„Morton Feldman“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Persconferentie componist Morton Feldman in concertgebouw Amsterdam in verband m, Bestanddeelnr 928-6142.jpg|mini|Morton Feldman (1976)]]
'''Morton Feldman''' (* [[12. Januar]] [[1926]] in [[New York City]]; † [[3. September]] [[1987]] in [[Buffalo]]) war ein [[USA|US-amerikanischer]] [[Komponist]]. Er gilt als einer der Pioniere der [[Graphische Notation|grafischen Notation]]. Weil diese dem Interpreten zu viel Freiheiten ließ, verwarf er sie 1969 wieder und kehrte zur präzisen Notation zurück.
'''Morton Feldman''' (* [[12. Januar]] [[1926]] in [[New York City]]; † [[3. September]] [[1987]] in [[Buffalo]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Komponist]]. Er gilt als einer der Pioniere der [[Graphische Notation|grafischen Notation]]. 1969 verwarf er sie wieder und kehrte zur präzisen Notation zurück.


== Leben ==
== Leben ==
Morton Feldman wurde in eine [[Geschichte der Juden in Russland|russisch-jüdische]] Familie aus [[Kiew]] geboren und wuchs in [[Brooklyn]] auf. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er im Alter von zwölf Jahren durch seine Klavierlehrerin Madame Maurina-Press. 1941 begann er, [[Komposition (Musik)|Komposition]] zu studieren; 1944 wurde er Schüler von [[Stefan Wolpe]]. 1971–1972 lebte Feldman für ein Jahr als Gast des [[Berliner Künstlerprogramm des DAAD|Berliner Künstlerprogramms des DAAD]] in Berlin. 1973 erreichte ihn eine Anfrage der [[University at Buffalo, The State University of New York|University of New York]] in Buffalo, die nach [[Edgard Varèse]] benannte Professur zu übernehmen. Bis dahin hatte er in der familieneigenen Schneiderei für Kinderbekleidung gearbeitet. Er unterrichtete und komponierte danach bis zu seinem Tod im Jahr 1987.
Morton Feldman wurde in eine [[Geschichte der Juden in Russland|russisch-jüdische]] Familie aus [[Kiew]] geboren und wuchs in [[Brooklyn]] auf. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er im Alter von zwölf Jahren durch seine Klavierlehrerin Madame Maurina-Press. 1941 begann er, [[Komposition (Musik)|Komposition]] zu studieren; 1944 wurde er Schüler von [[Stefan Wolpe]]. 1971–1972 lebte Feldman für ein Jahr als Gast des [[Berliner Künstlerprogramm des DAAD|Berliner Künstlerprogramms des DAAD]] in Berlin. 1973 erreichte ihn eine Anfrage der [[University at Buffalo, The State University of New York|University of New York]] in Buffalo, die nach [[Edgard Varèse]] benannte Professur zu übernehmen. Bis dahin hatte er in der familieneigenen Schneiderei für Kinderbekleidung gearbeitet. Er unterrichtete und komponierte danach bis zu seinem Tod im Jahr 1987.

=== Begegnung mit John Cage ===
Am 26. Januar 1950 fand in der Pause eines Konzertes der [[New York Philharmonic]] die für die US-amerikanische Musik des 20. Jahrhunderts wohl ausschlaggebendste Begegnung zwischen Feldman und [[John Cage]] statt. Durch die Begegnung und den Gedankenaustausch mit Cage (die beiden wohnten eine Zeit lang im selben Haus) bekam Feldman mehr Vertrauen zu seinen eigenen Ideen und entwickelte seine ersten Kompositionen, die in der Abschrift John Cages bekannt wurden.


=== Freunde ===
=== Freunde ===
Am 26. Januar 1950 lernten sich in der Pause eines Konzertes der [[New York Philharmonic]] Feldman und [[John Cage]] kennen. Dieses Treffen dürfte einigen Einfluss auf die US-amerikanische Musik des 20. Jahrhunderts gehabt haben, da Feldman durch den Gedankenaustausch mit Cage mehr Vertrauen zu seinen eigenen Ideen bekam und seine ersten Kompositionen entwickelte, die dann in der Abschrift John Cages bekannt wurden. Die beiden wohnten später eine Zeitlang sogar im selben Haus.<ref>{{Literatur |Autor=[[Wolfgang Gratzer]] |Titel=John Cage und Morton Feldman |Sammelwerk=[[Archiv für Musikwissenschaft]] |Nummer=4 |Datum=1996 |Seiten=336–348 |JSTOR=930890}}</ref>
Zu Morton Feldmans Freunden in New York zählten auch die Komponisten [[Christian Wolff (Komponist)|Christian Wolff]] und [[Earle Brown (Komponist)|Earle Brown]] sowie die Maler [[Jackson Pollock]], [[Mark Rothko]], [[Philip Guston]], [[Franz Kline]] und [[Robert Rauschenberg]]. In Anlehnung an die bildenden Künstler wurde die eher lockere Gruppierung von Cage, Feldman, Brown und Wolff auch ''New York School of Music'' genannt.<ref>Siehe David Nicholls: ''Getting rid of the glue: the music of the New York School.'' In: ''Journal of American Studies,'' 27 (1993), S. 335–353, und David Nicholls: ''Getting rid of the glue: the music of the New York School.'' In: Steven Johnson (Hrsg.): ''The New York Schools of Music and the Visual Arts.'' Routledge, 2001, S. 17–56.</ref>

Zu Morton Feldmans Freunden in New York zählten auch die Komponisten [[Christian Wolff (Komponist, 1934)|Christian Wolff]] und [[Earle Brown (Komponist)|Earle Brown]] sowie die Maler [[Jackson Pollock]], [[Mark Rothko]], [[Philip Guston]], [[Franz Kline]] und [[Robert Rauschenberg]]. In Anlehnung an die bildenden Künstler wurde die eher lockere Gruppierung von Cage, Feldman, Brown und Wolff auch ''New York School of Music'' genannt.<ref>Siehe David Nicholls: ''Getting rid of the glue: the music of the New York School.'' In: ''Journal of American Studies,'' 27 (1993), S. 335–353, und David Nicholls: ''Getting rid of the glue: the music of the New York School.'' In: Steven Johnson (Hrsg.): ''The New York Schools of Music and the Visual Arts.'' Routledge, 2001, S. 17–56.</ref>


== Künstlerisches Schaffen und Bedeutung ==
== Künstlerisches Schaffen und Bedeutung ==


Mit zum Teil radikalen Längen versuchte Feldman, sich dem traditionellen Konzertbetrieb entgegenzustellen. Eines seiner kürzeren Werke, ''Palais de Mari'' (1986), wurde von Bunita Marcus in Auftrag gegeben. Sie beauftragte ihn, ein Werk zu schreiben, das inhaltlich alle Elemente und Eigenschaften der langen Stücke in zusammengefasster Form einbringen sollte. Die ursprüngliche Vorstellung war ein zehnminütiges Werk, das Resultat bewegt sich zwischen etwas über 22 und über 29 Minuten Spiellänge.
Mit zum Teil radikalen Längen versuchte Feldman, sich dem traditionellen Konzertbetrieb entgegenzustellen. Eines seiner kürzeren Werke, ''Palais de Mari'' (1986), wurde von [[Bunita Marcus]] in Auftrag gegeben. Sie beauftragte ihn, ein Werk zu schreiben, das inhaltlich alle Elemente und Eigenschaften der langen Stücke in zusammengefasster Form einbringen sollte. Die ursprüngliche Vorstellung war ein zehnminütiges Werk, das Resultat bewegt sich zwischen etwas über 22 und über 29&nbsp;Minuten Spiellänge.


Feldmans Frühwerk enthält wichtige Anregungen zur [[Neue Musik|Neuen Musik]]: In seinen kammermusikalischen ''Projections 1–5'' (1950/51) wird zum wahrscheinlich ersten Mal die genaue Ausführung der, grafisch notierten, Partitur den Musikern überlassen. Ähnliche Ansätze finden sich auch in weiteren Werken Feldmans aus den 1950er Jahren. Sie sind möglicherweise als Replik auf die Diskussionen, die er mit seinen zahlreichen New Yorker Malerfreunden geführt hat, zu verstehen. Inwieweit er damit ähnliche Entwicklungen in Europa beeinflusst oder gar initiiert hat (etwa im Werk [[Karlheinz Stockhausen]]s), ist umstritten. Mit den 70er Jahren kehrt Feldman mit dem Stück ''[[The Viola in My Life|The Viola In my Life]] I'' für immer zur präzisen Notation zurück.
Feldmans Frühwerk enthält wichtige Anregungen zur [[Neue Musik|Neuen Musik]]: In seinen kammermusikalischen ''Projections 1–5'' (1950/51) wird zum wahrscheinlich ersten Mal die genaue Ausführung der, grafisch notierten, Partitur den Musikern überlassen. Ähnliche Ansätze finden sich auch in weiteren Werken Feldmans aus den 1950er Jahren. Sie sind möglicherweise als Replik auf die Diskussionen, die er mit seinen zahlreichen New Yorker Malerfreunden geführt hat, zu verstehen. Inwieweit er damit ähnliche Entwicklungen in Europa beeinflusst oder gar initiiert hat (etwa im Werk [[Karlheinz Stockhausen]]s), ist umstritten. Mit den 70er Jahren kehrt Feldman mit dem Stück ''[[The Viola in My Life|The Viola In my Life]] I'' für immer zur präzisen Notation zurück.


Morton Feldmans Œuvre – insbesondere sein kammermusikalisches Spätwerk aus den 1980er Jahren&nbsp;– wird gelegentlich zur [[Minimal Music]] gezählt, da es scheinbar mit Repetitionen arbeitet. Eine Ähnlichkeit mit Werken von [[Terry Riley]], [[Steve Reich]] oder [[Philip Glass]], den Hauptvertretern dieser Richtung, ist indes nur ansatzweise zu erkennen: Während die Vertreter des Minimalismus sich überwiegend an, zum Teil geradezu bewusst trivialen, tonalen Strukturen orientieren, gilt Feldmans Interesse offenen, sozusagen funktionsfreien Klängen, die besonders in seinem Spätwerk in stetiger Abwandlung präsentiert werden, als wolle er dem Hörer Zeit geben, diese Klänge in einer Weise kontemplativ aufzunehmen, so wie ein Bild betrachtet werden kann. Seine Affinität zu bildlicher Darstellung&nbsp;– auch als Inspiration für seine Kompositionen&nbsp;– hat Feldman oft betont, besonders bemerkenswert etwa bei seinem Chorwerk ''Rothko Chapel'' (1971) oder seiner Orchester-Komposition ''Coptic Light'' (1985). Auch die Muster und Techniken von anatolischen Teppichknüpfern (''Yürüks'') beeinflussten ihn. Feldman arbeitete auch mehr mit Flows von Klängen, am [[Klavier]] viel mit [[Klavier#Pedale|Pedal]], dabei mit Blick auf Zugehörigkeit der Klänge bis hin zu Dissonanzen.<ref>Feldman zählte seine [[Viertelnote|Viertel]] im Spektrum zwischen 63 und 66 Schlägen. Dadurch entsteht eine gewisse Ruhe, die beinahe all seinen Werken anhaftet. Viele Dirigenten empfehlen ihren Musikern, anstatt auf die 60 zu zählen, eher ein 30er-[[Metronom|Metrum]] zu zählen, um so die ungebundene Spontaneität der Kompositionen Feldmans mehr im Sinne des Komponisten wiedergeben zu können.</ref><ref>Siehe eingehende Besprechung des Schaffens Feldmans im ''Musikgespräch'' auf [[SWR2]] vom 17. Januar 2007, 20:00 Uhr.</ref> „Die Klänge sollten für sich stehen – wie Skulpturen im Raum – ohne auf etwas zu verweisen oder etwas anderes abzubilden als sich selbst.“<ref>[[Karlheinz Essl]] – ''Morton Feldman Projekt'' (1994) [http://www.cnvill.net/mfessl.htm] bei ''cnvill.net''</ref> Das Vorgehen kann in diesem Sinn oft als Spiel mit Spannungsbögen von Intervallstellungen bezeichnet werden. Ein Akkordprogress im Sinne eines Skalenfortschritts fehlt. Jeder Klang ist durch lang anhaltende, übergeordnete Flächengestaltungen in Schichten bzw. Layern determiniert. Die Intervalle verhalten sich dadurch zu den Nachbarintervallen, als würden sie gegenübergestellt, stehen aber doch als Klänge für sich.<ref>Vgl. auch [[Gerhard R. Koch]] – ''Rezension'' (ohne Datum) [http://www.universaledition.com/komponisten-und-werke/Morton-Feldman/Elemental-Procedures/komponist/220/werk/2284] ''Pressestimmen'' bei der ''[[Universal Edition]]'', abgerufen am 1. Oktober 2016.</ref>
Morton Feldmans Œuvre – insbesondere sein kammermusikalisches Spätwerk aus den 1980er Jahren&nbsp;– wird gelegentlich zur [[Minimal Music]] gezählt, da es scheinbar mit Repetitionen arbeitet. Eine Ähnlichkeit mit Werken von [[Terry Riley]], [[Steve Reich]] oder [[Philip Glass]], den Hauptvertretern dieser Richtung, ist indes nur ansatzweise zu erkennen: Während die Vertreter des Minimalismus sich überwiegend an, zum Teil geradezu bewusst trivialen, tonalen Strukturen orientieren, gilt Feldmans Interesse offenen, sozusagen funktionsfreien Klängen, die besonders in seinem Spätwerk in stetiger Abwandlung präsentiert werden, als wolle er dem Hörer Zeit geben, diese Klänge in einer Weise kontemplativ aufzunehmen, so wie ein Bild betrachtet werden kann. Seine Affinität zu bildlicher Darstellung&nbsp;– auch als Inspiration für seine Kompositionen&nbsp;– hat Feldman oft betont, besonders bemerkenswert etwa bei seinem Chorwerk ''Rothko Chapel'' (1971) oder seiner Orchester-Komposition ''Coptic Light'' (1985). Auch die Muster und Techniken von anatolischen Teppichknüpfern (''Yürüks'') beeinflussten ihn. Feldman arbeitete auch mehr mit Flows von Klängen, am [[Klavier]] viel mit [[Klavier#Pedale|Pedal]], dabei mit Blick auf Zugehörigkeit der Klänge bis hin zu Dissonanzen.<ref>Feldman zählte seine [[Viertelnote|Viertel]] im Spektrum zwischen 63 und 66 Schlägen. Dadurch entsteht eine gewisse Ruhe, die beinahe all seinen Werken anhaftet. Viele Dirigenten empfehlen ihren Musikern, anstatt auf die 60 zu zählen, eher ein 30er-[[Metronom|Metrum]] zu zählen, um so die ungebundene Spontaneität der Kompositionen Feldmans mehr im Sinne des Komponisten wiedergeben zu können.</ref><ref>Siehe eingehende Besprechung des Schaffens Feldmans im ''Musikgespräch'' auf [[SWR2]] vom 17. Januar 2007, 20:00 Uhr.</ref> „Die Klänge sollten für sich stehen – wie Skulpturen im Raum – ohne auf etwas zu verweisen oder etwas anderes abzubilden als sich selbst“<ref>Karlheinz Essl, [http://www.cnvill.net/mfessl.htm ''Morton Feldman Projekt'' (1994)] bei ''cnvill.net''</ref>, wie [[Karlheinz Essl junior|Karlheinz Essl]] es formulierte. Das Vorgehen kann in diesem Sinn oft als Spiel mit Spannungsbögen von Intervallstellungen bezeichnet werden. Ein Akkordprogress im Sinne eines Skalenfortschritts fehlt. Jeder Klang ist durch lang anhaltende, übergeordnete Flächengestaltungen in Schichten bzw. Layern determiniert. Die Intervalle verhalten sich dadurch zu den Nachbarintervallen, als würden sie gegenübergestellt, stehen aber doch als Klänge für sich.<ref>Vgl. auch [[Gerhard R. Koch]] – [http://www.universaledition.com/komponisten-und-werke/Morton-Feldman/Elemental-Procedures/komponist/220/werk/2284 ''Rezension'' (ohne Datum)], ''Pressestimmen'' bei der ''[[Universal Edition]]'', abgerufen am 1. Oktober 2016.</ref>


Über seine kammermusikalischen Werke mit zum Teil extremen Spieldauern (bis über vier Stunden) hinaus schrieb Feldman aber auch kompaktere Orchesterwerke. Außer dem erwähnten ''Coptic Light'' fünf Stücke für jeweils ein Soloinstrument (Violoncello, Violine, Klavier, Oboe, Flöte) und Orchester. Die Viola hat er besonders hervorgehoben&nbsp;– so gibt es einen vierteiligen Zyklus mit dem Namen ''The Viola in My Life I–IV'', von dem die Nr. IV als Orchesterwerk ausgearbeitet ist. Im bereits angesprochenen ''Rothko Chapel'' fungiert die Viola neben dem Chor als Soloinstrument. Typisch für Feldmans Arbeit wurde früh die Reduktion des kompositorischen wie instrumentalen Materials. Feldmans Musik will nichts Bestimmtes ausdrücken: Sie ist das Gegenteil der deutschen [[Romantik]] und vermeidet jede Empfindungsäußerung. Der sonst vorherrschende Gedanke einer musikalischen Entwicklung ist weitgehend außer Kraft gesetzt. Die relative Einfachheit des Notenbilds täuscht über die komplexe innere Struktur meist hinweg. In anderen Fällen stattet Feldman eine im Prinzip einfache Melodielinie mit einem komplexen Notenbild aus, notiert eigentlich gleiche Töne in verschiedenen Instrumentalstimmen unterschiedlich, wohl um seine Interpreten zu sensibilisieren. Entscheidend für die Wirkung von Feldmans Klangwelt ist die Dauer seiner Stücke und die geringe Veränderung ihrer melodischen, rhythmischen oder dynamischen Werte. So kommen seine Stücke nur selten über ein [[Dynamik (Musik)|Mezzoforte]] hinaus, bewegen sich meist im Leisen ebenso, wie im ruhig fließenden Tempo. Manchmal wurde und wird Feldmans Werk als „Meditationsmusik“ missverstanden. Jedenfalls lassen die Äußerungen des Komponisten in seinen Essays keinen anderen Schluss zu, als dass er dem Prinzip des „[[l’art pour l’art]]“ verpflichtet war und es in vielleicht einzigartiger Weise&nbsp;– im Sinne eines quasi [[Arthur Schopenhauer|schopenhauerischen]] Nicht-Wollens&nbsp;– erreicht hat. Das macht ihn zu einer Ausnahmeerscheinung in der Musik des 20.&nbsp;Jahrhunderts, vielleicht der Musik überhaupt.
Über seine kammermusikalischen Werke mit zum Teil extremen Spieldauern (bis über vier Stunden) hinaus schrieb Feldman aber auch kompaktere Orchesterwerke. Außer dem erwähnten ''Coptic Light'' fünf Stücke für jeweils ein Soloinstrument (Violoncello, Violine, Klavier, Oboe, Flöte) und Orchester. Die Viola hat er besonders hervorgehoben&nbsp;– so gibt es einen vierteiligen Zyklus mit dem Namen ''The Viola in My Life I–IV'', von dem die Nr. IV als Orchesterwerk ausgearbeitet ist. Im bereits angesprochenen ''Rothko Chapel'' fungiert die Viola neben dem Chor als Soloinstrument. Typisch für Feldmans Arbeit wurde früh die Reduktion des kompositorischen wie instrumentalen Materials. Feldmans Musik will nichts Bestimmtes ausdrücken: Sie ist das Gegenteil der deutschen [[Romantik]] und vermeidet jede Empfindungsäußerung. Der sonst vorherrschende Gedanke einer musikalischen Entwicklung ist weitgehend außer Kraft gesetzt. Die relative Einfachheit des Notenbilds täuscht über die komplexe innere Struktur meist hinweg. In anderen Fällen stattet Feldman eine im Prinzip einfache Melodielinie mit einem komplexen Notenbild aus, notiert eigentlich gleiche Töne in verschiedenen Instrumentalstimmen unterschiedlich, wohl um seine Interpreten zu sensibilisieren. Entscheidend für die Wirkung von Feldmans Klangwelt ist die Dauer seiner Stücke und die geringe Veränderung ihrer melodischen, rhythmischen oder dynamischen Werte. So kommen seine Stücke nur selten über ein [[Dynamik (Musik)|Mezzoforte]] hinaus und bewegen sich meist in ruhig fließendem Tempo. Manchmal wurde und wird Feldmans Werk als „Meditationsmusik“ missverstanden. Jedenfalls lassen die Äußerungen des Komponisten in seinen Essays keinen anderen Schluss zu, als dass er dem Prinzip des „[[l’art pour l’art]]“ verpflichtet war und es in vielleicht einzigartiger Weise&nbsp;– im Sinne eines quasi [[Arthur Schopenhauer|schopenhauerischen]] Nicht-Wollens&nbsp;– erreicht hat. Das macht ihn zu einer Ausnahmeerscheinung in der Musik des 20.&nbsp;Jahrhunderts, vielleicht der Musik überhaupt.


== Rezeption in Film und im Theater ==
== Rezeption in Film und im Theater ==
Die Musik Feldmans wurde zu seinen Lebzeiten für einige Filme benutzt. Für den Dokumentarfilm über den [[Vietnam-Krieg]] ''Time of the Locust'' (Regie: Peter Gessner, 1966) komponierte er die Musik.<ref>http://icarusfilms.com/new2002/loc.html</ref><!-- Diese Rubrik innerhalb dieses Artikels könnte bei Bedarf noch mit mehreren Beispielen gefüllt und dadurch näher erschlossen werden; deshalb hier nur eines von etlichen Beispielen.--> ''Mort'' ist ein Einpersonentheaterstück und wurde 2006 in New York City aufgeführt.<ref>http://www.smarttix.com/show.aspx?showcode=MOR12</ref> Die Filmkünstlerin [[Bady Minck]] drehte 2007 den achtminütigen Kurzfilm ''Schein Sein'' als visuelle Interpretation von Feldmans Komposition ''Madame Press Died Last Week at Ninety'' (1970). Dieser Film hatte seine internationale Premiere bei der [[Biennale di Venezia|Biennale in Venedig]]. 10 Minuten aus Feldmans ''Rothko Chapel'' wurden in [[Martin Scorsese]]s Film ''[[Shutter Island (Film)|Shutter Island]]'' (2010) verwendet.<ref>http://www.universaledition.com/newsdetail-en/items/ue-music-in-shutter-island-and-a-prophet/</ref>
Die Musik Feldmans wurde zu seinen Lebzeiten für einige Filme benutzt. Für den Dokumentarfilm über den [[Vietnam-Krieg]] ''Time of the Locust'' (Regie: Peter Gessner, 1966) komponierte er die Musik.<ref>''[http://icarusfilms.com/new2002/loc.html Time of the Locust]''. In: ''Icarus Films''</ref><!-- Diese Rubrik innerhalb dieses Artikels könnte bei Bedarf noch mit mehreren Beispielen gefüllt und dadurch näher erschlossen werden; deshalb hier nur eines von etlichen Beispielen.--> ''Mort'' ist ein Einpersonentheaterstück und wurde 2006 in New York City aufgeführt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.smarttix.com/show.aspx?showcode=MOR12 |wayback=20161001162052 |text=''„Mort“. A solo play about experimental American composer Morton Feldman''}}. In: ''smarttix'' 2006</ref> Die Filmkünstlerin [[Bady Minck]] drehte 2007 den achtminütigen Kurzfilm ''Schein Sein'' als visuelle Interpretation von Feldmans Komposition ''Madame Press Died Last Week at Ninety'' (1970). Dieser Film hatte seine internationale Premiere bei der [[Biennale di Venezia|Biennale in Venedig]]. 10 Minuten aus Feldmans ''Rothko Chapel'' wurden in [[Martin Scorsese]]s Film ''[[Shutter Island (Film)|Shutter Island]]'' (2010) verwendet.<ref>''[http://www.universaledition.com/newsdetail-en/items/ue-music-in-shutter-island-and-a-prophet/ UE music in Shutter Island].'' In: [[Universal Edition]], 4. März 2010</ref>


== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
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* ''Only'' (1947) für Sopran
* ''Only'' (1947) für Sopran
* ''Piece for Violin and Piano'' (1950) für Violine und Klavier
* ''Piece for Violin and Piano'' (1950) für Violine und Klavier
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* ''Vertical Thoughts 1'' (1963) für 2 Klaviere
* ''Vertical Thoughts 1'' (1963) für 2 Klaviere
* ''Vertical Thoughts 2'' (1963) für Violine und Klavier
* ''Vertical Thoughts 2'' (1963) für Violine und Klavier
* ''Vertical Thoughts 3'' (1963) für Sopran, Flöte, Harfe, Trompete, Posaune, Tuba, Klavier, Celesta, 2 Schlagzeuge, Violine, Violoncello und Kontrabaß
* ''Vertical Thoughts 3'' (1963) für Sopran, Flöte, Harfe, Trompete, Posaune, Tuba, Klavier, Celesta, 2 Schlagzeuge, Violine, Violoncello und Kontrabass
* ''Vertical Thoughts 4'' (1963) für Klavier
* ''Vertical Thoughts 4'' (1963) für Klavier
* ''Vertical Thoughts 5'' (1963) für Sopran, Tuba, Schlagzeug, Celesta und Violine
* ''Vertical Thoughts 5'' (1963) für Sopran, Tuba, Schlagzeug, Celesta und Violine
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* ''On Time and the Instrumental Factor'' (1969) für Orchester
* ''On Time and the Instrumental Factor'' (1969) für Orchester
* ''Madame Press Died Last Week at Ninety'' (1970) für 12 Instrumente
* ''Madame Press Died Last Week at Ninety'' (1970) für 12 Instrumente
* ''Rothko Chapel'' (1971) für Sopran, Alt, Chor, Schlagzeug, Celesta und Viola
* ''[[Rothko Chapel (Komposition)|Rothko Chapel]]'' (1971) für Sopran, Alt, Chor, Schlagzeug, Celesta und Viola
* ''The Viola in My Life 1'' (1970) für Viola, Flöte, Schlagzeug, Klavier, Violine und Violoncello
* ''The Viola in My Life 1'' (1970) für Viola, Flöte, Schlagzeug, Klavier, Violine und Violoncello
* ''The Viola in My Life 2'' (1970) für Viola, Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Celesta, Violine und Violoncello
* ''The Viola in My Life 2'' (1970) für Viola, Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Celesta, Violine und Violoncello
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* ''Cello and Orchestra'' (1972) für Violoncello und Orchester
* ''Cello and Orchestra'' (1972) für Violoncello und Orchester
* ''Pianos and Voices'' (1972) für 5 Stimmen und 5 Klaviere
* ''Pianos and Voices'' (1972) für 5 Stimmen und 5 Klaviere
* ''Trio'' (1973) für Flöten
* ''Trio'' (1973) für 3 Flöten
* ''String Quartet and Orchestra'' (1973) für Streichquartett und Orchester
* ''String Quartet and Orchestra'' (1973) für Streichquartett und Orchester
* ''Piano and Orchestra'' (1975) für Klavier und Orchester
* ''Piano and Orchestra'' (1975) für Klavier und Orchester
* ''Oboe and Orchestra'' (1976) für Oboe und Orchester
* ''Oboe and Orchestra'' (1976) für Oboe und Orchester
* ''Orchestra'' (1976) für Orchester
* ''Orchestra'' (1976) für Orchester
* ''Routine Investigations'' (1976) für Oboe, Trompete, Klavier, Viola, Violoncello und Kontrabaß
* ''Routine Investigations'' (1976) für Oboe, Trompete, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier
* ''Voice, Violin and Piano'' (1976) für Stimme, Violine und Klavier
* ''Voice, Violin and Piano'' (1976) für Stimme, Violine und Klavier
* ''Neither'' (1977) Oper in einem Akt für Sopran und Orchester (Uraufführung: Teatro dell’Opera Rom), Libretto: [[Samuel Beckett]]
* ''Neither'' (1977) Oper in einem Akt für Sopran und Orchester (Uraufführung: Teatro dell’Opera Rom), Libretto: [[Samuel Beckett]]
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* ''Flute and Orchestra'' (1978) für Flöte und Orchester
* ''Flute and Orchestra'' (1978) für Flöte und Orchester
* ''Why Patterns?'' (1978) für Flöte, Glockenspiel und Klavier
* ''Why Patterns?'' (1978) für Flöte, Glockenspiel und Klavier
* ''String Quartet I'' (1979) für Streichquartett
* ''String Quartet'' (1979) für Streichquartett
* ''Violin and Orchestra'' (1979) für Violine und Orchester
* ''Violin and Orchestra'' (1979) für Violine und Orchester
* ''Principal Sound'' (1980) für Orgel
* ''Principal Sound'' (1980) für Orgel
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* ''For John Cage'' (1982) für Violine und Klavier
* ''For John Cage'' (1982) für Violine und Klavier
* ''Clarinet and String Quartet'' (1983) für Klarinette und Streichquartett
* ''Clarinet and String Quartet'' (1983) für Klarinette und Streichquartett
* ''Crippled Symmetry'' (1983) für Flöte, Schlagzeug und Klavier
* ''Crippled Symmetry'' (1983) für Flöte(n), Schlagzeug, Klavier (auch Celesta)
* ''String Quartet II'' (1983) für Streichquartett
* ''String Quartet II'' (1983) für Streichquartett
* ''For Philip Guston'' (1984) für Flöte, Schlagzeug und Klavier
* ''For Philip Guston'' (1984) für Flöte(n), Schlagzeug, Klavier (auch Celesta)
* ''For Bunita Marcus'' (1985) für Klavier
* ''For Bunita Marcus'' (1985) für Klavier
* ''Piano and String Quartet'' (1985) für Klavier und Streichquartett
* ''Piano and String Quartet'' (1985) für Klavier und Streichquartett
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== Ausstellungen ==
== Ausstellungen ==
* 2014: ''Listen profoundly.'' Musée d'art contemporain de Lyon<ref>[http://www.mac-lyon.com/mac/sections/en/exhibitions/2014/musiques_scene Seite des Museums zur Ausstellung], abgerufen am 27. September 2016.</ref>
* 2014: ''Listen profoundly.'' Musée d'art contemporain de Lyon<ref>{{Webarchiv|url=http://www.mac-lyon.com/mac/sections/en/exhibitions/2014/musiques_scene |wayback=20140508025833 |text=Seite des Museums zur Ausstellung}}, abgerufen am 4. Dezember 2022.</ref>


== Diskografie ==
== Diskografie ==
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== Gespräche ==
== Gespräche ==
* ''Conversation with Morton Feldman, John Cage: Nov. 19/83. Ein Gespräch zwischen John Cage, Morton Feldman, Francesco Pellizzi und Bunita Marcus'', in: ''MusikTexte'' 5, Juli 1984, 21–27.
* ''Conversation with Morton Feldman, John Cage: Nov. 19/83. Ein Gespräch zwischen John Cage, Morton Feldman, Francesco Pellizzi und Bunita Marcus'', in: ''MusikTexte'' 5, Juli 1984, 21–27.
* ''„I don’t compose, I assemble“. Morton Feldman im Gespräch über „Crippled Symmetry“'' mit Gisela Gronemeyer und Reinhard Oehlschlägel, in: ''MusikTexte'' 66, November 1996, 33–36.
* ''„I don’t compose, I assemble“. Morton Feldman im Gespräch über „Crippled Symmetry“'' mit Gisela Gronemeyer und Reinhard Oehlschlägel, in: ''MusikTexte'' 66, November 1996, 33–36.
* ''Der Noten-Mensch und der Wort-Mensch. Morton Feldman zur Komposition von Samuel Becketts Radio-Stück „Words and Music“'' im Gespräch mit Everett Frost, in: ''MusikTexte'' 66, November 1996, 44–50.
* ''Der Noten-Mensch und der Wort-Mensch. Morton Feldman zur Komposition von Samuel Becketts Radio-Stück „Words and Music“'' im Gespräch mit Everett Frost, in: ''MusikTexte'' 66, November 1996, 44–50.
* ''Cultural Olympics at Leopoldstraße. Gespräch in München, 1972'' zwischen Morton Feldman, Agathe Kaehr, Gordon Mumma und Frederic Rzewski, in: ''MusikTexte'' 133, Mai 2012, 63–74.
* ''Cultural Olympics at Leopoldstraße. Gespräch in München, 1972'' zwischen Morton Feldman, Agathe Kaehr, Gordon Mumma und Frederic Rzewski, in: ''MusikTexte'' 133, Mai 2012, 63–74.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Walter Zimmermann (Hrsg.): Morton Feldman. Essays. Beginner Press, Kerpen 1985, ISBN 978-3-980-05161-3.
* Walter Zimmermann (Hrsg.): Morton Feldman. Essays. Beginner Press, Kerpen 1985, ISBN 978-3-9800516-1-3.
* Heinz-Klaus Metzger, Rainer Riehn (Hrsg.): Musik-Konzepte 48/49. Morton Feldman. edition text + kritik, München 1986, ISBN 978-3-883-77230-1.
* Heinz-Klaus Metzger, Rainer Riehn (Hrsg.): Musik-Konzepte 48/49. Morton Feldman. edition text + kritik, München 1986, ISBN 978-3-88377-230-1.
* Gisela Gronemeyer und [[Reinhard Oehlschlägel]] (Hrsg.): [http://texte.musiktexte.de/emt-001/161/9-juli-1966 John Cage/Morton Feldman: Radio Happenings. Conversations / Gespräche], Köln: Edition [[MusikTexte]], 1993, ISBN 978-3-980-31510-4.
* Gisela Gronemeyer und [[Reinhard Oehlschlägel]] (Hrsg.): [http://texte.musiktexte.de/emt-001/161/9-juli-1966 John Cage/Morton Feldman: Radio Happenings. Conversations / Gespräche], Köln: Edition [[MusikTexte]], 1993, ISBN 978-3-9803151-0-4.
* Marion Saxer: Between categories. Studien zum Komponieren Morton Feldmans von 1951 bis 1977. Pfau Verlag, Saarbrücken 1998, ISBN 978-3-897-27026-8.
* Marion Saxer: Between categories. Studien zum Komponieren Morton Feldmans von 1951 bis 1977. Pfau Verlag, Saarbrücken 1998, ISBN 978-3-89727-026-8.
* Suzanne Josek: The New York School. Earle Brown, John Cage, Morton Feldman, Christian Wolff. Pfau Verlag, Saarbrücken 1998, ISBN 978-3-897-27036-7.
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* Sebastian Claren: Neither. Die Musik Morton Feldmans. Wolke-Verlag, Hofheim am Taunus 2000, ISBN 978-3-923-99790-9.
* Sebastian Claren: Neither. Die Musik Morton Feldmans. Wolke-Verlag, Hofheim am Taunus 2000, ISBN 978-3-923997-90-9.
* [http://www.wienmodern.at/Portals/0/Galerie/Feldman_Morton/Katalog%202001_Eberhard%20Blum,%20Vom%20Leben%20der%20Klänge%20(c)%20Wien%20Modern.pdf Eberhard Blum: Vom Leben der Klänge. Über Morton Feldman.] (PDF; 50 KB) In: Berno Odo Polzer, Thomas Schäfer (Hrsg.): Katalog Wien Modern 2001. Pfau Verlag, Saarbrücken 2001, ISBN 978-3-89727-165-4, S. 117–118.
* {{Webarchiv |url=http://www.wienmodern.at/Portals/0/Galerie/Feldman_Morton/Katalog%202001_Eberhard%20Blum,%20Vom%20Leben%20der%20Klänge%20(c)%20Wien%20Modern.pdf |wayback=20160304121426 |text=Eberhard Blum: Vom Leben der Klänge. Über Morton Feldman.}} (PDF; 50 kB) In: Berno Odo Polzer, Thomas Schäfer (Hrsg.): Katalog Wien Modern 2001. Pfau Verlag, Saarbrücken 2001, ISBN 978-3-89727-165-4, S. 117–118.
* [http://www.wienmodern.at/Portals/0/Galerie/Feldman_Morton/Katalog%202001_Peter%20Niklas%20Wilson,%20Leinwände%20und%20Zeit-Leinwände%20(c)%20Wien%20Modern.pdf Peter Niklas Wilson: Leinwände und Zeit-Leinwände. Anmerkungen zu Morton Feldmans Filmmusiken.] (PDF; 56 KB) In: Berno Odo Polzer, Thomas Schäfer (Hrsg.): Katalog Wien Modern 2001. Pfau Verlag, Saarbrücken 2001, ISBN 978-3-89727-165-4, S. 119–121.
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* [http://www.wienmodern.at/Portals/0/Galerie/Feldman_Morton/Katalog%202001_Ernstalbrecht%20Stiebler,%20Das%20Eigene%20und%20das%20fremde%20Eigene%20(c)%20Wien%20Modern.pdf Ernstalbrecht Stiebler: Das Eigene und das fremde Eigene. Anmerkungen zur Zusammenarbeit von Samuel Beckett und Morton Feldman.] (PDF; 57 KB) In: Berno Odo Polzer, Thomas Schäfer (Hrsg.): Katalog Wien Modern 2001. Pfau Verlag, Saarbrücken 2001, ISBN 978-3-89727-165-4, S. 123–125.
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* Chris Villars (Hrsg.): Morton Feldman says. selected interviews and lectures 1964–1987. Hyphen Press, London 2006, ISBN 978-0-907259-31-2.
* Chris Villars (Hrsg.): Morton Feldman says. selected interviews and lectures 1964–1987. Hyphen Press, London 2006, ISBN 978-0-907259-31-2.
* Raoul Mörchen (Hrsg.): Morton Feldman in Middelburg. Words on Music / Worte über Musik. Lectures and Conversations / Vorträge und Gespräche. Edition MusikTexte, Köln 2008, ISBN 978-3-980-31519-7.
* Raoul Mörchen (Hrsg.): Morton Feldman in Middelburg. Words on Music / Worte über Musik. Lectures and Conversations / Vorträge und Gespräche. Edition MusikTexte, Köln 2008, ISBN 978-3-9803151-9-7.


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* [http://www.cnvill.net/mfhome.htm Morton Feldman Page]
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* [http://www.musiktexte.de/Komponisten/Morton-Feldman Texte von und über Morton Feldman] in der Zeitschrift [[MusikTexte]]
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Aktuelle Version vom 3. Juli 2024, 16:09 Uhr

Morton Feldman (1976)

Morton Feldman (* 12. Januar 1926 in New York City; † 3. September 1987 in Buffalo) war ein US-amerikanischer Komponist. Er gilt als einer der Pioniere der grafischen Notation. 1969 verwarf er sie wieder und kehrte zur präzisen Notation zurück.

Morton Feldman wurde in eine russisch-jüdische Familie aus Kiew geboren und wuchs in Brooklyn auf. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er im Alter von zwölf Jahren durch seine Klavierlehrerin Madame Maurina-Press. 1941 begann er, Komposition zu studieren; 1944 wurde er Schüler von Stefan Wolpe. 1971–1972 lebte Feldman für ein Jahr als Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Berlin. 1973 erreichte ihn eine Anfrage der University of New York in Buffalo, die nach Edgard Varèse benannte Professur zu übernehmen. Bis dahin hatte er in der familieneigenen Schneiderei für Kinderbekleidung gearbeitet. Er unterrichtete und komponierte danach bis zu seinem Tod im Jahr 1987.

Am 26. Januar 1950 lernten sich in der Pause eines Konzertes der New York Philharmonic Feldman und John Cage kennen. Dieses Treffen dürfte einigen Einfluss auf die US-amerikanische Musik des 20. Jahrhunderts gehabt haben, da Feldman durch den Gedankenaustausch mit Cage mehr Vertrauen zu seinen eigenen Ideen bekam und seine ersten Kompositionen entwickelte, die dann in der Abschrift John Cages bekannt wurden. Die beiden wohnten später eine Zeitlang sogar im selben Haus.[1]

Zu Morton Feldmans Freunden in New York zählten auch die Komponisten Christian Wolff und Earle Brown sowie die Maler Jackson Pollock, Mark Rothko, Philip Guston, Franz Kline und Robert Rauschenberg. In Anlehnung an die bildenden Künstler wurde die eher lockere Gruppierung von Cage, Feldman, Brown und Wolff auch New York School of Music genannt.[2]

Künstlerisches Schaffen und Bedeutung

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Mit zum Teil radikalen Längen versuchte Feldman, sich dem traditionellen Konzertbetrieb entgegenzustellen. Eines seiner kürzeren Werke, Palais de Mari (1986), wurde von Bunita Marcus in Auftrag gegeben. Sie beauftragte ihn, ein Werk zu schreiben, das inhaltlich alle Elemente und Eigenschaften der langen Stücke in zusammengefasster Form einbringen sollte. Die ursprüngliche Vorstellung war ein zehnminütiges Werk, das Resultat bewegt sich zwischen etwas über 22 und über 29 Minuten Spiellänge.

Feldmans Frühwerk enthält wichtige Anregungen zur Neuen Musik: In seinen kammermusikalischen Projections 1–5 (1950/51) wird zum wahrscheinlich ersten Mal die genaue Ausführung der, grafisch notierten, Partitur den Musikern überlassen. Ähnliche Ansätze finden sich auch in weiteren Werken Feldmans aus den 1950er Jahren. Sie sind möglicherweise als Replik auf die Diskussionen, die er mit seinen zahlreichen New Yorker Malerfreunden geführt hat, zu verstehen. Inwieweit er damit ähnliche Entwicklungen in Europa beeinflusst oder gar initiiert hat (etwa im Werk Karlheinz Stockhausens), ist umstritten. Mit den 70er Jahren kehrt Feldman mit dem Stück The Viola In my Life I für immer zur präzisen Notation zurück.

Morton Feldmans Œuvre – insbesondere sein kammermusikalisches Spätwerk aus den 1980er Jahren – wird gelegentlich zur Minimal Music gezählt, da es scheinbar mit Repetitionen arbeitet. Eine Ähnlichkeit mit Werken von Terry Riley, Steve Reich oder Philip Glass, den Hauptvertretern dieser Richtung, ist indes nur ansatzweise zu erkennen: Während die Vertreter des Minimalismus sich überwiegend an, zum Teil geradezu bewusst trivialen, tonalen Strukturen orientieren, gilt Feldmans Interesse offenen, sozusagen funktionsfreien Klängen, die besonders in seinem Spätwerk in stetiger Abwandlung präsentiert werden, als wolle er dem Hörer Zeit geben, diese Klänge in einer Weise kontemplativ aufzunehmen, so wie ein Bild betrachtet werden kann. Seine Affinität zu bildlicher Darstellung – auch als Inspiration für seine Kompositionen – hat Feldman oft betont, besonders bemerkenswert etwa bei seinem Chorwerk Rothko Chapel (1971) oder seiner Orchester-Komposition Coptic Light (1985). Auch die Muster und Techniken von anatolischen Teppichknüpfern (Yürüks) beeinflussten ihn. Feldman arbeitete auch mehr mit Flows von Klängen, am Klavier viel mit Pedal, dabei mit Blick auf Zugehörigkeit der Klänge bis hin zu Dissonanzen.[3][4] „Die Klänge sollten für sich stehen – wie Skulpturen im Raum – ohne auf etwas zu verweisen oder etwas anderes abzubilden als sich selbst“[5], wie Karlheinz Essl es formulierte. Das Vorgehen kann in diesem Sinn oft als Spiel mit Spannungsbögen von Intervallstellungen bezeichnet werden. Ein Akkordprogress im Sinne eines Skalenfortschritts fehlt. Jeder Klang ist durch lang anhaltende, übergeordnete Flächengestaltungen in Schichten bzw. Layern determiniert. Die Intervalle verhalten sich dadurch zu den Nachbarintervallen, als würden sie gegenübergestellt, stehen aber doch als Klänge für sich.[6]

Über seine kammermusikalischen Werke mit zum Teil extremen Spieldauern (bis über vier Stunden) hinaus schrieb Feldman aber auch kompaktere Orchesterwerke. Außer dem erwähnten Coptic Light fünf Stücke für jeweils ein Soloinstrument (Violoncello, Violine, Klavier, Oboe, Flöte) und Orchester. Die Viola hat er besonders hervorgehoben – so gibt es einen vierteiligen Zyklus mit dem Namen The Viola in My Life I–IV, von dem die Nr. IV als Orchesterwerk ausgearbeitet ist. Im bereits angesprochenen Rothko Chapel fungiert die Viola neben dem Chor als Soloinstrument. Typisch für Feldmans Arbeit wurde früh die Reduktion des kompositorischen wie instrumentalen Materials. Feldmans Musik will nichts Bestimmtes ausdrücken: Sie ist das Gegenteil der deutschen Romantik und vermeidet jede Empfindungsäußerung. Der sonst vorherrschende Gedanke einer musikalischen Entwicklung ist weitgehend außer Kraft gesetzt. Die relative Einfachheit des Notenbilds täuscht über die komplexe innere Struktur meist hinweg. In anderen Fällen stattet Feldman eine im Prinzip einfache Melodielinie mit einem komplexen Notenbild aus, notiert eigentlich gleiche Töne in verschiedenen Instrumentalstimmen unterschiedlich, wohl um seine Interpreten zu sensibilisieren. Entscheidend für die Wirkung von Feldmans Klangwelt ist die Dauer seiner Stücke und die geringe Veränderung ihrer melodischen, rhythmischen oder dynamischen Werte. So kommen seine Stücke nur selten über ein Mezzoforte hinaus und bewegen sich meist in ruhig fließendem Tempo. Manchmal wurde und wird Feldmans Werk als „Meditationsmusik“ missverstanden. Jedenfalls lassen die Äußerungen des Komponisten in seinen Essays keinen anderen Schluss zu, als dass er dem Prinzip des „l’art pour l’art“ verpflichtet war und es in vielleicht einzigartiger Weise – im Sinne eines quasi schopenhauerischen Nicht-Wollens – erreicht hat. Das macht ihn zu einer Ausnahmeerscheinung in der Musik des 20. Jahrhunderts, vielleicht der Musik überhaupt.

Rezeption in Film und im Theater

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Die Musik Feldmans wurde zu seinen Lebzeiten für einige Filme benutzt. Für den Dokumentarfilm über den Vietnam-Krieg Time of the Locust (Regie: Peter Gessner, 1966) komponierte er die Musik.[7] Mort ist ein Einpersonentheaterstück und wurde 2006 in New York City aufgeführt.[8] Die Filmkünstlerin Bady Minck drehte 2007 den achtminütigen Kurzfilm Schein Sein als visuelle Interpretation von Feldmans Komposition Madame Press Died Last Week at Ninety (1970). Dieser Film hatte seine internationale Premiere bei der Biennale in Venedig. 10 Minuten aus Feldmans Rothko Chapel wurden in Martin Scorseses Film Shutter Island (2010) verwendet.[9]

Werke (Auswahl)

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  • Only (1947) für Sopran
  • Piece for Violin and Piano (1950) für Violine und Klavier
  • Projection 1 (1950) für Violoncello
  • Projection 2 (1951) für Flöte, Trompete, Klavier, Violine, Violoncello
  • Projection 3 (1951) für 2 Klaviere
  • Projection 4 (1951) für Violine und Klavier
  • Projection 5 (1951) für 3 Flöten, Trompete, 2 Klaviere, 3 Violoncelli
  • Intersection 1 (1951) für Tonband
  • Intersection 2 (1951) für Klavier
  • Intersection 3 (1953) für Klavier
  • Intersection 4 (1953) für Violoncello
  • Piano Three Hands (1957) für Klavier
  • Durations 1 (1960) für Altflöte, Klavier, Violine und Violoncello
  • Durations 2 (1960) für Violoncello und Klavier
  • Durations 3 (1961) für Violine, Tuba und Klavier
  • Durations 4 (1961) für Vibraphon, Violine und Violoncello
  • Durations 5 (1961) für Horn, Vibraphon, Harfe, Klavier, Celesta, Violine und Violoncello
  • The O'Hara Songs (1962) für Bariton, Schlagzeug, Klavier, Violine und Violoncello
  • Vertical Thoughts 1 (1963) für 2 Klaviere
  • Vertical Thoughts 2 (1963) für Violine und Klavier
  • Vertical Thoughts 3 (1963) für Sopran, Flöte, Harfe, Trompete, Posaune, Tuba, Klavier, Celesta, 2 Schlagzeuge, Violine, Violoncello und Kontrabass
  • Vertical Thoughts 4 (1963) für Klavier
  • Vertical Thoughts 5 (1963) für Sopran, Tuba, Schlagzeug, Celesta und Violine
  • Piano Piece (1964) für Klavier
  • The King of Denmark (1964) für Schlagzeug
  • The Possibility of a New Work for Electric Guitar (1966) für E-Gitarre
  • In Search of an Orchestration (1969) für Orchester
  • On Time and the Instrumental Factor (1969) für Orchester
  • Madame Press Died Last Week at Ninety (1970) für 12 Instrumente
  • Rothko Chapel (1971) für Sopran, Alt, Chor, Schlagzeug, Celesta und Viola
  • The Viola in My Life 1 (1970) für Viola, Flöte, Schlagzeug, Klavier, Violine und Violoncello
  • The Viola in My Life 2 (1970) für Viola, Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Celesta, Violine und Violoncello
  • The Viola in My Life 3 (1970) für Viola und Klavier
  • The Viola in My Life 4 (1971) für Viola und Orchester
  • Cello and Orchestra (1972) für Violoncello und Orchester
  • Pianos and Voices (1972) für 5 Stimmen und 5 Klaviere
  • Trio (1973) für 3 Flöten
  • String Quartet and Orchestra (1973) für Streichquartett und Orchester
  • Piano and Orchestra (1975) für Klavier und Orchester
  • Oboe and Orchestra (1976) für Oboe und Orchester
  • Orchestra (1976) für Orchester
  • Routine Investigations (1976) für Oboe, Trompete, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier
  • Voice, Violin and Piano (1976) für Stimme, Violine und Klavier
  • Neither (1977) Oper in einem Akt für Sopran und Orchester (Uraufführung: Teatro dell’Opera Rom), Libretto: Samuel Beckett
  • Piano (1977) für Klavier
  • Spring of Chosroes (1977) für Violine und Klavier
  • Flute and Orchestra (1978) für Flöte und Orchester
  • Why Patterns? (1978) für Flöte, Glockenspiel und Klavier
  • String Quartet (1979) für Streichquartett
  • Violin and Orchestra (1979) für Violine und Orchester
  • Principal Sound (1980) für Orgel
  • Trio (1980) für Violine, Violoncello und Klavier
  • The Turfan Fragments (1980) für 28 Instrumente
  • Bass Clarinet and Percussion (1981) für Bassklarinette und Schlagzeug
  • For Aaron Copland (1981) für Violine
  • Patterns in a Chromatic Field (1981) für Violoncello und Klavier
  • Triadic Memories (1981) für Klavier
  • For John Cage (1982) für Violine und Klavier
  • Clarinet and String Quartet (1983) für Klarinette und Streichquartett
  • Crippled Symmetry (1983) für Flöte(n), Schlagzeug, Klavier (auch Celesta)
  • String Quartet II (1983) für Streichquartett
  • For Philip Guston (1984) für Flöte(n), Schlagzeug, Klavier (auch Celesta)
  • For Bunita Marcus (1985) für Klavier
  • Piano and String Quartet (1985) für Klavier und Streichquartett
  • Violin and String Quartet (1985) für Violine und Streichquartett
  • Coptic Light (1986) für großes Orchester
  • For Christian Wolff (1986) für Flöte, Klavier und Celesta
  • For Stefan Wolpe (1986) für Chor und 2 Vibraphone
  • Palais de Mari (1986) für Klavier
  • For Samuel Beckett (1987) für 23 Instrumente
  • Piano, Violin, Viola, Cello (1987) für Klavier, Violine, Viola und Violoncello
  • Samuel Beckett: Words and Music (1987) für 2 Flöten, Vibraphon, Klavier, Violine, Viola und Violoncello
  • 2014: Listen profoundly. Musée d'art contemporain de Lyon[10]
  • Conversation with Morton Feldman, John Cage: Nov. 19/83. Ein Gespräch zwischen John Cage, Morton Feldman, Francesco Pellizzi und Bunita Marcus, in: MusikTexte 5, Juli 1984, 21–27.
  • „I don’t compose, I assemble“. Morton Feldman im Gespräch über „Crippled Symmetry“ mit Gisela Gronemeyer und Reinhard Oehlschlägel, in: MusikTexte 66, November 1996, 33–36.
  • Der Noten-Mensch und der Wort-Mensch. Morton Feldman zur Komposition von Samuel Becketts Radio-Stück „Words and Music“ im Gespräch mit Everett Frost, in: MusikTexte 66, November 1996, 44–50.
  • Cultural Olympics at Leopoldstraße. Gespräch in München, 1972 zwischen Morton Feldman, Agathe Kaehr, Gordon Mumma und Frederic Rzewski, in: MusikTexte 133, Mai 2012, 63–74.

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Gratzer: John Cage und Morton Feldman. In: Archiv für Musikwissenschaft. Nr. 4, 1996, S. 336–348, JSTOR:930890.
  2. Siehe David Nicholls: Getting rid of the glue: the music of the New York School. In: Journal of American Studies, 27 (1993), S. 335–353, und David Nicholls: Getting rid of the glue: the music of the New York School. In: Steven Johnson (Hrsg.): The New York Schools of Music and the Visual Arts. Routledge, 2001, S. 17–56.
  3. Feldman zählte seine Viertel im Spektrum zwischen 63 und 66 Schlägen. Dadurch entsteht eine gewisse Ruhe, die beinahe all seinen Werken anhaftet. Viele Dirigenten empfehlen ihren Musikern, anstatt auf die 60 zu zählen, eher ein 30er-Metrum zu zählen, um so die ungebundene Spontaneität der Kompositionen Feldmans mehr im Sinne des Komponisten wiedergeben zu können.
  4. Siehe eingehende Besprechung des Schaffens Feldmans im Musikgespräch auf SWR2 vom 17. Januar 2007, 20:00 Uhr.
  5. Karlheinz Essl, Morton Feldman Projekt (1994) bei cnvill.net
  6. Vgl. auch Gerhard R. KochRezension (ohne Datum), Pressestimmen bei der Universal Edition, abgerufen am 1. Oktober 2016.
  7. Time of the Locust. In: Icarus Films
  8. „Mort“. A solo play about experimental American composer Morton Feldman (Memento vom 1. Oktober 2016 im Internet Archive). In: smarttix 2006
  9. UE music in Shutter Island. In: Universal Edition, 4. März 2010
  10. Seite des Museums zur Ausstellung (Memento vom 8. Mai 2014 im Internet Archive), abgerufen am 4. Dezember 2022.
Commons: Morton Feldman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien