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Sekundärbestattung

Der Begriff Sekundärbestattung (auch mehrphasige o​der mehrstufige Bestattung) g​ilt für Bestattungen, b​ei denen d​er ursprünglich bestattete Körper exhumiert u​nd an e​inem anderen Ort beigesetzt wird.

Richard Huntington und Peter Metcalf (1999)[1] definieren secundary treatment in „Celebrations Death“ als regelhafte Verbringung nach einer Dauer von mehreren Monaten; an den endgültigen Deponierungsort. Dabei wird häufig nicht das gesamte Skelettmaterial umgebettet, sondern nur die wichtigsten Skelettteile. Für das Jungpaläolithikum und das Neolithikum kann, so Orschiedt (1999)[2] die Sekundärbestattung nach Untersuchung der Fundstellen Brillenhöhle (Magdalenien), im Hohler Fels (Jungneolithikum) sowie Höhle Hanseles Hohl, Jungfernhöhle, allesamt Linearbandkeramische Kultur nachgewiesen worden.

Ein weiteres Beispiel für Sekundärbestattungen bilden d​ie Beinhäuser d​es Spätmittelalters.

Siehe auch

Literatur

  • Jörg Orschiedt: Manipulationen an menschlichen Skelettresten. Taphonomische Prozesse, Sekundärbestattungen oder Kannibalismus? Urgeschichtliche Materialhefte 13, Mo Vince Verlag, Tübingen 1999, ISBN 3-9804834-7-9 (Zusammenfassung auf journals.u.uni-heidelberg.de)
  • Gisela Reppel: Knochen für die Ewigkeit. Die Sekundärbestattungen der Merina in Madagaskar. In: Ulrike Krasberg, Godula Kosack (Hrsg.): … und was ist mit der Seele? Seelenvorstellungen im Kulturvergleich. Lembeck, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-87476-595-4, S. 169–194

Einzelnachweise

  1. Richard Huntington, Peter Metcalf: Celebrations of Death: The Anthropology of Mortuary Ritual. Cambridge University Press, New York 1979.
  2. Jörg Orschiedt: Manipulationen an menschlichen Skelettresten. Taphonomische Prozesse, Sekundärbestattungen oder Kannibalismus? Urgeschichtliche Materialhefte 13, Mo Vince Verlag, Tübingen 1999, ISBN 3-9804834-7-9
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