„Plothen“ – Versionsunterschied

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Einzelnachweise: Autorenkollektiv: Wo einst Sumpf war . . . Die Geschichte von Plothen, Schleiz, 1999.
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'''Ersterwähnung:'''
== Einzelnachweise ==
Der Ortsname Plothen stammt nach alten Überlieferungen aus dem slawischen Wort ''Plotina''. Das bedeutet Sumpf oder Teich, vielleicht auch von P''lot'' für Hecke. Der ''Plothenwald'' ist erstmals 1349, das Dorf 1378 als ''Villa Plote'' erwähnt. Der Ort wird schon lange vorher bestanden haben. Ob das ursprüngliche Dorf tatsächlich einen Kilometer nördlich in den Sümpfen lag, ist zweifelhaft.
Der aus den Teichen kommende ''Plothenbach'' soll früher ''Blutenbach'' geheißen haben. Die Sage berichtet von einer heidnischen Opferstätte, von der das Blut der Geopferten so stark geflossen sei, dass die Farbe des Bachwassers ganz rot davon wurde. Vielleicht ist es nur ein Wortspiel, denn im Volksmund heißt es noch heute Bluten und Blutenbach. Der Hinweis auf eine ehemalige Opferstätte verdient dennoch Beachtung.
Der Bach bereits 1264 als P''lotawasser'' aufgeführt, hat seinen slawischen Namen ''Blotna'' (Sumpfbach) wohl auf den Ort übertragen.
Über Jahrhunderte trennte der ''Plothenbach'' die Ortsteile ''Neudeck'' und ''Plothen'', den ''Orlagau'' und das ''Wisentaland''. Bis nach dem Ersten Weltkrieg schied er politisch und teilweise auch kulturell die reußischen von den sächsisch beeinflussten Gebieten.


'''Kirche:'''
<references />
Die Winterkirche, in der Mitte des Dorfes auf einer inzwischen wohl eingeebneten kleinen Anhöhe, wurde 1866-67 errichtet. Ausgeführt als neuromanische Saalkirche, mit runder Apsis und Chor-Rechteck ist sie einer byzantinischen Basilika nachempfunden. Das Hauptportal ist schön und üppig ausgestaltet, der Westturm mit einem Helm bekrönt. Eine umfassende und ansprechende Restaurierung der Kirche erfolgte 1997. Die älteste Glocke, von dem berühmten Schleizer Meister Markus Rosenmeyer im Jahre 1520 gegossen, hatte einen Durchmesser von 80 cm und trug die Aufschrift: ''„vox mea vox vite vos voco ad sacra venite“.'' Das heißt soviel, wie: ''„Mein Wort ist Leben, kommt, ruf ich, zur heiligen Stätte.“''
Der Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert, ein sehr einfacher schindelbedeckter Bau mit wenigen Fenstern war vom Türschloss bis zu den Heiligenfiguren von seltener Einfachheit. Die ehemalige Kanzel in recht gutem Renaissance-Stil mit massiger Beimischung von Barock (nach 1650) ähnelte der in Neundorf und ist in den Kanzelaltar von 1879 zu Teilen eingearbeitet.
Der Gottesacker bei der Kirche wurde 1611 zur Zeit der Pest aufgegeben, ein neuer an der Südseite des Dorfes angelegt. Das dortige Bahrenhäuschen mit altertümlichem Dach und Turmknopf wurde erst 1930 gebaut.

'''Persönlichkeiten:'''
Neben der Kirche befindet sich das ehemalige Schulhaus von 1912. In der Lehrerwohnung darüber lebte der hochdotierte Pädagoge und verdiente Heimatforscher '''Martin Müller''' (1891-1978).
Auf dem Hof, des jetzigen Gasthauses zum Plothenteich erblickten um 1800 die beiden Brüder '''Johann Gottlieb''' und '''Christian''' '''Heinrich Steingräber''' das Licht der Welt. Ihr Leben weihten sie der Musik bzw. dem Instrumentenbau. Christian Heinrich war der Vater des berühmten Klavierfabrikanten '''Eduard Steingräber'''. Richard Wagner hat ihn später nach Bayreuth geholt, wo er seine Pianoforte-Fabrik gründete. Noch heute steht im Bayreuther Festspielhaus jener von ihm gefertigte Flügel, auf dem Wagner einst seinen Parzival komponierte und das Instrument für die Wiedergabe der Gralsglocken. Von Franz Liszt, den Steingräber jahrelang auf seinen Konzertreisen begleitete, ist der Ausspruch belegt: „Ich habe auf keinem besseren Instrument gespielt als auf einem Steingräber.“
Der Sohn Johann Gottliebs hingegen gilt als Begründer des '''Theodor Steingräber''' Musikverlags in Leipzig, der nicht zuletzt wegen seiner „vortrefflichen Klassikerausgaben“ Weltruhm erlangte. Unter dem Synonym Gustav Damm brachte er 1868 das Lehrbuch '''Damm-Klavierschule''' heraus, das Generationen von Schülern beim Unterricht begleitet hat.

'''Hausteich und Pfahlhaus:'''
Der im Jahre 1511 erstmals erwähnte Haus- oder Plothenteich ist mit einer Größe von 28-32 ha (je nach Wasserpegel)und einem Umfang von 4 km der größte Teich Thüringens. Im Sommer ist er das Paradies vieler Wildenten und anderer zum Teil seltener Wasservögel.
Die Fischerei erfolgt nicht mit Netzen, sondern durch Ablassen mittels einer Docke. Deren Querschnitt beträgt einen Meter. Das Ablassen dauert 4 bis 6 Wochen. Früher wurde der leere Teich alle paar Jahre mit Hafer besät (gehäbert). Der Teichschlamm diente als wertvolles Düngemittel.
An Damm steht das einst auf Pfählen errichtete Hausteichhaus, das Wahrzeichen der Region. Wer dieses Haus wann errichtet hat, weiß keiner mehr zu sagen. Die Sage schiebt seine Entstehung einem Bruderstreit zu, der um die Nutzung des Teichdammes entbrannt war. Dieser 600 Meter lange und bis zu 5,5 Meter hohe Koloss mit seinen ehemals 500 Bäumen misst in der Breite zwischen 5 und 15 Metern. Er ist das sichtbare Zeichen für den ungeheuren Aufwand, der mit der Anlage des Teichgebietes einst verbunden war. Während der Sieger also den Damm für sich behauptete, baute sich der Unterlegene seine Behausung auf Pfählen. Urkundlich 1611-12 erwähnt, diente das Hausteichhaus, während der Pestepidemie als Kirche, wo auch Trauungen stattfanden. (80)
Bis 1878 gehörten Haus und Teich dem Greizer Fürsten. Die erlesene Gesellschaft veranstaltete dort Entenjagden. Das Pfahlhaus mit seinen drei Räumen und einer Kochgelegenheit diente dabei als äußerst ausgefallene und repräsentative Jagdhütte.3 Dann kam das Ensemble in den Besitz des Rittergutes Knau. Bis zum Zweiten Weltkrieg war das Haus ein Magnet für Sonntagsausflügler. Nach der Zerschlagung des Rittergutes durch die sowjetische Besatzungsmacht ging der Hausteich in Volkseigentum über.
Unter dem Slogan: „Unser Neuland sind die Teiche“ gab es Versuche der Landwirtschaftakademie, Hirse anzubauen, doch das misslang. Von 1958-1990 war das Haus Geräteraum und Lager des VEB Binnenfischerei Knau, dem neuen Bewirtschafter des Teichgebiets. Nach der Wende kam der Hausteich in den Besitz des Landes und das mittlerweile sehr baufällige Pfahlhaus 1991 unter Denkmalschutz. Zunächst sicherte eine Initiativgruppe unter Jürgen Auerswald den maroden Baubestand. 1995 erfolgte in Plothen die Gründung eines Traditions- und Heimatvereins mit dem erklärten Ziel, das Hausteichhaus zu sanieren. Rührig wurde nun das Projekt beworben, Spenden gesammelt und Fördermittel beantragt.
Man kam auf die Idee, über die Organisation von Hausteichfesten das notwendige Geld für die Sanierung zusammenzubekommen. Unter Mithilfe fast aller Plothener wurden in den folgenden Jahren bemerkenswerte Events veranstaltet, die stellenweise überregionale Aufmerksamkeit erlangten.
Die endgültige Restauration erfolgte dann durch lokale Firmen unter Mithilfe vieler Freiwilliger aus Dreba und Plothen.
Seit 1997 ist der Traditions- und Heimatverein e.V. Pächter des Pfahlhauses, mit dem Ziel, das Gebäude zu schützen und für alle offen zu halten. Dort lädt ein Museum zu einem Ausflug in die Geschichte der Teiche und der Fischerei ein. Es ist saisonal jeden Sonntag Nachmittag geöffnet.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 5. März 2009, 22:31 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
?
Hilfe zu Wappen
Plothen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Plothen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 38′ N, 11° 46′ OKoordinaten: 50° 38′ N, 11° 46′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Orla-Kreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Seenplatte
Höhe: 470 m ü. NHN
Fläche: 8,19 km2
Einwohner: 318 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07907
Vorwahlen: 03663 und 036648Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Gemeindeschlüssel: 16 0 75 083Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der Verbandsverwaltung: Schleizer Str. 17
07907 Oettersdorf
Bürgermeister: Achim Leithiger
Lage der Gemeinde Plothen im Saale-Orla-Kreis
KarteBad LobensteinBodelwitzDittersdorfDittersdorfDittersdorfDöbritzDreitzschEßbachGefellGerodaKeilaGörkwitzGöschitzGössitzGrobengereuthHirschberg (Saale)GertewitzKirschkauKospodaKrölpaLangenorlaLausnitz bei Neustadt an der OrlaLemnitzLöhmaMiesitzMittelpöllnitzMoßbachMoxaNeundorf (bei Schleiz)Neustadt an der OrlaNeustadt an der OrlaNimritzOberoppurgOettersdorfOppurgPaskaPeuschenPlothenPörmitzPößneckQuaschwitzRanisRemptendorfRosendorfRosenthal am RennsteigSaalburg-EbersdorfSchleizSchmieritzSchmordaSchöndorfSeislaSolkwitzTannaTegauTömmelsdorfTriptisVolkmannsdorfWeiraWernburgWilhelmsdorf (Saale)WurzbachZiegenrückThüringen
Karte

Plothen ist eine Gemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis.

Das Dorf ist Hauptort des Gebietes um die Plothener Teiche. Wahrzeichen Plothens ist das etwa 300 Jahre alte Pfahlhaus im Hausteich, dem mit 28 ha größten der Plothener Teiche. Es ist in seiner Bauweise einmalig in Thüringen. In den letzten Jahren wurde es umfassend renoviert, heute ist darin ein kleines Museum untergebracht.

Das Pfahlhaus im Hausteich


Ersterwähnung: Der Ortsname Plothen stammt nach alten Überlieferungen aus dem slawischen Wort Plotina. Das bedeutet Sumpf oder Teich, vielleicht auch von Plot für Hecke. Der Plothenwald ist erstmals 1349, das Dorf 1378 als Villa Plote erwähnt. Der Ort wird schon lange vorher bestanden haben. Ob das ursprüngliche Dorf tatsächlich einen Kilometer nördlich in den Sümpfen lag, ist zweifelhaft. Der aus den Teichen kommende Plothenbach soll früher Blutenbach geheißen haben. Die Sage berichtet von einer heidnischen Opferstätte, von der das Blut der Geopferten so stark geflossen sei, dass die Farbe des Bachwassers ganz rot davon wurde. Vielleicht ist es nur ein Wortspiel, denn im Volksmund heißt es noch heute Bluten und Blutenbach. Der Hinweis auf eine ehemalige Opferstätte verdient dennoch Beachtung. Der Bach bereits 1264 als Plotawasser aufgeführt, hat seinen slawischen Namen Blotna (Sumpfbach) wohl auf den Ort übertragen. Über Jahrhunderte trennte der Plothenbach die Ortsteile Neudeck und Plothen, den Orlagau und das Wisentaland. Bis nach dem Ersten Weltkrieg schied er politisch und teilweise auch kulturell die reußischen von den sächsisch beeinflussten Gebieten.

Kirche: Die Winterkirche, in der Mitte des Dorfes auf einer inzwischen wohl eingeebneten kleinen Anhöhe, wurde 1866-67 errichtet. Ausgeführt als neuromanische Saalkirche, mit runder Apsis und Chor-Rechteck ist sie einer byzantinischen Basilika nachempfunden. Das Hauptportal ist schön und üppig ausgestaltet, der Westturm mit einem Helm bekrönt. Eine umfassende und ansprechende Restaurierung der Kirche erfolgte 1997. Die älteste Glocke, von dem berühmten Schleizer Meister Markus Rosenmeyer im Jahre 1520 gegossen, hatte einen Durchmesser von 80 cm und trug die Aufschrift: „vox mea vox vite vos voco ad sacra venite“. Das heißt soviel, wie: „Mein Wort ist Leben, kommt, ruf ich, zur heiligen Stätte.“ Der Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert, ein sehr einfacher schindelbedeckter Bau mit wenigen Fenstern war vom Türschloss bis zu den Heiligenfiguren von seltener Einfachheit. Die ehemalige Kanzel in recht gutem Renaissance-Stil mit massiger Beimischung von Barock (nach 1650) ähnelte der in Neundorf und ist in den Kanzelaltar von 1879 zu Teilen eingearbeitet. Der Gottesacker bei der Kirche wurde 1611 zur Zeit der Pest aufgegeben, ein neuer an der Südseite des Dorfes angelegt. Das dortige Bahrenhäuschen mit altertümlichem Dach und Turmknopf wurde erst 1930 gebaut.

Persönlichkeiten: Neben der Kirche befindet sich das ehemalige Schulhaus von 1912. In der Lehrerwohnung darüber lebte der hochdotierte Pädagoge und verdiente Heimatforscher Martin Müller (1891-1978). Auf dem Hof, des jetzigen Gasthauses zum Plothenteich erblickten um 1800 die beiden Brüder Johann Gottlieb und Christian Heinrich Steingräber das Licht der Welt. Ihr Leben weihten sie der Musik bzw. dem Instrumentenbau. Christian Heinrich war der Vater des berühmten Klavierfabrikanten Eduard Steingräber. Richard Wagner hat ihn später nach Bayreuth geholt, wo er seine Pianoforte-Fabrik gründete. Noch heute steht im Bayreuther Festspielhaus jener von ihm gefertigte Flügel, auf dem Wagner einst seinen Parzival komponierte und das Instrument für die Wiedergabe der Gralsglocken. Von Franz Liszt, den Steingräber jahrelang auf seinen Konzertreisen begleitete, ist der Ausspruch belegt: „Ich habe auf keinem besseren Instrument gespielt als auf einem Steingräber.“ Der Sohn Johann Gottliebs hingegen gilt als Begründer des Theodor Steingräber Musikverlags in Leipzig, der nicht zuletzt wegen seiner „vortrefflichen Klassikerausgaben“ Weltruhm erlangte. Unter dem Synonym Gustav Damm brachte er 1868 das Lehrbuch Damm-Klavierschule heraus, das Generationen von Schülern beim Unterricht begleitet hat.

Hausteich und Pfahlhaus: Der im Jahre 1511 erstmals erwähnte Haus- oder Plothenteich ist mit einer Größe von 28-32 ha (je nach Wasserpegel)und einem Umfang von 4 km der größte Teich Thüringens. Im Sommer ist er das Paradies vieler Wildenten und anderer zum Teil seltener Wasservögel. Die Fischerei erfolgt nicht mit Netzen, sondern durch Ablassen mittels einer Docke. Deren Querschnitt beträgt einen Meter. Das Ablassen dauert 4 bis 6 Wochen. Früher wurde der leere Teich alle paar Jahre mit Hafer besät (gehäbert). Der Teichschlamm diente als wertvolles Düngemittel. An Damm steht das einst auf Pfählen errichtete Hausteichhaus, das Wahrzeichen der Region. Wer dieses Haus wann errichtet hat, weiß keiner mehr zu sagen. Die Sage schiebt seine Entstehung einem Bruderstreit zu, der um die Nutzung des Teichdammes entbrannt war. Dieser 600 Meter lange und bis zu 5,5 Meter hohe Koloss mit seinen ehemals 500 Bäumen misst in der Breite zwischen 5 und 15 Metern. Er ist das sichtbare Zeichen für den ungeheuren Aufwand, der mit der Anlage des Teichgebietes einst verbunden war. Während der Sieger also den Damm für sich behauptete, baute sich der Unterlegene seine Behausung auf Pfählen. Urkundlich 1611-12 erwähnt, diente das Hausteichhaus, während der Pestepidemie als Kirche, wo auch Trauungen stattfanden. (80) Bis 1878 gehörten Haus und Teich dem Greizer Fürsten. Die erlesene Gesellschaft veranstaltete dort Entenjagden. Das Pfahlhaus mit seinen drei Räumen und einer Kochgelegenheit diente dabei als äußerst ausgefallene und repräsentative Jagdhütte.3 Dann kam das Ensemble in den Besitz des Rittergutes Knau. Bis zum Zweiten Weltkrieg war das Haus ein Magnet für Sonntagsausflügler. Nach der Zerschlagung des Rittergutes durch die sowjetische Besatzungsmacht ging der Hausteich in Volkseigentum über. Unter dem Slogan: „Unser Neuland sind die Teiche“ gab es Versuche der Landwirtschaftakademie, Hirse anzubauen, doch das misslang. Von 1958-1990 war das Haus Geräteraum und Lager des VEB Binnenfischerei Knau, dem neuen Bewirtschafter des Teichgebiets. Nach der Wende kam der Hausteich in den Besitz des Landes und das mittlerweile sehr baufällige Pfahlhaus 1991 unter Denkmalschutz. Zunächst sicherte eine Initiativgruppe unter Jürgen Auerswald den maroden Baubestand. 1995 erfolgte in Plothen die Gründung eines Traditions- und Heimatvereins mit dem erklärten Ziel, das Hausteichhaus zu sanieren. Rührig wurde nun das Projekt beworben, Spenden gesammelt und Fördermittel beantragt. Man kam auf die Idee, über die Organisation von Hausteichfesten das notwendige Geld für die Sanierung zusammenzubekommen. Unter Mithilfe fast aller Plothener wurden in den folgenden Jahren bemerkenswerte Events veranstaltet, die stellenweise überregionale Aufmerksamkeit erlangten. Die endgültige Restauration erfolgte dann durch lokale Firmen unter Mithilfe vieler Freiwilliger aus Dreba und Plothen. Seit 1997 ist der Traditions- und Heimatverein e.V. Pächter des Pfahlhauses, mit dem Ziel, das Gebäude zu schützen und für alle offen zu halten. Dort lädt ein Museum zu einem Ausflug in die Geschichte der Teiche und der Fischerei ein. Es ist saisonal jeden Sonntag Nachmittag geöffnet.

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  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden