und Martins Unterredung den ihrigen. Vierzehn Tage hintereinander hatten sie sich herumdisputirt, und waren am vierzehnten Tage noch nicht weiter als am ersten. Es half wenigstens so viel, daß sie nicht stumm gewesen waren, sich ihre Gedanken mitgetheilt, und einander getröstet hatten. Kandide liebherzte seinen Hammel. Da ich Dich wiedergefunden habe, sagt’ er, werd’ ich auch wohl noch mein Gundchen wiederfinden.
Endlich näherten sie sich den Französischen Küsten. Sind Sie jemals in Frankreich gewesen, Herr Martin, fragte Kandide.
Martin. Wohl bin ich’s; ich habe manche seiner Provinzen durchstrichen, fand in der einen fast lauter Haasenfüsse, in dieser und jener und jener und dieser lauter erzabgefeimte Schlauköpfe, in jener und der, den grössten Haufen lammfrom und schaafdumm, in noch andern pure
Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_123.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)