„Aigeai“ – Versionsunterschied

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Geschichte: Konstantin
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Strategische Bedeutung erhielt der Ort vor allem ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. im Zuge der [[Parther]]kriege. [[Gaius Iulius Caesar]] machte den Ort zum ''oppidum liberum''. Hier setzt auch die caesarianische Zeitrechnung an: die [[Ära|Ärenrechnung]] in Aigeai beginnt 47 v. Chr., wohl Anfang November.
Strategische Bedeutung erhielt der Ort vor allem ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. im Zuge der [[Parther]]kriege. [[Gaius Iulius Caesar]] machte den Ort zum ''oppidum liberum''. Hier setzt auch die caesarianische Zeitrechnung an: die [[Ära|Ärenrechnung]] in Aigeai beginnt 47 v. Chr., wohl Anfang November.


Auf ihren Münzen zeigt die Stadt häufig eine Ziege und verweist mit [[Asklepios]]-Darstellungen auf ihre Bedeutung als Kultzentrum. Während der Regierungszeit des Kaisers [[Decius (Kaiser)|Decius]] war es der Stadt erlaubt, den Ehrennamen „Asklepioupolis“ zu führen. In der [[Spätantike]] wurde die Stadt, in der die Heiligen [[Cosmas und Damian]] als Märtyrer den Tod gefunden haben sollen, christlicher Bischofssitz. Auf dieses Bistum geht das [[Titularbistum]] ''[[Aegeae (Titularbistum)|Aegeae]]'' der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] zurück.
Auf ihren Münzen zeigt die Stadt häufig eine Ziege und verweist mit [[Asklepios]]-Darstellungen auf ihre Bedeutung als Kultzentrum. Während der Regierungszeit des Kaisers [[Decius (Kaiser)|Decius]] war es der Stadt erlaubt, den Ehrennamen „Asklepioupolis“ zu führen. In der [[Spätantike]] wurde die Stadt, in der die Heiligen [[Cosmas und Damian]] als Märtyrer den Tod gefunden haben sollen, christlicher Bischofssitz. Auf dieses Bistum geht das [[Titularbistum]] ''[[Aegeae (Titularbistum)|Aegeae]]'' der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] zurück. Die Schließung des Asklepios-Tempels unter Kaiser Konstantin war eine der ersten staatlichen Maßnahmen gegen pagane Kulte im römischen Reich.


Das mittelalterliche Ayas war eine wichtige Hafen- und Handelsstadt [[Königreich Kleinarmenien|Kleinarmeniens]]. Aufgrund der Verlandung des Hafens von [[Tarsos]] lief über Ayas ein großer Teil des byzantinischen Ost-West-Handels. Von hier brach 1271 [[Marco Polo]] zu seiner Asienreise auf.
Das mittelalterliche Ayas war eine wichtige Hafen- und Handelsstadt [[Königreich Kleinarmenien|Kleinarmeniens]]. Aufgrund der Verlandung des Hafens von [[Tarsos]] lief über Ayas ein großer Teil des byzantinischen Ost-West-Handels. Von hier brach 1271 [[Marco Polo]] zu seiner Asienreise auf.

Version vom 4. Februar 2016, 12:48 Uhr

Ayas Kalesi Seeburg
Ayas Kalesi Landburg mit Moschee

Aigeai (Αἰγέαι, auch Αἰγαὶ Aigai) war eine antike Stadt und gehörte zum Ebenen Kilikien (Kilikia Pedias). Unter dem Namen Ayas (armenisch Այաս) ist sie heute ein Ortsteil von Yumurtalık in der türkischen Provinz Adana. Im Mittelalter war der Name der Stadt Ayas, bei italienischen Handelsreisenden war sie als Ajazzo oder Lajazzo bekannt.

Geschichte

In der Antike war die Stadt unter ihrem griechischen Namen Aigeai (Αἰγέαι) bekannt und gehörte zum Ebenen Kilikien (Kilikia Pedias). Der Ort ist strategisch günstig am Golf von Issos gelegen. Der Hafen von Aigeai bot eine gute und gern genutzte Möglichkeit, nach Alexandreia ad Orontem überzusetzen. Aigeai ist vermutlich eine makedonische Gründung, benannt nach der makedonischen Hauptstadt Aigai.

Strategische Bedeutung erhielt der Ort vor allem ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. im Zuge der Partherkriege. Gaius Iulius Caesar machte den Ort zum oppidum liberum. Hier setzt auch die caesarianische Zeitrechnung an: die Ärenrechnung in Aigeai beginnt 47 v. Chr., wohl Anfang November.

Auf ihren Münzen zeigt die Stadt häufig eine Ziege und verweist mit Asklepios-Darstellungen auf ihre Bedeutung als Kultzentrum. Während der Regierungszeit des Kaisers Decius war es der Stadt erlaubt, den Ehrennamen „Asklepioupolis“ zu führen. In der Spätantike wurde die Stadt, in der die Heiligen Cosmas und Damian als Märtyrer den Tod gefunden haben sollen, christlicher Bischofssitz. Auf dieses Bistum geht das Titularbistum Aegeae der römisch-katholischen Kirche zurück. Die Schließung des Asklepios-Tempels unter Kaiser Konstantin war eine der ersten staatlichen Maßnahmen gegen pagane Kulte im römischen Reich.

Das mittelalterliche Ayas war eine wichtige Hafen- und Handelsstadt Kleinarmeniens. Aufgrund der Verlandung des Hafens von Tarsos lief über Ayas ein großer Teil des byzantinischen Ost-West-Handels. Von hier brach 1271 Marco Polo zu seiner Asienreise auf.

Von Ayas sind eine See- und eine Landburg erhalten, genannt Ayas Kalesi, sowie ein etwa einen Kilometer westlich am Meer liegender achteckiger, dreistöckiger Wachtturm mit einer Inschrift des Sultans Süleyman der Große. Von der antiken Stadt sind nur wenige Kapitelle und kleine Relikte erhalten, die auf dem Gelände der Landburg aufgestellt sind, sowie Spolien in verschiedenen Teilen derselben.

Literatur