Klinikum Region Hannover
Die Klinikum Region Hannover GmbH mit Sitz in Hannover ist ein kommunaler Krankenhausverbund in der Region Hannover, in deren alleinigem Eigentum er sich befindet. Der Verbund ist entstanden durch den Zusammenschluss der Kreiskrankenhäuser des ehemaligen Landkreises Hannover und der städtischen Kliniken der Stadt Hannover.
Klinikum Region Hannover GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2005 |
Sitz | Hannover |
Leitung | Michael Born Matthias Bracht Barbara Schulte |
Mitarbeiterzahl | 8000[1] |
Umsatz | 630 Mio. Euro (2019)[2] |
Branche | Gesundheitsdienstleistungen |
Website | www.krh.de |
Struktur
Die Klinikgruppe mit 3400 Betten und rund 8500 Mitarbeitern versorgt jährlich rund 135.000 Patienten stationär und zudem 160.000 ambulant. Der in der Trägerschaft der Region Hannover befindliche Klinikverbund gehört damit zu den größten kommunalen Klinikunternehmen Deutschlands. Mit rund 40 % Marktanteil ist die Gesellschaft der größte Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen in der Region Hannover. In der Landeshauptstadt Hannover und dem Umland betreibt das kommunale Unternehmen zehn Krankenhäuser.
Neben der Grund- und Regelversorgung bieten die Krankenhäuser in vielen medizinischen Fachgebieten eine spezialisierte Maximalversorgung mit überregionaler Bedeutung. Die KRH-Häuser kooperieren in medizinischen Zentren und Netzwerken eng miteinander. Die Patienten können so von den fachlichen Kompetenzen und Möglichkeiten des gesamten Krankenhausverbunds profitieren.
Zu der Klinikgruppe gehören folgende Krankenhäuser:
- KRH Klinikum Nordstadt, Hannover-Nordstadt (408 Betten)
- KRH Klinikum Siloah, Hannover-Linden-Süd (564 Betten)
- KRH Klinikum Robert Koch Gehrden, Gehrden (358 Betten)
- KRH Klinikum Großburgwedel, Großburgwedel (223 Betten)
- KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen, Laatzen (246 Betten)
- KRH Klinikum Lehrte, Lehrte (158 Betten)
- KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge, Neustadt am Rübenberge (272 Betten)
- KRH Psychiatrie Wunstorf, Wunstorf (400 Betten, davon 354 Psychiatrie, davon 30 Kinder- und Jugendpsychiatrie, davon 94 teilstationär)
- KRH Psychiatrie Langenhagen, Langenhagen (202 Betten, davon 50 teilstationär)
- KRH Geriatrie Langenhagen, Langenhagen (84 Betten, zusätzlich 14 Plätze in der Tagesklinik)
Umsatz, Gewinne und Verluste
In 2009 erzielte das Klinikum Region Hannover erstmals seit Unternehmensgründung ein positives Jahresergebnis.
Jahr | Gesamtumsatz (Mio. EUR) | Jahresüberschuss/-fehlbetrag (Mio. EUR) |
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2008 | 470 | - 2,6 |
2009 | 507 | 2,1 |
2010 | 515,5 | 2,1 |
2011 | 520 | 0,035 |
2012 | 480,3 | −15,5 |
2013 | 500,9 | −20,6 |
2014 | 514 | −16,9[3] |
2015 | 522,4 | −7,6 |
2016 | 593,9 | 3,7 |
2017 | 614 | 4,9 |
2018 | 610,5 | 1,36 |
2019 | 630 | −12,8 |
Zertifizierung
Zur Sicherung der Behandlungs- und Verwaltungsqualität sind sämtliche Krankenhausstandorte des KRH und die zentralen Verwaltungsbereiche nach DIN EN ISO 9001:2015 auditiert und zertifiziert worden.[4]
Geschichte
Die Kliniken Oststadt-Heidehaus und Siloah wurden im Bereich des heutigen KRH Klinikum Siloah zu einem gemeinsamen Standort zusammengelegt. Die Grundsteinlegung für den hierfür benötigten Neubau erfolgte am 15. September 2010. Am 6. September 2014 ist das Krankenhaus mit 535 Betten eröffnet worden. Die Baukosten belaufen sich auf mindestens 192,5 Millionen Euro.[5]
Planungen
Im Rahmen einer Medizinstrategie 2020[6] hat das Unternehmen das Ziel verfolgt, sich langfristig erfolgreich im Gesundheitsmarkt zu positionieren und gleichzeitig die Versorgung der Patienten in der Region Hannover zu verbessern. Darauf folgten die Medizinstrategie 2025 I (für die somatische Medizin) und die Medizinstrategie 2025 II (für psychiatrische Themen).[7]
Im Jahre 2015 gab es Überlegungen, die KRH Kliniken Großburgwedel und Lehrte zusammenzulegen.[8] Eine Arbeitsgruppe aus Experten hat vier mögliche Varianten erarbeitet[9] und empfohlen, die beiden bestehenden Krankenhäuser in ihrer jetzigen Form zu schließen und im Nordosten der Region einen gemeinsamen Neubau zu schaffen. Nach Protesten aus der Kommunalpolitik hat sich die Region Hannover allerdings dafür entschieden, beide Standorte zu erhalten[10] und in Großburgwedel das aus den 1960er Jahren stammende Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen.[11]
Am Standort Wunstorf plant das KRH eine neue Kinder- und Jugendpsychiatrie. Nachdem einige Anwohner wegen befürchteter Lärmbelästigungen vor dem Verwaltungsgericht gegen die Bauplanung geklagt hatten, ist die Lärmschutzplanung noch einmal verbessert worden.[12]
Literatur
- Rainer Kasties M.A.: Klinikum Region Hannover. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 354.
Weblinks
Einzelnachweise
- Homepage des KRH, abgerufen: 1. März 2021
- Homepage des KRH, abgerufen: 1. März 2021
- Geschäftsberichte des KRH Klinikums Region Hannover
- Unterstützungsbereiche stellen sich der Überprüfung, Homepage des KRH, abgerufen: 1. März 2021.
- Rundgang durch das Klinikum Siloah: Ein Krankenhaus für die Zukunft, in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 9. Oktober 2013
- auf www.krh.eu
- KRH Medizinstrategie 2025 II geht in die Umsetzung KRH vom 28. September 2020
- Klinikum bevorzugt Neubau im Nordosten in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 25. September 2015
- Was wird aus Kliniken in Großburgwedel und Lehrte? in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 22. September 2015
- Region schließt keine weiteren Kliniken in Großburgwedel und Lehrte in der Neuen Presse vom 6. Dezember 2015
- Klinikum Region Hannover plant Klinik-Neubau in Burgwedel Hannover.de vom 20. Dezember 2019
- KRH bereitet Bau der Kinder- und Jugendpsychiatrie vor in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 6. Januar 2021