Eva Lezzi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Eva Lezzi (geboren 1963 in New York) ist eine US-amerikanisch-schweizerische, deutschsprachige Autorin und Privatdozentin für Germanistische Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft am Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam. Seit 2020 ist sie freie Autorin. Sie lebt in Berlin.

Leben und Wirken

Geboren in New York, wuchs Eva Lezzi in Zürich auf und studierte an der Freien Universität Berlin Germanistik, Literaturwissenschaft und Psychologie. Von 1993 bis 1997 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, von 1999 bis 2000 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin.

Im Jahr 2000 promovierte sie mit einer Arbeit über autobiografische Texte von Autoren, die in ihrer Kindheit als deutsche oder österreichische Juden verfolgt wurden und diese Erfahrungen später literarisch dargestellt und reflektiert haben. In Lezzis Untersuchung werden neben detaillierten literaturwissenschaftlichen Analysen des literarischen Materials auch Aspekte der psychischen Wirkung von Traumatisierungen im Kindesalter aus psychoanalytischer Perspektive einbezogen.[1][2] Von 2001 bis 2007 war sie Nachwuchsgruppenleiterin an der Universität Potsdam zum Thema Repräsentationsformen transkultureller Beziehungen, 2009/10 Research Fellow am Herbert D. Katz Center for Advanced Judaic Studies in Philadelphia.

Im Jahr 2011 habilitierte sie an der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam und erhielt die Venia Legendi für Germanistische Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft. Sie lehrte an verschiedenen nationalen und internationalen Universitäten, so an der New York University in Berlin, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, der Universität Bern, der Freien Universität Berlin und der Yale University.[3]

Neben ihrer Tätigkeit als Wissenschaftlerin und Dozentin ist sie als Kinder- und Jugendbuchautorin und als Förderin jüdischer Kultur und Bildung in Deutschland bekannt geworden. Bei ihren Kinder- und Jugendbüchern arbeitet sie mit der Malerin und Buchillustratorin Anna Adam zusammen. Lezzi war 2013–2019 Referentin am Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk für jüdische Begabtenförderung in Berlin. 2016 initiierte sie die Plattform junger jüdischer Künstler Dagesh.[4] Sie ist Autorin der Jüdischen Allgemeinen.[5] Seit 2020 ist sie freischaffende Autorin und Mitglied der Spreeautoren.[6] Sie war Co-Kuratorin der Ausstellung „Jüdisches Berlin erzählen. Mein, Euer, Unser?“ (Dezember 2021 bis Juni 2022) der „Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“.[7][8]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Kinder- und Jugendbücher

Wissenschaftliche Monografien

  • Zerstörte Kindheit. Literarische Autobiographien zur Shoah. Böhlau Verlag, Köln 2001, ISBN 3-412-16400-3. (Dissertationsschrift)
  • Liebe ist meine Religion! Erotische Verhältnisse zwischen Juden und Christen in der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts. Göttingen 2013, ISBN 978-3-8353-1317-0. (Habilitationsschrift)

(Mit-)Herausgeberschaften

Einzelnachweise

  1. Eva Lezzi: Zerstörte Kindheit. Literarische Autobiographien zur Shoah. Böhlau Verlag, Köln 2001, ISBN 3-412-16400-3.
  2. Rezensionen bei Perlentaucher. Abgerufen am 26. Juni 2022.
  3. Eva Lezzi am Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam. Abgerufen am 26. Juni 2022.
  4. Ingo Way: Eva Lezzi über das neue Künstler-Programm »Dagesh«. In: Jüdische Allgemeine. 14. Juni 2016. (juedische-allgemeine.de, abgerufen am 26. Juni 2022)
  5. Beiträge Eva Lezzis bei der Jüdischen Allgemeinen. Abgerufen am 26. Juni 2022.
  6. Eva Lezzi bei Spreeautoren. Abgerufen am 3. Juli 2022.
  7. Kirsten Dietrich im Gespräch mit der Autorin Eva Lezzi. RBB, 6. Juni 2022. Abgerufen am 3. Juli 2022.
  8. Kaleidoskop der Gegenwart. In: Jüdische Allgemeine. 20. Dezember 2021, abgerufen am 3. Juli 2022.