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Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Rupin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Rupin (heute: Neuruppin)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1652, S. 90–91.
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Rupin /

Von theils Rapin genandt / Alt / und Neu / nahend beysammen im Churfürstenthumb Brandeburg / und 9. Meilen von Berlin gelegen / deren das Alte nur ein offner Fleck / darinn aber das Schloß / oder Stammhause / der gewesten Grafen von Rupin / und beeder Lager in der Höhe; Neu-Rupin aber / so ein halbe Meil davon / ein zimlich grosse Stadt ist / und ein schöne Pfarrkirchen hat. Zwischen beeden Orthen ligt ein See / und bringen die Fischer von Alt-Rupin / viel Fische nach Neu-Rupin zu Marckt; alda im Closter viel Grafen dieses Namens ruhen / und darunter auch der letzte Graff Wichman / der Anno 1524. gestorben ist; Von welchem Chytraeus

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[91] lib. 11. Saxoniae pag. 229. also saget: Wichmannus, deß Wichmanni Sohn / der letzte auß dem Geschlecht der Grafen zu Lindau / und Rupin / so in der Marck Brandeburg / an den Gräntzen deß Hertzogthums Mechelnburg / vorzeiten / ein grosses Gebieth gehabt / ist im 19. Jahr seines Alters / Anno 1624. gestorben. Deßwegen die Stadt / und Grafschafft Rupin / mit denen Städtlein Granzoe / Lindoe / Westerhusen / und den andern / von Churfürst Joachim dem Ersten zu Brandeburg eingenommen worden. Biß hieher Chytraeus. Dabey zu mercken / daß besagtes Städtlein Granzoe / oder Gransoe / ins gemein Gransee genannt 2. Meilen von Lindau lige / und daß solches Städtlein Lindau den 16. Junij Anno 1621. und seithero noch 1. oder 2. mal abgebronnen seye; und das gedachte Städtlein Westerhusen / 4. Meilen von Neu Rupin gelegen / Wusterhausen heissen solle: Und daß die ernante Grafschafft / so mit der Prignitz gräntzet / und welche vorhin Monatlich 84. Gulden / einfachen Anschlag nach / zum Reich contribuirt hat / heutigs Tags der Herr Churfürst zu Brandeburg sine opere eximire. Siehe von der ermeldten Graffschafft auch Andream Angelum, in der Märckischen Chronick / lib. 3. p. 310. Anno 1630. als die Schwedischen die Contribution in der Ucker-Marck einforderten / kamen sie auch mit 2000. Pferden / und etwas Fußvolck / vor Neu Rupin / und bemächtigten sich der Stadt; darauf sich bald hernach / nemblich im December / auch die Brandeburgischen / mit 2. halben Canon-Stücken darfür machten. Nach dem aber solches den Schwedischen kund gethan worden / so ist der General Major Axel Lilie auf sie zugangen / hat ihnen beyde gedachte Stück abgenommen / und bey 300. Mann abgeschlagen: und legte General Lilie sein Teutsches Regiment / und 3. Compagnien Pferde in die Stadt; vor welche / die mit einem alten Wall umbgeben ist / die Brandeburgischen / im Jenner deß Jahrs 40. abermals[1] mit Stücken zogen seyn / und sie beschossen / aber nichts gerichtet; biß die Schwedischen / wegen eines andern Vorhabens auf Berlin / dieselbe selbsten verlassen haben; da die Brandeburgischen dann sich dieser Stadt leichter bemächtigen können; wiewol noch Schwedische in obbesagtem Alten Rupin lagen; die mit außfallen zimlichen Schaden herumb thaten; deßwegen Anno 41. im Eingang deß Mertzen / die Brandeburgischen aus NeuRupin (so 4. Meilen von Witstock gelegen /) auff sie gangen seyn / weilen sie aber zu schwach / so seyn die Schwedischen / im zuruckweichen / mit ihnen in die Stadt gedrungen / der Brandeburgischen viel niedergemacht / und 2. Compagnien ruinirt. Es sagt eine Relation / daß das Hauß Feldsberg / so der Käyserische General Tilly Anno 1631. eingenommen / unfern von Rapin / oder Rupin / lige.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: abernals