den Daumen zu schieben haben. Einen Augenblik nachher kam er wieder zurük, und versicherte, unter zwanzigtausend Piaster könnt’ er ihn nicht mitnemen. Nun gut, das Geld sollen Sie haben, sagte Kandide.
Der Daus! murmelte der Kaufmann in den Bart, dem sind zwanzigtausend Piasters[1] so’n Pappenstiel wie zehn. Hm! hm! Und kehrte wieder um. und schwur Stein und Bein, daß er ihn nicht nach Venedig schaffen könnte, wenn er ihm nicht wenigstens dreissigtausend Piaster gäbe. I, die sollen Sie haben, sagte Kandide. Bliz! auch die! Fallen ihm die dreissigtausend Piaster eben so aus dem Ärmel! sagte der Holländer. Ohne Zweifel müssen die beiden Hämmel unermesliche Schäze haben. Will ihm vor der Hand nichts weiter abfordern, mir die dreissigtausend Piaster gleich bezahlen lassen, das übrige wird sich geben, wie’s Griechische.
Kandide verkaufte zwei kleine Diamanten, davon der schlechteste mehr betrug, als des Schiffers ganze Forderung. Er bezahlte ihm voraus; seine beiden Hämmel wurden eingeschift; er sezte
- ↑ Piaster, Spanische Silbermünze, nach unserm Gelde, einen Thaler und acht Groschen; thäte also die ganze Summe nach Teutschem Fus berechnet 26666 Thaler, 16 Gr.
Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_114.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)