„Kloster Oberzell“ – Versionsunterschied

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Das St. Michael geweihte Kloster der [[Prämonstratenser]] wurde 1128 durch Johannes, einen Domkanoniker, und seinen Bruder Heinrich auf Veranlassung des Ordensgründers der Prämonstratenser, des Hl. Norbert von Xanten gegründet. Nach wechselvoller Geschichte erlebte das Kloster unter Abt [[Oswald Loschert]] (1747 bis 1785) seine Blütezeit. Balthasar Neumann, der berühmte Baumeister der Würzburger Residenz schuf den herrlichen barocken Neubau. Nach Neumanns Tod wurde unter der Leitung seiner Söhne im Jahre 1760 das Stiegenhaus fertiggestellt, aber der Abteibau blieb weiterhin ohne Flügel zur Kirche hin.
Das St. Michael geweihte Kloster der [[Prämonstratenser]] wurde 1128 durch Johannes, einen Domkanoniker, und seinen Bruder Heinrich auf Veranlassung des Ordensgründers der Prämonstratenser, des Hl. Norbert von Xanten gegründet. Nach wechselvoller Geschichte erlebte das Kloster unter Abt [[Oswald Loschert]] (1747 bis 1785) seine Blütezeit. Balthasar Neumann, der berühmte Baumeister der Würzburger Residenz schuf den herrlichen barocken Neubau. Nach Neumanns Tod wurde unter der Leitung seiner Söhne im Jahre 1760 das Stiegenhaus fertiggestellt, aber der Abteibau blieb weiterhin ohne Flügel zur Kirche hin.


Die Abtei wurde 1803 im Zuge der [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] aufgelöst. Die Kirche wurde profaniert, die Bibliothek erhielt die Universität Würzburg. Der gesamte Klosterbesitz wurde enteignet: 90 Morgen Weinberg, 637 Morgen Wiesen, 22 Morgen Garten, 8180 Morgen Wald, die Höfe und Häuser in Waldbrunn, Moos, Eßfeld und Würzburg. Die meisten Bilder Onghers aus der Gemäldegalerie sind verschollen, das Mobiliar wurde in alle Winde verstreut und selbst ein Teil der Urkunden und Handschriften ging verloren.
Die Abtei wurde 1803 im Zuge der [[Säkularisation in Bayern|Säkularisation]] aufgelöst. Die Kirche wurde profaniert, die Bibliothek erhielt die Universität Würzburg. Der gesamte Klosterbesitz wurde enteignet: 90 Morgen Weinberg, 637 Morgen Wiesen, 22 Morgen Garten, 8.180 Morgen Wald, die Höfe und Häuser in Waldbrunn, Moos, Eßfeld und Würzburg. Die meisten Bilder Onghers aus der Gemäldegalerie sind verschollen, das Mobiliar wurde in alle Winde verstreut und selbst ein Teil der Urkunden und Handschriften ging verloren.


1817 richteten [[Friedrich Koenig]] und [[Andreas Friedrich Bauer]] im Kloster eine Druckmaschinenfabrik ein. Dieses Unternehmen, die Firma Koenig & Bauer, Würzburg, hat heute Weltruf.
1817 richteten [[Friedrich Koenig]] und [[Andreas Friedrich Bauer]] im Kloster eine Druckmaschinenfabrik ein. Dieses Unternehmen, die Firma Koenig & Bauer, Würzburg, hat heute Weltruf.


Am 02. Juli 1901 erwarb die von [[Antonie Werr]] gegründete ''Kongregation der Hlg. Kindheit Jesu'' unter der Leitung der damaligen Generaloberin Sr. M. Philomena Wenninger das Kloster. Die Kaufsumme betrug 400.000 Mark, wovon die eine Hälfte sofort, die andere nach sieben Jahren zu zahlen war. Die Wiederherstellung der Kirche begann am 27. August 1903 und konnte bereits am 28. Juli 1905 wieder ihrem ursprünglichen Zweck dienen. 1924 wurde Balthasar Neumanns Bau das Mutterhaus der "[[Zeller Schwestern]]", einer apostolisch tätigen [[Franziskanerinnen|franziskanischen Frauengemeinschaft]].
Am 2. Juli 1901 erwarb die von [[Antonie Werr]] gegründete ''Kongregation der Hlg. Kindheit Jesu'' unter der Leitung der damaligen Generaloberin Sr. M. Philomena Wenninger das Kloster. Die Kaufsumme betrug 400.000 Mark, wovon die eine Hälfte sofort, die andere nach sieben Jahren zu zahlen war. Die Wiederherstellung der Kirche begann am 27. August 1903 und konnte bereits am 28. Juli 1905 wieder ihrem ursprünglichen Zweck dienen. 1924 wurde Balthasar Neumanns Bau das Mutterhaus der "[[Zeller Schwestern]]", einer apostolisch tätigen [[Franziskanerinnen|franziskanischen Frauengemeinschaft]].


== Weblinks ==
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Version vom 24. Juli 2008, 22:31 Uhr

Das Kloster Oberzell ist ein Kloster in Zell am Main in Bayern in der Diözese Würzburg. Das Kloster liegt am linken Mainufer etwa 6 km von Würzburg entfernt.

Geschichte

Das St. Michael geweihte Kloster der Prämonstratenser wurde 1128 durch Johannes, einen Domkanoniker, und seinen Bruder Heinrich auf Veranlassung des Ordensgründers der Prämonstratenser, des Hl. Norbert von Xanten gegründet. Nach wechselvoller Geschichte erlebte das Kloster unter Abt Oswald Loschert (1747 bis 1785) seine Blütezeit. Balthasar Neumann, der berühmte Baumeister der Würzburger Residenz schuf den herrlichen barocken Neubau. Nach Neumanns Tod wurde unter der Leitung seiner Söhne im Jahre 1760 das Stiegenhaus fertiggestellt, aber der Abteibau blieb weiterhin ohne Flügel zur Kirche hin.

Die Abtei wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Kirche wurde profaniert, die Bibliothek erhielt die Universität Würzburg. Der gesamte Klosterbesitz wurde enteignet: 90 Morgen Weinberg, 637 Morgen Wiesen, 22 Morgen Garten, 8.180 Morgen Wald, die Höfe und Häuser in Waldbrunn, Moos, Eßfeld und Würzburg. Die meisten Bilder Onghers aus der Gemäldegalerie sind verschollen, das Mobiliar wurde in alle Winde verstreut und selbst ein Teil der Urkunden und Handschriften ging verloren.

1817 richteten Friedrich Koenig und Andreas Friedrich Bauer im Kloster eine Druckmaschinenfabrik ein. Dieses Unternehmen, die Firma Koenig & Bauer, Würzburg, hat heute Weltruf.

Am 2. Juli 1901 erwarb die von Antonie Werr gegründete Kongregation der Hlg. Kindheit Jesu unter der Leitung der damaligen Generaloberin Sr. M. Philomena Wenninger das Kloster. Die Kaufsumme betrug 400.000 Mark, wovon die eine Hälfte sofort, die andere nach sieben Jahren zu zahlen war. Die Wiederherstellung der Kirche begann am 27. August 1903 und konnte bereits am 28. Juli 1905 wieder ihrem ursprünglichen Zweck dienen. 1924 wurde Balthasar Neumanns Bau das Mutterhaus der "Zeller Schwestern", einer apostolisch tätigen franziskanischen Frauengemeinschaft.

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