegt am nordöstlichen Rand der Altstadt und in seinem nördlichen Bereich bereits im Gebiet der Stadterweiterung. Es entspricht dem Sanierungsgebiet Altstadt 3: Krumme Gasse, Am Oberen Wall (7,9 ha)[7][22] und wurde größtenteils in den 1990er Jahren saniert. Die Krumme Gasse ist als Bauensemble in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[41]

Das schmale Areal zieht sich 400 Meter entlang der hier weitgehend erhaltenen oder teilrekonstruierten Stadtmauer und liegt in seinem nördlichen Bereich steil oberhalb des Tals des Marienbachs. Mit seinen engen, verwinkelten, aber nicht zusammenhängenden Gassen bildet es kein geschlossenes Quartier. Im Süden grenzt dieser Altstadtbereich an die Rückertstraße. Im Westen wird er vom Markt und der Oberen Straße (einst: Obere Gasse oder Obertorgasse[12]) begrenzt, die einst im Hauptgeschäftszentrum der Stadt lag, bis dann eine Westverschiebung einsetzte (siehe: Rückertstraße).

Die Krumme Gasse wurde bereits 1434 als gepflasterte Gasse erwähnt.[12] Bei der Sanierung wurden erstmals die Gassen nur am Rand gepflastert und zur leichteren Begeh- und Befahrbarkeit in der Mitte mit einem Band aus Strukturasphalt versehen.

Hauptwache/Brauerei Roth

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In der Mitte des Areals stand oberhalb der Stadtmauer die Hauptwache. In einem Plan von 1771 ist sie mit drei Richtung Kiliansberg gerichteten Kanonen auf dem Dach eingezeichnet. An Stelle der Hauptwache befindet sich heute, in zum Teil historischen Gebäuden, die seit 1818 bestehende Brauerei Roth. Das Roth’sche Haus (auch: Schopperhaus) von 1588 in der Oberen Straße 24 war ein größeres Renaissance-Gebäude, auf das 1944 eine Sprengbombe fiel und das Haus zerstörte, mit Ausnahme des gut erhaltenen Erdgeschosses, in dem sich seit je her ein Lokal befindet.[42] Eine mysteriöse Inschrift in der Hofeinfahrt des Hauses berichtet vom angeblichen Meteoritenfall von Schweinfurt auf das Anwesen im Jahre 1627, der nicht nachweisbar ist.

Weitere Bilder siehe: Schweinfurter Modell

Georg-Wichtermann-Platz (ehem. Postplatz)

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Postplatz. Bürobedarf Jean Giegler. 1930er Jahre?

Die einstige Fleischbank am gleichnamigen Platz wurde 1890 abgebrochen. Hierher wurde das Postamt vom Stadtbahnhof verlegt und der Platz in Postplatz umbenannt.[43] 2005 wurde der Platz wieder umbenannt;[12] zu Ehren des die Nachkriegszeit prägenden Oberbürgermeisters Georg Wichtermann (1956 bis 1974) trägt er seitdem seinen Namen. Wegen des fehlenden historischen Bezugs des Namens wird vom traditionsreichen Hotel Roß auch die Bezeichnung Alter Postplatz verwendet. Der Platz liegt an der Nahtstelle der weithin noch erhaltenen inneren Altstadt im Osten und der äußeren Altstadt im Westen (siehe: Stadterweiterung). Letztere ist heute weithin ein unstrukturiertes Innenstadtgebiet mit geringem architektonischen Wert. So besitzt auch der Georg-Wichtermann-Platz kaum mehr Altstadtcharakter und gehört deshalb auch nicht zu den Altstadt-Sanierungsgebieten. Durch den Platz zog sich bis 1437[8] der innere Stadtgraben (siehe: Stadterweiterung), auf den man 1986 beim Bau der zweigeschossigen Tiefgarage unter diesem Platz stieß. Seit 1562[12] befanden sich hier Brot- und Fleischbänke von Bäckern und Metzgern. Von 1804 bis 1890[12] stand hier in Platzmitte das Gebäude der Fleischbank. Auf dem Katasterplan von 1868 ist der Platz deshalb auch als Fleischbank bezeichnet. Danach wurde an selber Stelle das Stadtpostamt errichtete, das 1893 bereits über 40 Telefonsprechstellen verfügte,[12] der Platz hieß fortan Postplatz. 1966 wurde das Postamt abgebrochen[12] und 1986 das Kaufhaus Kroneneck,[12] vormals Warenhaus Tietz (siehe: Spitalstraße). Nach dem Bau der Tiefgarage wurde der darüberliegende Platz mit Platanen aus Italien bepflanzt und nach mediterranen Vorbild als Sandplatz zum Boule-Spiel gestaltet, was nicht alle Bürger verstanden und eine versiegelte Fläche forderten.

Julius Friedrich Krönlein eröffnete 1857 am Postplatz eine Eisenwarenhandlung und 1953 ein Kaufhaus, mit durch Haushaltswaren- und Geräten erweitertem Angebot, das 2002 schloss und 2016 abgebrochen wurde. An den Namen erinnert heute das 2016/17 errichtete Geschäftshaus Krönlein Karree[44] (siehe auch historisches Foto beim Abschnitt Keßlergasse, Lange Zehntstraße).

Caspar Giegler flüchtete 1642 aus dem durch den Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Thüringen, erwarb in der Reichsstadt Schweinfurt die Bürgerrechte und baute 1658 eine Buchbinderwerkstatt auf. Das Familienunternehmen und älteste Unternehmen der Branche Deutschlands wird heute in elfter Generation an anderer Stelle der Stadt unter der Dachmarke büroboss geführt.[45]

Äußere Altstadt

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In diesem Abschnitt werden die Bereiche beschrieben, die gänzlich zwischen der einstigen inneren und der heute noch teilweise erhaltenen äußeren Stadtmauer liegen (siehe: Stadterweiterung).

Kornmarkt, Bauerngasse

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Stadtmauer an der Neuen Gasse, mit Tordurchbruch zum Fichtelsgarten

Das Sanierungsgebiet Altstadt 4: Neue Gasse, Zeughaus (9,5 ha)[7] wird seit den 2010er Jahren saniert. Es umfasst die nördliche Altstadt zwischen den beiden ehemaligen Marktplätzen Getreidemarkt (heute: Kornmarkt) und Schweinmarkt (heute: Am Zeughaus).

Der Kornmarkt wurde vom Obertor dominiert, bis zu seinem Abbruch 1872. Die nördliche Altstadt liegt im Gebiet der ersten Stadterweiterung, worauf die Gassennamen Neue Gasse und Graben (innerer Graben) hindeuten. Die Bezeichnung „Das Dorf in der Stadt“ für das in sich abgeschlossene, kleinteilige Viertel Zürch trifft eher für die nördliche Altstadt zu, worauf der Name Bauerngasse hinweist. Dieses Quartier lag am Rande des größten landwirtschaftlich genutzten Areals auf reichstädtischem Gebiet, das von der Stadt vom Deutschen Orden erworben wurde. Die Bewohner stammen hauptsächlich aus der Ortschaft Hilpersdorf, die auf reichsstädtischem Gebiet südlich der Bellevue lag und zur Wüstung wurde, da der reichsstädtische Rat die Bewohner aufforderte, in die Stadt zu ziehen. Sie haben sich frühestens nach 1437 Am Oberen Anger niedergelassen, der im Volksmund „Bauerngasse“ genannt wurde. Dieser Name ist erst seit 1809 nachweisbar.[12] Die Häuser an der Stadtmauer in der Neuen Gasse lagen auf Streifenfluren, die weit über die Stadtbefestigung hinaus reichten. Hier wurde auch Wein angebaut und es entstanden Weinstuben, wie die traditionelle 2013 geschlossene Weinstube Hammer.

Im Quartier gab es einst zwei Brauereien. Die 1845 gegründete Vereinsbrauerei Schweinfurt Am Graben und die 1870 gegründete Wagnerbräu Am Zeughaus[12] (siehe auch: Liste ehemaliger Brauereien in Bayern, Schweinfurt). Das historische Stadtbild in diesem Gebiet wurde nicht nur durch Bombenschäden, sondern auch danach bis in die 1970er Jahre durch gesichtslose Neubauten und Ladenumbauten gestört. Seit Ende der 2010er Jahre läuft hier die Altstadtsanierung (siehe auch: Schweinfurter Modell).

Vom Kornmarkt, entlang der Nordseite der Bauerngasse, bis zum Zeughaus entwickelte sich infolge zahlreicher historischer Wirtshäuser und neuerer Musikkneipen eine Kneipenmeile, die in den 1990er Jahren und um die Jahrtausendwende ihre Blütezeit erlebte. 1993 wurde hier die heute international vermarktete Idee des Honky Tonk Kneipenfestivals geboren (siehe auch: Schweinfurt, Nachtleben).

In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich das Gebiet um den Kornmarkt zu einem Revier mit einer vergleichsweise hohen Dichte von Etablissements (meist Terminwohnungen, ein Laufhaus), die jedoch unauffällig blieben und das Quartier nicht dominieren.[46]

Siehe auch: Schweinfurt, Rotlichtszene

Zeughausplatz (ehem. Schweinmarkt)

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Der Zeughausplatz, mit dem offiziellen Straßennamen Am Zeughaus, hieß vorher Schweinmarkt und ursprünglich Oberer Anger.[15] Auf ihm wurde 1391 die Kilianskapelle fertiggestellt, nicht zu verwechseln mit der mittelalterlichen Kirchenwüstung St. Kilian sowie der heutigen Kilianskirche. Um die Kilianskapelle auf dem Anger wurde ein Friedhof zur Bestattung „fremder“ Personen angelegt.[47] Der Friedhof an der nahegelegenen St.-Johannis-Kirche wurde bis etwa 1575 genutzt.[48] Kilianskapelle und Friedhof wurden im Laufe der Stadterweiterung (ab 1437) in den erweiterten Mauerring einbezogen, wodurch der Platz seine heutige, dreieckige Form erhielt (siehe: Luftfoto Stadterweiterung). 1560 wurde ein neuer Friedhof an anderer Stelle eröffnet, der heute Alter Friedhof genannt wird. Die Kilianskapelle wurde bis spätestens 1562 kirchlich genutzt und ab 1563 als Gießhaus (u. a. als Waffenschmiede). Ab 1852 wurde sie als Feuerwehrgerätehaus genutzt, an das an den Westgiebel schließlich ein Schlauchturm angebaut wurde. Der Komplex wurde 1907/08 in den Neubau der Hauptfeuerwache einbezogen.[47] Sie wurde 1952 aufgegeben und abgebrochen.[49]

Neben der Kilianskapelle werden eine Schmiede und Freibänke für den Fleischverkauf vermutet. Nördlich der Kapelle befand sich seit 1413 der sogenannte Schäfersbrunnen, der erst 1803 zum Pumpbrunnen umfunktioniert wurde. Im Zuge der Umgestaltung des Zeughausplatzes wurden 2014 die Grundmauern der Kirchenwüstung und der Friedhof vorübergehend durch archäologische Ausgrabungen freigelegt.[47]

Im Laufe des sich lang hinziehenden Wiederaufbaus der Stadt nach dem „Zweiten Stadtverderben“ von 1554 (siehe: Schweinfurt, Frühe Neuzeit) wurde anstelle der westlich des Gießhauses gelegenen, bis 1554 überlieferten Rossmühle von 1589–91 das Zeughaus errichtet, als Waffenarsenal der Reichsstadt. Im unteren Stadtplan von 1647, mit sehr vereinfachter, ungenauer Darstellung, befindet sich der Turm des Zeughauses auf der Nordseite. Von 1856 bis 1914 nutzte es Wilhelm Sattler als Farbenfabrik.[47]

Katasterplan von 1907. Südwestliche Altstadt

Der Roßmarkt hieß ursprünglich Unterer Anger.[15] Von der Schranne am Roßmarkt ist der Bürgerhof mit Renaissancegiebel (heute Sparkasse) noch erhalten. Einst war die Schranne zusammen mit dem städtischen Brauhaus, der Kommunal-Brauerei, ein großer Komplex mit Gartenhof. Der Bauschenturm von 1615 ist ein Renaissance-Treppenturm für das Bauschenhaus. Mit einer Inschrift zur Leopoldina, der heutigen Nationalen Akademie der Wissenschaften, die jedoch nicht, wie einst vermutet, im Bauschenhaus gegründet wurde, sondern im Amtslokal des Stadtphysikus Johann Laurentius Bausch, im Zwinger des Brückentors. Der Amtsarzt soll den Bauschenturm auch als Sternwarte benutzt haben. Im Dreißigjährigen Krieg hatte hier der Generalfeldmarschall der schwedischen Armee Karl Gustav Wrangel sein Hauptquartier[50] (siehe hierzu auch: Schanzen). Das Bauschenhaus war ein schlossähnliches Haus am Roßmarkt, dass 1876 im Stil der Neorenaissance umgebaut und aufgestockt wurde[12] und heute im westlichen Teil in den Außenmauern noch besteht.

Der heutige Roßmarkt stellt ein städtebauliches Chaos dar, mit einem Mix von kleinen, historischen Altstadthäusern, bis hin zu großen, neuen Geschäftshäusern. Anfang der 1960er Jahre wurde der Stadtbus-Bahnhof vom Markt zum Roßmarkt verlegt und 1997 umgestaltet. Seitdem wird er von einem sternförmigen Glasdach überspannt.

Hohe Brückengasse

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Die Westseite der Hohen Brückengasse stellt ein gelungenes Wiederaufbau-Beispiel einer Geschäftshäuserfront aus den frühen 1960er Jahren dar.

Siebenbrückleinsgasse

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Siebenbrückleinsgasse. Ruine der 1943 durch Fliegerbomben zerstörten Synagoge. Links Giebel der Schranne, dahinter Spitze des Bauschenturms

Südlich des Roßmarkts verläuft die Siebenbrückleinsgasse. Bevor vom einstigen Spitalsee (siehe: Innenstadt, Spitalseeplatz) ein Bach durch den Stadtgraben in den Main am Spitaltor vorbeifloss, bog er davor ostwärts ab und floss durch die Siebenbrückleinsgasse. Danach bog er wieder südwärts ab und lief entlang des nördlichen Abschnitts der heutigen Straße Fischerrain in den Main durch den inneren Graben. Dieser trennte die ursprüngliche Altstadt vom alten Fischerviertel Fischerrain, das bei der Stadterweiterung in die Stadtbefestigung einbezogen wurde. In der Siebenbrückleinsgasse befand sich nach der ersten, mittelalterlichen Synagoge in der Judengasse (siehe: Altes Gewerbeviertel) das jüdische Gemeindezentrum der zweiten Jüdischen Gemeinde Schweinfurt.

Albrecht-Dürer-Platz (ehem. Holzmarkt)

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Der Albrecht-Dürer-Platz hieß ursprünglich Holzmarkt und in der Gründerzeit Am Neuen Brunnen.

Schultesstraße (ehem. Steinweg)

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Die westlich an den Albrecht-Dürer-Platz anschließende Straße hieß in der Gründerzeit Steinweg und ihre Fortsetzung außerhalb des Spitaltors Schultesstraße. Heute heißt der Steinweg Schultesstraße und die damalige Schultesstraße Gunnar-Wester-Straße.

Am Spitaltor lagen das seit 1364 belegte, im Zweiten Markgrafenkriegs 1554 zerstörte und um 1600 wieder errichtete Spital zum Heiligen Geist und die dazugehörige Spitalkirche. Vom 1896 abgebrochenen Gebäudekomplex ist ein Wirtschaftsgebäude von 1612 erhalten, mit spätgotischem Kern von 1364. Es liegt versteckt hinter der 1912 errichteten und nach dem Hospital benannten Heilig-Geist-Kirche.

Fischerrain am Main. Altes Fischerviertel unbekannten Ursprungs

Der Fischerrain nimmt eine Sonderstellung ein. Er gehört nicht zum Bereich der baulichen Stadterweiterung, liegt aber dennoch unmittelbar außerhalb des ersten, einstigen Mauerrings, mit den (inneren) Stadttoren. Das kleine Viertel am Main war ursprünglich eine eigenständige Fischersiedlung. Es ist nicht bekannt, wann sie in die Altstadt integriert wurde, ob vor oder im Zuge der Stadterweiterung ab 1437 und ob sie schon vor der Schweinfurter Stadtgründung bestand. Das Viertel besaß nach Eingliederung in die erweiterte Stadtbefestigung einen eigenen Stadtzugang für die Fischer, das Fischertor.

Das Quartier mit einstmals zahlreichen Fischhandlungen, Brauereien, Wirtshäusern und Restaurants konnte seine typisch fränkische Prägung bis heute abseits der Hauptdurchgangsstraße weitgehend erhalten. Heute bestehen noch zwei Fischhandlungen und zwei Restaurants, das Weinrestaurant Hess in Nachfolge der traditionsreichen Weinstube Gößwein.

Wolfsgasse, Hadergasse

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Das Quartier zwischen Wolfsgasse und Stadtmauer war einst ein Viertel ärmerer Menschen, mit relativ ungeordneter, kleinteiliger Bebauung, mit Hinterhöfen, teilweise nur in Größe von Lichtschächten. Bei Ausgrabungen an der Ecke Wolfs-/Hadergasse 2011 wurden Hinterhöfe und Keller von einstigen Häusern freigelegt. Nach alten Plänen standen hier rund ein Dutzend Gebäude von Klein-Handwerkern und Tagelöhnern.[52] Die Hadergasse gilt neben der Keßlergasse als Synonym für das alte Schweinfurt und Wohnort alt eingesessener, einfacher Leute und Originale (siehe auch: Keßlergasse, Lange Zehntstraße). In der Hadergasse befindet sich die Justizvollzugsanstalt mit dem Spitznamen Villa Rosa, aufgrund ihres Anstrichs. Die Stadtmauer dient hier als Gefängnismauer.

„Die „Hadergasse“ ist mit ihrem Namen seit 1501 nachgewiesen. Die Herkunft des Namens ist spekulativ. Am wahrscheinlichsten dürfte die Vermutung sein, dass Haderer (Hader= abgelegte Kleidungsstücke oder Lumpen) wie Hirten, Totengräber, Bachkehrer usw. als „Angehörige des unehrlichen Gewerbes“ am Stadtrand wohnen mussten.“[53]

In der Hadergasse eröffnete 1969 die legendäre, inzwischen geschlossene Musikkneipe Shepherd's.[54] Sie war Bestandteil einer kleineren Kneipenmeile (an der Westseite der Gasse; u. a. Lodge).[54] An der Ostseite befindet sich die letzte größere, noch nicht geschlossene Kriegsbaulücke der Altstadt.

Heute hat die unmittelbar neben dem Citygebiet am Jägersbrunnen gelegene Hadergasse einen innerstädtischen Charakter. Im Norden der Gasse, entlang der Stadtmauer, wurde 2012–14 das Quartier Neue Hadergasse, u. a. mit Hotel, fertiggestellt.

Lebküchnerhaus

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Das sogenannte Lebküchnerhaus war ein 1598 erbautes, schlossähnliches Anwesen mit Renaissance-Giebel am Hauptbau an der Hadergasse. Es lag im Norden des heutigen Quartiers Neue Hadergasse, an der Kreuzung der Wolfsgasse mit der Bauerngasse und Hadergasse, die nach dem letzten Krieg in diesem Bereich nach Süden verlegt wurde. Das Lebküchnerhaus besaß einen Park an der Rückseite, der an die Stadtmauer grenzte.

Das Haus wurde vom weit gereisten Juristen Paul Brückner aus dem Hochstift Bamberg erbaut. Er trat in den Dienst der Reichsstadt Schweinfurt, machte sich für die protestantische Sache stark und bestimmte die reichsstädtische Politik wesentlich mit.[52] Zuletzt besaß das Haus die Weinunternehmerfamilie Lebküchner, die aus der Oberpfalz stammt. In den Gewölben befand sich die Weinkellerei.

„Es war ein echtes Renaissancehaus, das keinen überflüssigen Prunk aufwies, aber ein Zeugnis soliden Bürgertums war [...] Brückner konnte es sich leisten, nur hochwertige Materialien zu verbauen. Er leistete sich auch einen nachgotischen Treppentrum, der vermutlich sogar auf einem alten Brunnenschacht stand. Prägnant war der Laubengang.“[52]

Das Lebküchnerhaus wurde 1944 durch Bomben teilweise zerstört und die Ruine 1961 abgerissen. Kurz vor Baubeginn des Großprojekts Neue Hadergasse wurden Rettungsgrabungen durchgeführt und die Funde dokumentiert.[52] Die Weinhandlung Lebküchner zog an den Kornmarkt um.

Jägersbrunnen

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Der Jägersbrunnen ist ein langgezogener Platz, der im baulichen Sinne nie ein Altstadtgebiet war, einstmals nur am Rande der Altstadt lag und sich ab den 1960er Jahren zu einem Citygebiet entwickelte. Er hieß An der Scheuer (belegt 1599) und zuvor Neben dem Judenkirchhof, da sich dort bis 1554 ein jüdischer Friedhof befand.[12] Quer über den westlichen Bereich des heutigen Jägersbrunnens liefen die Befestigungsanlagen der Stadtmauer. Spätestens 1898 wurde auf der Nordseite die dreigeschossige und im letzten Krieg zerstörte Markthalle fertiggestellt. Auf der Südseite stand unter anderem die im Krieg beschädigte Barthelsvilla.

Bauensemble Rüfferstraße

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Der Schweinfurter Horten mit eigenem Parkhaus war einer der ersten deutschen, modernen Warenhausbauten der frühen 1960er Jahre. Der Bau in Klassischer Moderne mit der niedriger ausgeführten Version, mit Hortenkacheln aus Porzellan (entworfen von Egon Eiermann), gilt bis heute als Teil eines gelungenen Bauensembles, zusammen mit dem gegenüberliegenden, neubarocken Justizpalast (siehe: Innenstadt, Schillerplatz), dem Iduna-Hochhaus mit seiner fensterlosen Naturstein-Südwand und der Kunsthalle.

Stadtbefestigung und Ringanlagen

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Reichsstadt Schweinfurt mit der im 17. Jahrhundert ausgebauten Stadtbefestigung mittels vorgelagerter Schanzen. Matthäus Merian 1656

Die Schweinfurter Stadtbefestigung besaß nach ihrem Ausbau im 17. Jahrhundert einen heute noch an einigen Abschnitten nachvollziehbaren, klassischen, fünfstufigen Aufbau. Von innen nach außen mit: Stadtmauer, Wassergraben, Schanzen die durch eine zweite Mauer miteinander verbunden wurden, zweitem Wassergraben und Glacis. Im Bereich ohne die beiden natürlichen Hindernisse Marienbachtal und Main, zwischen westlicher Obertor- und Spitaltorschanze, gab es einen siebenstufigen Aufbau. Durch eine zusätzliche Mauer und einen zusätzlichen Wassergraben vor dem inneren Wassergraben gab es hier insgesamt drei Wassergräben. Die mittelalterliche Reichsstadt war zur neuzeitlichen Festungsstadt ausgebaut worden.

Die fünf Schweinfurter Stadttore wurden alle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgerissen. An der alten Mainbrücke lag das Brückentor als südlicher Stadteingang. Danach folgten (gegen den Uhrzeigersinn) Mühltor, Obertor, Spitaltor und das Fischertor als Sonderzugang der Fischer, das nur unweit westlich des Brückentors lag und den Kreis schloss. Insgesamt, mit inneren und äußeren Toren, entstanden im Laufe der Zeit acht Stadttore: Brückentor, Mühltor, Inneres und Äußeres Obertor, Inneres-, Mittleres- und Äußeres Spitaltor und Fischertor. Dazu kamen kleine Vor- und Nebentore, wie das Zwingertor und das Gerberstieglein am Brückentor, das als Doppeltor aus zwei Tortürmen bestand.

Zudem gab es an der Ortsmauer des zur Reichsstadt gehörenden Oberndorfs weitere Tore wie das Feldtor.

Die Schweinfurter Stadtmauer wurde 1258 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist im Osten, entlang des Tals des Marienbachs und im Westen, am Châteaudun-Park, noch erhalten. Die Nordostecke markiert der Samtturm, einst auch Arrestturm.[55] In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde der östliche Wall (heute: Am Unteren- und Am Oberen Wall) deutlich erhöht, da man die Ostseite als gefährlichste Angriffsseite ansah, da dort vom Kiliansberg ein Beschuss der Stadt leicht möglich war.[12] Deshalb wurde dort auch nach dem Zweiten Stadtverderben das Mühltor 1564 in massiverer Form wieder aufgebaut.

Während des Dreißigjährigen Krieges, den die Stadt nahezu unbeschadet überstand, hielt 1647/48 der Generalfeldmarschall der schwedischen Armee Karl Gustav Wrangel die Stadt besetzt. Er ließ die veraltete, mittelalterliche Stadtmauer zu einer modernen Befestigungsanlage ausbauen. Ein Ring mit Schanzen wurde vor der Stadtmauer angelegt. Wrangel hatte sein Hauptquartier am Roßmarkt (siehe: Roßmarkt). Im Nordosten sind die Schanzen noch teilweise erhalten.

Die nachfolgende Auflistung der Abschnitte der Stadtbefestigung, einschließlich ihrer heutigen Grünanlagen und Parks, beginnt im Osten, am ältesten Stadtviertel Zürch, an der Mündung des Marienbachs in den Main und erfolgt gegen den Uhrzeigersinn.

Der Osten am Marienbach

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Unterer Wall. St. Salvator und südl. Pulverturm um 1910

Die Grünanlage befindet sich vor der östlichen Stadtmauer, mit ihren zwei Pulvertürmen, am ehemaligen Burgenviertel Zürch. Unmittelbar oberhalb der Anlage liegt St. Salvator. Das Areal liegt im Bereich einstiger Schanzen und Wassergräben und war danach bis ins 20. Jahrhundert locker und ungeordnet bebaut, im Norden mit dem Straßenbahndepot und zuletzt den Ringgaragen.

Zur heutigen Grünanlage führt von der Rückertstraße eine Platanenallee, als Bindeglied zur nördlich gelegenen Grünanlage am Oberen Wall. Über den südlichen Pulverturm gelangt man über Treppen auf den Wall und in den Zürch. Im nördlichen Pulverturm befindet sich eine Weinstube. (Bild zur Grünanlage mit Unteren Wall siehe Infobox am Beginn des Artikels). In der Grünanlage findet die Altstadt-Kirchweih statt (siehe: Schweinfurt, Kirchweihen).

Oberer Wall/Philosophengang

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Die Anlage im Tal des Marienbachs zieht sich entlang der östlichen Stadtmauer. Der südliche Zugang liegt beim einstigen Mühltor am Rückert-Centrum (siehe: Rückert-Centrum). Die Grünanlage folgt nun dem Philosophengang, vorbei an einem Teich mit Springbrunnen, dem Haus Marienthal und entlang der östlichen Obertorschanze.

Der Norden ums Obertor

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Östliche Obertorschanze/Motherwellpark

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Der Park liegt östlich des einstigen Obertors, auf der östlichen Obertorschanze oberhalb des Marienbachs. Die Mauern der Schanze blieben erhalten, wurden in den 1980er Jahren saniert und stehen unter Denkmalschutz. Damals wurde auf der Schanze der Motherwellpark angelegt, benannt nach der schottischen Partnerstadt Schweinfurts Motherwell. Der Park liegt an der nordöstlichen Ecke der Stadtmauer, wo sich der Samtturm befindet (Bild siehe: Krumme Gasse, Am Oberen Wall).

Westliche Obertorschanze/Fichtelsgarten

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Der Park liegt westlich des einstigen Obertors, auf der westlichen Obertorschanze (auch Hohe Schanze oder Fichtelsschanze). Ein Tor in der Stadtmauer verbindet den Fichtelsgarten mit der Neuen Gasse (Bild siehe: Kornmarkt, Bauerngasse).

Für den Fichtelsgarten machte Mies van der Rohe 1964 einen nicht umgesetzten Entwurf. Auf der Schanze, mit einer großen Freitreppe, sollte das Museum Georg Schäfer errichtet werden (siehe: Museum Georg Schäfer, Geschichte). Der Entwurf wurde später als Neuen Nationalgalerie in Berlin realisiert.

Das Haus unmittelbar links des einstigen Obertors (Kornmarkt 17) stammt vermutlich aus den 1850er Jahren. Es war das alte Wohnhaus der Familie Fichtel und wurde 1915 zur sogenannten Sattlervilla im neubarocken Stil umgebaut. Hedwig Fichtel-Graetz beauftragte dazu den Architekten Carl Sattler, der u. a. Schloss Elmau plante und an der Technischen Hochschule Dresden beim Erbauer des Reichstagsgebäudes Paul Wallot studierte.[56] (Siehe: Kornmarkt Bildergalerie)

Die Fichtelsvilla (Kornmarkt 19) lag auf der westlichen Obertorschanze. Die mondäne Villa ließ sich Hedwig Fichtel-Graetz erbauen. Sie wurde ebenfalls von Carl Sattler geplant und 1915 fertiggestellt. In die Schanzenanlage aus dem 17. Jahrhundert musste die Villa mit dem dazugehörigen Park eingefügt werden. Die Erschließung der Schanze mit Wegen in der bereits vorhandenen Grünanlage wurde im Prinzip beibehalten. Das Oval wurde lediglich zu einer runden Anlage umgestaltet, um im Norden Platz für die Villa zu schaffen, was aus dem Bayerischen Urkataster (oben rechts) und dem Lageplan der Fichtelsvilla (unten) hervorgeht.

Die Villa wurde an der höchsten Stelle errichtet, einer Bastion, wodurch sich der schlossähnliche Grundriss mit einem zweigeschossigen Mittelgebäude und zwei schräg gestellten, eingeschossigen Flügelbauten ergab. Die Villa besaß englischen Einfluss, während die hohen Mansardedächer sich am fränkischen Barock orientierten. Die Auffahrt zur Villa führte über den einstigen Geschützstand im Südosten der Bastion. Zudem besaß die Villa eine untere Vorfahrt. Hier hatte Sattler einen herrschaftlichen Garten mit Springbrunnen und Grotte angelegt. Von hier führte eine geschwungene, zweiarmige Freitreppe zur oberen Vorfahrt und dem Haupteingang, wo man über eine Diele den Festsaal betrat, ein mit Gobelins geschmückter Musiksaal. Ihm war nach Nordwesten (Abendsonne) eine Terrasse mit Freitreppe vorgelagert. Die Fichtelsvilla besaß den ersten Personenaufzug im Raum Schweinfurt.[56][57]

Villa und Park wurden beim Einmarsch der Amerikaner in die Stadt am 10. April 1945, dem vorletzten Kriegstag in Schweinfurt, fast völlig zerstört. Es wird vermutet, dass die Amerikaner annahmen, der Feind hätte sich hier versteckt. Lediglich Vorfahrt und Treppenaufgang zur Villa blieben erhalten.[57]

Der Westen vom Neu- zum Spitaltor

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Christina-Schanze/Höpperle/Châteaudun-Park

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Das Höpperle (auf Schweinfurterisch ein kleiner Hügel) ist eine kleine Anhöhe westlich des einstigen Neutors; im weiteren Sinn wird damit der gesamte Abschnitt der Stadtmauer vom Neutor bis zum Gefängnis bezeichnet. Dieser Abschnitt bestand aus zwei Mauern, zwischen denen zur Erhöhung der Standfestigkeit Erde aufgeschüttet war. Auf der Aufschüttung verlief der sogenannte Höpperlesweg.[58] Davor, im Bereich des einstigen Stadtgrabens und der Christina-Schanze, liegen der Châteaudun-Park, benannt nach der französischen Partnerstadt Châteaudun, und das Stadttheater.

In einem ca. 1564 erbauten Schalenturm der Stadtmauer wurde durch einen Durchbruch ein kleines Tor geschaffen, das namensgebende Neutor. Davor wurde eine Brücke über den hier breiten und tiefen Stadtgraben errichtet. Später wurde die Brücke durch einen hölzernen Fußgängersteg ersetzt, der zusammen mit dem Torturm auf dem Katasterplan von 1864 noch eingezeichnet ist (siehe: Bildergalerie Nordwestliche Innenstadt). Der Katasterplan von 1868 (unten rechts) zeigt bereits den heutigen Zustand ohne Steg, mit abgebrochenem Torturm und aufgefülltem Stadtgraben. Demnach wurde das Neutor zwischen 1864 und 1868 abgerissen, nach anderen Quellen erst 1871.[59][58]

Der Name Neutorstraße ist erstmals auf dem Stadtplan von 1885 beim Anwesen Neutorstraße 2 als Neuthor zu finden, einem Zollhäuschen Ecke Neue Gasse.[59]

Christina-Schanze (Schadsche Schanze)

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Nordwestlich des Neutors lag vor der Stadtmauer die Christinenschanze (auch: Christinenschanze), benannt nach der Königin Christina von Schweden die 1632 bis 1654 regierte. Der schwedische Generalfeldmarschall Carl Gustaf Wrangel hatte in Schweinfurt 1647/48 sein Hauptquartier und baute die Stadtmauer in eine moderne Befestigungsanlage mit vorgelagerten Schanzen aus. Später wurde sie im Volksmund Schadsche Schanze (auch: Schads-Schanze) genannt, nach dem Besitzer Michael Schad einer beliebten Gartenwirtschaft auf der Schanze.[58] Die Schanze wurde für den Neubau des 1966 eröffneten Stadttheaters abgetragen.

Schweinehirtenturm (Höpperlesturm)

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Am Höpperle liegt der Schweinehirtenturm (auch: Höpperlesturm oder Wohnturm). Er wurde 1564 erbaut und war bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bewohnt.[58] Auf Initiative von Peter Hofmann (SPD-Stadtrat und Herausgeber von schweinfurtführer.de) wurde er 2016 wieder aufgebaut.

Naturheilschanze/Kunsthalle

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Teilweise freigelegte Naturheilschanze in der Kunsthalle Schweinfurt

Ein Teil der Naturheilschanze wurde beim Umbau des Ernst-Sachs-Bades zur Kunsthalle freigelegt. Am Platz vor der Kunsthalle befindet sich der Rossbändiger-Brunnen.

Spitaltorschanze/Horten-Areal

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Im Grüngürtel vor der Stadtmauer lag südlich des Jägersbrunnens die Barthels-Villa, eine Ruine aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Stadtrat genehmigte 1963 in geheimer Sitzung das Baugesuch der Helmut Horten GmbH (zuletzt bis 2024 Galeria Kaufhof) „die auf dem Gelände der ehemaligen Barthels Villa ein Kaufhaus bauen will.“[60] Das ursprünglich mit Erdgeschoss und drei Obergeschossen geplante Warenhaus lehnte der Stadtrat ab, da „städtebaulich untragbar“.[61] Das Kaufhaus wurde deshalb mit Erdgeschoss und nur zwei Obergeschossen errichtet, ein Verkaufsgeschoss wurde vergrößert und unter die Erde gelegt.

Vor Baubeginn des Warenhauses wurde ein Abschnitt der Stadtmauer, mit einem Turm der nicht unter Denkmalschutz stand, abgebrochen. Er befand sich auf dem Nachbargrundstück des Horten-Areals, das C & A erwarb. Der Abbruch des Schalenturms wurde zu jener Zeit wie auch im Nachhinein kritisiert. Damals stellte sich bereits heraus, dass der Turm im oberen Bereich, mit der Zinnenbekrönung, eine Nachbildung aus dem 19. Jahrhundert war, in der zu jener Zeit üblichen historisierenden Weise. Was im Widerspruch zu den Grundsätzen des modernen Denkmalschutzes steht und bereits um 1900 von Georg Dehio verurteilt wurde.

Der Süden am Main

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Stadtmauer/Gutermann-Promenade

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Anstelle der einstigen Stadtmauer entlang des Mains, mit Fischertor, verläuft seit 1854 eine Bahnlinie. Dahinter liegt das alte Quartier Fischerrain, eine einstige Fischersiedlung. Im Westen, am Alten Friedhof, wurde ein Wehrturm der Main-Stadtmauer wiederentdeckt, der sogenannte Jungfernkuss, der die Südwestecke der Stadtmauer markiert.

Zwischen Bahn und Kaimauer des Mainhauptarms, mit Anlegestellen für Sportboote und Personenschifffahrt, liegt eine Grünanlage und die Gutermann-Promenade. Diese führt an (Industrie)Denkmälern, Spinnmühle, altem E-Werk und Kulturzentrum Disharmonie mit Terrassen-Café vorbei. Am Westende der Grünanlanlage, unweit des Spitaltors, liegen Laufwasserkraftwerk Schweinfurt und DB-Haltepunkt Schweinfurt Mitte.

Östlich davon, mainaufwärts, jenseits der Maxbrücke, liegen das Naturkundliche Museum und in einer alten Mainbastion an der Mündung des Marienbachs in den Main der Stadtstrand. Hier beginnt der Untere Wall (siehe oben) und somit schließt sich der Kreis der Stadtbefestigung in dieser Auflistung.

Brückenkopf auf Maininsel

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Der südmainische Brückenkopf der Stadt, die Maininsel Bleichrasen, war in reichsstädtischer Zeit eine unbewohnte, militärische Anlage, durchzogen von Schanzen und Wassergräben. Später wurden in die Anlage zwei Hafenbecken integriert (siehe: Altstadtpläne: rechter Plan mit eingezeichnetem Hafen).

  • Edgar Lösch: Schweinfurter Altstadt – Geschichte Zerstörung Erneuerung. Dokumentation zur Altstadtsanierung, ISBN 3-926879-36-X
  • Edgar Lösch: Geschichte der alten Gasthäuser in Schweinfurt. Schweinfurter Museumsschriften, Schweinfurt 2010, ISBN 978-3-936042-58-0
  • Hubert Gutermann: Alt Schweinfurt – in Bildern, Sitten und Sagen. Schweinfurter Tagblatt, Schweinfurt 1991, ISBN 978-3-925232-09-1
  • Klaus Humpert: Entdeckung der mittelalterlichen Stadtplanung – Das Ende vom Mythos der gewachsenen Stadt, ISBN 3-8062-1464-6
  • Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt. Als die Stadtmauer noch Begrenzung war. Buch- und Idee-Verlags-GmbH, Schweinfurt, ISBN 3-9800480-1-2
  • Erich Schneider: Schweinfurt und seine Denkmäler – Architektur-Kunst-Technik. Verlagshaus Weppert, Schweinfurt 2015, ISBN 978-3-9803695-9-6
  • Uwe Müller: Schweinfurt – Über 200 Ansichten aus den Anfängen der Fotografie bis in die fünfziger Jahre. Sutton Verlag, München 2017, ISBN 978-3-89702-020-7
  • Herbert Hertel: Schweinfurt in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, 1996, ISBN 978-90-288-6225-8
  • Bruno Erhard: Schweinfurt, Gestern und Heute – in 55 Bildpaaren historischer und aktueller Fotografien. Sutton Verlag, München 2019 (ab 22. 05.) ISBN 978-3-95400-962-6
Commons: Motherwell-Park (Schweinfurt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Fichtelsgarten (Schweinfurt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Chateaudun-Park (Schweinfurt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stadt Schweinfurt/Zahlen, Daten und Fakten. Abgerufen am 18. Januar 2024. Melderegisterbasierte Einwohnerzahl
  2. Schweinfurt-Stadt-Kultur-Themen. Publikation des Schweinfurter Tagblatts für das Handelsblatt und **DIE ZEIT S. 4
  3. a b 1868 hatte Schweinfurt, das damals noch nahezu mit der heutigen Altstadt identisch war, 9.748 Einwohner. Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt. Als die Stadtmauer noch Begrenzung war. Buch- und Idee-Verlags-GmbH, Schweinfurt, ISBN 3-9800480-1-2, S. 8.
  4. a b c d e f Liste der Baudenkmäler in Schweinfurt
  5. Melderegisterbasierte Bevölkerung
  6. BayernAtlas: Urkataster (1808–1864) Bereich Schweinfurt, mit roten Eintragungen zur Zahl der Marktplätze. Abgerufen am 13. November 2021.
  7. a b c d swity.de/Vorbild Schweinfurt: Altstadtsanierung gegen Wohnungsmangel. Abgerufen am 1. November 2022.
  8. a b Historisches Lexikon Bayerns. Abgerufen am 4. Februar 2017.
  9. a b BayernAtlas: Urkataster (1808–1864) Bereich östliche Altstadt Schweinfurt, mit roten Eintragungen zur Geometrie des Marktplatzes. Abgerufen am 5. August 2021.
  10. BayernAtlas: Urkataster Schweinfurt, Bereich Markt/Obere Straße. Abgerufen am 12. November 2021.
  11. BayernAtlas: Urkataster Schweinfurt, Bereich Lange Zehntstraße. Abgerufen am 12. November 2021.
  12. a b c d e f g h i j k l m n o p Peter Hofmann: Schweinfurtführer
  13. a b Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt, Bd. 1. Buch- und Idee-Verlags-GmbH, Schweinfurt, ISBN 3-9800480-1-2, S. 10 ff.
  14. Historisches Lexikon Bayerns. Abgerufen am 24. Mai 2019. Die Gassen werden hier nicht genannt, sondern wurden aus dem aufgeführten Lageplan (1260/70–1437) der Stadt vor der Erweiterung, mit der eingezeichneten ersten Stadtmauer, abgeleitet.
  15. a b c d Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Geschichte/1400–1500. Abgerufen am 13. November 2023.
  16. Historischer Verein Schweinfurt: Schweinfurter Mainleite 2/2003, S. 11. Abgerufen am 19. Dezember 2023.
  17. Gemessen aus dem Katasterplan von 1868
  18. Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt. Buch- und Idee-Verlags-GmbH, Schweinfurt, ISBN 3-9800480-1-2, S. 89 ff.
  19. Verschiedene Autoren: Wie lange müssen wir noch in diesen Ängsten leben?. Verlagshaus Weppert, Schweinfurt 1995, ISBN 3-926879-23-8, S. 61, Karte mit dem Grad der Zerstörung deutscher Städte
  20. Mehrere Autoren: Wie lange müssen wir noch in diesen Ängsten leben? Verlagshaus Weppert, Schweinfurt 1995, ISBN 3-926879-23-8, S. 103
  21. mainpost.de: Das Schweinfurter Modell, 22. August 2018. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Mai 2019; abgerufen am 17. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mainpost.de
  22. a b c mainpost.de: Warum die Stadt leer stehende Häuser kauft und verkauft, 16. Mai 2019. Abgerufen am 1. November 2022.
  23. Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt. Buch- und Idee-Verlags-GmbH, Schweinfurt, ISBN 3-9800480-1-2, S. 40 ff.
  24. a b Schweinfurt Stadt|Kultur|Themen. Sonderausgabe des Schweinfurter Tagblatts für das Handelsblatt und DIE ZEIT: Das schönste Entrée. S. 3, 20. Mai 2009.
  25. Zeitmaschine Architektur, Vierte Architekturwoche des Bundes Deutscher Architekten (BDA) in Schweinfurt 2008, S. 2.
  26. BDA-Preis Bayern 2001 und Architekturpreis Beton 2001
  27. TV-Touring Schweinfurt, 30. Januar 2016.
  28. Bertelsmann Universallexikon, Gütersloh 1989.
  29. Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt. Buch- und Idee-Verlags-GmbH, Schweinfurt, ISBN 3-9800480-1-2, S. 29 ff.
  30. a b Schweinfurter Anzeiger: OB Sebastian Remelé: „Durch den Horten wurde Schweinfurt von einer Provinz- zu einer Großstadt“ – Geburtstagstorte für eine lange Firmengeschichte. 24. September 2014
  31. a b c d Stadtplan Schweinfurt, mit Sehenswürdigkeiten und Geschichte. Tourist-Information Schweinfurt 2009
  32. Schweinfurter Tagblatt: Geplant: Kulturforum Martin-Luther-Platz, 28. Juli 2016
  33. Katja Beringer: Kein Geld für ein Kulturforum in Schweinfurt: Was sich am Martin-Luther-Platz 2023 trotzdem tun soll. In: Mainpost. 17. November 2022, abgerufen am 18. Januar 2023 (deutsch).
  34. mainpost.de: Edelstahl und Licht für das Parkhaus am Rückert-Centrum, 10. Mai 2019. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
  35. mainpost.de: Schweinfurt: So entwickelt sich das Rückert-Centrum , 11. Juli 2020. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
  36. Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Spitalstraße
  37. Reiseführer des Prämonstratenser-Ordens: Schweinfurt St. Nikolaus. Abgerufen am 1. September 2020.
  38. mainpost.de: Schrotturm: Vor 30 Jahren wurde in der Altstadt gefeiert, 27. April 2020. Abgerufen am 1. November 2022.
  39. mainpost.de: Pflaster und Keller unter der Schweinfurter Zehntstraße, 7. August 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. August 2019; abgerufen am 7. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mainpost.de
  40. mainpost.de: Was vermissen wir in der Innenstadt in Schweinfurt? Eine persönliche Erinnerung an 7 Geschäfte, die es nicht mehr gibt, 24. Februar 2024. Abgerufen am 28. Februar 2024.
  41. Liste der Baudenkmäler in Schweinfurt: Aktennummer E-6-62-000-5
  42. Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Sehenswertes/Das Roth'sche Haus. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  43. Paul Ultsch: Damals in Schweinfurt. Buch- und Idee-Verlags-GmbH, Schweinfurt, ISBN 3-9800480-1-2, S. 39
  44. mainpost.de: Was vermissen wir in der Innenstadt in Schweinfurt? Eine persönliche Erinnerung an 7 Geschäfte, die es nicht mehr gibt, 24. Februar 2024. Abgerufen am 26. Februar 2024.
  45. Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt Wirtschaft in Mainfranken, Heft 12/2023, S. 74 f.
  46. Revista: Prostitution in Schweinfurt: Sperrbezirke oder nicht? Abgerufen am 2. Dezember 2023.
  47. a b c d Archäologische Ausgrabungen Specht 97525 Schwebheim: Grabungsbericht Umgestaltung Zeughausplatz Schweinfurt 2014/15. Abgerufen am 12. November 2023.
  48. Stadt Schweinfurt/Alter Friedhof. Abgerufen am 13. November 2023.
  49. Feuerwehr Schweinfurt: Feuerwache Zeughaus (1908 - 1952). Abgerufen am 11. November 2023.
  50. Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Sehenswertes/Der Bauschenturm. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  51. Bildlegende mit falscher Angabe: 1615 wurde nicht der Spitalturm, sondern das links daneben liegende, nur mit der Turmspitze sichtbare, neue Spitaltor erbaut
  52. a b c d mainpost.de: Alt-Schweinfurt: Bilder bleiben als Erinnerung, 29. Juli 2011. Abgerufen am 19. März 2022.
  53. Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Hadergasse. Abgerufen am 18. März 2022.
  54. a b mainpost.de: Das legendäre „Shepherd's“: Eine Wurst – drei Menüs, 5. November 2010. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2019; abgerufen am 20. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mainpost.de
  55. Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Geschichte/1700–1800. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  56. a b Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Alte Stadtansichten und Infos/Fichtelsgarten am Obertor. Siehe dort: Die Fichtelsvilla und Kornmarkt 17. pdf (Download). Abgerufen am 23. Oktober 2024.
  57. a b Main-Post.de: Schweinfurter Geheimnisse: Gesellschaftlicher Glanz in der Fichtelsvilla, 7. September 2023. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  58. a b c d Andreas Hedler: Das Höpperle zu Schweinfurt. Ein Versuch ein wenig Klarheit zu erringen (PDF). In: Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Alte Stadtansichten und Infos/Stadtmauer spezial - Das Höpperle
  59. a b Peter Hofmann: schweinfurtfuehrer.de/Alte Stadtansichten und Infos/Neutorstraße. Abgerufen am 13. November 2024.
  60. Bericht Schweinfurter Tagblatt vom 4. Oktober 1963
  61. mainpost.de: Schweinfurter Geheimnisse: Die Bastei und ihre uralte Geschichte, 15. März 2022. Abgerufen am 2. Oktober 2024.