„Kraftsolms“ – Versionsunterschied

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'''Kraftsolms''' ist ein Ortsteil der [[Mittelhessen|mittelhessischen]] Gemeinde [[Waldsolms]] im südlichen [[Lahn-Dill-Kreis]].
'''Kraftsolms''' ist ein Ortsteil der [[Mittelhessen|mittelhessischen]] Gemeinde [[Waldsolms]] im südlichen [[Lahn-Dill-Kreis]].


== Geografie ==
== Geografie ==
[[Datei:Kraftsolms.jpg|mini|270px|Solmser Straße Ecke Wehrstraße]]

Der Ort liegt im [[Solmsbach]]tal des östlichen [[Hintertaunus]]. Gleichzeitig befindet sich Kraftsolms im [[Naturpark Taunus]]. Die Ortschaft ist der nördlichste Ortsteil von Waldsolms und wird bis auf die Ostseite von dichten Wäldern umgeben. Höchste Erhebung bei Kraftsolms ist der ''Buhlenberg'' mit 363 Meter über NN.
Der Ort liegt im [[Solmsbach]]tal des östlichen [[Hintertaunus]]. Gleichzeitig befindet sich Kraftsolms im [[Naturpark Taunus]]. Die Ortschaft ist der nördlichste Ortsteil von Waldsolms und wird bis auf die Ostseite von dichten Wäldern umgeben. Höchste Erhebung bei Kraftsolms ist der ''Buhlenberg'' mit 363 Meter über NN.


Nachbarorte sind [[Möttau]] (westlich), [[Niederquembach]] (nordwestlich), [[Oberquembach]] (nördlich), und [[Kröffelbach]] (südöstlich).
Nachbarorte sind [[Möttau]] (westlich), [[Niederquembach]] (nordwestlich), [[Oberquembach]] (nördlich) und [[Kröffelbach]] (südöstlich).


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Kraftsolms Ev. Kirche (17).jpg|mini|hochkant|[[Evangelische Kirche (Kraftsolms)|Evangelische Kirche]]]]

=== Ortsgeschichte ===
Die Namensherkunft ist eindeutig vom Solmsbach herzuleiten, der auch Namenspatron der [[Solms (Adelsgeschlecht)|Grafen von Solms]] und mehrerer Anrainerorte ist. Erstmals wird das Dorf im Jahr 1319 als ''Craftsolmese'' erwähnt. Bereits 1395 hatte Kraftsolms eine eigene Kirche mit einer Filiale in [[Oberquembach]] und gehörte dem [[Schöffengrund#Geschichte|Quembacher Gericht]] an, das schließlich 1429 und 1462 an die Solmser Grafen überging.
Die Namensherkunft ist eindeutig vom Solmsbach herzuleiten, der auch Namenspatron der [[Solms (Adelsgeschlecht)|Grafen von Solms]] und mehrerer Anrainerorte ist. Erstmals wird das Dorf im Jahr 1319 als ''Craftsolmese'' erwähnt. Bereits 1395 hatte Kraftsolms eine eigene Kirche mit einer Filiale in [[Oberquembach]] und gehörte dem [[Schöffengrund#Geschichte|Quembacher Gericht]] an, das schließlich 1429 und 1462 an die Solmser Grafen überging.


Im Jahr 1440 wird eine Waldschmiede bei Kraftsolms erwähnt, die bereits lange besteht, und später auch eine Hochofenhütte (vor 1586). Die Verhüttung von Eisenerz blühte lange Zeit, begünstigt durch die Lage an der [[Hessenstraße]].
Im Jahr 1440 wird eine Waldschmiede bei Kraftsolms erwähnt, die bereits lange besteht, und später auch eine Hochofenhütte (vor 1586). Die Verhüttung von Eisenerz blühte lange Zeit, begünstigt durch die Lage an der [[Hessenstraße]].


Kraftsolms gehörte lange zum solmsischen [[Amt Braunfels]] und später zur preußischen [[Bürgermeisterei]] von [[Braunfels]]. Erst 1841 kam der Ort zur Bürgermeisterei [[Schöffengrund]]. Mit Wirkung zum 31. Dezember 1971 und infolge der [[Gebietsreform in Hessen|hessischen Gebietsreform]] schloss sich die selbstständige Gemeinde Kraftsolms mit weiteren fünf Gemeinden zur neuen Großgemeinde Waldsolms zusammen.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart und Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 380}}</ref>
Kraftsolms gehörte lange zum solmsischen [[Amt Braunfels]] und später zur preußischen [[Bürgermeisterei (Preußen)|Bürgermeisterei]] von [[Braunfels]]. Erst 1841 kam der Ort zur Bürgermeisterei [[Schöffengrund]].


;Hessische Gebietsreform (1970–1977)
=== Territorialgeschichte und Verwaltung ===
Im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] [[Gemeindefusion|fusionierten]] zum 31. Dezember 1971 die bis dahin [[Selbständige Gemeinde|selbständigen Gemeinden]] Brandoberndorf, Griedelbach, Hasselborn, Kraftsolms, Kröffelbach und Weiperfelden freiwillig zur neuen [[Großgemeinde]] Waldsolms.<ref name="DEZ71">{{HessAmtsBL |typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden |fundstelle=Punkt 93 Abs. 17 |jahr=1972 |nr=3 |datum=1971-12-21 |seite=4 |seiten=84 |kbytes=5980}}</ref><ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seiten=380}}</ref> Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Waldsolms wurde je ein [[Ortsbezirk]] gebildet.<ref name="HS">{{Internetquelle|url=https://daten.verwaltungsportal.de/dateien/legalframework/1/9/6/8/2/Hauptsatzung_in_der_Fsg._vom_18.2.2016.pdf |titel=Hauptsatzung |titelerg=§&nbsp;4|werk=Webauftritt |hrsg=Gemeinde Waldsolms |format=PDF;&nbsp;KK&nbsp;kB |abruf=2024-02}}</ref>
Die folgende Liste zeigt die [[Territorium|Territorien]] bzw. Verwaltungseinheiten denen Kraftsolms unterstand im Überblick:<ref>[http://www.verwaltungsgeschichte.de/land_hessen.html Verwaltungsgeschichte Land Hessen] bei M. Rademacher, ''Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990''</ref><ref name="lagis" />

=== Verwaltungsgeschichte im Überblick ===
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,<ref group="Anm.">Bis zur [[Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung]] waren die [[Amt (historisches Verwaltungsgebiet)|Ämter]] und frühen Gerichte sowohl [[Gericht]] als auch [[Öffentliche Verwaltung|Verwaltungsorgan]].</ref> denen Kraftsolms angehört(e):<ref name="lagis" /><ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=land_hessen.html|name=Land Hessen}}</ref>
* vor 1806: [[Heiliges Römisches Reich]], Fürstentum [[Solms-Braunfels]], Anteil der Grafschaft [[Solms (Adelsgeschlecht)|Solms]], [[Amt Braunfels]]
* vor 1806: [[Heiliges Römisches Reich]], Fürstentum [[Solms-Braunfels]], Anteil der Grafschaft [[Solms (Adelsgeschlecht)|Solms]], [[Amt Braunfels]]
* ab 1806: [[Herzogtum Nassau]], Amt Braunfels
* ab 1806: [[Herzogtum Nassau]],<ref group="Anm.">[[Mediatisierung]] infolge der [[Rheinbundakte]].</ref> Amt Braunfels<ref group="Anm.">1815: Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Braunfels).</ref>
* ab 1816: [[Königreich Preußen]], [[Rheinprovinz]], [[Regierungsbezirk Koblenz]], [[Kreis Braunfels]]
* ab 1816: [[Königreich Preußen]],<ref group="Anm.">Infolge der Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es.</ref> [[Provinz Großherzogtum Niederrhein]], [[Regierungsbezirk Koblenz]], [[Kreis Braunfels]]<ref name="PR" />
* ab 1822: [[Norddeutscher Bund]], Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, [[Kreis Wetzlar]]
* ab 1822: Königreich Preußen, [[Rheinprovinz]], Regierungsbezirk Koblenz, [[Kreis Wetzlar]]<ref group="Anm.">1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz ([[Kreisgericht Wetzlar]]) und Verwaltung.</ref>
* ab 1866: [[Norddeutscher Bund]],<ref group="Anm.">Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche [[Bundesstaat (föderaler Staat)|Bundesstaat]] unter der Führung [[Königreich Preußen|Preußens]]. Er war die [[Geschichte Deutschlands|geschichtliche]] Vorstufe des [[Deutsche Reichsgründung|Deutschen Reichs]].</ref> Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1871: [[Deutsches Reich]], Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1871: [[Deutsches Reich]], Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1918: Deutsches Reich, [[Freistaat Preußen]], Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1918: Deutsches Reich ([[Weimarer Republik]]), [[Freistaat Preußen]], Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
* ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Hessen-Nassau]], [[Regierungsbezirk Wiesbaden]], Kreis Wetzlar
* ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Hessen-Nassau]], [[Regierungsbezirk Wiesbaden]], Kreis Wetzlar
* ab 1945: [[Amerikanische Besatzungszone]], [[Groß-Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
* ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, [[Provinz Nassau]], Kreis Wetzlar
* ab 1945: [[Amerikanische Besatzungszone]],<ref group="Anm.">Infolge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].</ref> [[Groß-Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], [[Hessen|Land Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], [[Hessen|Land Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
* ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Darmstadt]], Kreis Wetzlar
* ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Darmstadt]], Kreis Wetzlar
* am 31. Dezember 1971 wurde Kraftsolms als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Waldsolms eingegliedert.
* ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar, Gemeinde Waldsolms<ref group="Anm.">Am 31. Dezember 1971 als [[Ortsbezirk]] zur neu gebildeten Gemeinde Waldsolms.</ref>
* ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, [[Lahn-Dill-Kreis]]
* ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, [[Lahn-Dill-Kreis]], Gemeinde Waldsolms
* ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Gießen]], Lahn-Dill-Kreis
* ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, [[Regierungsbezirk Gießen]], Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Waldsolms

== Bevölkerung ==
=== Einwohnerstruktur 2011 ===
Nach den Erhebungen des [[Zensus 2011]] lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kraftsolms 840 Einwohner. Darunter waren 24 (2,9 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 141 Einwohner unter 18 Jahren, 324 zwischen 18 und 49, 195 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter.<ref name="Z2011E" />
Die Einwohner lebten in 396 Haushalten. Davon waren 96 [[Alleinstehender|Singlehaushalte]], 114 [[Ehe|Paare]] ohne Kinder und 117 Paare mit Kindern, sowie 36 [[Alleinerziehender|Alleinerziehende]] und 6 [[Wohngemeinschaft]]en. In 75 Haushalten lebten ausschließlich [[Senior]]en und in 234 Haushaltungen lebten keine Senioren.<ref name="Z2011E" />

=== Einwohnerentwicklung ===
{{LAGIS Einwohner Diagramm|Name=Kraftsolms|width=450|float=none|maxEinwohner=800
|367|421|457|443|409|435|426|438|443|430|418|457|494|560|735|781|756|769|786
|nach1967=(1971,854)(1980,-1)(1990,-1)(2000,-1)(2011,840)
|quelle=LAGIS<ref name="lagis" />; [[Zensus 2011]]<ref name="Z2011E" />
}}

=== Historische Religionszugehörigkeit ===
{| class="toptextcells"
| •&nbsp;1834: || 367 evangelische Einwohner, 10 [[Mennoniten]] und 29 Juden<ref name="lagis" />
|-
| •&nbsp;1961: || 667 evangelische (= 86,74 %), 83 katholische (= 10,79 %) Einwohner<ref name="lagis" />
|}

<gallery mode="packed" heights="150">
Kraftsolms Backhaus Schmiedenhof.jpg|Historisches Backhaus des Schmiedenhof in Kraftsolms
Datei:Kraftsolms 1905 Kirmes.jpg|Historisches Kirmesfoto, Dorfbewohner vor der ehemaligen Wirtschaft zum Adler, Wehrstraße&nbsp;2
Kraftsolms 1950.jpg|Kraftsolms 1950
Schule in Kraftsolms 1952.jpg|Alte Schule in Kraftsolms 1952
</gallery>

== Politik ==
Für Kraftsolms besteht ein [[Ortsbezirk]] (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Kraftsolms) mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] nach der [[Hessische Gemeindeordnung|Hessischen Gemeindeordnung]].<ref name="HS" />
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den [[Kommunalwahlen in Hessen 2021]] betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,01 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der [[SPD]] zwei Mitglieder der [[CDU]] und ein Mitglied der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG).<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager-gi.ekom21cdn.de/2021-03-14/06532022/html5/Ortsbeiratswahl_Hessen_304_Ortsbezirk_Kraftsolms.html |titel=Ortsbeiratswahl Kraftsolms |werk=Votemanager |hrsg=Gemeinde Waldsolms |abruf=2024-02}}</ref> Der Ortsbeirat wählte Michael Schlott (CDU) zum Ortsvorsteher.<ref>{{Internetquelle |url=https://rim.ekom21.de/waldsolms/gremien/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZYx-yHP12TXRUAW3GQ5Kqac |titel=Ortsbeirat Kraftsolms |werk=Gremienportal |hrsg=Gemeinde Waldsolms |abruf=2024-02}}</ref>


== Kulturdenkmäler ==
== Kulturdenkmäler ==
[[Datei:Kraftsolms Wehrstrasse 3.JPG|mini|Fachwerk-Einzeldenkmal, Wehrstraße 3, bis 1991 Dorfmetzgerei Guterding]]
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmäler in Waldsolms#Kraftsolms | titel1=Liste der Kulturdenkmäler in Waldsolms-Kraftsolms}}
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmäler in Waldsolms#Kraftsolms | titel1=Liste der Kulturdenkmäler in Waldsolms-Kraftsolms}}


== Verkehr und Infrastruktur ==
== Verkehr und Infrastruktur ==
Durch den Ort führt entlang des Solmsbachtales die [[Landesstraße|L 3053]] aus Richtung [[Neukirchen (Braunfels)|Braunfels-Neukirchen]] kommend über [[Brandoberndorf]] nach [[Butzbach]]. Außerdem verläuft die [[Landesstraße|L 3054]] von [[Möttau]], wo sie von der [[Bundesstraße 456]] abzweigt, nach [[Schöffengrund]] und [[Hüttenberg (Hessen)|Hüttenberg]].
Durch den Ort führt entlang des Solmsbachtales die [[Landesstraße|L 3053]] aus Richtung [[Neukirchen (Braunfels)|Braunfels-Neukirchen]] kommend über [[Brandoberndorf]] nach [[Butzbach]]. Außerdem verläuft die [[Landesstraße|L 3054]] von [[Möttau]], wo sie von der [[Bundesstraße 456]] abzweigt, nach [[Schöffengrund]] und [[Hüttenberg (Hessen)|Hüttenberg]].
Von 1912 bis 1985 hatte Kraftsolms auch einen eigenen Bahnanschluss mit Haltepunkt an der [[Solmsbachtalbahn]] von Grävenwiesbach nach Wetzlar, die jedoch mittlerweile demontiert wurde.
Von 1912 bis 1985 hatte Kraftsolms auch einen [[Haltepunkt]] an der [[Bahnstrecke Friedrichsdorf–Albshausen]], die in diesem Abschnitt jedoch mittlerweile demontiert wurde.


Kraftsolms besitzt eine [[Freiwillige Feuerwehr]], ein [[Ortsgericht]] und ein [[Dorfgemeinschaftshaus]].
Kraftsolms besitzt eine [[Freiwillige Feuerwehr]], ein [[Ortsgericht]] und ein [[Dorfgemeinschaftshaus]].


Die Buslinien 160 und 171 verbinden Kraftsolms mit [[Brandoberndorf]], [[Schwalbach (Schöffengrund)|Schöffengrund-Schwalbach]] und [[Braunfels]].
== Einzelnachweise ==

<references>
== Literatur ==
<ref name="lagis">{{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=532022040|titel=Kraftsolms, Lahn-Dill-Kreis| datum=2016-11-24}}</ref>
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</references>
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.waldsolms.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=116984 Kraftsolms] im Internetauftritt der Gemeinde Waldsolms
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== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
'''Anmerkungen'''
<references group="Anm." />

'''Einzelnachweise'''
<references>
<ref name="lagis">{{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=532022040|titel=Kraftsolms, Lahn-Dill-Kreis| datum=2018-05-25}}</ref>
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</ref>
<ref name="Z2011E">{{Internetquelle |url=https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_4_b.pdf#page=20 |titel=Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen |werk=[[Zensus 2011]] |hrsg=[[Hessisches Statistisches Landesamt]] |abruf=2020-03 |format=PDF; 1&nbsp;MB |abruf-verborgen=1 |seiten=16 und 56|archiv-url=https://web.archive.org/web/20201027220518/https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_4_b.pdf#page=20 |archiv-datum=2020-10-27 |offline=1}}
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</references>


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[[Kategorie:Ort im Lahn-Dill-Kreis]]
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[[Kategorie:Ersterwähnung 1319]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1971]]

Version vom 26. Februar 2024, 11:25 Uhr

Kraftsolms
Gemeinde Waldsolms
Koordinaten: 50° 27′ N, 8° 27′ OKoordinaten: 50° 27′ 22″ N, 8° 27′ 25″ O
Höhe: 203 m ü. NHN
Fläche: 5,53 km²[1]
Einwohner: 840 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 152 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35647
Vorwahl: 06085

Kraftsolms ist ein Ortsteil der mittelhessischen Gemeinde Waldsolms im südlichen Lahn-Dill-Kreis.

Geografie

Solmser Straße Ecke Wehrstraße

Der Ort liegt im Solmsbachtal des östlichen Hintertaunus. Gleichzeitig befindet sich Kraftsolms im Naturpark Taunus. Die Ortschaft ist der nördlichste Ortsteil von Waldsolms und wird bis auf die Ostseite von dichten Wäldern umgeben. Höchste Erhebung bei Kraftsolms ist der Buhlenberg mit 363 Meter über NN.

Nachbarorte sind Möttau (westlich), Niederquembach (nordwestlich), Oberquembach (nördlich) und Kröffelbach (südöstlich).

Geschichte

Evangelische Kirche

Ortsgeschichte

Die Namensherkunft ist eindeutig vom Solmsbach herzuleiten, der auch Namenspatron der Grafen von Solms und mehrerer Anrainerorte ist. Erstmals wird das Dorf im Jahr 1319 als Craftsolmese erwähnt. Bereits 1395 hatte Kraftsolms eine eigene Kirche mit einer Filiale in Oberquembach und gehörte dem Quembacher Gericht an, das schließlich 1429 und 1462 an die Solmser Grafen überging.

Im Jahr 1440 wird eine Waldschmiede bei Kraftsolms erwähnt, die bereits lange besteht, und später auch eine Hochofenhütte (vor 1586). Die Verhüttung von Eisenerz blühte lange Zeit, begünstigt durch die Lage an der Hessenstraße.

Kraftsolms gehörte lange zum solmsischen Amt Braunfels und später zur preußischen Bürgermeisterei von Braunfels. Erst 1841 kam der Ort zur Bürgermeisterei Schöffengrund.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Brandoberndorf, Griedelbach, Hasselborn, Kraftsolms, Kröffelbach und Weiperfelden freiwillig zur neuen Großgemeinde Waldsolms.[3][4] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Waldsolms wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Kraftsolms angehört(e):[1][6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kraftsolms 840 Einwohner. Darunter waren 24 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 141 Einwohner unter 18 Jahren, 324 zwischen 18 und 49, 195 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 396 Haushalten. Davon waren 96 Singlehaushalte, 114 Paare ohne Kinder und 117 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 75 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 234 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

Kraftsolms: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
367
1840
  
421
1846
  
457
1852
  
443
1858
  
409
1864
  
435
1871
  
426
1875
  
438
1885
  
443
1895
  
430
1905
  
418
1910
  
457
1925
  
494
1939
  
560
1946
  
735
1950
  
781
1956
  
756
1961
  
769
1967
  
786
1971
  
854
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
840
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1834: 367 evangelische Einwohner, 10 Mennoniten und 29 Juden[1]
• 1961: 667 evangelische (= 86,74 %), 83 katholische (= 10,79 %) Einwohner[1]

Politik

Für Kraftsolms besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Kraftsolms) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,01 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD zwei Mitglieder der CDU und ein Mitglied der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG).[8] Der Ortsbeirat wählte Michael Schlott (CDU) zum Ortsvorsteher.[9]

Kulturdenkmäler

Fachwerk-Einzeldenkmal, Wehrstraße 3, bis 1991 Dorfmetzgerei Guterding

Verkehr und Infrastruktur

Durch den Ort führt entlang des Solmsbachtales die L 3053 aus Richtung Braunfels-Neukirchen kommend über Brandoberndorf nach Butzbach. Außerdem verläuft die L 3054 von Möttau, wo sie von der Bundesstraße 456 abzweigt, nach Schöffengrund und Hüttenberg. Von 1912 bis 1985 hatte Kraftsolms auch einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Friedrichsdorf–Albshausen, die in diesem Abschnitt jedoch mittlerweile demontiert wurde.

Kraftsolms besitzt eine Freiwillige Feuerwehr, ein Ortsgericht und ein Dorfgemeinschaftshaus.

Die Buslinien 160 und 171 verbinden Kraftsolms mit Brandoberndorf, Schöffengrund-Schwalbach und Braunfels.

Literatur

Commons: Kraftsolms – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. 1815: Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Braunfels).
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. 1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  6. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur neu gebildeten Gemeinde Waldsolms.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Kraftsolms, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 17 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Waldsolms, abgerufen im Februar 2024.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 250 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Ortsbeiratswahl Kraftsolms. In: Votemanager. Gemeinde Waldsolms, abgerufen im Februar 2024.
  9. Ortsbeirat Kraftsolms. In: Gremienportal. Gemeinde Waldsolms, abgerufen im Februar 2024.