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MKL1888:Schmarda

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schmarda“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Schmarda“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 548
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  1. Ludwig Karl Schmarda
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Schmarda. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 548. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schmarda (Version vom 13.04.2024)

[548] Schmarda, 1) Ludwig Karl, Zoolog, geb. 23. Aug. 1819 zu Olmütz, studierte seit 1835 in Wien Philosophie und seit 1837 daselbst Medizin und Naturwissenschaften, ward 1843 Assistent des Lehrers der Naturgeschichte an der Josephsakademie in Wien, 1847 Lehrer der Naturgeschichte und Geographie an der landwirtschaftlichen Realschule in Graz, 1850 Professor der Naturgeschichte an der Universität daselbst, wo er das zoologische Museum gründete, und 1852 Professor der Zoologie in Prag. 1853 trat er mit Franz v. Fridau eine naturwissenschaftliche Reise um die Welt an und ging über Griechenland, Ägypten, Arabien nach Ceylon, dann nach dem Kap der Guten Hoffnung, nach Australien, Chile, Panama, Westindien, Peru, den Vereinigten Staaten, Kanada und Cuba. 1857 kehrte er in die Heimat zurück und privatisierte nun, inzwischen wegen seiner Beteiligung an den Ereignissen von 1848 seiner Professur enthoben, auf den Besitzungen des Ritters v. Fridau in Steiermark, in Paris und Berlin, bis er 1862 die Professur der Zoologie in Wien erhielt. 1863–65 untersuchte er die Fischereiverhältnisse an den österreichischen und 1868 an den französischen Küsten. Er trat 1883 in Ruhestand. Seine wissenschaftlichen Arbeiten waren vorzugsweise den wirbellosen Tieren und der Zoogeographie gewidmet. Er schrieb: „Zur Naturgeschichte der Infusorien“ (Wien 1846); „Aus dem Seelenleben der Tiere“ (das. 1846); „Grundzüge der Zoologie“ (das. 1853); „Zur Naturgeschichte der Adria“ (das. 1852); „Zur Naturgeschichte Ägyptens“ (das. 1854); „Die geographische Verbreitung der Tiere“ (das. 1853, 3 Bde.); „Neue wirbellose Tiere“ (Leipz. 1859–61); „Reise um die Erde“ (Braunschw. 1861, 3 Bde.); „Zoologie“ (Wien 1871–1872, 2 Bde.; 2. Aufl. 1877).

2) Karl Johann, Mathematiker und Ingenieur, Bruder des vorigen, geb. 13. Juli 1826 zu Olmütz, studierte an der dortigen Akademie Mathematik und Ingenieurwissenschaften, wurde 1848 Artillerieleutnant und 1850 zugleich Professor der Mathematik an der Militärakademie zu Wiener-Neustadt, 1866 Mitglied, 1880 Präsident des Artilleriekomitees zu Wien, 1885 pensioniert. Er schrieb: „Lehrbuch der Trigonometrie“ (Wien 1855); „Anleitung zur Feldbefestigungskunst“ (mit Möderler, das. 1856, 2 Bde.); „Lehrbuch der praktischen Geometrie“ (4. Aufl., das. 1880); „Über die geometrischen Vorbedingungen der treffsichern Fernwirkung“ (Prag 1862); „Batteriebau beim Angriff und bei der Verteidigung fester Plätze“ (Wien 1874); „Feldbatteriebau“ (2. Aufl., das. 1875).