3-Stunden-Rennen von Luanda 1973

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Das 3-Stunden-Rennen von Luanda (portugiesisch 3 Horas Internacionais de Luanda)[1] war ein Sportwagenrennen, das am 29. Juli 1973 in der angolanischen Hauptstadt Luanda ausgetragen wurde. Das mit internationaler Besetzung gefahrene Rennen dauerte ungeachtet seines Titels nur zwei Stunden. Nach Problemen mit der Kraftstoffversorgung konnte es erst mit zeitlicher Verzögerung gestartet werden und wurde angesichts des bevorstehenden Sonnenuntergangs um eine Stunde verkürzt. Sieger waren der Brite Roger Heavens und der Südafrikaner Guy Tunmer.

Autódromo de Luanda

Das 3-Stunden-Rennen von Luanda 1973 stellte den Saisonauftakt der angolanischen Sportwagenserie dar, die in diesem Jahr aus insgesamt drei Läufen bestand. Ausgetragen wurde es auf dem Autódromo de Luanda, einer im Mai 1972 eröffneten Motorsport-Rennstrecke, die der brasilianische Architekt Ayrton Cornelsen konzipiert hatte.[2] Die Strecke liegt etwa 25 km außerhalb des Stadtzentrums von Luanda.

Um möglichst viele ausländische Fahrer für das Rennen zu interessieren, schrieb der Veranstalter hohe Prämien aus. Der Gesamtsieger erhielt ein Preisgeld von 25.000 US-$, das Preisgeld für den Gesamtzweiten lag bei 18.000 US-$, und für den Dritten betrug es 10.000 US-$. Hinzu kamen Prämien für die Sieger der unterschiedlichen Rennsportklassen.

Das Rennen erfuhr im August des Folgejahres als 2-Stunden-Rennen von Luanda eine Neuauflage, bevor die Motorsportaktivitäten, bedingt durch den Ausbruch des Bürgerkriegs in Angola, ab 1975 zunächst ihr Ende fanden.

Das Auto des Siegerteams: Chevron B21
Ford GT40
Trat in Luanda gegen Rennsportwagen an: Ford Escort mit Ford BDA-Motor

Das Starterfeld war international besetzt. Neben Rennfahrern aus Portugal, dessen Kolonie Angola 1973 noch war, ging eine Reihe britischer und südafrikanischer Piloten an den Start. Einige von ihnen waren professionelle Rennfahrer. Zu ihnen gehörten der ehemalige Formel-1- und Sportwagenpilot Mário de Araújo Cabral aus Portugal sowie Guy Tunmer aus Südafrika. Die meisten Fahrer waren allerdings Amateure: Der spätere Sieger Roger Heavens etwa war hauptberuflich Hotelier, und Ian Harrower war Buchhalter.

Insgesamt wurden 31 Fahrer für 18 Rennwagen gemeldet. Zugelassen waren Sportwagen der Gruppe 1 wie der Alfa Romeo Tipo 33, der Lola T292 oder die Chevron-Modelle B21 und B23, die überwiegend mit 2-Liter-Motoren von Ford ausgerüstet waren. Ford unterstützte das Rennen durch Motorenlieferungen für die bekanntesten Fahrer. Angolas Ford-Importeur Robert Hudson meldete mit dem Team Robert Hudson zudem einen eigenen Rennstall, der zwei Chevron an den Start brachte. Von den Ford-Fahrzeugen hob sich der Lola T292 des Teams Autodel (Cabral und Peixinho) ab, der mit einem 2,0 Liter großen BMW-Motor ausgestattet war, den Schnitzer Motorsport in Deutschland vorbereitet hatte und der als einziges Triebwerk im Starterfeld eine elektronische Benzineinspritzung hatte.

Neben diesen Rennsportwagen starteten auch einzelne mehr oder weniger stark modifizierte Straßensportwagen wie ein Ford Capri, ein von Steinmetz getunter Opel Manta und mehrere BMW 2002.

Verkürzung der Renndauer

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Die Ausschreibung sah eine auf drei Stunden angelegte Veranstaltung vor. Auf Werbeplakaten und in Anzeigen war das Rennen dementsprechend als „3 Horas Internacionais de Luanda“ bezeichnet. Technische Probleme im Vorfeld des Rennens führten allerdings zu einer Verkürzung auf zwei Stunden, weshalb dieses Rennen heute häufig auch als „2 Horas Internacionais de Luanda“ ausgewiesen wird.

Auslöser für die Verkürzung war ein Defekt im zentralen Benzintank, der in der Boxengasse untergebracht war und alle Fahrzeuge mit Treibstoff versorgen sollte. Der Schwimmer im Tank war unbeweglich, sodass die Füllmengenanzeige noch ein Restvolumen von 4000 Litern angab, als der Tank tatsächlich bereits leer war. Damit konnten nicht alle Fahrzeuge mit der erforderlichen Treibstoffmenge befüllt werden. Dieser Defekt fiel erst am Rennvormittag auf. Die Organisatoren ließen daraufhin zusätzlichen Treibstoff mit Hubschraubern und Tanklastwagen aus Luanda an die Rennstrecke bringen. Dadurch verzögerte sich die Betankung erheblich, und der Rennstart musste mehrfach verschoben werden. Als schließlich alle Fahrzeuge betankt waren, war absehbar, dass das Rennen bei der vorgesehenen Dauer von drei Stunden erst nach Einbruch der Dunkelheit enden würde. Da keine ausreichenden Beleuchtungsanlagen zur Verfügung standen, verkürzten die Organisatoren schließlich die Renndauer um eine Stunde, um so ein Rennende bei Tageslicht zu gewährleisten.

Das Rennen gewannen Roger Heavens und Guy Tunmer, die bereits im Qualifikationstraining die beste Zeit herausgefahren hatten. Heavens und Tunmer legten in zwei Stunden 48 Runden zurück. Heavens fuhr auch die schnellste Runde. Das Team Cabral/Peixinho im Schnitzer-BMW-Lola schied bereits in der vierten Runde nach einem Motordefekt aus.

Team Nr.[3] Fahrer Chassis Motor
Autodel 01 Portugal Antonío Peixinho
Portugal Mário de Araújo Cabral
Lola T292 BMW-Schnitzer
02 Portugal Mabílio de Albuquerque
Portugal Jorge Pego
Lola T210 Ford
03 Portugal Fernando Coelho Alfa Romeo Tipo 33/2 Alfa Romeo
Irmãos Unidos de Benguela 09 Portugal Emílio Marta Ford GT40 Ford
Roger Heavens Racing 012 Vereinigtes Konigreich Roger Heavens
Sudafrika 1961 Guy Tunmer
Chevron B21 Ford
Team Robert Hudson 014 Vereinigtes Konigreich Andrew Fletcher
Vereinigtes Konigreich William Tuckett
Chevron B21 Ford
Promoto Racing 015 Spanien 1945 José Uriarte
Vereinigtes Konigreich Roy Johnson
Chevron B21 Ford
017 Portugal Hélder de Sousa Opel Manta Opel-Steinmetz
Promoto Racing 019 Vereinigtes Konigreich Alan Stubbs Scorpion LB4 Ford FVA
Team Robert Hudson 0 Vereinigtes Konigreich Ian Harrower
„James Bell“[4]
Chevron B19 Ford
0 Portela Ribeiro Fiat Dino Fiat
Team Bonnier 0 Vereinigtes Konigreich Ray Fallo
André Verney
Lola T292 Ford
0 Portugal Carlos Coelho
Brasilien 1968 Vincente Paiva
Ford Escort Ford
Dorset Racing 0 Vereinigtes Konigreich Tony Birchenhough
Vereinigtes Konigreich Lee Kay
Lola T290 Ford
0 Sudafrika 1961 John Rowe
Sudafrika 1961 John Trotter
Chevron B19 Ford
0 „Esperto“
„Vimor“
BMW 2002 BMW
0 Wimar
Gomes
Ford Capri Ford
0 Portugal Castro da Silva
A. Carneiro
BMW 2002 BMW
Position Fahrer Chassis Runden
01 Vereinigtes Konigreich Roger Heavens
Sudafrika 1961 Guy Tunmer
Chevron B21 48
02 Spanien 1945 José Uriarte
Vereinigtes Konigreich Roy Johnson
Chevron B21 48
03 Sudafrika 1961 John Rowe
Sudafrika 1961 John Trotter
Chevron B21 48
04 Vereinigtes Konigreich Ian Harrower
„James Bell“
Chevron B19 43
05 Portugal Emílio Marta Ford GT40 43
06 Portugal Mabílio de Albuquerque
Portugal Jorge Pego
Lola T210 43
07 Vereinigtes Konigreich Tony Birchenhough
Vereinigtes Konigreich Lee Kay
Lola T290 42
08 Portugal Castro da Silva
A. Carneiro
BMW 2002 39
09 Portela Ribeiro Fiat Dino 39
010 Wimar
Gomes
Ford Capri 39
011 Vereinigtes Konigreich Ray Fallo
André Verney
Lola T290 36

Einzelnachweise

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  1. In aktuellen Internetdatenbanken wird das Rennen angesichts seiner tatsächlichen Dauer vielfach als Zwei-Stunden-Rennen von Luanda geführt, vgl. z. B. Statistik des Rennens auf der Internetseite www.racingsportscars.com.
  2. Beschreibung der Entwicklung des Autódromo de Luanda auf der www.lolocornelsen.com.br Internetseite des Architekten Ayrton „Lolo“ Cornelsen (Memento vom 5. Dezember 2012 im Internet Archive) (abgerufen am 26. November 2012).
  3. Die verfügbaren Quellen geben keine lückenlose Auskunft über die vergebenen Startnummern.
  4. James Bell ist ein Pseudonym. Die Identität und die Nationalität des 1973 in Großbritannien lebenden Rennfahrers ist nicht geklärt. Vgl. Eintrag im Programmheft zum Zwei-Stunden-Rennen von Luanda 1973.