Peritz
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Peritz Gemeinde Wülknitz
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Koordinaten: | 51° 21′ N, 13° 25′ O | |
Höhe: | 111 m ü. NN | |
Fläche: | 5,4 Km² | |
Einwohner: | 210 (Nov. 2013) | |
Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „,“ Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1994 | |
Eingemeindet nach: | Wülknitz | |
Postleitzahl: | 01609 | |
Vorwahl: | 035263 | |
Lage von Peritz in Sachsen
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Peritz ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Wülknitz im Landkreis Meißen. Der Ort wurde 1266 erstmals erwähnt.
Geografie
Peritz ist ein typisches Straßenangerdorf und war um 1900 von einer Gewannflur umgeben. Der Ort liegt nordöstlich von Riesa und nordwestlich von Großenhain und besteht vorwiegend aus Bauerngehöften, die als Dreiseithöfe angelegt sind. Die umliegenden Orte sind im NordenKoselitz, im Nordosten Görzig, im Südosten Colmnitz, im Südwesten Radewitz und Marksiedlitz, im Westen Streumen. Vier Kilometer südlich von Peritz verläuft die Bundesstraße 98, die über die Kreisstraße 8512 erreicht werden kann.
Geschichte
Im Gebiet um Peritz siedelten bereite in der Steinzeit Menschen, wie Funde beweisen. Es wurden auch Funde aus der Bronzezeit in Form von Urnen und aus der frühdeutschen Zeit um das 10. und 11. Jahrhundert gemacht. Die Ortsgründung wird den Slawen zugeschrieben, da der Ortsname slawischen Ursprungs ist. Die Bedeutung des Namens ist ungeklärt. Weitere Schreibweisen des Ortsnamens sind Pericz (1352), Berinicz (1409), Peritzsch (1495), Peris (1526),Peretz (1540) und Pebriz im Jahr 1695. Die deutsche Besiedlung begann im 12.Jahrhundert.
1406 war Alisch von Köckeritz Besitzer des Dorfes, der Pfarrer war zugleich Schankwirt des Kretschams. In vorreformatorischer Zeit war es oft der Fall, dass die Landgeistlichkeit Bier braute und verkaufte. !005 waren die von Pflugk die Herren, denen 1526 Heinrich von Schleinitz auf Saathain folgte. Im Jahr 1588 verkaufte Caspar von Pflugk den Ort an den Kurfürsten von Sachsen. Aus alten Akten geht hervor, dass Peritz bereite 1266 eine eigene Kirche hatte. Die Kirche wurde auf einem slawischen Heiligtum errichtet,dessen Wälle im 19. Jahrhundert noch sichtbar waren. Der erste evangelische Pfarrer war 1555 Johannes Hayn aus Ortrand. Die Kirche besaß eigenes Land, von dem 1575 der Pfarrer drei Hufen verpachtet hatte und vier Hufen selbst bestellte.
Im Jahr 1575 wurde zum ersten Mal ein Lehrer erwähnt, eine Schule gab es damals noch nicht. Der erste hauptamtliche Lehrer von Peritz war Mattheus Stoll aus Großenhain. 1623 erhielt der Schulmeister eine Pfarrhufe gegen einen bestimmten Loszins zur Benutzung. Um 1800 gehörten zu den Schulgebäuden ein altes Wohnhaus und eine alte Scheune. 1824 wurde ein neues Wirtschaftsgebäude dazugebaut. Im Jahr 1864 errichtete man ein neues Schulhaus, das 1892 erneuert und 1904 erweitert wurde. In den Kriegsjahren des zweiten Weltkrieges war der Unterricht mangelhaft, da die Lehrer ständig wechselten. Mit Verbesserung des Schulwesens nach dem Krieg reichten die vorhandenen Räume nicht mehr aus und die Kinderzahl zu gering. Die Kinder mussten mehr und Mehr nach Streumen und Wülknitz in die Schule, bis die Teiloberschule Peritz 1968 ganz geschlossen wurde. Die Schüler gingen in der 1. bis 4. Klasse nach Streumen und die 5. bis 10. Klassen nach Wülknitz. Nach dem Neubau der wülknitzer Schule 1975 gingen alle Schüler nach Wülknitz.
Nach der Gebietsreform 1952 wurde Peritz dem Kreis Riesa im Bezirk Dresden zugeordnet. Das bäuerliche Leben im Ort wurde nach dem Prinzip der Landwirtschaft in der DDR ausgerichtet. Am 27. April 1953 wurde die LPG "1. Mai" in Peritz gegründet. Bis in die 50er Jahre des 20.Jahrhunderts lag im Gebiet zwischen Peritz, Koselitz, Görzig und Colmnitz eines der letzten Verbreitungsgebiete der Großtrappe in Sachsen. Durch die zunehmende Mechanisierung und intensivierung in der Landwirtschaft wurden die Trappen gestört und sind in diesem Gebiet ausgestorben. Die letzten Vögel wurden 1978 bei Colmnitz gesichtet. Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam Peritz zum wiedergegründeten Freistaat Sachsen. Durch die Aufnahme des Dorfes in das Sächsische Dorfentwicklungsprogramm (1997 - 2001) und die Umsetzung eines Flurneuordnungsverfahrens wurde der gesamte öffentliche Bereich konzeptionell gestaltet, Wege und Pflanzungen in der Flur neu angelegt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner[1][2] |
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1551 | 18 besessene Mann, 14 Inwohner | 1933 | 312 |
1764 | 12 besessene Mann, 10 Häusler, 12 Hufen je 24 Scheffel | 1939 | 334 |
1834 | 204 | 1946 | 423 |
1871 | 319 | 1950 | 453 |
1890 | 265 | 1964 | 361 |
1910 | 355 | 1990 | 268 |
1925 | 315 | → Wülknitz[3] |
Gedenkstätte
Ein Ehrenhain mit Stele und Ruhebänken befindet sich vor der Kirche in Peritz. Sie trägt die Inschrift Für uns starben: 1914 – 1918 aus Liebe und Dankbarkeit, aufgeführt sind die Namen von Neun Gefallenen.
Am Fuß der Stele ist eine Tafel mit der Inschrift Im Gedenken an die Bürger der Gemeinde Peritz die Opfer des 2. Weltkrieges und der Nachkriegszeit wurden angelehnt.[4]
Literatur
- Cornelius Gurlitt: Peritz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 37. Heft: Amtshauptmannschaft Großenhain (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1914, S. 223.
- Sachsens Kirchen-Galerie. 7. Band. Die Inspektionen Großenhain, Radeberg und Bischofswerda. Dresden 1841. Seite 105 (online), abgerufen am 11. November 2013
Weblinks
- Peritz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Peritzauf der Internetseite der Gemeinde Wülknitz, abgerufen am 11. November 2013
Einzelnachweise
- ↑ Peritz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Großenhain. In: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Abgerufen am 11. November 2013.
- ↑ Mit der Eingemeindung von Peritz nach Wülknitz 1994 wurden nur noch amtliche Einwohnerzahlen für die gesamte Gemeinde erhoben.
- ↑ Peritz, auf Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, abgerufen am 11. November 2013.