„José Bonifácio de Andrada e Silva“ – Versionsunterschied

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Leben: Beschreibung des Minerals Petalit
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== Leben ==
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Andrada e Silva studierte in [[Coimbra]] (Portugal) Jura und Naturwissenschaften, bildete sich dann auf mehrjährigen Reisen im Ausland, auch unter [[Abraham Gottlob Werner]] in [[Freiberg]] zum Bergbeamten aus. Nach seiner Rückkehr erhielt er den Lehrstuhl der [[Geognosie]] an der [[Universität Coimbra]] und wurde zum Generalintendanten des portugiesischen Bergwesens ernannt. Ihm ist die erste Beschreibung des Minerals [[Petalit]] zu verdanken, in dem der schwedische Chemiker [[Johan August Arfwedson]] 1817 das Element [[Lithium]] entdecken sollte.
Andrada e Silva studierte in [[Coimbra]] (Portugal) Jura und Naturwissenschaften, bildete sich dann auf mehrjährigen Reisen im Ausland, auch unter [[Abraham Gottlob Werner]] in [[Freiberg]] zum Bergbeamten aus. Im Jahr 1800 beschrieb er als erster das Mineral [[Petalit]],<ref>http://www.musee.ensmp.fr/gm//mineralPETALITE.html; http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Petalit</ref> in dem der schwedische Chemiker [[Johan August Arfwedson]] 1817 das Element [[Lithium]] entdecken sollte. Nach seiner Rückkehr erhielt er den Lehrstuhl der [[Geognosie]] an der [[Universität Coimbra]] und wurde zum Generalintendanten des portugiesischen Bergwesens ernannt.


Nachdem er zur Zeit der französischen Invasion in den Reihen der portugiesischen Patrioten kämpfte, siedelte er 1819 nach Brasilien über. Hier stellte er sich 1821 an die Spitze der Unabhängigkeitsbewegung in São Paulo, wurde Vizepräsident und überreichte am 1. Januar 1822 an der Spitze einer Deputation die von ihm verfasste Adresse, welche den [[Peter I. (Brasilien)|Prinzen Pedro]] aufforderte, in Brasilien zu bleiben. Darauf trat er am 16. Januar als Innenminister an die Spitze der Verwaltung, geriet aber bei Beratung der neuen Grundverfassung in Kampf mit der republikanischen Partei und reichte infolgedessen mit seinen Kollegen 25. Oktober seinen Rücktritt ein.
Nachdem er zur Zeit der französischen Invasion in den Reihen der portugiesischen Patrioten kämpfte, siedelte er 1819 nach Brasilien über. Hier stellte er sich 1821 an die Spitze der Unabhängigkeitsbewegung in São Paulo, wurde Vizepräsident und überreichte am 1. Januar 1822 an der Spitze einer Deputation die von ihm verfasste Adresse, welche den [[Peter I. (Brasilien)|Prinzen Pedro]] aufforderte, in Brasilien zu bleiben. Darauf trat er am 16. Januar als Innenminister an die Spitze der Verwaltung, geriet aber bei Beratung der neuen Grundverfassung in Kampf mit der republikanischen Partei und reichte infolgedessen mit seinen Kollegen 25. Oktober seinen Rücktritt ein.

Version vom 11. Oktober 2012, 18:28 Uhr

José Bonifácio de Andrada e Silva

José Bonifácio de Andrada e Silva (auch … Andrade …; * 13. Juni 1763 in Santos; † 5. April 1838 in Rio de Janeiro) war ein brasilianischer Staatsmann.

Leben

Andrada e Silva studierte in Coimbra (Portugal) Jura und Naturwissenschaften, bildete sich dann auf mehrjährigen Reisen im Ausland, auch unter Abraham Gottlob Werner in Freiberg zum Bergbeamten aus. Im Jahr 1800 beschrieb er als erster das Mineral Petalit,[1] in dem der schwedische Chemiker Johan August Arfwedson 1817 das Element Lithium entdecken sollte. Nach seiner Rückkehr erhielt er den Lehrstuhl der Geognosie an der Universität Coimbra und wurde zum Generalintendanten des portugiesischen Bergwesens ernannt.

Nachdem er zur Zeit der französischen Invasion in den Reihen der portugiesischen Patrioten kämpfte, siedelte er 1819 nach Brasilien über. Hier stellte er sich 1821 an die Spitze der Unabhängigkeitsbewegung in São Paulo, wurde Vizepräsident und überreichte am 1. Januar 1822 an der Spitze einer Deputation die von ihm verfasste Adresse, welche den Prinzen Pedro aufforderte, in Brasilien zu bleiben. Darauf trat er am 16. Januar als Innenminister an die Spitze der Verwaltung, geriet aber bei Beratung der neuen Grundverfassung in Kampf mit der republikanischen Partei und reichte infolgedessen mit seinen Kollegen 25. Oktober seinen Rücktritt ein.

Schon am 30. Oktober wurde er nach Forderungen aus dem Volk wieder ins Ministerium berufen. 1823 erhielt er auch in den versammelten Ständen Sitz und Stimme und setzte es hier durch, dass die geheimen Gesellschaften verboten und strenge Maßregeln gegen die republikanischen Parteigänger ergriffen wurden.

Von seinen Gegnern genötigt, am 17. Juli 1823 abermals zurückzutreten, bekämpfte er in den Kammern das neue Ministerium und protestierte gegen die gewaltsame Auflösung der Generalversammlung am 12. November. Er wurde deshalb mit seinen Brüdern verhaftet und nach Europa eingeschifft. Während erstere nach Bordeaux gingen und bis zu ihrer späteren Rückkehr daselbst den Wissenschaften lebten, gewann er von neuem das Vertrauen des Kaisers, so dass ihn dieser, als er am 7. April 1831 zugunsten seines Sohns Dom Peter II. auf den Thron Brasiliens verzichtete, zum Vormund des letztern ernannte. Im Jahr 1834 infolge eines Volkstumults durch die Regentschaft der Vormundschaft enthoben, zog sich Andrada e Silva ins Privatleben zurück. Er starb am 5. April 1838 in Rio de Janeiro. Er war Mitglied des Bundes der Freimaurer.[2]

Sein jünger Bruder Antonio Carlo war ebenfalls Politiker. Der dritte Bruder, Martim Francisco de Andrada e Silva, war Innenminister und starb am 23. Februar 1844 in Santos. Die beiden Söhne des letztern, José Bonifácio de Andrada e Silva und Martim Francisco de Andrada e Silva, haben sich als Dichter bekannt gemacht, ersterer durch Rosas e goivos (São Paulo, 1849), letzterer durch Lagrimas e sorrisos (Rio de Janeiro, 1847) und ein Drama: Januario Garcia (Rio de Janeiro, 1849).

Einzelnachweise

  1. http://www.musee.ensmp.fr/gm//mineralPETALITE.html; http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Petalit
  2. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer Lexikon. 5. Auflage 2006, Herbig Verlag, ISBN 978-3-7766-2478-6, S. 75
Commons: José Bonifácio de Andrada e Silva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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