Hyparrhenia
Die Pflanzengattung Hyparrhenia, für manche Arten wird auch der deutschsprachige Trivialname Kahngras verwendet[1], gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Die etwas mehr als 50 Arten hoher Gräser gedeihen hauptsächlich in offenen Savannen.
Hyparrhenia | ||||||||||||
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Hyparrhenia hirta | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hyparrhenia | ||||||||||||
Andersson ex E.Fourn. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Hyparrhenia-Arten sind meistens ausdauernde (40 Arten), seltener einjährige (16 Arten) krautige Pflanzen. Diese Gräser bilden in der Regel keine (42 Arten), einige Arten kurze (12 Arten) oder nur 2 Arten lange Rhizome.[2] Oft gibt es Stützwurzeln für die meist langen aufrechten Halme[3].
Generative Merkmale
Der Blütenstand besteht meist aus traubigen Teilblütenständen mit meist nur wenigen Ährchen, die paarig zusammenstehen und wiederum Teil einer vielfach verzweigten falschen Rispe mit darin enthaltenen Hüllblättern sind. Einer der beiden traubigen Teilblütenstände ist deutlich kürzer als der andere. Innerhalb der Teilblütenstände steht je ein sitzendes Ährchen mit langer Granne einem gestielten gegenüber, die Ährchen an der Basis sind jedoch anders gestaltet und an der Spitze stehen zwei gestielte Ährchen zu Seiten eines sitzenden Ährchens.[3]
Innerhalb der Ährchen befindet sich nur eine einzige Blüte mit drei Staubblättern. Die Deckspelze dieser Blüte ist bei den sitzenden Ährchen begrannt, wobei die Granne sehr kräftig und gekniet ist.[3]
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Hyparrhenia wurde 1886 durch Eugène Pierre Nicolas Fournier in seinem Werk Mexicanas plantas nuper a collectoribus expeditionis scientificae allatas.., Band 2: 51, 67 veröffentlicht und als Autor wurde Nils Johan Andersson angegeben. Ein Synonym für Hyparrhenia Andersson ex E.Fourn. ist Dybowskia Stapf.
Die Gattung Hyparrhenia gehört zur Tribus Andropogoneae in der Unterfamilie der Panicoideae innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).[3]
Alle Hyparrhenia-Arten kommen in Afrika vor, wobei der Verbreitungsschwerpunkt in den sudano-sambesischen Savannen liegt. Die Verbreitung von Hyparrhenia hirta reicht jedoch bis nach Südeuropa und über den nahen Osten bis Indien. Einige Arten reichen bis nach Australien, oder wurden, wie etwa Hyparrhenia rufa, ins tropische Amerika eingeführt[3]. Hyparrhenia rufa wurde auch nach Hawaii als Weidegras eingeführt und verhält sich dort, insbesondere nach Feuern, als invasive Art.[4] Das Gleiche gilt für Hyparrhenia hirta in Australien.[5]
Es gibt etwa 55 Hyparrhenia-Arten[3][2][6] |
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Nutzung
Einige Hyparrhenia-Arten werden in Afrika für Matten, Zäune und auch zum Decken von Strohdächern verwendet[7] [8] (daher auch der englische Name thatching grass). Außerdem spielt die Gattung Hyparrhenia in vielen tropischen und subtropischen Regionen eine wichtige Rolle als Weidegras.
Einzelnachweise
- Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
- Datenblatt Hyparrhenia in W. D. Clayton, K. T. Harman, H. Williamson, (2006 onwards), GrassBase - The Online World Grass Flora.
- W. D. Clayton: A revision of the genus Hyparrhenia., In: Kew Bulletin add. ser. II, 1969. ISBN 0-11-240999-7
- hear.org
- New South Wales Flora.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Hyparrhenia. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 19. November 2016.
- Datenblatt bei PlantzAfrica
- Thiombiano A, Schmidt M, Dressler S, Ouédraogo A, Hahn K, Zizka G (2012) Catalogue des plantes vasculaires du Burkina Faso. Boissiera 65. Conservatoire et Jardin botaniques, Genf. 391 S.