„Broschur“ – Versionsunterschied

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=== Integralbroschur ===
=== Integralbroschur ===
Integralbroschur, auch '''Flexobroschur''' ist eine Mischung aus Festeinband und Broschur und sieht eher wie ein Festeinband aus. Sie hat eingeschlagene Kanten und einen sich beim Aufschlagen öffnenden Rücken. Sie hat keine zusätzlich verstärkenden Deckelpappen und keine Rückeneinlage. Die Decke besteht aus einem einzigen eingeschlagenen, eher flexiblen Einbandkarton. Die Deckenkanten stehen wie bei einem Hardcover über. Die Integralbroschur kann mit Vorsatz, Kapitalband und Lesezeichen versehen sein.
Integralbroschur, auch '''Flexobroschur''' ist eine Mischung aus Festeinband und Broschur und sieht eher wie ein Festeinband aus. Sie hat eingeschlagene Kanten und einen sich beim Aufschlagen öffnenden Rücken. Sie hat keine zusätzlich verstärkenden Deckelpappen und keine Rückeneinlage. Die Decke besteht aus einem einzigen eingeschlagenen, eher flexiblen Einbandkarton. Die Deckenkanten stehen wie bei einem Hardcover über. Die Integralbroschur kann mit Vorsatz, Kapitalband und Lesezeichen versehen sein.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.druckerei-ruess.de/de/Druck-Verarbeitung/Bindung/Integralbroschur|titel=Integralbroschur|autor=|hrsg=|werk=druckerei-ruess.de|datum=|sprache=|zugriff=2016-12-14}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://herstellungsglossar.wordpress.com/2014/05/15/integralbroschur/|titel=Integralbroschur|autor=|hrsg=|werk=herstellungsglossar.wordpress.com|datum=|sprache=|zugriff=2016-12-14}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 14. Dezember 2016, 16:40 Uhr

Eine Broschur (Plural: Broschuren) ist ein Druckerzeugnis, bei dem an einen Buchblock ein meist flexibler Umschlag direkt angeklebt ist.[1] Die Broschur steht damit im Gegensatz zum gebundenen Buch, bei dem der Buchblock mit einer Buchdecke zusammengefügt wird.[2] Das Wort Broschur ist auf das französische Verb brocher („aufspießen“, „durchstechen“) zurückzuführen, das von broche („Brosche“) abgeleitet ist.[3] Der Begriff erinnert daran, dass diese Bindeart ursprünglich nur ein Interimseinband war, den der Käufer in der Regel später durch einen höherwertigen Einband nach eigenem Geschmack ersetzen ließ. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden broschierte Bände auch ohne Einbanddecke verkauft. Die Bindung lag in der Entscheidung des Käufers. Bücher mit Verlagseinband, d. h. bereits vom Verlag hergestellte einheitliche Bindungen, kamen erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf.

Bei Büchern bezeichnet man als Broschur (englisch: softcover) heutzutage eine hochwertige Ausgabe mit einem weichen Umschlag aus Karton.[4] Dagegen hat ein gebundenes Buch (auch Festeinband genannt, englisch: hardcover) eine Buchdecke aus fester Pappe.[5] Ein Taschenbuch (englisch: paperback) hat wie ein broschiertes Buch einen kartonierten Umschlag, ist aber leichter, kleinformatiger, in der Regel klebegebunden und schlechter verarbeitet.[6]

Man unterscheidet zwischen einlagigen, mehrlagigen Broschuren und Einzelblattbroschuren.

Einlagige Broschuren

Einlagige Broschuren werden aus mehreren, nicht gefalzten Blättern zusammengetragen (übereinander gelegt) oder aus mehreren ineinander gesteckten Falzbogen (einer Lage) gesammelt. Sie können seitlich drahtgeheftet (oder bei gesammelten Falzbogen: Drahtrückstich geheftet), mit einer Spirale, Ringen, einer Kordel oder auch mit Leim (Klebebindung) gebunden sein. Für Rechnungsblöcke und Kalender werden Einzelblattbroschuren verwendet, z. B. Collegeblock.

Ein "Collegeblock"

Mehrlagige Broschuren

Diese werden im Gegensatz zu einlagigen Broschuren aus mehreren Lagen hergestellt. Dabei werden mehrere Lagen übereinander gelegt und am Rücken abgefräst. Dann wird mittels eines Lumbeckgeräts oder durch einen Klebebinder der Buchblock zu beiden Seiten aufgefächert, Leim aufgetragen und zuletzt mit Leim ein Umschlag befestigt. Es gibt auch mehrlagige Broschuren ohne diesen Umschlag, welche aber nicht gebräuchlich sind. Es gibt auch Broschuren, deren Lagen geheftet sind. Man spricht von fadengehefteter Broschur. Diese entspricht der früheren Interimsbroschur.

Einzelblattbroschur

Sie besteht aus ungefalzten Einzelblättern. Damit können unterschiedliche Papiersorten oder Materialien aufeinander folgen.

Arten von Broschuren

Weichbroschur (einfache Broschur)

Broschur mit 4-fach (auch 2-fach möglich) gerilltem Umschlag. Ein Kartonumschlag wird um den Buchblock gelegt. Dies ist die einfachste und am häufigsten verwendete Broschurenart, welche zum Beispiel für Taschenbücher benutzt wird. Für kurzlebige, preiswerte Aufträge.

Englische Broschur

Eine Broschur mit einem unbedruckten Kartonumschlag, um den ein bedruckter Schutzumschlag gelegt ist, der vorn und hinten eingefalzte Klappen aufweist. Am Rücken ist der Schutzumschlag in der Regel am Kartonumschlag angeklebt. Diese etwas aufwändigere Broschurgestaltung findet man bei bibliophileren Werken, Festschriften etc.[7]

Französische Broschur (Breitklappenbroschur)

Um einen bedruckten klebegebundenen oder fadengehefteten Buchblock wird ein bedruckter Umschlag aus Karton geklebt, der sowohl vorn als auch hinten eine jeweils nach innen umgeschlagene Klappe aufweist.[8]

Steifbroschur (Bibliotheksbroschur)

Die steifen Broschuren sind eine Zwischenform von der weichen oder Karton-Verlagsbroschur und dem Halb- oder Ganzgewebeband. Es genügt doppeltes Vorsatz ohne Gewebefalz. Abpressen und Hinterkleben entfällt, die Pappdeckel werden auf das Vorsatz kaschiert. Die Dicke der grauen Buchbinderpappe richtet sich nach der Dicke des Buches. Der mit dem Pappdeckel versehene Buchblock wird vorn beschnitten, der Geweberücken wird fest auf den Buchblockrücken geklebt, Papierbezug mit Vordereinschlag, danach oben und unten beschnitten. (RAL-RG 495)

Schweizer Broschur, der Leimstreifen ist grün dargestellt

Schweizer Broschur

Bei der Schweizer Broschur ist der Buchblock am Rücken mit einem Gewebestreifen eingefasst. Der äußere Kartonumschlag klebt nicht am Rücken des Buchblockes, sondern mit einem schmalen Streifen an der letzten Seite (in der Abbildung grün). Dies verbessert das Aufschlagverhalten der Broschur erheblich. Die Schweizer Broschur wird zur Gruppe der Lay-Flat-Broschuren gezählt.[9]

Integralbroschur

Integralbroschur, auch Flexobroschur ist eine Mischung aus Festeinband und Broschur und sieht eher wie ein Festeinband aus. Sie hat eingeschlagene Kanten und einen sich beim Aufschlagen öffnenden Rücken. Sie hat keine zusätzlich verstärkenden Deckelpappen und keine Rückeneinlage. Die Decke besteht aus einem einzigen eingeschlagenen, eher flexiblen Einbandkarton. Die Deckenkanten stehen wie bei einem Hardcover über. Die Integralbroschur kann mit Vorsatz, Kapitalband und Lesezeichen versehen sein.[10][11]

Siehe auch

Literatur

  • Ulrich Paasch, Christian Moritz, Jochem Ottersbach, Klemens Kieslinger, Anette Mörsberger: Informationen verbreiten. Medien gestalten und herstellen. Verlag Beruf + Schule, Itzehoe 2003, ISBN 3-88013-630-0, S. 378.

Einzelnachweise

  1. Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. 2. Auflage. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010542-0, S. 81.
  2. Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. 2. Auflage. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010542-0, S. 81, 85, 87.
  3. Duden online: broschieren
  4. Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. 2. Auflage. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010542-0, S. 81, 502.
  5. Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. 2. Auflage. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010542-0, S. 85, 87 f.
  6. Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. 2. Auflage. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010542-0, S. 479.
  7. Englische Broschur. In: druckerei-ruess.de. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  8. Französische Broschur/Klappenbroschur. In: druckerei-ruess.de. Abgerufen Format invalid.
  9. Schweizer Broschur. In: druckerei-ruess.de. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  10. Integralbroschur. In: druckerei-ruess.de. Abgerufen am 14. Dezember 2016.
  11. Integralbroschur. In: herstellungsglossar.wordpress.com. Abgerufen am 14. Dezember 2016.